Mach ich mal den Versuch einer Zusammenfassung bzgl. therm. Verhalten: Ein Schmiedekolben wärmedehnt sich also dank weniger Si-Anteil grob 30% stärker, fällt aber ggf. nach dem ersten Durchheizen etwas zusammen (so er den Anfang denn überlebt), was dann - in späteren kalt-heiß Zyklen erst dazu führt, dass sich insgesamt ein üblicher und verträglicher Laufspalt einstellt. Das ist so schön umständlich, dass ich vermutlich damit erstmal gut zur Ruhe kommen kann.
Ich frage mich einfach nicht weiter, warum Wössner mir zu 0,09+ mm rät. Ein anderer Vespa Tuning-Nikasilzyl. von VMC mit D 56 und Schmiedebasiskolben, den ich zu Kontrollzwecken vermessen hatte wird trotz der geringen Bohrung mit stattlichen 0,09 mm EBS angeboten. Die Zusatz-Dehnung allein kann es sein. Pauschaler Narrenaufschlag für die Spinner von der Eisdielenwheeliekaltstartfraktion um Reklamationen auszuschließen?
Grundsätzliche täte mir ein Gusskolben aufgrund der üblichen und möglich Versteifungsrippen auch eher zusagen, wenn aber nun zu große, destabilisierende Löcher in die Rückwand müssen und Stangenware der Zielgeometrie schon grundsätzlich zu unähnlich ist, sind dicke Mittel- bzw. Eckepfeiler auch ganz ok und gut individuell aus dem Schmiederohling rauszufertigen.
Der ganze Geschmiedehyp ist wohl vermutlich auch durch Renditeträume befeuert, da man mit den passenden CNC-Programmen und nur wenigen Rohlingen unzählige Motorvarianten bedienen kann. Interessant ist dennoch, warum nach den harten Gesetzen der Marktwirtschaft überhaupt massenhaft 2T-Schmiedematerial angeboten wird, wo doch die Eigenschaften bescheiden sein sollen?
Altmeister Helmut Wahl hat mir (seinerzeit noch) in Fellbach übrigens auch innen die hinterschneidungsfreie Presskontur des Rohlings - ich nenne es mal - ausgekerbt in dem z.B. die verlängerten Kolbenbolzen-Bosse bodenseitig hinterdreht wurden. Ebenso das “tote” Fleisch an den Außenecken der Bosse KW-seitig befräst (was beim Gusskolben dort “automatisch” rund und dünnwandig ist). Bei Wössner “3-Achs Kolben”müsste / muss man da selbst ran, was dafür sicher etwas weniger grobschlächtig als gezeigt abginge:
Da brauche ich mit meiner 340er ES-2 nicht mehr antreten.
Du brauchst dir keine Sorgen machen, Norman. Selbst wenn es mir gelänge die berühmte 340er MZ so richtig - mächtig gewaltig - nass zu machen (vielleicht noch um mich damit kurz und spätpupertär der Ritter- oder Weltherrschaft ein Stück näher zu wähnen), so käme doch womöglich einen Augenblick später Karl-Heinz mit schwarz-neonpink-gestreifter CBR600F von ‘93 (für nich mal Einsfünf, ey!) relativierend vorbeigebrüllt. Und zwar nachdem er kurz zuvor erst in die 3 geschalten hatte. Also absolut nicht mein Anreiz.
Ich möchte mich erfreuen, wenn die Eigenbautechnik sicher und unscheinbar funktioniert. Von kurzer Verwirrungstiftung am Ortsausgang vielleicht abgesehen.
Ich hatte zu besten Zeiten aus dem sehr ähnlichen Handfräszylinder 35 PS mit 47 Nm. Wie bei Dir bei deutlich unter 6000 rpm. Ich wäre froh, wenn das Drehmoment nun vielleicht noch etwas stiege bei geringfügig besserer Ausdreherei. Das gegenwärtige “TDI +0,3 bar” Feeling soll - hoffentlich nicht im Widerspruch zur leicht geänderten Auslegung - gern bleiben. Darum sind auch die Steuerzeit moderat, die Kanalführungen bleibt stehbolzenbedingt ohnehin suboptimal + zu viel Volumen ab Auslass etc. pp. Wahrscheinlich also weiter nur Vorspeise für die Über-ES. 🙋