Blei und Zinn statt Spachtelmasse

  • es ist zeit für mein erstes tutorial!

    es handelt sich hierbei um eine bessere und auch wesentlich stilvollere variante zum spachteln.

    die vorteile:
    - bessere haftung
    - unempfindlich gegen schläge
    - bei dünneren materialien besonders vorteilhaft, spachtelmasse würde beim leichten biegen abplatzen
    - hält temperaturen bis etwa 250-300°C aus
    - jederzeit formbar wie knetmasse (natürlich nur im erhitzten zustand)

    anwendung:
    - dellen ausformen
    - löcher schließen/abdichten
    - neue formgebungen (besonders beliebt bei karosseriearbeiten)
    - auf fast allen metallen (ich habs bis jetzt nur auf stahl angewendet)

    benötigt wird:
    - lötzinn (Sn 97%,Cu 3%)
    - dazugehöriges flussmittel (das für klemptnerarbeiten)
    - PbSn40 (Pb 60%,Sn 40%), sozusagen die spachtelmasse, kann man sich ja selber mixen
    - propangas- oder atze-flamme
    - bohrmaschiene mit dratbürstenscheibe
    - etwas übung

    warum PbSn40?
    zinn alleine kann man nicht verwenden da man es nicht schmieren kann (wird zu plötzlich flüssig beim erhitzen), blei hingegen hat die wuderbare eigenschaft, dass es eine relativ große temperaturspanne zwischen fest und flüssig aufweist, dazwischen kann man es schön verschmieren. alleine wäre blei aber zu weich.

    im wesentlichen geht mann in drei schritten vor.

    1. fläche mit lötzinn benetzen:

    - material mit bohrmaschiene blank bürsten
    - flussmittel auftragen
    - mit der flamme das material gerade soweit erhitzen, dass man mit dem löt zinn darauf "malen" kann, so dass das material nur mit zinn benetzt ist (wenn zu viel drauf ist bekommt man bei schritt 2 und 3 probleme)
    - lieber ein bisschen weiträumiger vorgehen wenn man einen schönen übergang hinbekommen will

    2. PbSn40 auftragen:

    - dazu die zinnschicht erhitzen bis sie glänzt (also flüssig ist) und dann das lot drauf verteilen (notfalls noch etwas erhitzen), dies tut man auf der ganzen fläche bis genug spachtelmaterial vorhanden ist (es kann jederzeit noch mehr augetragen werden)
    - wenn dies geschehen ist hat mat zunächst eine gute bindung zwischen zinn und pbsn40

    3. das spachteln:

    - hier muss man einfach probieren
    - wichtig ist dass man einen größeren bereich auf konstanter temperatur hält in der die masse formbar bleibt (wohl das schwierigste)
    - zum verschmieren am besten ein stück buchenholz nehmen (noch besser man tränkt es vorher in harz oä. damit die masse nicht dran haftet)

    ich muss zugeben, ich hab selber erst vor ein paar tagen damit angefangen um einen alten verbeulten tank wieder fit zumachen. was ich hier geschrieben hab sind meine erfahrungen die ich bis jetzt gemacht hab, vieleicht gibt es noch vorschläge von eurer seite. :rockz:

  • Re: Blei und Zinn statt Spachtelmasse

    Ist eine schöne Sache mit Blei und Zinn zu arbeiten im Karroseriebau, aber wenn man Blei erhitz können giftige Dämpfe enstehen die man nicht einatmen sollte...... Also ich persöhnlich würde nen guten Füllspachtel vorziehen, weils halt einfacher zu verarbeiten ist.........

    DING DING DING DING...Ohne das wäre es Still in meinem leben...
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  • Re: Blei und Zinn statt Spachtelmasse

    nun mal ma nich gleich den teufel an die wand.

    "Elementares Blei ist in kompakter Form für den Menschen nicht giftig. Metallisches Blei bildet an der Luft eine dichte, schwer wasserlösliche Schutzschicht aus Bleicarbonat. Bei metallischem Blei kann deshalb auf die Gefahrstoffkennzeichnung verzichtet werden. Toxisch sind gelöstes Blei und Bleiverbindungen, sowie Bleistäube, die durch Verschlucken oder Einatmen in den Körper gelangen können." (wikipedia)

    das blei soll ja nicht bis zum sieden erhitzt werden, dann entstehen auch keine dämpfe, es wird nur flüssig. darüber braucht man sich keine gedanken zu machen. giftig sind nur organische verbindungen die mit löten nix zu tun haben.

  • Re: Blei und Zinn statt Spachtelmasse

    Okay dachte die verarbeitung wäre ein bisschen gefährlicher, aber aufwändig ist es trozdem, aber an nem altem Mopped oder Auto würd ich auch mit Blei "Spachteln".......


    Mfg Hoymann

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  • Re: Blei und Zinn statt Spachtelmasse

    Hi Leute,
    Ich habe heute mit meinem Dad an meinem Sr2 heute etwas verzinnt.
    Mein Vati hatte noch alles da: spezielle Hölzer zum verteilen n des Zinns, Säurehaltigepaste, ne gute Propangasflamme!^^
    Da wir beide das noch nie gemacht hatten haben wir das erst einmal ausprobiert (ohne dieser prima Anleitung)
    Also wir hatten das so gemacht:
    1. mit Drahtbürstenaufsatz für die Bohrmaschine erstmal das blech komplett blank gemacht
    2. es gibt so eine spezielle Paste die Säurehaltig ist, die sollte man auf der "Verzinnstelle" aufbringen und dann mit dem Brenner (mittlereflamme) erhitzen bis die paste schwarz wird.
    3. ernaut abbürsten-----> Zwischenergebniss: superblankes Blech
    4. Blech und Zinn erhitzen un Zinn auftropfen lassen
    5.mit den holzspachteln (ohne zufuhr von hitze (am besten geht das formen im leicht warmen zustand, der Zinn darf nicht flüssig sein nur so wie knete in etwa)) gut verteilen
    6. noch einmal kurz mit dem Brenner über den Zinn gehen um kleine Unebenheiten auszugleichen (einfach noch einmal Zinn verflüssgen)
    7. Fertig!^^

    Das Ergebniss: Beule ist 1a ausgefüllt und es hällt Bombenfest!
    leider hatte ich danach versucht etwas anzuschlefen damit nach der Lackierung die Beule zu 100% nicht mer sichtba ist) und dies hat nicht geklappt da der Zinn sehr hart gewurden ist.


    Das war nur einmal mein Verfahren und meine Eindrücke!
    Mfg.

  • Re: Blei und Zinn statt Spachtelmasse

    Jo das stimmt.
    Aber ich war eig. ziemlich angetan von der Methode und bin eig. auhc begeistert von dem Ergebniss!
    Hast schon recht n bischen Übung kann nicht schaden.^^
    Aber für ganz kleine Dellen bin ich der Meinung benötigt man trotzdem Spachtelmasse!
    Oder bekommst du jetzt alles durch Übung nur mit Zinn hin?

  • Re: Blei und Zinn statt Spachtelmasse

    naja so einfach ist das mit dem verzinnen nicht wies hier beschrieben wird. ist schon ne schwere sache das hin zu bekommen ohne das einem das zinn gleich wieder abtropft gerade bei größeren und tiefen beulen wirds da zum problem.

    zur nachbearbeitung kann ich nur eine karrosieriefeile empfehlen alles andere schmiert zu dauert zu lange oder ist zu grob. hab selbst schon alles ausprobiert bis ich die knapp 50€ für die karosseriefeile ausgegeben habe. und das ding ist einfach top. nimmt haufen material ab und ist gleichzeitig materialschonend.


    achso noch mal zum auftragen. blech erwärmen- zinn miterwärmen (aber nur so das es etwas wich wird)- stange aufs blech drücken und abdrehen.

    einfach mal ein wenig googln gibt da auch einige gute anleitungen zu im netz.

  • Re: Blei und Zinn statt Spachtelmasse

    Na mit dem runtertropfen des Zinns ist mir nur einmal passiert als das blech nicht richtiig bln war und das nächste mal hatte es schon geklappt und wie gesagt für das erste mal bin ich perönlich von dem Ergebnis richtig begeistert!
    Klar mit ein bischen mehr Übung erkennt man sicherlich nichts mehr von dem Fehler!

  • Re: Blei und Zinn statt Spachtelmasse

    Schämt euch nicht, Spachtelmasse zu benutzen.
    Kleine Dellen im Tank bekommt man vielleicht nur mit ZnPb wieder plan, aber bei einem Kotflügel oder einer Autotür wirds da schon schwieriger :D

    Optimalerweise geht man so vor:
    1. Delle drücken/ziehen.
    2. Verzinnen (Überstand wegfeilen/flexen).
    3. Spachteln (mit Schleifen).
    Und dann grundieren, füllern, lackieren.

    Dellen einfach mit Zinn zulaufen lassen ist nämlich genauso russisch wie reines Spachteln. Da beides nur adhäsiv wirkt, kommts letztendlich auf die Qualitit des Klebstoffes an, was besser hält.

  • Re: Blei und Zinn statt Spachtelmasse

    bin Fahrzeuglackierer und arbeite täglich mit beiden sachen (zinn weniger) wie beamer schon sagte man kann es nicht überall anwenden da es einfach runter laüft und du keine türe am auto gut machen kannst .. ausserdem kommt es immer drauf an wo es eingesetzt wird da die neuen autos dünnes papierblech haben und relative wenig träger sich dahinter befnden.wenn man da einmal mit dem zinn und lötbrenner dran geht dann verzieht sich das blech so ennorm und man muss meistens mehr spachtel als vorher .... ausserdem spachtel hällt bei richtiger anwendung auch mehr aus als die meisten denken ...

  • Re: Blei und Zinn statt Spachtelmasse

    ^^^ja also zinn kenn ich nur zum Füllen, für die Oberfläche nimmt man Spachtel.

    Was mir manchmal aufstößt ist das die Säure sehr stark das Material angreift und es zum Rosten neigt, wie entfernt ihr Überschüssiges?

  • Re: Blei und Zinn statt Spachtelmasse

    Wird heute glaube ich nicht mehr viel gelehrt. Da tun die lieber mig löten und son quatsch.
    Hatte zum glück während meiner ausbildung einer älteren Herrn der mir das gezeigt hat.
    Der Herr war so aus der F9 Ära :D
    Wir hatten da son zweistufigen brenner, erst achte zum ringsrum wärmen und dann auf knopfdruck ne ordetliche flamme.
    Gab ja früher kein Spachtel.

    Alltag:
    GS500E / S100
    Sonntag:
    Star S70M

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