Wir schreiben das Jahr 1986 – bin gerade Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Junge Verkehrshelfer“ geworden. Mein Onkel (Kfz-Meister) leitete diese außerschulische AG. In seiner Garage durften wir dann an den vorhandenen Mopeds diverse Wartungsarbeiten durchführen. Krönung war es natürlich, selbst mal mit einem dieser Mopeds fahren zu dürfen. Ein eigenes Moped hatte ich zu dieser Zeit leider noch nicht. 1987 war es dann soweit. Dank reichlicher Jugendweihe-Zuwendungen war mein Sparschwein „schlachtreif“ und pünktlich zum 15. Geburtstag habe ich auch meinen Mopedführerschein bekommen. Eines Tages im Mai 1987 erhielten meine Eltern eine Nachricht vom hiesigen IFA-Händler, der 2 Mopeds (S51 B 1-4) geliefert bekommen hatte. Dann hieß es nichts wie hin! Ibizarot war nicht unbedingt meine Traumfarbe (Billiardgrün war damals sehr gefragt) aber man nahm, was einem angeboten wurde. So war das nun mal in der DDR. Das Moped musste noch schonend eingefahren werden. Innerhalb der ersten 6 Wochen habe ich 600 km runtergespult. Was für ein Spaß … diese Freiheit! In den kommenden drei Jahren war das Moped mein Begleiter zum Fußballtraining, zu Diskobesuchen oder später in die weiterführende Schule. 1990 - mit 18 - juckte natürlich der Autoführerschein und das Fahren mit dem Moped wurde arg vernachlässigt. Bundeswehr und Studium taten ihr Übriges. Dies blieb auch meinem Nachbarn nicht verborgen, der mir nun das Moped abkaufen wollte. Er benötigte es für seinen Sohn, der eine Ausbildung anfing, aber keinen fahrbaren Untersatz hatte. Gott sei Dank ließ ich mich nicht zum Kauf überreden. Mir kam die Idee einen unentgeltlichen Leihvertrag für 2 Jahre abzuschließen. Einerseits bereue ich diese Entscheidung, da Nachbars Sohnemann die Belastungsgrenzen meines Mopeds ausgereizt hatte, andererseits konnte er seine Ausbildung machen. Nach diesen 2 Jahren wurde mein Moped auf dem Dachboden der elterlichen Garage eingelagert. Hier stand es warm und trocken – ideal zum Schlafen. Es sollten fast 30 Jahre vergehen, das Moped aus dem Dornröschenschlaf zu holen.
Vor ca. 20 Jahren hat es mich beruflich nach Frankfurt/Main verschlagen, wo ich mit meiner Familie lebe und 2020 habe ich den Entschluss gefasst, das Moped einer Generalüberholung zu unterziehen und es dann nach Frankfurt/Main zu holen. Einerseits hatte ich wieder Lust bekommen, damit herumzufahren und andererseits ist mein Sohn inzwischen 10 Jahre alt und ich hielt es für eine gute Idee ihn an das Moped fahren heranzuführen. Für Fahrzeuge hat er sich schon immer interessiert und mit 3 1/4 Jahren konnte er bereits sicher Fahrrad fahren. Im Alter von 9 Jahren lag es nahe, ihn an ein Moped heranzuführen. Nach der Generalüberholung des Mopeds im Jan/Feb 2021 sind wir inzwischen 1.400 km gefahren und genießen jede Stunde bei unseren Ausflügen in den Taunus zum Großen Feldberg (881m) hinauf oder in die Innenstadt von FFM. Im ersten Gang kann mein Sohn auch schon allein fahren.
Es macht ihm einen Riesenspass und sein Ziel ist es mit 15 einen Führerschein zu haben. Es reizt ihn schon heute dann legal mit 60 km/h unterwegs sein zu können. In diesem Jahr werden wir an der Mainzer Zweirad-Rallye teilnehmen und den 35. Geburtstag meines Mopeds feiern. (https://www.zweiradrallye-mainz.de/)
Wie bin ich nun zum Simson-Forum gekommen?
Man mag es kaum glauben aber im Großraum Frankfurt/Main habe ich in den vergangenen Jahren lediglich 3 Simmen gesichtet. Einen direkten Austausch mit Gleichgesinnten habe ich leider nicht. Wenn bei meiner S51 B irgendwelche Probleme auftauchen (Gott sei Dank sehr selten … aber sie werden kommen) informiere ich mich im Internet – bei euch. Danke für diese Möglichkeit! Ich hoffe, das Forum wird mein Sohn auch noch nutzen können und wünsche den Administratoren viel Durchhaltevermögen beim Betreiben der Seiten aber auch weiterhin viel Spaß bei der Sache.