Einlaßberechnungen

  • Soweit ich das richtig erkannt habe rechnet z.B. Herr Reich mit dem Kurbelgehäusevolumen bei Einlaß öffnen um die Einlaßresonanz zu bestimmen.
    In anderer Literatur fand ich wiederum Rechnungen mit dem Volumen in OT.
    Nun ändert sich aber das Kurbelgehäusevolumen über die Einlaßperiode - es wächst (vom Wert bei Einlaß öffnen) bis auf den Wert maximal (in OT) an und sinkt dann wieder auf den Wert bei Einlaß öffnen.
    Mit anderen Worten ist das mittlere Volumen größer und somit die Resonanz kleiner als nach der Rechnung wie bei Reich.

    Als Beispiel habe ich 190ccm in OT. Bei Einlaß öffnen 170ccm.
    Als Mittelwert bekomme ich nun 183 ccm Kurbelgehäusevolumen.
    Bevor nun jemand denkt ich kann nicht rechnen ... ich habe das Volumen über die Einlaßsteuerzeit integriert und nun die "mittlere Höhe" der Fläche bestimmt. Das ist dann -zeitlich gesehen- das mittlere Volumen über die Einlaßperiode.

    Mit den 183ccm ändert sich die Resonanz in meinem Beispiel von 7800 auf 7500 gegenüber der Rechnung mit 170ccm. Gut das ist nicht die Welt und die Resonanzfrequenz wird auch aus anderen Gründen kleiner sein als nach Helmholtz berechnet ...

    Ich wollte nur mal nachfragen ob sich da auch andere Leute schon Gedanken in der Hinsicht gemacht haben und was dabei herauskam :wink:

    Gruß Franz

    hier steht die Signatur 8-)

  • Hallo Franz,

    ich glaube verstanden zu haben wo du gedanklich hinwillst. Aber ich denke deine Betrachtungsweise hat etwas Einfaches vergessen.

    Erstmal ist der Druck im Kurbelkasten nicht konstant, somit ist das bezügliche Volumen immer unter dem zugehörigen Druck, welcher wiederum von der Drehzahl abhängig ist, zu betrachten.
    Zweitens verwischt dir die Inhomogenität des KL Gemisches deine Resodrehzahl, in Abhängigkeit des Lastzustandes, da sich damit die kin. Energie der einschwingenden Gassäule ändert.

    Meine Herangehensweise bei solchen Einlassberechnungen ist immer:

    -Einlasszeit in °KW festlegen
    -Strömungsbeiwerte des Querschnitts über die Fläche justieren, also Breite anpassen

    Da beim modifizieren eines vorhandenen Kurbelkasten in der Regel keine Idealbedingungen vorliegen sind die angestrebten kurzen kräftigen Einschwingpulse ohnehin nicht zu erreichen, deshalb muss man sich ob man will oder nicht mit längeren und schwächeren Pulsen zufrieden geben. Dies wiederrum bedeutet eine längere Einlasszeit, egal ob nun Membraner, Drehschieber oder Schlitzer.

    Ich weiß, Franz, das hat jetzt nicht direkt deine Frage zur Integration über der Einlasszit beantwortet, aber du brauchst nicht unbedingt Leibnitzs Zauberrechnung rauszuholen um dich damit komplett geistig einzunebeln. :wink:

    mfg Bastian

  • Ersteinmal Danke Euch Beiden für die Antworten :wink:


    Zitat von bastian-opc

    ....
    Erstmal ist der Druck im Kurbelkasten nicht konstant, somit ist das bezügliche Volumen immer unter dem zugehörigen Druck, welcher wiederum von der Drehzahl abhängig ist, zu betrachten.
    Zweitens verwischt dir die Inhomogenität des KL Gemisches deine Resodrehzahl, in Abhängigkeit des Lastzustandes, da sich damit die kin. Energie der einschwingenden Gassäule ändert.

    Meine Herangehensweise bei solchen Einlassberechnungen ist immer:

    -Einlasszeit in °KW festlegen
    -Strömungsbeiwerte des Querschnitts über die Fläche justieren, also Breite anpassen
    ....

    Also den veränderten Druck in Abhängigkeit von der Drehzahl wollte ich im nächsten Schritt auch irgendwie noch berücksichtigen.

    Was meinst Du mit "Inhomogenität des KL Gemisches " ? Zielt das darauf ab das sich der Impuls erst durch die Gassäule im Einlaß fortpflanzen muß bevor er eine Kraft auf die jeweiliege Gasmasse ausübt ?

    "Strömungsbeiwerte des Querschnitts über die Fläche justieren..." Daraus werde ich auch noch nicht ganz schlau ... geht das in Richtung der Dämpfung der Einlaßschwingung durch die Strömungsverluste ?

    Gruß Franz

    hier steht die Signatur 8-)

  • Strömungbeiwerte ist wirklich etwas unglücklich formuliert, besser sollte man das so sagen.

    Auf Deutsch, du weißt was dein Motor an KL Gemischmassenstrom benötigt und jetzt muss du ihm das ohne die Steuerzeit zu verändern einflößen, das macht man bekanntlicherweise über die Breite des Kanales. Falls die aufeinander abgestimmt ist, hat man die es sozusagen übereinander "justiert"

    andere Frage,
    die Kraftstoff-Luft (KL) Gemischzusammensetzung ist nicht homogen über den gesamten Gasstellungsbereich konstant, sollte sie zwar ist sie aber nicht.
    Das heißt das die Dichte nicht konstant bleibt und somit die kinetische Energie dehnbar wie ein Gummiband bleibt.

  • Zitat von bastian-opc

    ....
    Auf Deutsch, du weißt was dein Motor an KL Gemischmassenstrom benötigt und jetzt muss du ihm das ohne die Steuerzeit zu verändern einflößen, das macht man bekanntlicherweise über die Breite des Kanales. Falls die aufeinander abgestimmt ist, hat man die es sozusagen übereinander "justiert"....

    Bezüglich der Breite würde ich diese immer maximal wählen und dafür die Oberkante des Einlaßschlitzes nach unten setzen. Das vegrößert die Einlaßzeit in der der Einlaß komplett offen ist und der einströmende Gasstrom nicht durch das Kolbenhemd, welches sonst im Einlaßfenster hängt, eingeschnürt wird. Die Einlaßzeit bleibt auch hier unberührt ;)


    Zitat von bastian-opc

    ...
    die Kraftstoff-Luft (KL) Gemischzusammensetzung ist nicht homogen über den gesamten Gasstellungsbereich konstant, sollte sie zwar ist sie aber nicht.
    Das heißt das die Dichte nicht konstant bleibt und somit die kinetische Energie dehnbar wie ein Gummiband bleibt.

    Geh ich recht in der Annahme das Du hier auf unterschiedliche Lambda Werte in Abhängigkeit von der Drehzahl und Gasschieberstellung anspielst ?
    Stimmt, das verändert natürlich auch die Dicht des Gemisches. Zudem ändert sich die Dichte mit der Vergasung des anfangs tropfenförmigen Kraftstoffes ... mmm ich sehe es wird noch komplizierter als befürchet :roll:

    Berücksichtigst Du auch die Dämpfung der Schwingung durch die verschiedenen Strömungsverlustbeiwerte ?

    Gruß Franz

    hier steht die Signatur 8-)

  • Mensch Franz,
    ich muss dir sagen wir kochen doch auch alle nur mit Wasser. Mach dir doch nicht so viele Gedanken. Ich persönlich kenne die Probleme die eine exakte Berechnung mit sich bringen deshalb hab ich mich dazu entschieden ein Programm zu benutzen.
    Mit Bimotion Head + Bimotion Pipe bin ich sehr gut bedient und nach einer möglichst exakten Berechnung verfeinerst du am gebautem Motor.
    Weißt du, man muss doch irgendwann zu einem Ergebnis kommen. Ich hab mich da oft in Formeln verloren, aber meine Meinung dazu ist, das man nach einer Berechnung einen Schlussstrich ziehen sollte und dann erstmal mit bauen anfangen sollte.

    PS: Lambda war gemeint! :wink:

  • Recht haste was das Kochen mit Wasser angeht :rockz:

    Zitat von bastian-opc

    ....
    Mit Bimotion Head + Bimotion Pipe bin ich sehr gut bedient ....


    Nur habe ich die beiden oben genannten Programme nicht und bastel mir deswegen meine eigenen Excelletabellen.
    Ja ich muss halt auch immer alles genau wissen und nehmen :mrgreen:

    Trotzdem Danke für Deine Denkanstöße. :)

    Gruß Franz

    hier steht die Signatur 8-)

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