Schlechter Warmstart, 4-Gang Schwalbe

  • Hallo, liebe Simson Freunde,

    Über die Suche zu Warmstart habe ich einen thread von 2013 gefunden, den ich aber nicht reanimieren will.

    Das Problem muss ich umfassend beschreiben.
    Die Schwalbe ist Bj. 1982, Unterbrecher. Ich habe diese etwa 2004 von einem Händler gekauft, nachdem man mir eine KR51/2L gestohlen hatte. Sie wurde etwa 4 Jahre gefahren. Stand dann etwa 4 Jahre.
    Seit 2012 wird sie wieder gefahren.
    Das Problem mit dem Warmstart hat sich von Jahr zu Jahr verschlechtert.
    Die Schwalbe läuft wunderbar viele Km. 50Km ohne Probleme. Darf nur nicht ausgehen.
    Kaltstart tadellos. Je höher die Außentemperaturen, um so schlechter der Warmstart.
    Oftmals hilft ein Kerzenwechsel. Kalte Kerze rein und es geht.

    Manchmal tourt sie beim Halt an der Ampel hoch und es kommt vor, dass sie ausgeht. Dann will sie nicht mehr. Ich habe den rechten Simmerring in Verdacht? Das rechte Kurbelwellenlager hat verm. auch ein klein wenig Spiel.

    Gemacht sind: Unterbrecher, Kerzenstecker, Auspuff kontrolliert - i.o. , Tank gereinigt, Loch im Tankdeckel, Den Zylinder und Kolben hatte ich vor vielen Jahren erneuert - pro Jahr ca. 2000 Km,

    Jetzt, beim Wechseln des Unterbrechers, ist mir aufgefallen, dass eine neue Schwungscheibe verbaut ist. Bei den Blechen der Spulen sieht es jedoch so aus, wie wenn dort aber mal eine Schwungscheibe geschliffen hat. Das gefällt mir nicht. Das Schleifen kommt dann, wenn das Lager Spiel hat.
    Evtl. sind auch die Spulen nicht mehr ganz in Takt (Volle Leistung?).

    Wer, bitte, hat ähnliche Erfahrungen gemacht und kennt die Ursache. Wer kann Tipps und Hinweise geben?

    Danke schonmals.
    Schwalbe-82


    P.s.: Ist es möglich, das rechte Kurbelwellenlager zu wechseln, ohne, dass der Motor zerlegt werden muss?

  • Zum Wechseln der Lager muß der Motor auf alle Fälle auseinander. Aber schau erstmal mal nach, ob die Grundplatte richtig zentriert ist und nach allen Richtungen einen gleichgroßen Luftspalt hat (Unterbrecherabstand danach wieder auf 0,4 mm einstellen). Wenn dem so ist, kann das Polrad eigentlich gar nicht an der Grundplatte schleifen, dazu müßten die Lager wirklich maßloses Spiel haben und eine Abdichtung wäre nicht mehr gewährleistet.

    Probleme beim Warmstart sind meist auf den Kerzenstecker zurückzuführen. Aber da Du den ja schon gewechselt hast...
    Hast Du den Kondensator auch gewechselt? Vorsicht, der geht schnell mal beim Einbau kaputt.
    Ansonsten ist das Hochspannungskabel auch manchmal ein Kandidat. Wenn noch genügend Länge vorhanden ist: Enden mal abschneiden, ansonsten neues Kabel eindrehen.

    Noch was zu der U-Zündung:
    Am wichtigsten ist der Unterbrecherabstand. Der muß auf 0,4 mm eingestellt sein, ansonsten stimmt der Schließwinkel nicht und der Unterbrecher öffnet nicht beim Strom-Maximum (höchste Zündenergie).
    Ist der Schmierfilz turnusmäßig geölt, hat man die besten Voraussetzungen für einen störungsfreien Betrieb geschaffen. Aller 5000 km den Filz nachölen und den Unterbrecherabstand kontrollieren reicht aus. Wird trotzdem der der Abstand deutlich eher kleiner, ist das in aller Regel ein Hinweis auf schlechte Schmierung (Schmierfilz erreicht den Nocken nicht oder ist trocken) oder einen beschädigten Kondensator (Funken brennen die Kontakte ab).
    Man sollte auch darauf achten, das Polrad nur dann abzuziehen, wenn der Unterbrecher geschlossen ist. Ansonsten beschädigt man den Nocken und damit den Unterbrecher, wenn man das Polrad wieder dranbaut.

    R.I.P. Flori

  • Hallo Elektromensch,

    Danke für die Hinweise.
    Es ist ja ein altes Fahrzeug und es lässt sich nicht nachvollziehen, wer was gemacht hat.
    Das Polrad, Schwungscheibe weist selbst keine Schleifspuren auf, das scheint erneuert worden zu sein. Die Trafobleche der Spulen sehen außen aus, wie wenn da mal ein Polrad geschliffen hätte. Wenn dort etwas geschliffen hat und die Bleche aneinanderkommen, dann vermute ich sowas wie einen magnetischen Schluss. Die Bleche sind ja mit Lack isoliert.

    Der Clou ist, ich wechsle die Kerze und es geht oftmals wieder.

    Das Zündkabel schau ich mir noch an.

    Wie, bitte, kann ich denn den Luftspalt kontrollieren?

    Den Kondensator habe ich nicht gewechselt. Der Zündfunke ist bläulich lila. Wenn der C defekt ist, kommt eigentlich ein gelber Funke.

  • Welche Farbe hat der Strom? Da gab's doch mal so eine Werbe-Umfrage, als der Strom noch 19 Cent gekostet hat. ;)
    Ernsthaft: Wenn der Kondensator ein Problem mit Wärme hat, wirste das schlecht an der Funkenfarbe festmachen können.
    Für den Luftspalt guckste zwischen Polrad und den Spulen, evl. einen Streifen Karton dazwischenschieben. Normalerweise sollte es ausreichen, wenn die Grundplatte mittig montiert ist, aber es gibt da genügend Toleranzen (Spulen, Grundplatte, ...). Solange nix schleift beim Drehen, ist das schonmal ein gutes Zeichen. Angeschliffene Spulenkerne haben bei mir noch keine Probleme gemacht. Es sei denn, es ist wirklich maßlos Material abgetragen.

    R.I.P. Flori

  • Kurze Rückmeldung:
    Am 08.06. habe ich den Unterbrecherabstand auf genau 0,4 mm eingestellt. Er hatte ca. 0,35.
    Des Weiteren habe ich den rechten KW-Simmerring erneuert. Der alte hatte nur eine Dichtlippe innen, der neue hat zusätzlich noch ne kleine Dichtlippe außen. Ich kann mich nicht entsinnen, den schon mal gewechselt zu haben, so dass er seit mindestens 2004 drin war. (Wahrscheinlich noch viel länger?) Die Dichtfläche sah auch aus, wie ein wenig rauh. So zumindest mein Eindruck.

    Es hat m.E. Wirkung gezeigt.
    Am 09.06. bin ich ca. 5 Km gefahren, habe abgestellt für ca. 20 Min. und mit Choke ausgehen lassen. Dann ca. 3 Km zurück. Für ca. 15 Min. abgestellt und mit Choke ausgehen lassen. Dann ca. 2 Km heim. Immer gut angesprungen.

    Am 13.06 ca. 12 Km. in eine Richtung und nach 4 Std. wieder heim.

    Viel gefahren habe ich nicht. Dennoch kann ich sagen, dass der Lauf stabiler ist. Das Hochtouren ist nicht mehr. Zum schlechten Warmstart kann ich noch keine großen Angaben machen. Neuerdings lasse ich immer mit Choke ausgehen. Beim Trabant hatte das auf alle Fälle geholfen, jedoch in erster Linie im Winter.

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