Nadellager Umbau ZT Kastenschwinge von Ostoase

  • Hallo,

    von Ostoase gibt es seit einigen Monaten ein Umbau-Set für den Umbau der ZT Kastenschwinge auf Nadellager.

    Hat das von Euch schon jemand eingebaut und kann vielleicht seine Erfahrungen teilen?

    Ich möchte das auch montieren.

    Grüße der Mike.

  • Habe ich bereits letzten Winter verbaut. Als es frisch rauskam. Der Einbau ist nicht ganz so trivial. Das Schwingenauge war bei mir nicht 100 Prozentig rund (Verzug beim schweißen). Ich musste mit dem Dremel nacharbeiten.
    Ich bin bisher eine Saison damit gefahren und kann nicht klagen. Es fährt sich top. Einige haben das Umbaukit verbal zerrissen. Aber da hatte ich es zum Glück schon gekauft.

  • Sind das Axiallager zwischen den Innenrohren der Motorlagerung und den Radialnadellagern der Schwinge oder sind das einfach nur Scheiben? (kann ich auf den Produktbildern leider nicht erkennen).

    An den Motorhaltern sind Buchsen eingepresst (in den Gummis). Diese dienen zusammen mit einer Anlaufscheibe als Begrenzung der Schwinge.

  • Wozu Axiallager?

    Weil in Kurvenfahrten (Schräglage) die Schwinge dazu neigt nach außen zu wandern. Bis sie irgendwo anliegt. Das erzeugt beim Ein- und Ausfedern Reibung (sieht man manchmal schön die Spuren wie sich die Schwinge in den Soziusstreben eingearbeitet hat bei Mopeds in denen Polyamidlager verbaut sind).

    Anlaufscheiben sind schonmal gut. Axiallager erzeugen natürlich viel weniger Reibung und darum geht es doch.

    Die Kapselung ist da nur schwierig. Von daher sind Kugellager vielleicht doch die bessere Lösung.

  • Um mit einem Zweirad eine Kurve zu fahren, benötigt es eine zur Innenseite der Kurve gerichtete Zentripetalkraft. Diese Vektorkraft ist notwendig, damit das Fahrzeug in der Kurve nicht umkippt. Erzeugt wird dieser Vektor letztendlich durch die Schräglage des Fahrzeuges, das bedeutet jedoch, dass die resultierende Kraft, aus Haftreibung und Normalkraft immer senkrecht durch das Fahrzeug verläuft, damit ergeben sich keine Axialkräfte auf das Schwingenlager, weil die Kräfte immer 90° zur Achse angreifen, es ändert sich lediglich der Winkel zur Fahrbahnoberfläche.

  • Weil in Kurvenfahrten (Schräglage) die Schwinge dazu neigt nach außen zu wandern.

    Das ist ja soweit klar, Axiallager sind angesichts der wirkenden Kräfte allerdings etwas übertrieben.

    Da man sich in der Kurve, der Fliehkraft entsprechend, mehr oder weniger in die Schräglage begibt bleibt der aus Flieh- und Normalkraft resultierende Kraftvektor weitesgehend senkrecht zur Radachse, somit wirken also deutlich geringere Axialkräfte, als Radialkräfte in der Lagerung.

    Lange Rede kurzer Sinn: Für die wirkende Belastung sind keine Axialwälzlager nötig, dünne Anlaufscheiben sind günstiger, leichter und erfahren bei Verschmutzung keine so große Erhöhung des Reibwertes, wie Wälzlager.

  • Ich würde es immer wieder mit Kugellagern bauen, so wie es JW Sport anbietet bzw. das ganze etwas abgeändert. Problem ist und bleibt dabei allerdings der Verzug nach dem Schweißen der Lageraugen...

    Das OstOase Set ist Murks in meinen Augen. Wäre mir viel zu fummelig zu montieren:help:

  • Ich würde es immer wieder mit Kugellagern bauen, so wie es JW Sport anbietet bzw. das ganze etwas abgeändert. Problem ist und bleibt dabei allerdings der Verzug nach dem Schweißen der Lageraugen...

    Das OstOase Set ist Murks in meinen Augen. Wäre mir viel zu fummelig zu montieren :help:


    Das war mir direkt klar als ich das Set gesehen habe... hatte ich hier ja glaube sogar geschrieben ...

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  • Da man sich in der Kurve, der Fliehkraft entsprechend, mehr oder weniger in die Schräglage begibt bleibt der aus Flieh- und Normalkraft resultierende Kraftvektor weitesgehend senkrecht zur Radachse, somit wirken also deutlich geringere Axialkräfte, als Radialkräfte in der Lagerung.

    Ich schraube gelegentlich Mopeds die im Gelände bewegt werden. Da scheinen entgegen der Theorie von flymo Axialkräfte zu wirken.

    Die Fahrweise ist dort auch eine andere als im Straßenbetrieb (zb Druck machen auf die äußere Fußraste in der Kurve) und die Unebenheiten der "Fahrbahn" tun ihr übriges.

    Bin sonst aber voll bei Dir.

  • Hallo,

    vielen Dank für die vielen Antworten.

    Die Diskussion ob Kugellager besser geeignet wären kann ich nicht verstehen denn Ich fahre seit über 35 Jahren Motorrad und da kenne ich kein Motorrad bei dem In der Schwinge Kugellager verbaut sind.

    Einige haben Gleitlager verbaut aber die meisten haben Nadellager verbaut.

    Das alles was einem selbst nicht so gut gefällt immer gleich als Murks oder Pfusch bezeichnet wird ist Respektlos.

    Die Leute sollten dann gleich besserer Produkte auf den Markt bringen.

    Kritik ist gut und wichtig, aber immer mit Respekt!!!

    Die Umsetzung von Ostoase ist eine erste Option, vielleicht kommen bald noch andere Hersteller auf den Markt. Denn In den letzten Jahren sind so viele neue Ideen und Produkte für die Simson auf den Markt gekommen.

    Ich werde mich mal an den Umbau machen.

  • Ich fahre seit über 35 Jahren Motorrad und da kenne ich kein Motorrad bei dem In der Schwinge Kugellager verbaut sind.

    Wir reden ja hier von locker 40 Jahre alten 4 PS Mopeds für jedermann, konstruiert und gebaut unter sozialistischen Marktbedingungen und nicht von 150 PS Nobelgeräten für die einkunftsstarke urbane Kundschaft.

    Nimm die ordentlichen Schwingengummis vom Tommy und nicht das billigste Chinavulkulat dann passt das schon. Bisschen Verstand beim zusammenbau und dann klemmt da auch nix

  • @ Comfotist,

    wir stecken ( zumindest sehr viele von uns) einige tausend Euro in die Simson.

    Warum sollte da nicht etwas modernere Technik verbaut werden.

    Meine 60er hat 8,8PS am Rad, daher kann ein technisch besseres Fahrwerk ruhig verbaut werden.

    Ich habe zum Beispiel auch das neue Lenkkopflager von Langtuning verbaut und auch das Finden einige unnötig.

    Aber jeder wie er mag.

    Und die Polyamid Buchsen der ZT Kastenschwinge sind nicht gerade die technisch beste Lösung den sie lassen keine radialen Lagerbewegung zu so das sich die Buchsen auf dem Schwingenbolzen drehen und das gibt trotz Kupferpaste Reibung und Verschleiß und dadurch seitliches Spiel der Kastenschwinge.

  • Mir unverständlich wieso es respektlos ist seine Meinung über ein Produkt in einem Forum zu äußern aber sei jetzt mal dahingestellt, wollte keinen angreifen.

    Wollte damit eigentlich sagen, dass man die normalen Polyamidlager auch so eingebaut bekommt, dass die Schwinge fast so leicht geht wie mit der Nadellagerung.

    Ich hatte die Kunststoffhülsen inne mit einer verstellbaren Reibahle so lang aufgerieben bis die Innenrohre leicht saugend durch gingen und hab bei der Montage Ausgleichscheiben außen beigelegt, bis die Obergurtstützstreben nicht mehr geschliffen haben.

    Damit ließ sich die Schwinge bei ordnungsgemäß angezogenem Bolzen mit zwei Fingern ohne Kraft bewegen. Setzt dann aber einen längeren Schwingenbolzen voraus bei Endurostreben.

    Wie sollten sich die Innenrohre auf dem Schwingenbolzen (zumindest merklich:strange:) drehen?

  • Bei der Lösung mit dem Polyamidbuchsen werden die Hülsen durch das Festziehen der Muttern am Schwingenbolzen mit dem Rahmen verspannt. Die Polyamidbuchse gleitet dann auf den verspannten Hülsen. Die Hülsen sind etwas breiter als das Schwingenauge. Dadurch kann die Schwinge etwas hin und her wandern und unter Umständen an den Streben anliegen und sich dort einarbeiten. Das Problem gibt es zumindest mit der Nadellagerung nicht mehr.

    Man kann immer seine Meinung kundtun. Wenn ich ein Produkt gekauft und getestet habe gebe ich dazu auch meine Meinung ab. Egal ob gut oder schlecht. In dem Fall sind die Erfahrungen nach einem Jahr positiv.

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