• Re: Noob hat einige Fragen

    Dann bin ich ja beruhigt! Werde wohl neue Dichtungen und paar Kleinteile bestellen. Eben unten gewesen, Vergaser war sauber, alles angebaut aber lies sich nicht ankicken. Sachen zusammengepackt und nochmal versucht und tada! Sie lief mit Vollgas ganze 5-6 Sekunden. Hatte aber auch die Vergaserschraube fast ganz rausgedreht. Wenigstens weiß ich nun, dass sie nicht tot ist...

    Ich werd dann noch berichten wie es weitergegangen ist. Und hier schonmal vielen Dank für die ganze Hilfe!!! ;)

  • Re: Noob hat einige Fragen

    Schau mal hier rein, da findest auch noch Hilfe. Da suchst dir den passenden Gaser raus, und kannst versuchen ihn einzustellen. Sieht nach nem 16N1 Vergaser aus was du da hast. Auf der rechten Seite deines Gasers (da wo der kleine Schlauch rauskommt), müsste die genaue Bezeichnung stehen.

    http://www.mopedfreunde-oldenburg.de/html/vergaser_16n1_16n3.html

    Schreibe Dir aber auf einen Zettel auf wieviel Umdrehungen deine Einstellschrauben reingedreht waren. So kannst Du im Notfall deinen Vergaser wieder so einstellen wie er jetzt ist.

    Greets Micha


    S51 B2-4 Elektronik Stino

  • Re: Noob hat einige Fragen

    Genau das wars! Viele Dank!!! Ich habe nämlich überall 2,5 Umdrehungen rausdrehen gelesen, aber für meinen sind es nur 0,5-1... Kein Wunder, dass sie nicht anspringen wollte. Jetzt läuft sie wieder, nur habe ich nun das nächste Problem: Die Kupplung.

    Aufgebockt und bei laufendem Motor in den ersten Gang geschaltet, Hinterrad dreht bei gezogener Kupplung. Als ich die Kupplung losgelassen habe, lief das Rad und der Motor einfach weiter, das Rad lässt sich auch nicht mit der Hand stoppen. Erst wenn man richtig fest zugreift, säuft der Motor ab. Aber wie in einem Beitrag vorhin schon erwähnt: Bei ausgelassenem Motor und dem 1 Gang eingelegt, bei gezogener Kupplung: Moped lies sich fast!!! so leicht schieben wie im Leerlauf.

    Dann noch eine Sache, und zwar habe ich festgestellt, dass ich nichteinmal die Kupplung betätigt haben muss um Gänge schalten zu können (bei ausgelassenem Motor getestet). Ist das normal?

    Wie gehe ich jetzt vor? Am linken Griff konnte ich die Kupplung nicht nachstellen, also werde ich es jetzt am Motor selbst versuchen. Oder meint ihr, da ist richtig was kaputt?

  • Re: Noob hat einige Fragen

    Nö, stell erstmal die Kupplung richtig ein am Motor. Schaden kann es nicht. Im Schlimmsten Fall ist das Spiel zum Einstellen durch Verschleiß erreicht und du musst die Kupplung erneuern. Ist aber sehr selten. Eine Kupplung hält recht gut an den Originalzylindern.

  • Re: Noob hat einige Fragen

    Hallo,
    da sollten mal die Begriffe geklärt werden:
    Absaufen ist bei viel zu viel Benzin im Verhältnis zur Luftmenge. Wenn wie am Anfang geschrieben, der Motor mit Sartvergaser (das ist kein Chocke, da wird mit einer Klappe die Luftzufuhr behindert, daher auch der Name Starterklappe) länger läuft als ohne, dann ist das genau das Gegenteil von Absufen. Es ist entweder die Teillastdüse oder die Hauptdüse verstopft. Vergaser öffnen, Düsen herausschrauben, Gemischregulierschraube entfernen und mit Druckluft alles durchpusten.
    Wichtig ist, dass der Schwimmerstand einigermaßen stimmt. Das Maß habe ich jetzt leider nicht im Kopf. Wenn der Vergaser ohne den unteren Deckel auf den Kopf gestellt wird, dann dürfen auf jeden Fall bei NICHT eingefederten Schwimmernadelventil die beiden runden Messingschwimmer nicht am Vergasergehäuse anschlagen. Vorsichtig den Stift, mit dem der Schwimmer drehbar gelagert ist, herausziehen und den Schwimmer schütteln. Da darf kein Benzin im Schwimmer zu hören sein.
    Das Schwimmernadenventil kann man zumindest grob auf Dichtheit prüfen, indem bei abgenommenem Vergaserunterteil und angestecktem Benzinschlauch der Schwimmer nach oben gedrückt wird. Jetzt darf kein Benzin heraustropfen.

    Zu Kupplung und leicht/schwer Drehen des Rades:
    Simson hat zwei Kupplungen gebaut. Für S50N vermute ich die Lamellenkupplung. Da sind fünf Scheiben aus Stahl und dazwischen vier Scheiben/Ringe aus einem Kunststoff. Das eine Paket ist mit der Motorwelle verbunden, das andere mit dem Getriebe. Die Kupplung läuft im Ölbad. Wird nun die Kupplung gezogen, so wird das Zusammenpressen der Stahl- und der Kunststoff"platten" aufgehoben, aber für die gesamte Kupplung nur 2...3 (?) mm. Folglich die die Trennung nicht so perfekt wie bei Scheiben-Trockenkupplungen (PKW). (Die andere Kupplungsart von Simson ist eine 1-Scheiben-Ölbadkupplung.) Folglich lässt sich bei gezogener Kupplung das Hinterrad nicht leicht durchdrehen, wenn ein Gang eingelegt ist. Dass das Hinterrad bei eingelegtem Gang und aufgebocktem Moped mitläuft, ist also normal. Auch vom ersten Gang in den Leerlauf im Stand bei laufendem Motor zu kommen, kann mehrerer Anläufe bedürfen (man landet im zweiten Gang statt im Leerlauf). Die Kupplungspakete werden mit vier Federn zusammen gedrückt. Wenn diese nicht die gleiche Kraft aufbringen, dann trennen sich die Scheibenpakete im Umfang nicht gleichmäßig, sondern auf einer Seite bleiben die Scheiben zusammen. Das Auseinanderrrücken erfolgt nämlich durch einen Stift in der Kupplungswelle, also zentrisch. Folglich ist zu prüfen, ob bei losgelassener Kupplung das Spiel am Hebel nicht zu groß ist (z. B. 1 mm) und sich der Kupplungshebel ohne Rucken betätigen lässt. Ob die Kupplung gleichmäßig trennt, kann konkret nur durch Abnehmen des linken Motordeckels geprüft werden. Dazu ist das Getriebeöl abzulassen. Die Schraube ist ist unter dem Motor. Die Schraube auf der rechten Seite zwischen der Kette ist zur Kontrolle des Getriebe-Ölstandes. Schraube herausdrehen und das Moped nach rechts kippen. Bei einem Winkel von größenordnungsmäßig 45° (habs wieder nicht im Kopf, kann auch im Moment nicht nachsehen, können auch nur 20° sein) sollte dann aus dem Loch Öl heraus laufen. (Frage an die anderen: war das jetzt korrekt so?)

    Wenn der Motor ohne eingelegten Gang läuft und nach dem Einlegen und gezogener Kupplung ausgeht, dann ist das kein Absaugen, sondern ein Abwürgen mangels genügend Motorkraft, um die Reibung der Kupplung zu überwinden. Wenn der Motor kein Gas annimmt, dann stimmt entweder das Gemisch nicht oder der Zündfunke ist zu schwach.

    Zu LED- Blinkern: Die originale Blinkanlage mit 2 x 21 Watt und 6 V ist etwas ungünstig, da auf Grund des hohen Stromes an den Lampen bestenfalls 5 Volt ankommen. Wer viel blinkt, hat ständig einen leeren Akku. Man kann sich in das originale Blinkergehäuse eine Leiterplatte mit ca. 30 superhellen gelben LEDs bauen (jeweils 2 in Reihe, dazu Vorwiderstände pro LED-Strang um oder knapp 100 Ohm). Der Stromfühlwiderstand des Blinkgebers ist zu vergrößern und so zu dimensionieren, dass bei zwei Blinkern (vorn plus hinten) die normale Frequenz auftritt, bei nur einem Blinker die doppelte Frequenz. Da im Zustand Blinker = dunkel kein Strompfad durch die Blinker existiert (die LEDs sind noch gesperrt), ist z. B. mit einer Glühlampe 2 Watt ein Strompfad zu erzeugen (gleichzeitig Blinkerkontroll-Leuchte). Mit anderen Worten: Hier ist Sachkenntnis auch in Sachen Elektronik gefragt. Die LEDs allein kosten um die 30 Euro. Ob es was fertig gibt, weiß ich nicht. Wenn keine Blinkanlage vorhanden ist, dann ist schon die Frage nach Aufwand, Nutzen und Spaß am Basteln genau zu beleuchten, dazu die Zeitfrage.

    Noch was zum Auslaufen des Öls rechts:
    So schnell würde ich den Motor nicht zerlegen. Zunächst sollte die Austrittsstelle des Öls klar sein.
    Um zu sehen, ob das Öl aus dem Lager der Motorwelle kommt (hier kann eigentlich nur etwas Zweitaktöl sein), ist rechts die Magnet-Schwungmasse abzunehmen. Dazu ist ein Abzieher nötig (gibt es als Werkzeug bei Simson zu kaufen). Die Zentralmutter abschrauben (mit einem kräftigen Schraubenzieher die Schwungmasse gegen die Spulen darunter arretieren, Schraubenzieher waagerecht halten, nicht gegen die Spule im Plastgehäuse gehen!), Abzieher einschrauben und dann die Zentralschraube des Abziehers hinein drehen. Schwungmasse abnehmen, die Lage der Spulenträgerplatte gegen das Getriebegehäuses markieren (damit der Zündzeitpunkt am Ende wieder stimmt). Zwei Schrauben von Halteklauen der Spulenträgerplatte lösen und die Platte hochklappen. Jetzt sieht man das Kurbelwellenlager. Evtl. ist auch mit montierter Platte schon genug zu sehen. Wenn jetzt hier kein Öl ist, dann ist wohl alles gut. Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge. Auf den richtigen Sitz der Schwungscheibe achten (Mitnehmer auf der Welle).
    Evtl. kommt ja auch Öl/Benzin durch Überlaufen des Vergasers (Vergaser-Entlüftungsschlauch) oder von zu viel Kettenfett, verdünnt mit Benzin, oder Getriebeöl aus der Abtriebswelle. Dazu mal die Kette abnehmen, Öl und Fett um die Welle entfernen und sehen, ob sich wieder neu Öl ansammelt.

    Viel Erfolg,
    Helmar.

    Helmar.

  • Re: Noob hat einige Fragen

    Hier nun noch exaktere Werte zu meinem obigen Beitrag:

    Ölstandskontrolle laut Original-Benutzungsheftchen zum S50B:
    Bei einem Neigungswinkel von 30° von der Senkrechten weg nach rechts muss aus der Ölstands-Kontrollöffnung (Schraube recht am Motorblock beim Kettenaustritt aus dem Motor) geradeso Öl austreten.

    Die Angaben zur Schwimmereinstellung im Vergaser 16N1 sind für den Bastler etwas schwer nachvollziehbar. Ich habe folgende Werte ermittelt und bin bei Nacheinstellungen damit stets gut gefahren:
    Vergaser aufrecht, Abstand Schwimmertonnen-Unterkante bis zur Dichtfläche für den Vergaser"deckel":
    Federstift des Nadelventils gerade noch nicht eingedrückt, aber Ventil geschlossen: 28 mm,
    Federstift des Nadelventils ganz eingedrückt: 26 mm,
    Schwimmer hängt ganz nach unten am Anschlag: 32,5 mm.
    Damit müsste sich eine Füllhöhe im Vergaserunterteil (Vergaser"deckel") bei abgenommenem Vergaserunterteil , gemessen als Abstand von der Oberkante Benzin bis zur oberen Kante des Vergaserunterteils, von ca. 15 mm ergeben.

    Außerdem habe ich mal gefunden: Füllhöhe im Vergaserunterteil (Vergaser"deckel"), gemessen als Abstand von der Oberkante Benzin bis zur oberen Kante des Vergaserunterteils, aber wohl mit eingetauchtem Schwimmer, Toleranz jeweils +1 mm,
    für S50 (3- und 4-Gang-Getriebe): 8mm,
    für S51 (3-Gang-Getriebe): 7 mm.

    Läuft das Moped nun eigentlich zufriedenstellend?

    Helmar.

    Helmar.

  • Re: Noob hat einige Fragen

    Also erst einmal ein rieeeeesen Danke für den langen Beitrag! Der hat mir so einige Sorgen genommen und mir auf jeden Fall weitergeholfen :)
    Habe nun so ziemlich alles gemacht was ich tun konnte. Hatte nur in letzter Zeit sehr viel Stress wegen der Uni und bin erst vor einigen Tagen dazu gekommen. Habe nun die Dichtung an der Welle gewechselt, Öl hat nur ca. 150ml gefehlt. Kupplung ist nun auch eingestellt, nur der Vergaser nicht 100%.
    War heute ein Kennzeichen holen und hab direkt eine Runde (30km) gedreht. Haben unterwegs mehrere Pausen eingelegt. Mit warmen Motor lies sich das Ding zwei Mal nicht starten, aber sonst hat alles richtig gut geklappt. Beim Gang einlegen säuft sie nicht mehr ab und der Motor läuft ohne zusätzliches Gas :)
    Ich bin also wieder richtig glücklich damit! Vielen Dank auch an alle anderen die mir geholfen haben!
    Werde jetzt morgen noch einmal gucken ob ich das mit der Dichtung richtig gemacht hab, oder ob wieder Öl austritt, könnte ja wirklich von der Kette kommen. Wenn alles OK ist, dann gehts weiter :D

    Liebe Grüße,
    Alex

  • Re: Noob hat einige Fragen

    Glückwunsch zum guten Ergebnis.

    Mein S51 hatte auch Warmstartprobleme. Ursachen können sein:
    Zündkerze nicht in Ordnung (war es bei mir zuletzt),
    Kerzenstecker nicht in Ordnung,
    falls Elektronikzündung: auch da kann es nach meiner Erfahrung Warmstartschwierigkeiten geben.

    Wenn der Motor noch warm ist, sollte ohne zusätzlichen Startvergaser gestartet werden, sonst säuft er ab. Will er nicht anspringen, natürlich auch mal mit Startvergaser probieren. Das muss jeder selbst herausfinden.

    Helmar.

  • Re: Noob hat einige Fragen

    Ich würd erstmal auf Vergaser tippen, dann die Zündung wenn Unterbrecher und zu guter Letzt immernoch das Bowdenzugspiel. Das sind Kleinigkeiten, meist kostenlos zu reparieren.

  • Re: Noob hat einige Fragen

    Jo, Du hast glaub die Unterbrecher-Zündung (denke ich aufgrund des schwarzen Polrades)
    Da sind Kondensator und Unterbrecher großem Verschleiß unterlegen.
    Diese lassen sich aber einfach und relativ zügich tauschen.

    Wie der Vorredner:
    Wenn sie warm gestartet werden soll, nicht den Starthebel benutzen.

    Wenn sie dennnoch mal nicht anspringen will, hilft entweder ein Zündkerzenwechsel oder mal in den 2. Gagng schalten, Kuppeln, und schieben, kupplung kommen lassen, und wenn sie läuft, wieder kuppeln und weiter gehts :D

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