Fiat will bei Opel einsteigen?

  • Re: Fiat will bei Opel einsteigen?

    Was soll da faul sein? Dass die Bundesregierung einen Plan VOR der offiziellen "Pleite" von GM durchboxen wollte steht seit bestimmt einer Woche in vielen einschlägigen Tageszeitungen, und dass mit der "Pleite" (sprich: offiziellen Insolvenzanmeldung) von GM genau am 1.6. zu rechnen war, stand eigentlich auch schon länger fest.

    Vielleicht liest du einfach zu viele Verschwörungsticker und hälst dich von normalen Informationsquellen zu weit entfernt?

    Ist doch auch logisch, dass man dem US-Insolvenzverwalter für die Ausgliederung des Unternehmens von Anfang an einen vernünftigen Plan vorlegen muss, damit der nicht auf dumme Gedanken kommt (wie z.B. alles einstampfen und zu Geld machen, um US-Gläubiger davon zu bezahlen).

    Die lustige Kernfrage ist eigentlich eher: was gibt die Angela dem Barack, dafür dass genau das nicht passiert, und weiterhin, wie soll Opel eigentlich ohne die Patentrechte (die an GM abgetreten wurden und dann von GM an die US-Regierung verpfändet) auf vernünftiger Basis weiterhin Autos bauen? Was da im Hinterstübchen gedreht wurde, wird es mit den Jahren ans Licht kommen.

    Und der ganze Hype wegen ca. 80.000 Arbeitsplätzen... na, wer's braucht... werden schon sehen was sie davon haben, Planwirtschaft hat noch nie funktioniert. Aber wer die Marke Wartburg wiederbeleben will :evil:

    Simson-Fotos - Stino fährt ne Schwalbe von Hamburg bis Kapstadt; getuned nur bis zum nächsten Prüfstand - Dakar hin oder her, die Simson... wurde doch verkauft, aber nur in der Familie ;)

  • Re: Fiat will bei Opel einsteigen?

    tach

    vieleicht liegen ja in rüsselsheim noch zeichnungen vom opel blitz.

    das wär doch mal was. aber nur in der wehrmachtsausführung. :D

    das GM zahlungsunfähig ist wurde auch schon vor über einem jahr diskutiert. da hast du recht.

    wurde nun aber opel aus wahltechnischen gründen gerettet oder wurde diese rettung von den amis erzwungen.

    was passiert eigentlich mit den anderen opelkram wie vauxhal bei den britten oder holden in australien? gehen die auch alle vor die hunde oder werden die auch gerettet?


    schönen gruß

  • Re: Fiat will bei Opel einsteigen?

    Ich glaube es ist noch halbwegs offen was mit Vauxhall werden soll... habe das ganze jetzt auch nicht sooooo Aufmerksam verfolgt, was soll's denn noch, erst wird die Stasi wieder eingeführt, jetzt halt die Planwirtschaft :hammer: :crazy:

    Ich meine im Plan von Magna kommt auch Vauxhall vor als "soll erhalten werden", aber wie das nun im aktuellen Vorschlag aussieht, keine Ahnung. Ich wurde gewissermaßen genauso wie Guttenberg von den Ereignissen überrollt, weil meine Zeitung halt am Feiertag/Sonntag nicht ins Haus geflattert kommt... will sagen, bis gerade wusste ich noch nicht mal wer genau den Zuschlag erhalten hat ;)

    Aber das sie sich vor der Insolvenzanmeldung von GM entscheiden wollten, war schon "fest".

    Naja, und natürlich will Angie gerne Opel retten, und das am liebsten gegen den Widerstand der SPD. Den gab es zwar nicht, paradoxerweise aber den des eigenen Wirtschaftsministers - das spricht ja schon Bände. Ob das viel am Wahlausgang ändert? Wir werden sehen. Ich befürchte sowieso das schlimmste...

    Simson-Fotos - Stino fährt ne Schwalbe von Hamburg bis Kapstadt; getuned nur bis zum nächsten Prüfstand - Dakar hin oder her, die Simson... wurde doch verkauft, aber nur in der Familie ;)

  • Re: Fiat will bei Opel einsteigen?

    tach

    noch eine überlegung.

    ist den die trennung von opel und GM juristisch wasserdicht unter dach und fach?

    ich behaupte mal das so eine trennung oder herauslösung bestimmte verträge verlangt die mehrmals überarbeitet werden müssen bis sie unterschriftenreif sind.

    so etwas geht nicht von heute auf morgen.

    wenn das nicht so sein sollte wäre ja defacto opel mit insolvent. ich lach mir nen ast.

    wer weiß was da ausgehandelt wurde. opel geht mit insolvent. keiner erfährt davon. danach wird opel als insolventsmasse an magna verkauft. und die bezahlen mit geld das vom steuerzahler abbezahlt werden muss.


    schönen gruß

  • Re: Fiat will bei Opel einsteigen?

    Die Rechtsstruktur dieser Großkonzerne überblicke ich so auch nicht. Grundsätzlich bedeutet "Insolvent" ja aber auch erstmal nur, dass der Konzern seine Rechnungen nicht mehr bezahlen kann. Aus der Insolvenzmasse können problemlos einzelne Teile (sei das nun ein Schreibtisch, Mähdrescher oder eben Opel) einzeln verkauft werden, jedoch müssen vom so eingenommenen Geld zunächst die Gläubiger bedient werden. Das wiederum regelt der Insolvenzverwalter, hat mit Opel aber dann eigentlich auch nix mehr zu tun.

    Natürlich wird das alles verkompliziert durch internationales Recht und sonstige Blablaverträge, aber da will ich auch gar nicht durchblicken. Da die Rechtsbeuger (aka Regierungen) hier aber auf Seiten des Käufers sind, wird das schon klappen mit der Herauslösung - hat ja auch keiner ein Interesse daran, das ganze zu stören. Ausser den Amis, denn Opel ist ja theoretisch Konkurrenz für die anderen US-Autobauer. Aber da hat Angie bestimmt was gedreht, vielleicht dürfen ja ein paar Raketen länger bleiben, oder wir nehmen plötzlich doch ganz schnell 216 "Flüchtlinge" auf... who knows.

    Simson-Fotos - Stino fährt ne Schwalbe von Hamburg bis Kapstadt; getuned nur bis zum nächsten Prüfstand - Dakar hin oder her, die Simson... wurde doch verkauft, aber nur in der Familie ;)

  • Re: Fiat will bei Opel einsteigen?

    vielleicht drückt uns der obama nun ..*flüchtlinge aus kuba* aufs auge..der laden soll ja dicht gemacht werden, nur wohin mit dem inhalt...wer weis, wer weis... :D

    ich find den spruch immer wieder klasse...DU BIST DEUTSCHLAND...ob man nun möchte oder nicht...gelle angela.. :thumbup:

  • Re: Fiat will bei Opel einsteigen?

    Aus meiner Sicht alles geblubber. Es war ja letztlich auch nicht die Rede davon, dass eine vertraglich "fixe" Entscheidung über das Wochenende getätigt wird.

    IMO wird hier nur künstlich aufgeblasen, dass nahezu kein "Durchschnitts"-Mensch mehr versteht, was da überhaupt passiert. Die Leute glauben ja sogar, dass GM "weg" ist, weil sie "Insolvenz angemeldet haben". Das ist ja schon die erste Fehlannahme, Insolvenz bedeutet ja nicht, dass das Unternehmen nicht in Zukunft noch existieren wird. Der Laden wird einfach komplett verstaatlicht, die hälfte der Belegschaft rausgeworfen, und der Rest darf weiterarbeiten. Nennt man auch Marktwirtschaft, und wird mit Opel am Ende genauso passieren. Nichts anderes geschieht z.B. auch bei Märklin oder Karmann. Die sind ja auch alle "Insolvent" - es weiss nur kaum jemand, was dieses Wort überhaupt bedeutet. "Pleite" ist was ganz anderes.

    Dass ein internationaler Vertrag nicht übers Wochenende geschlossen wird, war ja auch klar. Und wenn jetzt irgend ein Presseheini bei Magma fragt, ob es "Verpflichtungen" gibt, dann sagen die NATÜRLICH "neee wo denken Sie denn hin".

    Alles easy. Und übrigens auch alles überhaupt nicht neu. Es wird ja so getan, als ob das durch die Krise irgendwie "verschärft" wäre. Wer Weltweite Firmengeschichten in den letzten 15 Jahren verfolgt hat, MUSS erkennen, dass das schon in eben diesem Zeitraum die ganze Zeit gang und gebe war.

    Also: cool down.

    Simson-Fotos - Stino fährt ne Schwalbe von Hamburg bis Kapstadt; getuned nur bis zum nächsten Prüfstand - Dakar hin oder her, die Simson... wurde doch verkauft, aber nur in der Familie ;)

  • Re: Fiat will bei Opel einsteigen?

    tach

    ich mit meinem einfachem bauernwisssen und 10. klasse abschluss frage mich aber folgendes:

    insolvent ist das gegenteil von solvent.

    insolvent ist ein anderes wort für zahlungsunfähig. wenn man seine rechnungen nicht mehr bezahlen kann ist man pleite. oder habe ich da etwas verwechselt.

    lieber LWG. erzähle es mir. wann ist man pleite.

    oder können betriebe heute nicht mehr pleite gehen weil die alle ein haufen BWLer am start haben die alles, aber auch alles in eine schwarze null rechnen können?


    schönen gruß

  • Re: Fiat will bei Opel einsteigen?

    Das mit den BWLern stimmt im Prinzip schon ( :D ), aber zur Insolvenz:

    Insolvenz heisst eigentlich nicht "Nicht Zahlungsfähig". Streng genommen bedeutet es, dass ein Unternehmen seine Zahlungsverpflichtungen den Gläubigern gegenüber nicht einhalten zu können. Hört sich so ähnlich an, ist aber nicht ganz das gleiche.

    In der Regel entsteht die Situation nämlich nicht dadurch, dass das Unternehmen plötzlich weniger Geld einnimmt, sondern eher dadurch, dass sich die BWLer beim Cash Flow verrechnet haben.

    Was bedeutet das? Nun, das ein Unternehmen "seine Rechnungen nicht mehr bezahlen kann". Fast kein Unternehmen zahlt aber seine Rechnungen aus Eigenkapital, in der Regel wird ein Großteil der Rechnungen - vor allem für langfristige Investitionen, wie bspw. eine neue Produktionsstraße, Robotik, das Teeren des Firmendaches, ... - aus Fremdkapital bestritten. Man leiht sich also Geld bei einer Bank (oder von einem Aktionär, Investor, Anteilseigner etc.) zu sagen wir 9% Zinsen, und 'erwirtschaftet' damit dann meinetwegen 12% Umsatzrendite (ergibt glaube ich 3% Kapitalrendite, aber ich war in BWL sauschlecht weil's dreckige Kapitalismusscheisse ist).

    Bleiben also 3% übrig, die man in die eigene Tasche stecken kann (oder z.B. an Mitarbeiter auszahlen kann). Löhne und Gehälter werden üblicherweise aus Einnahmen der Produktion bestritten.

    Jetzt bringt natürlich jeder dieser Kredite Zahlungen zur Tilgung mit sich, und auch andere Formen von Fremdkapital kosten. Wenn jetzt bspw. durch eine wirtschaftliche Flaute die Einnahmen sinken, kann es passieren, dass ein Unternehmen, obwohl es eigentlich gar nicht schlecht aufgestellt ist, seine Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen kann. Da die Lohnzahlungen nicht ausgesetzt werden dürfen, müssen also Kredite dran glauben. Und weil das höchst unangenehm wird, wenn Kredite platzen, gibt es eben den sog. "Gläubigerschutz" bzw. die geregelten Insolvenz-Prozesse.

    Dieser ermöglicht es einem Unternehmen, die Kreditzahlungen auszusetzen - unter Umständen auch "auf ewig" - um somit Zeit zu gewinnen, beispielsweise neue Kredite aufzunehmen, oder einen Geldgeber (Investor) zu finden, der z.B. 20% des Unternehmens kauft, und dieses Geld wird dann wiederum hergenommen um die Kredite zu tilgen.

    Ziel ist es, ein eigentlich funktionsfähiges Unternehmen nicht sofort in den "Ruin" zu schicken, denn egal was der Grund für die Insolvenz ist, in aller Regel finden sich schon noch Geldgeber, die dazu in der Lage sind, durch eine kurze Finanzspritze das ganze so lange über Wasser zu halten, bis die Gründe für die Probleme gelöst sind. Oder eben bis die "Risikostrecke" überstanden ist.

    Man kann sich das im Moment par excellence anschauen bei Schäffler oder Porsche. Porsche ist schön; die haben sich ca. 10Mrd Euro geliehen, um Aktien von VW zu kaufen, die ja eigentlich einen Gegenwert dargestellt hätten. Doof nur, dass die Aktien inzwischen nur noch 5Mrd wert sind. Das macht natürlich die ganze lustige Rechnung von "für die Kredite nehmen wir dann einfach Kapital von C, geben es B, und dann kaufen wir mit dem Geld von B einfach A und machen richtig viel Reibach".

    Naja, dann brechen die Kurse weg, und dann ist Porsche halt plötzlich insolvent (Porsche WAR insolvent, die leben nur noch weil VW ganz unbürokratisch 700 Millionen Euro Kredit gewährt hat! Porsche braucht aber noch mal 1.5Mrd in den nächsten Monaten. Eigentlich hätte, ohne VWs Unterstützung, Porsche tatsächlich zum 1.6. Insolvenz anmelden müssen!).

    Kurz gesagt: es geht bei einer Insolvenz oft nicht um eine LANGFRISTIGE Zahlungsunfähigkeit, sondern in der Regel darum, dass einfach ein Investor gebraucht wird, der "frisches" Geld in das Unternehmen pumpt.

    Ich bin kein BWLer und kann's auch nicht besser erklären, aber diese kurzfristigen "Durststrecken" entstehen den Großunternehmen im Moment nur deshalb, weil die Banken keine kurzfristigen Kredite mehr gewähren wollen. Normalerweise wäre Märklin/Porsche/Schäffler/... einfach zu Ackermann gegangen und hätten gesagt, "hey, wir brauchen für unseren Cash Flow mal eben 1.5Mrd, ruhig als Risiko-Kapital zu 9%" - und die Sache wäre gegessen gewesen. Aber die Banken müssen auf ihre Eigenkapitalanteile achten. Und das Eigenkapital von der Deutschen Bank ist halt das Fremdkapital von Porsche :thumbup:

    Simson-Fotos - Stino fährt ne Schwalbe von Hamburg bis Kapstadt; getuned nur bis zum nächsten Prüfstand - Dakar hin oder her, die Simson... wurde doch verkauft, aber nur in der Familie ;)

  • Re: Fiat will bei Opel einsteigen?

    tach

    danke für die umfangreiche antwort.

    ich weiß nicht ob du das buch schon kennst. wenn nicht kann ich es dir nur empfehlen.

    ehrlich, es ist kein buch über verschörung und so weiter. es geht ganz einfach um die geschichte des geldes.

    im übrigen ist auch ganz gut erklärt warum es zu diesen unlogischen verhaltensmustern (wie von dir beschrieben) kommen muss und das es garnicht anders geht.

    http://www.amazon.de/Das-Silberkomplott ... 3938516267


    schönen gruß

  • Re: Fiat will bei Opel einsteigen?

    Zitat von KarlHeinz

    tach

    ja ne. ist halt ein roman.mag sein das er gut ist aber das fundament auf dem er steht ist schon fragwürdig.

    ich scanne mal die besagte passage ab. keine ahnung wegen copyright. ach, ich schick es über pn.


    schönen gruß

    Poste es ruhig hier rein, es interessiert sicher mehrere.. ;)
    Kannst es ja leicht bearbeiten oder so.. :D

    mfg tomz

  • Re: Fiat will bei Opel einsteigen?

    tach

    na, alles geplatzt.

    GM hat alle wochenlang an der nase rumgeführt. die lachen sich doch jetzt schlapp über uns.

    vorher noch schnell 1,5 mrd hilfkredit eingesackt.


    ich wage mal ein blick in die glaskugel: die machen opel dicht. und ich wette die regierung weiß das alles schon.

    nicht umsonst wurden die hartz4 bestimmungen geändert. schonvermögen erhöht und immo besitz erlaubt.

    es geht um die vielen überbezahlten menschen an den bändern bei opel und zulieferer. die stehen jetzt schön im regen vor weihnachten.


    schönen gruß

  • Re: Fiat will bei Opel einsteigen?

    tach

    http://www.welt.de/wirtschaft/article50 ... ichen.html

    die ersten 10.000 die von den neuen hartz4 regeln profitieren werden.


    und nochwas, im nachhinein ist auch vollkommen klar das GM opel niemals verkaufen kann.

    sämtliche opel patente hat GM schon verpfändet. um die auszulösen haben die einfach kein geld.

    die wahlen sind vorbei, jetzt geht es ab.....


    schönen gruß

  • Re: Fiat will bei Opel einsteigen?

    Zitat von KarlHeinz

    tach

    na, alles geplatzt.


    schönen gruß

    Sieh das nicht so negativ, es dürften jetzt genug Leute aufatmen!
    Ich finds jedenfalls besser so. Auch wenns schade für die Opel Mitarbeiter ist.. aber jeder ist sich selbst der nächste!

    mfg

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