Beiträge von uphill

    Aus meiner Sicht ist dieser Gedanke nicht zielführend, denn die Riebungsverluste des ganzen Antriebsstrang + Walze haben mit Blick auf die Geschwindigkeit hier einen erheblichen größeren und definitiv messbaren Einfluss. Den Motor maximal lang zu übersetzen führt absolut betrachtet auf dem Prüfstand i.d.R. zu weniger an der Rolle ankommender Leistung (Radleistung). Das zeigt die Messung des Schleppmoments deutlich und das wird auch bei der Maximalleistung deutlich.

    Das ganze ist im Grunde ein Spannungsfeld. Mit Blick auf das Tuba führt eine übermäßig lange Übersetzung 1. zu größer Verlustleistung und 2. aufgrund der längeren Beschleunigungszeit zu einem Anstieg von nPmax , was sich bei der Berechnung der Tuba-Punkte erst einmal negativ auswirkt. Auf der anderen Seite kann eine lange Beschleunigungszeit sich aber positiv im Resonanzverhalten des Auspuffs und damit in der Bandlänge bemerkbar machen, Stichwort Schallgeschwindigkeit. Wie dem auch sei, ein pauschales Richtig und Falsch gibt es hier nicht. Die Grenzen von 100-140kmh haben wir eingeführt, um die Messungen möglichst vergleichbar zu machen.

    Der eigentliche Grund, weshalb Herr Ingenieur hier für eine möglichst hohe Geschwindigkeit plädiert, ist, dass die Anzahl der von der Ammerschlägersoftware ausgegebenen Messpunkte zeitabhängig ist. Eine lange Beschleunigungszeit bedeutet dadurch = viele Messpunkte, eine kurze Beschleunigungszeit bedeutet = wenige Messpunkte. Das bedeutet: Je länger die Beschleunigungszeit, desto mehr Messpunkte, desto höher die Genauigkeit der Berechnung.

    Übrigens. Die Auswertung des TuBa übernimmt dieses Jahr Herr Ingenieur. Gunnar war bei der Ausarbeitung des Regelwerks und der Berechnungsmethode mit involviert.

    Ah okay. Wo habt ihr da das Material gekauft?

    Diese Materialien bekommst du in jeder Gießerei die Stahl Strangguss macht. Einfach mal googlen und per Mail anfragen. Das ganze gibt es auch als Rohr, was aus meiner Sicht deutlich sinnvoller ist. Jedoch muss man immer sehen, dass die Abnahme in solchen Kleinstmengen oft zu hohen Preisen erfolgt. Ich habe mir letztens ein Angebot machen lassen für ein Rohr 70/43x155 aus EN-GJS-600-3. Das sollte preislich bei 60€ zzgl. MwSt. kosten.

    Ob dieses Material immer sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Dazu hat Jannik.hbrg einige sinnvolle Hinweise gegeben. Positive Laufeigenschaften und Festigkeit sind die Stichpunkte, die das Spannunsgfeld beschreiben.

    Keine Ahnung an welcher Stelle du die Kopftemperatur misst. Angenommen du misst unter der Kerze: Wenn du mit Evo-Kopf und kurzer Kerze bei 150° schon spürbare Leistungseinbrüche hast, dann passt an deinem System oder an deiner Abstimmung irgendwas nicht. Soviel kann ich aus Erfahrung sagen.

    Gerade das Sicherheitsdatenblatt nicht zu veröffentlichen ist schon mutig.

    Warum ist das mutig? Ein Sicherheitsdatenblatt pauschal zu veröffentlichen ist nur verpflichtend für Stoffe, die in der EG 1272/2008 als "gefährlich" klassifiziert sind. Für alle anderen im weiteren Sinne "gefährlichen" Stoffe ist es ausreichend, wenn der Lieferant ein Sicherheitsdatenblatt seinem Abnehmer auf Verlangen bereitstellt.

    (Nachzulesen in der REACH Verordnung Artikel 31 Absatz 3).

    Daher die Frage, hat denn einer von euch bei LT mal angefragt, ob er/sie/es das Sicherheitsdatenblatt ausgehändigt bekommen kann? Ich glaube eher nicht 😉.

    Und allgemein zum Öl: Dirk hat es oben ganz gut zusammen gefasst.

    Der Schwimmerstand ist zu messen von Dichtfläche zu Oberkante Schwimmer zum Zeitpunkt der Öffnung/Schließung. Rumdrehen und messen wie bei BVF geht daher hier nicht.

    Die Geister scheiden sich in der Frage, ob man die Dichtung hier mitrechnen soll oder nicht. Das kann ich dir auch nicht sagen.

    Was für eine Nadeldüse hattest du genau verbaut? Bauart und Größe? Wenn du einfach die Nadeldüse vom VM20 nimmst, änderst du schon aufgrund der Nadeldüse die Abstimmung, denn diese ist nicht nur eine andere Serie (Bauart) sondern hat auch eine andere Größe.

    Das Volumen der Kammer ist nicht das Problem. Beim VM24 ist der Schwimmerstand aber ein sehr sensibles Thema. Dieser muss wirklich passen, sonst funktioniert es in beide Richtungen nicht richtig.

    Ich bin dran, dass es zukünftig da ein Umbauset geben wird. Das wird aber noch eine Weile dauern.

    Kleiner tipp:

    Metabo Biegewelle 30980
    Produktmerkmale Gewicht 0,8 kg Antriebszapfen 8 mm Spannbohrung 8 mm Abmessungen Länge 1300 mm Verwendung geeignet für Geradschleifer G 500 / GE…
    www.banemo.de

    https://www.bueromarkt-ag.de/geradschleifer_metabo_ge_950_g_plus_netzbetrieb,p-600618000,l-google-css,pd-b2c.html?gad_source=1&gclid=EAIaIQobChMIsuKGy-2niQMV5JuDBx2BRi9aEAQYASABEgKqdvD_BwE


    Dafür gibt's Spannzangen von 3-8mm.


    Die aus meiner Sicht beste Lösung:


    https://www.ebay.de/itm/115477286887?mkcid=16&mkevt=1&mkrid=707-127634-2357-0&ssspo=6-rqJAVuTeW&sssrc=4429486&ssuid=XQj-dDSFS1C&var=&widget_ver=artemis&media=COPY

    Hier sollte bei der Installation aber ein gewisser Sachverstand mitgebracht werden. Das ist nicht ganz ohne. Ein entsprechender Passfilter und Fehlerstromschutzschalter (Typ B) + zusätzliche Erdung am Fräsmotor ist Pflicht.

    Naja das ganze ist eben immer ein Zusammenspiel. Ich hatte bspw. letztens auch einen Motor eines anderen namhaften Tuners auf dem Prüfstand, dessen Tuner diesen Auspuff explizit zum dem Motor empfiehlt. Dort hat der Dailystreet SP tatsächlich besser funktioniert als die AOA's. Hier hat sich das Spiel genau umgedreht verhalten als bei unseren LT90N Evo.

    Genau aus diesem Grund ist es aus unserer Sicht schon nicht der schlechteste Weg, die vom Tuner empfohlenen Anbauteile zu verwenden. Das betrifft nicht nur unsere Kunden, sondern eben auch die unserer Mitbewerber.

    Über die Kurven würde ich mich freuen.

    Bevor dieses Topic hier noch zur Schwärmerei über Zschopauer Brachialtechnik verkommt... Hier einmal eine Kurve des LT90N Evo mit DailyRace SP im Vergleich zu LT-AOA3 und LT-AOA4. Setup ist VM24, Vape + LT-Luftfilterblech.


    Noch eine kurze Korrektur zu meinem obigen Kommentar. Der Test mit den genannten DailySTREET - Anlagen erfolgte an einer überarbeiteten Version des LT90N Evo. Da dieser Zylinder so nicht im Verkauf ist, sind die Kurven mit Dailystreet hier denke ich irrelevant. Der Test mit DailyRACE hingegen erfolgte am unbearbeiteten Zylinder.

    Ja schon gemacht. 110er und 120er. Zusammengefasst. Stage 2 ist von Überströmern her eine deutlich bessere Basis als Stage 3 für sowas.

    Verwendbare Kolben mit 53mm Nennmaß und Nachschleifmaßen gibt es nicht. Hier bleibt nur der ZT110 Kolben (keine Nachschleifmaße). Im Nennmaß 54mm gibt es einige für GG verwendbare Kolben, wobei die besseren wie z.B. CR125 (alte Baujahre) alle 14er oder 15er Kolbenbolzen haben.

    Ob sich das ganze lohnt ist eine andere Frage.

    Ehrlich gesagt find ich diese Diskussion ein wenig fehl am Platz. Wenn es bei dem Zylinder darum gänge, daß absolut machbare herauszuholen (und die damit einhergehenden Nachteile keine Relevanz hätten) würde ich ZxMadX zustimmen. Leider gehts darum hier nicht. Der LT90N Evo ist ein sportlicher Alltagszyliner, der versucht einen Kompromiss zwischen Leistung, Fahrbarkeit und dennoch guter Haltbarkeit zu schaffen. Das Verhalten außerhalb der Resonanz spielt daher hier durchaus eine Rolle. Aus dem Grund finde ich Vergleiche zu deutlich hubraumstärkeren Zylinders s.o. oder zu Rennzylindern aus dem Scooterbereich, welche aufgrund der Bauart des Motors eigentlich nur im Optimalbereich bewegt werden, unpassend.

    Übrigens. Der Querschnitt der NA im Kanal ist hier eine kleinere Engstelle, als viele Glauben. Wir haben den Kanal bewusst "hoch" gestaltet um den Durchlass zu maximieren. Das mag strömungstechnisch nicht das Optimum sein, funktioniert aber. Die Wandung zwischen Kanal und Stehbolzenbohrung beträgt 2mm. Alle die Zweifel daran haben steht es frei, den NA-Kanal zu den Stehbolzen durchzufräsen und eine hülse zu setzen. Damit maximiert man den Kanal nochmal deutlich. Jeder der das probiert und unter identischen Messbedingungen eine Vorher- und Nachhermessung macht, wird feststellen, dass der positive Effekt eher marginal ist. Keine Angst, wir haben das getestet😉.

    Der Vorteil des von ZxMadX angesprochenen Designs liegt eher darin, dass man den Hauptauslass breiter gestalten könnte, als darin den Querschnitt des NA's im Kanal zu maximieren. Letzteres hätte aus meiner Sicht unter den gegebenen Voraussetzungen (Schaltmoped etc.) eher nachteilige Effekte.

    4mm mehr Hub und problemlos klingt erstmal nicht so harmonisch.
    Wie bringst du die 4mm mehr Hub unter und was kommen da am Ende für Steuerzeiten bei raus?

    Der obere Totpunkt den LT90N Evo liegt 2,8mm unterhalb der Zylinderoberkante (bei einer Quetschkante von 0,8mm). Dieses Offset reicht locker, 2mm mehr Kurbelradius unterzubekommen, ohne das die SZ zu hoch werden. Lange Rede kurzer Unsinn. Das ganze mit 48mm zu fahren ist möglich, jedoch eben ein individuelles Bastelprojekt. Plug und Play geht das nicht. Der Zylinderkopf muss grundlegende anders gestaltet werden als der Auslieferzustand.

    Wenn der Flansch so gegossen ist wie bei den ZT St1/2 dann geht es mit 26mm Durchlass siehe hier:

    Mit den ZT-Zylindern hat der LT90N Evo nix zu tun, weshalb Rückschlüsse vom einen auf den anderen hier quatsch sind.

    Den Einlasskanal des LT90N Evo haben wir bewusst so gestaltet, dass er von außen noch möglichst seriennah aussieht und in Verbindung mit 21N1 dadurch nicht sofort auffällt. Mit dieser Ausenform ist es ohne weiteres und standfest möglich gewesen, einen durchgängigen Querschnitt von 24mm zu realisieren. Aus unserer Sicht hier Schluss. Das ganze ist eben ein Kompromiss. Allen unseren Tests nach ist bei diesem Zylinder der Vorteil, den man mit 26er hier hätte, zudem eher marginal als nennenswert.

    Ich habe den LT90N Evo unter anderem auch mit DailyRace SP, Dailystreet D und Dailystreet SP getestet (Prüfstand).

    Da ich aktuell in Elternzeit bin, kann ich aber keine Kurven hier einstellen.

    Soviel kann ich aber sagen: Die DailyStreet Anlagen haben beide an dem Zylinderkit im Anlieferzustand deutlich schlechter funktioniert, als die von uns empfohlenen Auspuffanlagen (AOA3 und AOA4). Der Dailystreet D hat unter Verwendung eines aufs Maximum gekürzten SaMo Krümmers mit Innendurchesser 30mm und abgeänderten Schalldämpfer dann ganz ordentlich funktioniert. Die Leistung entsprach in etwa dem AOA3, wobei das ganze minimal früher anlag. Der Überdrehbereich war dennoch recht ordentlich.

    Der DailyRace SP hat MINIMAL mehr Leistung als der AOA4 gebracht. Der Überdrehbereich war besser als mit AOA4, jedoch hat dieser Auspuff untenrum ein heftiges Loch gemacht. Unter 6500upm war hier garnichts los. Hier verhält sich der AOA4 in Summe deutlich besser. Wem die Fahrwerte mit AOA4 nicht ausreichen, der ist mit LTM deutlich besser bedient als mit DailyRace SP.

    Verbaut war bei diesen Tests ein VM24.

    Könntest du mal einen Vergleich der zwei Endstücke machen? Was für eine Samo-Auspuff hast du und wie sieht da das endstück einschließlich Schalldämpfereinsatz aus? Ich hatte weiter oben ja mal einiges zu den Dimensionen des von uns inspizierten auspuffs geschrieben (ohne zu wissen, ob das der herstellerzustand war oder nicht). Bewegt sich das in einem ähnlichen Bereich? Ist das endrohr hier mit Reduzierung ausgeführt?

    Was für einen MZA-Auspuff verwendest du? 10620 oder 10620-a-s? Wurde daran irgendwas verändert? Endrohr geweitet, Schalldämpfer umgebaut etc.?

    Ehrlich gesagt finde ich den Temperaturunterschied auch heftig und nur bedingt vorstellbar. Um so krasse Unterschiede zu messen muss wirklich irgendetwas mächtig im argen liegen. Umso wichtiger fände ich es, zu wissen, wo hier die maßgeblichen Unterschiede der Anlagen liegen. Danke für deine Mühe.

    Und abschließend: Der O-Ton der Klugscheißer hier kann dir doch egal sein, sofern du dir deiner Sache sicher bist. Ehrlich gesagt nervt mich das, was du beschreibst auch oft. Eine kritische Auseinandersetzung mit seinen Arbeiten (oder Messungen) etc. sollte man sich dennoch immer offen halten. Keiner hier hat die Weisheit mit Löffeln gefressen. Das betrifft uns Gewerbliche ebenso wie alle Hobbyschrauber, alle Studierten ebenso wie alle Probiermeister. Und ja, das betrifft auch all diejenigen, die dennoch Ebensolches von sich behaupten, sei es aus bloßer Überheblichkeit oder Überzeugung. Dennoch: Aus der richtigen Perpektive betrachtet kann jeder noch so kritische Kommentar einem eine Hilfe auf dem Pfad der Erkenntnis sein. Auch wenn die Art und Weise manchmal unter aller Sau ist.

    Danke für dein Mitdenken.