Beiträge von Scharlachdorn

    Ich halte mich ja bevorzugt komplett raus, aber wenn ich solchen konstruktiven Unsinn sehe wie oben im Foto muss ich meine 20 cent auch einwerfen.

    Falls die gezeigte Tasche ausschließlich der Gewichtsersparnis (und keiner speziellen Strömerfunktion folgt) dienlich sein soll, kann man sie doch nicht in Hauptachse des Kraftflusses setzen und dann auch noch komplett durchstechen UND breiter als der Bolzen? Komplett irre. Viel mehr als unten gezeigt sollte man da nicht rausholen und am besten auch nicht so tief.

    Wo wird das in der Praxis so umgesetzt? Hast du da Beispiele, würde mich Mal interessieren.

    Es ist nicht der richtige Thread + ich bin im Markenumfeld wenig aktiv - dennoch weil’s gerade passt: Ich hab mich von Meister Slancars Softwareauslegung inspirieren lassen und das “Konzept” für meinen tschechischen Bauernmotorumbau auch so aufgegriffen. Schon aus Gründen der “Stützpfeilersymmetrie”. (übrigens zwecks Kanalbaukürze und Winkeln nebst weltweit patentiertem Leitapparat im Doppelportsektor 😂). Ob’s funktionert, weiß Gott der Herr, bzw. werden wir sehen.



    Übrigens, wo wir gerad beisammen sind, hat jemand Ahnung?: Mein Beschichter sagt die Stege bei einem dreiteiligen Auslass werden nicht hinterschliffen. Zitat: “Das würde gehen”. Ich liebe ja solche Aussagen. Beim Zweitteiler dagegen wird die lange Leiste sehr wohl (nur) innerhalb der Schichtstärke von um 0,1 mm etwas zurückgesetzt. Mir erscheint das nun wertetechnisch etwas mager, bei den ausgeführten Hinterschleifungen an Gussbuchsenzyl. (anderscht ginge es wohl nicht…) Aber grundsätzlich: hat jemand sich kommerzielle oder markenfremde Nikasilprodukte diesbezüglich mal genauer angesehen? Ich würde das auch beim Dreiteiler gern hinterschliffen wissen (am besten ohne Schichtstärkeverlust) Sollte ja nicht schaden etwas Vorbeugung.

    Wie lang und unförmlich sollen die Kanäle denn dann werden? Das ist definitiv nicht sinnvoll.

    Hier mal ein recht extremes (reglementgetriebenes) Design von DI Martin Slancar (classic-tech.at). Es hätten nach einigen Iterationen wohl immerhin 17 Pferdchen aus 50 cc angelegen, bei gut fahrbarem Drehmoment. Trotz, oder wegen der Ärmelkanaltunnel…



    Mach ich mal den Versuch einer Zusammenfassung bzgl. therm. Verhalten: Ein Schmiedekolben wärmedehnt sich also dank weniger Si-Anteil grob 30% stärker, fällt aber ggf. nach dem ersten Durchheizen etwas zusammen (so er den Anfang denn überlebt), was dann - in späteren kalt-heiß Zyklen erst dazu führt, dass sich insgesamt ein üblicher und verträglicher Laufspalt einstellt. Das ist so schön umständlich, dass ich vermutlich damit erstmal gut zur Ruhe kommen kann.


    Ich frage mich einfach nicht weiter, warum Wössner mir zu 0,09+ mm rät. Ein anderer Vespa Tuning-Nikasilzyl. von VMC mit D 56 und Schmiedebasiskolben, den ich zu Kontrollzwecken vermessen hatte wird trotz der geringen Bohrung mit stattlichen 0,09 mm EBS angeboten. Die Zusatz-Dehnung allein kann es sein. Pauschaler Narrenaufschlag für die Spinner von der Eisdielenwheeliekaltstartfraktion um Reklamationen auszuschließen?

    Grundsätzliche täte mir ein Gusskolben aufgrund der üblichen und möglich Versteifungsrippen auch eher zusagen, wenn aber nun zu große, destabilisierende Löcher in die Rückwand müssen und Stangenware der Zielgeometrie schon grundsätzlich zu unähnlich ist, sind dicke Mittel- bzw. Eckepfeiler auch ganz ok und gut individuell aus dem Schmiederohling rauszufertigen.


    Der ganze Geschmiedehyp ist wohl vermutlich auch durch Renditeträume befeuert, da man mit den passenden CNC-Programmen und nur wenigen Rohlingen unzählige Motorvarianten bedienen kann. Interessant ist dennoch, warum nach den harten Gesetzen der Marktwirtschaft überhaupt massenhaft 2T-Schmiedematerial angeboten wird, wo doch die Eigenschaften bescheiden sein sollen?


    Altmeister Helmut Wahl hat mir (seinerzeit noch) in Fellbach übrigens auch innen die hinterschneidungsfreie Presskontur des Rohlings - ich nenne es mal - ausgekerbt in dem z.B. die verlängerten Kolbenbolzen-Bosse bodenseitig hinterdreht wurden. Ebenso das “tote” Fleisch an den Außenecken der Bosse KW-seitig befräst (was beim Gusskolben dort “automatisch” rund und dünnwandig ist). Bei Wössner “3-Achs Kolben”müsste / muss man da selbst ran, was dafür sicher etwas weniger grobschlächtig als gezeigt abginge:


    Da brauche ich mit meiner 340er ES-2 nicht mehr antreten.

    Du brauchst dir keine Sorgen machen, Norman. Selbst wenn es mir gelänge die berühmte 340er MZ so richtig - mächtig gewaltig - nass zu machen (vielleicht noch um mich damit kurz und spätpupertär der Ritter- oder Weltherrschaft ein Stück näher zu wähnen), so käme doch womöglich einen Augenblick später Karl-Heinz mit schwarz-neonpink-gestreifter CBR600F von ‘93 (für nich mal Einsfünf, ey!) relativierend vorbeigebrüllt. Und zwar nachdem er kurz zuvor erst in die 3 geschalten hatte. Also absolut nicht mein Anreiz.

    Ich möchte mich erfreuen, wenn die Eigenbautechnik sicher und unscheinbar funktioniert. Von kurzer Verwirrungstiftung am Ortsausgang vielleicht abgesehen.

    Ich hatte zu besten Zeiten aus dem sehr ähnlichen Handfräszylinder 35 PS mit 47 Nm. Wie bei Dir bei deutlich unter 6000 rpm. Ich wäre froh, wenn das Drehmoment nun vielleicht noch etwas stiege bei geringfügig besserer Ausdreherei. Das gegenwärtige “TDI +0,3 bar” Feeling soll - hoffentlich nicht im Widerspruch zur leicht geänderten Auslegung - gern bleiben. Darum sind auch die Steuerzeit moderat, die Kanalführungen bleibt stehbolzenbedingt ohnehin suboptimal + zu viel Volumen ab Auslass etc. pp. Wahrscheinlich also weiter nur Vorspeise für die Über-ES. 🙋

    Nachdem u.a. nu!s diverse Freds hier, auch für mein Eigenzyl.projekt in Details ein Ideengeber waren und ich heute wg. der Einbauspiele wieder schweißgebadet vom Mittagsschlaf aufgewacht bin, möchte ich den Fred nochmal kurz zu kapern erlauben, um ein paar weitere Aspekte bzw. Indizien (es besteht nämlich keineswegs Klarheit!) zum Thema Schmiedekolben und deren vermeintlichen Erfordernissen darzubieten.

    Und zwar hab ich wie in vielen solcher unruhigen Stunden mal wieder die alten Unterlagen gesichtet und Widersprüchliches festgestellt. Wössner sagt verbal ich solle für mein „Luftkühler“ (mit in etwa Trabbibohrung) min. 0,09 mm Einbauspiel vorsehen.

    Mal das alte Buch aus KX-Zeiten aufgeschlagen von 95 (löscht wenn es nicht gestattet sei) und gelesen:


    Man erkennt: 95er KX250 mit Gusskolben D 66,4 will ein EBS: ca. 0,05 mm - 0,07 mm. Wössner Katalog gibt für selbige KX mit Schmiedekolben ein EBS von nominalen 0,06 mm (also exakt obigem Mittelwert) vor. Etwas paradox.

    { Übrigens, rechnet bitte selbst nach, die Herrschaften aus Kobe gestatten der 250er ein Grenzlaufspiel von 0,27 mm und der 125er sogar astronomische -fast- drei Zehnteln. Ich weiß auch 30 Jahre später noch nicht, ob die damals krasses Zeug geraucht hatten, oder es schlicht ein Fehler war / ist. }

    Jedenfalls ist meine Erkenntnis soweit: Herstellungsart bzw. Materialvergütung des Werkstoffes sollte keinen Einfluss auf das erforderliche Einbauspiel haben, was sich mit eigenen Erfahrung des Wahl-Kolbens deckt.


    Bevor ich nun demnächst wieder in ewigen Altherrenforen, oder sonstwo verschwinde hier noch eine kurzer Einblick, worum es überhaupt geht, ob der vielen schlaflosen Nächte und Nachmittage:


    KX250 “sehr alt”



    CZ350-Biest (den KX Zyl. hab ich tatsächlich erst Monate später in die Finger…. oder man möge gern denken was man will)


    3D-Druck V13.2



    Erster und einziger Abguss V23




    PS: diverse hochrangige Chefkonstrukteure und Ladungswechselrechner haben mir schon mehrfach leidenschaftlich bestätigt, wie bescheiden die Doppelportlösung doch sei, wo ich dann gern gebetsmühlenartig wiederhole: jene gehören, genauso wie der Stehbolzenabstand von nur 70 x 70 zum selbstgesetzten Reglement und gehen mir nicht mehr außer Haus.


    Gruß


    SD

    Die Einbauspiele der Schmiedekolben in den Größen ist halt wegen der Wärmeausdehnung so.

    Ja Hallo.

    Ja, so sagt man. Dem widerspricht die größere Konizität von 4T-Schmiedekolben (gleiche Bohrung und Hersteller) bei deutlich kleinerem Einbauspiel. Ebenso widerspricht dem jener Schmiedekolben von Klaus Wahl, der seit 2 Jahren in eben jener Membran-Tschechin mit einst 5,5 Hundertsteln unauffällig läuft.

    Vielleicht kann Koll. nu! ja das Geheimnis lüften welches Spiel er am Nikasil-Twin nebst „Fertigkolben“ zu fahren gedenkt.

    Wahrscheinlich schon, Norman. Man kommt halt schwer los vom überaus lästigen Tuningthema. Es klebt einem bisweilen wie Kaugummi an der Sohle.


    Ich dachte ich stelle mal die Infos zur den Sonderkolben bei, wenngleich in der Simsonwelt wohl keiner jemals sowas braucht.

    Bei Wössner ist übrigens das Merkwürdige, dass sie bei 2T oft zu ungewöhnlich großen Einbauspielen raten. Das ist u.a. bei deren Maicoprodukten so (und damit bei vielen getunten 250er MZen) und der „Vespakolben“ im 407 Zero-G Nikasilzyl. von EGIG (wohl bis 80 PS) setzt dem ganzen mit 0,13 mm die Krone auf, bei immerhin 90er Bohrung. Mir hatte man für meinen neuen Eigengusszylinder mit D 77 auch zu fast einem Zehntel geraten. Der Zylinderbeschichter wiederum schüttelt darüber eher den Kopf und äußert Zweifel an deren richtigen Verständnis der Kolbenkurven.

    Bei Wössner bekommt man 4-Takt Kolben ab 4 Stück Mindestabnahme. 2-T Kolben dagegen ab 1 ea. (gefräst ausschliesslich auf 3-Achsmaschinen deshalb nur simple Geometrie d.h. rel. schwer). Hier die Anfrage vom Frühjahr:

    Guten Tag Herr ***

    Vielen Dank für Ihre Anfrage!
    Der Preis für Sonderanfertigung 2-Takt beträgt 276,00€ netto pro Kolben, mit Beschichtung. Sie können auch einen Kolben bestellen.

    Best regards / Mit freundlichen Grüßen

    RENATA WÖSSNER


    Gleicher Preis bei Wahl, dort aber ohne den Service der „Zeichnungsiteration“. Herr Wahl versetzt einem bei Bedarf auch jeden Pin preiswert und haltbar.


    Gruß


    SD