• Hi,
    ich war heute mal in einer interessanten Technologieausstellung in der örtlichen Uni.
    Da gab es einen Vergleich eines normalen Kugellagers mit einem Keramiklager.

    Trotz das das Kugellager offensichtlich nicht das beste war und die Kugeln auch nicht geschmiert aussahen, was die Vergleichbarkeit natürlich einschränkte, war ich sehr überrascht von dem Keramiklager.

    Könnte man nicht auch Keramiklager für rotierende Teile der Simson einsetzten?
    z.B. für die Räder oder sogar im Motor?

    Die Vorteile der Keramiklager sind wohl:
    -Längere Lebensdauer
    -Höhere Zuverlässigkeit
    -Keine Verformung der Kugeln/Walzen
    -Geräuschärmer
    -Vibrationsbeständig
    -Hitzebeständig
    -Keine Schmierung notwendig

    Das hört sich ja nicht schlecht an, es müsste , insofern es überhaupt sinnvoll ist, mal jemand mit Ahnung von der Materie schauen ob es Lager in den benötigten Größen für die Simson gibt.

    Hier eine Seite die ich gefunden habe, es gibt natürlich noch mehr Shops, Hersteller,...


    PS: Ich wusste nicht wo ich es reinstellen sollte, falls es eher in "Tuning" gehört, bitte verschieben.


    MfG

    MfG
    Bomberino

  • Re: Keramiklager

    Sicherlich würden die auch im Simson Motor funktionieren, aber mich würde mal interessieren was die Teile in den Größen der Simson-Lager kosten? Vernünftige Wälzlagen schlagen schon mit über 50 Euro recht heftig ein...

  • Re: Keramiklager

    sicherlich geht das in motoren, schließlich gab es / gibt es? prototypen von motoren wo auch der zylinder und kolben aus keramik hergestellt wird und somit der KOMPLETTE !!! Motor ohen öl auskommt...

    ich habe dadrüber einmal etwas gelesen, aber denke der aufwand wird zu teuer gewessen sein weils ja scheinbar keine fahrzeuge auf den markt mit dieser technik gibt zumindest keine die man so kaufen kann...

  • Re: Keramiklager

    Hi,

    Siliziumcarbid ist momentan leider noch sehr empfindlich gegenueber Stossbelastungen und dynamische Radial- bzw. Axialkraefte. Daher scheidet es schon einmal fuer die Verwendung im Motor aus. Was die Radlagerungen anbegeht, koennte es funktionieren, jedoch sehe ich keinen grossen Sinn bei Verwendung dieser Lager, da selbst die herkoemmlichen Stahllager eine ausreichende Lebensdauer besitzen.
    Anders sieht es bei den in Zukunft zur Verwendung kommenden Verbundlagern aus; bei denen besteht der Keramikverbund aus einer Keramikmatrix und den dazugehoerigen Faserverstaerkungen in Form von Siliziumcarbidfasern, die die Elastizitaet nach oben setzen. Ebenso sind Hybridlager vorstellbar, also bspw. eine Kombination aus Lagerstahl und Keramikkugeln...
    Jedoch werden sich die genannten Lager nicht in vertikal geteilte Motorengehaeuse einsetzen lassen (Stichwort: Hammer), da die inneren Spannungen und die daraus resultierende Bruchgefahr einfach zu hoch ist ;) .


    Regards, b_k2

    "Ich fürchte den Tag, an dem die Technologie unsere Menschlichkeit überholt. Die Welt wird dann eine Generation von Idioten sein." Albert Einstein (1879-1955)

  • Re: Keramiklager

    Verhält es sich bei den Keramiklagern nicht so, dass die Belastungskurve steil ansteigt und bei einem bestimmten Punkt das Lager bricht, während es bei Stahl bei steigender Belastung die Verformung zunimmt.

    Man müsste halt mal rausbekommen wann der Peak bei einem Keramiklager ist und welche maximalen Belastungen im Motor herschen.
    Und wie weit ist es für einen Motor schlimm wenn sich ein Stahllager bei einer Belastung welche ein Keramiklager brechen lässt verformt?


    Wie schaut es denn aus wenn nur die Kugeln aus Keramik sind?
    Dann müsste doch die Belastungsfähigkeit für Axialkräfte steigen, da es den Kugeln ja egal ist von wo nach wo sie belastet werden, da sie ja rund sind.
    Dann müsste das Problem nur noch bei Walzlagern auftreten.?


    Und noch eine Verständnisfrage zu den Radialkräften:

    Radialkräfte = Zentripedalkräfte, diese treten doch immer auf wenn das Lager rotiert, oder habe ich da einen Denkfehler.


    Ich kenne mich da nicht so aus, wie man an den Fragen wohl merkt, aber deshalb interessiert es mich ja gerade.

    MfG
    Bomberino

  • Re: Keramiklager


    Belastungskurve? Die steigt wirklich steil bis zur Zerstoerung (Bruch) der Kugeln an, weil Stahl ja x-mal elastischer ist. Ist eigentlich logisch...aber wenn die Kugeln aufgeben, werden die zugehoerigen Ringe auch nicht mehr weit davon entfernt sein.

    Die maximale Belastung kann man einfach durch Einbeziehung des Verbrennungsspitzendruckes (ca. 50bar) und der Kolbenflaeche ausrechnen p[N/mm²] = F[N] / A(mm²) Und dann diese aus Gruenden der symetrischen Anordnung beider Lager durch 2 teilen, und schon kannst du die Lebensdauer ausrechnen (die Lagerhersteller geben immer die dynamische/statische Tragzahl an).

    Wenn die Kugeln brechen? Bei Volllast? Dann knallts, aber richtig...Zahnraeder/Primaerantrieb verkeilen sich, und dann gehts innerhalb von Zehntelsekunden von 10000/min auf 0/min! Kalteverformung at it's best :D .


    Fuer die restlichen, doch sehr fachspezifischen Fragen werde ich meinen Prof. mal anhauen. Und ne Freundin von mir arbeiten bei FAG in China als Entwicklungsingenieuren, die muesste es auch wissen.


    Regards b_k2

    "Ich fürchte den Tag, an dem die Technologie unsere Menschlichkeit überholt. Die Welt wird dann eine Generation von Idioten sein." Albert Einstein (1879-1955)

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