• Re: Stopplicht

    Die Spaßelektrik einer Simson ist doch in keinster Weise stabilisiert. Ergo liefert der Generator, Lichtmaschine, Lichtspule, however eine Leistung, die bei gleichbleibenden baulichen Gegebenheiten von der Drehzahl und dem Widerstand des Verbrauchernetzes abhängt. Senkst Du den Widerstand dieses Netzes (kleinere Wattzahl, ...) dann steigt der Strom durch die Birnchen, diese werden wärmer und puff.
    Die angegebene Spannung ist nur eine Vergleichs- und Rechengröße, die wirst Du im Bordnetz nie messen!
    Die Drosseln dienen dazu, den Stromfluß an Bord so zu begrenzen, daß die an den Verbrauchern anliegende Spannung ungefähr in der Größenordnung um 6V liegt, aber wann fährst Du schon genau mit der zur Berechnung angenommenen Drehzahl? Ein kleinerer Windungsschluß spielt da also keine Geige.

    Das das verwaschene Blinkverhalten angeht, schauen wir uns erst mal an, wie eine Glühbirne funktioniert:
    Wir schalten ein. Strom beginnt zu fließen. Der Glühdraht erwärmt sich und fängt irgendwann an, (Wärme-)Energie an die Umgebung abzugeben, bei weiterem Erwärmen wird dann auch Energie in Form von Licht abgestrahlt.
    Soweit klar? Dann schalten wir mal aus:
    Unsere heiße Glühbirne wird nicht mehr vom Strom durchflossen, wir führen keine Energie mehr zu. Also kühlt der Glühdraht ab und hört allmählich mit dem Glühen auf. Genauso allmählich wird das Licht weniger, bis es ganz verlischt.
    Immernoch alles klar?
    Dann kommen wir zum Blinken:
    DU schaltest den Blinker ein. Der Hitzdraht des Blinkgebers, der im Ruhezustand zwischen Ausgang und Blinkermasse liegt, wird vom Strom durchflossen und erwärmt sich. Dabei verformt er sich und trennt seine elektrische Verbindung auf. Jetzt fließt der Strom über den nun nicht mehr kurzgeschlossenen Ausgang durch die Blinkerbirnen (wir haben eben einen Blinktakt besprochen!) gegen Masse, während der Hitzdraht abkühlt und sich wieder einschaltet. Beim Einschalten wird der Geberausgang wieder kurzgeschlossen, die Blinkerbirnen gehen aus, der Hitzdraht erwärmt sich wieder und wir sind wieder am Anfang.
    Habt Ihr weitere Fragen?

    SCIO NE SCIO.

  • Re: Stopplicht

    Zitat von A. Nunx- Lohß

    Habt Ihr weitere Fragen?


    Jo, was dein kleiner Exkurs hier mit der Frage zu tun hat? ;)

    Meine Blinker sind nicht verwaschen, ich hab auch normale Glühbirnen drin. Wichtig ist halt daß die Batterie ordentlich pfeffert, dann verwäscht auch nix.

    Grüße
    k

  • Re: Stopplicht

    Zitat von A. Nunx- Lohß

    Senkst Du den Widerstand dieses Netzes (kleinere Wattzahl, ...) dann steigt der Strom durch die Birnchen, diese werden wärmer und puff.


    Allerdings ist es doch so, dass die Wattzahl steigt, wenn ich den Widerstand des Netzes senke (zumindest wenn es keinen Quellinnenwiderstand gibt). Und daher dürfte auch eigentlich nicht viel passieren, wenn ich eine Birne geringerer Leistung einbaue. Ich kann mir im Zimmer ja auch eine 60W-Lampe hinstellen oder eine mit mehr oder weniger Leistung, die brennen ja auch nicht durch obwohl alle bei 230V laufen. Die Lampen mit geringerer Leistung haben dann einen größeren Widerstand (P=U²/R).
    Allerdings gebe ich zu, dass ich nicht einfach ein Bordnetz eines altersschwachen Mopeds mit der städtischen Energieversorgung vergleichen kann. Der Grund warum die 18W Birne dennoch durchbrennt würde mich trotzdem interessieren. Es muss ja irgendwie daher kommen, dass die von der Spule gelieferte Spannung beim Anhängen einer Lampe mit höherem Widerstand steigt. Nur: warum ist das so? Ich kann dem ganzen auch insofern folgen: wenn die Spule in jedem Fall 21W umsetzen "will", dann muss sie das bei einer Lampe mit größerem Widerstand natürlich mit mehr Spannung kompensieren -> der Strom steigt. Aber welcher physikalische Effekt bringt die Spule dazu? Es spricht ja auch die Tatsache dagegen, dass bei einer Leerlaufenden Spule keine 21W umgesetzt werden (der Strom ist quasi Null, die nötige Spannung wäre enorm).

    Zitat

    Wir schalten ein. Strom beginnt zu fließen. Der Glühdraht erwärmt sich und fängt irgendwann an, (Wärme-)Energie an die Umgebung abzugeben, bei weiterem Erwärmen wird dann auch Energie in Form von Licht abgestrahlt.
    Soweit klar? Dann schalten wir mal aus:
    Unsere heiße Glühbirne wird nicht mehr vom Strom durchflossen, wir führen keine Energie mehr zu. Also kühlt der Glühdraht ab und hört allmählich mit dem Glühen auf. Genauso allmählich wird das Licht weniger, bis es ganz verlischt.


    Das ist ja prinzipiell richtig, aber wie erklärst du dir dann, dass es bei anderen Blinkern (Motorrad, Auto usw.) ja auch geht. Da ist das lange nicht so verwaschen.

    Zitat

    Der Hitzdraht des Blinkgebers, der im Ruhezustand zwischen Ausgang und Blinkermasse liegt, wird vom Strom durchflossen und erwärmt sich. Dabei verformt er sich und trennt seine elektrische Verbindung auf.


    Da ist echt ein Bimetallschalter im Blinkgeber? Krass.. :)

  • Re: Stopplicht

    Deine eigenen Überlegungen sind richtig. Klemme alle elektrischen Verbraucher eines Kreises ab und miß die (theoretische) Bordspannung mit einem Meßgerät mit unendlichem Innenwiderstand (=> I[meß]:=0) Bei idealen Leitern wäre die gemessene Spannung unendlich, da die von der Lichtmaschine abgegebene Leistung theoretisch konstant ist. (Grenzwertbetrachtung U=lim(P/I) für I=0 und P=const)

    Dein Vergleich mit einem EVU ist insofern falsch, da dort bei der geringen betrachteten Laständerung die Auswirkung auf die Spannung nicht/kaum meßbar ist.

    Denke mal quer: In der Sekundärseite eines Trafos passiert doch genau das gleiche wie in der Generatorspule. Die Magnetfeldänderung generiert eine Spannung U=f(d phi/dt). Und welche vier Größen beschreiben einen Trafo? Welche davon die Sekundärseite? Die Sekundärseite des Trafos ist wiederum unsere Lichtmaschine, die Eingangsgrößen interessieren uns ja nur bedingt.
    ===============================================================
    Anderes Thema: Die Flankensteilheit des Blinksignals: Das verwaschene Blinken resultiert aus den Übergangswiderständen, die wiederum dafür sorgen, daß an den Blinkerbirnen nur 3-4 statt 6-8V anliegen. Jetzt kannst Du die Patina bekämpfen, indem Du Kontakte putzt wie blöd, Oxydschichten abschmirgelst und/oder zu guter Letzt einen neuen Kabelbaum verbastelst, oder Dir den ganzen Kummer sparst, feststellst, daß es blinkt und Gesetzestexte liest, aus denen die Blinkfrequenz 1Hz+/-0,5Hz hervorgeht, nicht aber, wie lang die Umschaltzeiten zu sein haben. Ein kleines Schmankerl fällt Dir dabei noch ins Auge: Im §54 StVZO heißt es nämlich:


    Im Klartext und etwas vereinfacht heißt das, daß Du bedenkenlos die Blinker weglassen kannst, doch hast Du welche, müssen sie (irgend-)ein Prüfzeichen haben.
    Unsere Diskussion über die Feinheiten der Blinkfolge hat also rein akademischen Charakter.

    SCIO NE SCIO.

  • Re: Stopplicht

    Zitat von A. Nunx- Lohß

    Deine eigenen Überlegungen sind richtig. Klemme alle elektrischen Verbraucher eines Kreises ab und miß die (theoretische) Bordspannung mit einem Meßgerät mit unendlichem Innenwiderstand (=> I[meß]:=0) Bei idealen Leitern wäre die gemessene Spannung unendlich, da die von der Lichtmaschine abgegebene Leistung theoretisch konstant ist. (Grenzwertbetrachtung U=lim(P/I) für I=0 und P=const)


    Aber es kann doch gar nicht stimmen, das zeigt doch schon die Erfahrung. Am besten sieht mans doch beim Radfahren : konstante Leistung des Dynamos würde bedeuten, dass man bei ausgeschaltetem Licht genau so schwer zu treten hätte wie bei eingeschaltetem Licht.

    Zitat

    Denke mal quer: In der Sekundärseite eines Trafos passiert doch genau das gleiche wie in der Generatorspule. Die Magnetfeldänderung generiert eine Spannung U=f(d phi/dt). Und welche vier Größen beschreiben einen Trafo? Welche davon die Sekundärseite? Die Sekundärseite des Trafos ist wiederum unsere Lichtmaschine, die Eingangsgrößen interessieren uns ja nur bedingt.


    Mit dem Trafo tue ich mich noch schwerer als mit den Spulen. Ich weiß auch nicht, inwiefern der uns hier weiterhelfen kann. Die Spannung ist ja von der Änderung des Flusses abhängig, und der entsteht durch den Strom in der Primärseite. Aber die Primärseite existiert ja nicht, sie wäre nur ein Modell für das rotierende Polrad. Womit kann ich dann also rechnen? Der Fluss im Leerlauf wäre endlich, der Strom in der Primärseite also auch. U2=omega*M*I1 + omega*L*I2 wäre also ebenfalls endlich, da I2=0. Und das entspricht ja auch den Erfahrungswerten, dass ein leerlaufender Trafo auch keine Leistung umsetzt (Hysterese und Leitungsverlust mal außen vor).

    Zitat

    Anderes Thema: Die Flankensteilheit des Blinksignals: Das verwaschene Blinken resultiert aus den Übergangswiderständen, die wiederum dafür sorgen, daß an den Blinkerbirnen nur 3-4 statt 6-8V anliegen.


    Auch klar, aber inwiefern verändern die Übergangswiderstände die Flankensteilheit (geil, auf dieses Wort wäre ich nie gekommen :mrgreen: )? Ich hätte erwartet, dass die nur Auswirkungen auf die Gesamthelligkeit haben.

    Zitat

    Jetzt kannst Du die Patina bekämpfen, indem Du Kontakte putzt wie blöd, Oxydschichten abschmirgelst und/oder zu guter Letzt einen neuen Kabelbaum verbastelst, oder Dir den ganzen Kummer sparst, feststellst, daß es blinkt und Gesetzestexte liest, aus denen die Blinkfrequenz 1Hz+/-0,5Hz hervorgeht, nicht aber, wie lang die Umschaltzeiten zu sein haben.


    Klar, wenn es mir danach ginge würde ich mir da auch nicht so einen Kopp machen, aber ich will ja, dass es schön blinkt und gut sichtbar ist. Das ist schonmal ein gehöriges Stück mehr Sicherheit.

    Zitat

    Ein kleines Schmankerl fällt Dir dabei noch ins Auge: Im §54 StVZO heißt es nämlich:


    Im Klartext und etwas vereinfacht heißt das, daß Du bedenkenlos die Blinker weglassen kannst, doch hast Du welche, müssen sie (irgend-)ein Prüfzeichen haben.


    Ich kenn mich bei sowas gar nicht aus, aber war es nicht so, dass diese Regelung für Fahrzeuge gilt, die noch zugelassen werden müssen und dass bei LKrads usw., die bereits mit Blinkern zugelassen sind, die Blinker dann auch dran sein müssen?

  • Re: Stopplicht

    mein Tüv Mensc hat gesagt das man sich nicht nur mit dem Gesetzestext beschäftigen darf. Hatte ihn mal zwecks der Bremslichtgeschichte gefragt. Er hat zu mir gesagt das jedes in Deutschland zugelassene Fahrzeug mit der Ausstattung/Aufbau beim KBA gemeldet wurde. Wenn beim KBA das fahrzeug x mit aufbau Bremslicht gemeldet wurde hat auch dann eins dran zu sein. dieser gesetzestext gilt dann demzufolge für Fahrzeuge die nicht mit dem Bremslicht werksseitig ausgestattet wurden, so eine art wie bestandsschutz

  • Re: Stopplicht

    Zitat von abbuzze

    mein Tüv Mensc hat gesagt das man sich nicht nur mit dem Gesetzestext beschäftigen darf. Hatte ihn mal zwecks der Bremslichtgeschichte gefragt. Er hat zu mir gesagt das jedes in Deutschland zugelassene Fahrzeug mit der Ausstattung/Aufbau beim KBA gemeldet wurde. Wenn beim KBA das fahrzeug x mit aufbau Bremslicht gemeldet wurde hat auch dann eins dran zu sein. dieser gesetzestext gilt dann demzufolge für Fahrzeuge die nicht mit dem Bremslicht werksseitig ausgestattet wurden, so eine art wie bestandsschutz


    Endlich mal Jemand der auch nicht nur ins Gesetz schaut und auch mal jemanden fragt der sich auskennt. Denn das sagte ich auch schon in nem anderen Thema - siehe weisze-blinkerkappen-und-ruckleuchten-t44557.html

    :rockz: :D :wink:

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