Posts by Duesenbarke

    OK, danke euch fĂĽr die Antworten. Die ZĂĽndkerze wollte ich ausprobieren und bin eher durch Zufall drauf gekommen, weil ich fĂĽr meine Bestellung noch etwas "brauchte", um keine Versandkosten zahlen zu mĂĽssen. So war die Kerze eine "7-Eur-Entscheidung".

    Der Hintergrund für die Kerze ist bei mir anderer Natur. Ich habe das Moped von meinem Vater geerbt und musste erstmal mit teilweise Unterstützung druch einen regionalen Profil den Motor instand setzen. Das Moped hat gut 10-15 Jahre gestanden, so recht weiß das keiner mehr. Ich fahre nur ab und zu mit meiner Tochter auf "Opas Moped" und da war die Überlegung zu der Kerze auch ein wenig in Richtung "Wartungsfreiheit" und "Problemlosigkeit" gedacht - unabhängig davon, ob es beim Moped spürbar ist oder nicht. Ein wenig vorbelastet durch den vorher nicht richtig saubergemachten Vergaser und merhfaches Liegenbleiben mit 4 Km Fußmärschen in praller Sonne zurück zur Garage, mit schimpfender Tochter... Ich sags mal so... Ein wenig "Illusion" gemischt mit "ein wenig was ist dran" wirds hoffentlich richten :D


    EDIT: Wenn ich einen Kerzenstecker ohne Widerstand möchte, kann ich da nicht auch den originalen nehmen?

    Hallo liebe Simson-Schrauber,

    eine möglicherweise einfache Frage: Meine S51 mit Vape verwendet eine original DDR-Isolator-Zündkerze mit WW260. Läuft auch soweit gut.
    Jetzt wollte ich aber mal die "NGK BR8-HIX (iridium)" - Zündkerze ausprobieren, die einen 5K-Ohm Entstörwiderstand integriert hat. Meine Vape hat einen 1K-Ohm Stecker, macht in Summe nun 6K-Ohm. Aber darum geht es nicht.
    Die "blöde" Frage kommt erst jetzt: Die Original und Ersatz-Zündkerze (eine der neuen Nachbau-Isolator) haben beide einen Kopf mit Gewinde - passen also 1a in den Vape-Kerzenstecker - die neue NGK BR8-HIX hat aber einen breiteren Kopf ohne Gewinde und der Kerzenstecker passt nicht. Als ich die Berichte darüber gelesen habe und dachte, dass ich das einfach mal ausprobiere, da habe ich nirgends von einem anderen Kerzenstecker gelesen.
    Benötige ich jetzt einen anderen oder kann man im Kerzenstecker innen diese "Kopfaufnahme" rausschrauben?

    Den originalen Zündkerzenstecker der originalen Zündung hätte ich auch noch.

    Danke euch!

    Hallo ihr Lieben,

    vermutlich ist dieses Thema auch eines, was in zig Tutorials und Videos ausgiebig diskutiert wurde - und dennoch Restfragen bleiben.

    Mir geht es jetzt um folgendes:

    Ich habe meine Vape auf 1,6mm vor OT mit der Uhr eingestellt und mehrfach kontrolliert.

    Jetzt die "Logikfrage", damit ich das mit dem "Abblitzen" besser verstehe: Wenn ich nun das fest montierte Polrad so per Hand gegen den Uhrzeigersinn drehe, dass ich 1,6mm vor OT bin, dann stelle ich die Vape-Grundplatte so ein, dass die Markierung von Polrad und Grundplatte korrekt übereinanderliegen. Das bedeutet auch, dass ich die Markierung am Motorgehäuse ignoriere und eine neue anbringe.
    Wenn ich jetzt die ZĂĽndlichtlampe nehme (habe ich erst bestellt, kommt noch) und feststellen sollte, dass die geblitzte Markierung des Polrades nach oben oder unten abweicht - muss / soll ich laut Tutorials die Grundplatte neu einstellen. Aber rein fĂĽr die Logik hinterfrage ich den Sinn bei euch, wie es richtig ist:
    Wenn ich die Kurbelwelle, also den Rotor, so einstelle, dass seine Position genau 1,6mm vor OT ist und ich stelle beim blitzen fest, dass er zu früh oder zu spät ist, dann müsste ich ja erstmal die aktuelle Markierung des Rotos am Gehäuse anbringen (wenn ich es oben nicht schon getan habe) und dann die Grundplatte um genau die Differenz verstellen, die mir die Blitzlampe ausgab. Der Blitz, so verstehe ich das, zeigt mir an, dass die Zündung zu früh oder zu spät kommt und ausschließlich die Markierung des Polrades (übertragen auf das Gehäude) die 1,6mm vor OT korrekt zeigt.
    Wenn ich jetzt also die Grundplatte um die geblitzte Toleranz verstelle, sodass das Polrad korrekt zur neu angebrachten Gehäusemarkierung steht - müsste doch der Zündzeitpunkt korrekt eingestellt sein.

    Alles andere scheint mir unlogisch, weil die Kurbelwelle über die Messuhr den OT als einziges verlässlich ausgibt und nur die manuelle erste Einstellung die Polradmarkierung korrekt zum Gehäuse (nicht zur grundplatte) stellt. Dann markiere / übertrage ich erstmal die Rotormarkierung auf das Gehäuse und stelle die Grundplatte so ein, dass alle 3 Markierungen identisch sind. Die "Variable" scheint der Stator, also die Grundplatte, zu sein, der mögliche Toleranzen beim Abblitzen nun so ausgleichen muss, dass die finale Einstellung ausschließlich die geblitzte Polradmarkierung zu der neu angebrachten Gehäusemarkierung stellt.

    Ist das korrekt so gedacht?

    Vielen Dank!

    Vielen Dank für die Antwort! OK, das mit dem Starterkolben ist mir jetzt verständlich. Die 2-3mm Spiel wenn der Hebel links ist und der Starterkolben unten.

    OK, die Frage der Teillastnadel war in der Tat reine Neugier, weil es ja auch sein kann, dass sich im Allgemeinen ein "besseres" Setup (wie z. B. Vape) durchgesetzt hat.
    Das findet man mittlerweile viele Infos zu Optimierungen des Standard-Setups - hätte auch damit zusammenhängen können.

    Die Vape abblitzen werde ich noch machen, die Lampe meines verstorbenen Vaters funktioniert leider nicht. Aber gelaufen - mit identischem Fehlerbild - ist sie ja.

    Hallo liebe Simson-Schrauber,

    long Story short:
    Mein ErbstĂĽck, S51, 3-Gang, 1981 - lief nach der MotorĂĽberholung (in einer Fachwerkstatt) und meiner Vergaserreinigung und Tank-Entrostung eine Weile im restlichen Originalzustand sehr gut.
    Sie fing dann nach einer Weile an zu "rotzen" / "stottern" wenn ich kräftig Gas gegeben habe und ging bergrunter gern aus. Sprang aber nach dem Anreten aber gleich wieder an.
    Da ich mir Probleme auf geplanten längeren Fahrten mit meiner Räubertochter gern ersparen wollte und die ganze Zündanlage "schlecht" aussah, habe ich sie demontiert und eine Vape verbaut. Moped fährt wie vorher - Fehler noch da.
    Das gesamte Fehlerbild verschlimmerte sich jetzt von Tag zu Tag. Sprich, die Zeit, wo sie fuhr, bis zum Zeitpunkt wo sie ausging, verkĂĽrzte sich auf wenige Meter. Und sie springt dann auch eine ganze Weile nicht mehr an.
    ZĂĽndung und OT kontrolliert, ZĂĽndfunken kontrolliert - Alles OK.
    Was könnte das generell sein?

    Eine Antwort grenzte sich per logischem Verständnis und Suche klar heraus: Vielleicht hatte ich beim ersten mal den Vergaser nicht korrekt gereinigt und eingestellt - also habe ich das diesmal gewissenhaft wiederholt und auch neue Düsen etc. pp. bestellt, damit ich auf "Nummer sicher" gehe. Jetzt bin ich kurz vor dem Zusammenbau und da ergaben sich noch zwei weitere Fragen:

    1.) Leider habe ich im alten DDR-Heft (Reparaturanleitung) keine Angabe darĂĽber gefunden, wie man den Choke (Starterkolben) korrekt einstellt, wenn man alles zerlegt und gereinigt hat. Eine Fehlerquelle kann lt. Suchfunktion auch vom Choke kommen.
    Das Gebäuse des Starterkolbens hat eine identisch lange Einstellschraube (oben zum Bowdenzug) wie auch die Vergaserkappe vom Gas-Bowdenzug - aber je nach Stellung sind das gut und gerne 10 - 15mm Spielraum - was praktisch der vollständigen Länge des Starterkolbens entspricht.
    Soweit ich mich erinnere soll der Starterkolben standardmäßig geschlossen sein und wenn man ihn benötigt, bewegt man oben neben dem Gasgriff den Hebel von links nach rechts, wodurch sich der Starterkolben anhebt. Verstehe ich das richtig, dass ich den montierten Bowdenzug mit ausgeschraubten Starterkolben so einstelle, dass:
    Hebel links (Standard): Starterkolben unten
    Hebel rechts (Choke "gezogen"): Starterkolben oben
    Bleibt nur das Problem: Wie erkenne ich, wo "Starterkolben-Position unten" die richtige Länge der Bowdenzug-Einstellung hat?


    2.)
    Reine "Neugierfrage": In der Original-Anleitung der DDR steht, dass die Teillastnadel "10" in der 3. Kerbe von oben (flache Nadelseite) stecken muss - dabei zählt wohl das untere Plättchen des Nadelhalters. So habe ich die Nadel auch vorgefunden. Per Suchfunktion habe ich aber schon mehrfach gelesen, dass die 4. Kerbe wohl besser ist - warum?

    Vielen Dank wieder fĂĽr eure Meinungen!

    Vielen Dank für dein Feedback. Die Methode mit Zitronensäure ist def. sehr gut und ich glaube, dass die Vielzahl an Tutorials in der Tat dadurch bereichert würde, wenn es mal ein "idiotensicheres" gibt - womit ich jetzt nicht meines meine. Ich meine eher, dass eine Community ihre Gedanken und Erfahrungen zusammentragen kann und dann eine seriöse Empfehlung aussprechen.
    Das sind ja oft ganz banale Fragen, die z. B. "Erstanwendern" (wie mir) kamen. Zum Beispiel:
    - Wo bekomme ich einen Entsorgungskanister her?
    - Kaltes oder warmes Wasser?
    - Wie schĂĽtze ich den Lack?
    - Neutralisierung der Säure...
    - etc. pp.

    Nachfolgend reiche ich übrigens noch meine versprochenen Bilder nach. Der Tank stand jetzt nach der o. g. Prozedur mit den 200ml eingefüllten 2-Takt-Öl im Keller. Jeden Tag habe ich den Tank nur kurz 1x geschwenkt, um ringsrum alle inneren Metallflächen zu benetzen. Also, was ich sagen kann: Es kommt nirgens mehr Rost. Was aber passierte ist, dass vom Tankdeckel auf- & zumachen so kleine Gummiablagerungen und solche vom Einfüllstutzen in den Tank gelangten. Das ist jetzt nicht dramatisch, zumal ich den Benzinhahn restauriert und wieder verbaut habe (mit Filterkappe) und man ohnehin sicherlich nie 100% sicher vor etwas Schmutz im Tank ist.
    Vermutlich werde ich die 200ml Öl mit 1L Benzin verdünnen und dann den Tank damit nochmal "waschen". Ein wenig Platz im Entsorgungsbehälter ist ja noch.

    Man kann jetzt auch fragen, warum zur Hölle nehme ich zuerst die in meiner Erfahrung oben genanten neuen 200ml 2-Takt-Öl um den Tank damit nach der Phosphorsäure zu "waschen" und warum will ich jetzt nochmal 1L Benzin verwenden. Das ganze ist einfach erklärt: Viele Tutorials "drehen den Cent um". Tankreinigung und Originalerhaltung gehen meist mit einem sehr geringen Budget einher - aber: Meine Herangehensweise sollte den Tank nach der Reinigung möglichst nur mit den Flüssigkeiten im Inneneren in Berührung bringen, die später auch im Tank sind. Warum Föhnen, Warum mit Wasser nach einer Antirostbehandlung nachspülen (vor allem wenn ich !entrostet! habe...). Die Entscheidung für 400ml Öl am Anfang zur Erstausspülung des Rest Phophorsäure, und nun die weiteren 200ml Öl im Tank mit 1L Benzin ausspülen... Das ist eine Entscheidung von ~10EUR und das ist mir für den Originaltank 10x mehr wert, als Wassergepansche und ewige Föhnaktionen. Man darf auch nicht vergessen, dass ich die Entscheidung getroffen habe / treffen musste, weil mein Heißluftföhn defekt war und ich eine schnelle Lösung brauchte. Heute denke ich, das war / ist genau richtig so.

    Nachfolgend die Bilder, wie der Tank nach 7 Tagen Lagerung mit 200ml 2-Takt-Ă–l aussieht.
    Wie man sieht, Null Rost, nur ein paar wenige Tankdeckelrückstände, die in de Tank gelangten.
    [WICHTIG]: Es wäre also sinnvollerweise im o. g. Workflow zu ergänzen, dass man beim letzten Ausspülen mit dem Pinsel den Tankdeckel sehr gut reinigt und auch den Einfüllstutzen.

    Bild B1:
    Blick von oben in den Tank, mit der Endoskopkamera:
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/202105261815406753xj5e.jpg]

    Bild B2:
    Blick nach hinten, alles noch schön grau, nirgends neuer Rost:
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/20210526181634144ksk0i.jpg]

    Bild B3:
    Bild vorn, nach schräg unten. Hier sieht man, dass die Phosphorsäure einst unterschiedlich auf das Metall wirkte – was aber nichts macht. Kein Rost, nur unterschiedlich grau. Was man hier auch wieder sieht: Einige wenige Tankdeckelrückstände, die wieder in den Tank gefallen sind.
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/20210526181814551vikzi.jpg]

    Bild B4:
    Noch so ein TankdeckelrĂĽckstand:
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/20210526181935979b1k1p.jpg]

    Bild B5:
    Der Filter des restaurierten Benzinhahns:
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/20210526183401503psk5q.jpg]

    Hallo zusammen,

    vielen Dank noch einmal fĂĽr eure UnterstĂĽtzung und Beratung. Endlich bin ich dazu gekommen, am Tank die geplanten Arbeiten durchzufĂĽhren. Leider verweigerte die extra neu angeschaffte Endoskopkamera am ersten Tag ihren Dienst. Ich kann daher von diesem nur ein Foto aus der Abendsonne zeigen, das einen Eindruck vom Inneren des Tanks vermitteln soll.

    Vielleicht helfen meine Erfahrungswerte, die Vielzahl an Tutorials zum Thema „Tank entrosten“ zu bereichern oder zu hinterfragen. Es gibt sehr viele „da schwöre ich drauf“ & „mache ich seit Jahren“ Methoden, die aber dazu führten, dass ich am Ende mehr Fragen als Antworten hatte. Das war ja auch meine Eingangsfrage zu diesem Topic.
    Also, ich habe nicht auf den Cent geschaut und die Aufgabe begonnen…

    Ziel:
    Den ca. 15 Jahre im Tank angesammelten Öl- & Rostschlamm ausspülen und über Nacht mit der ersten Ladung Zitronensäure einweichen. Dabei größtmöglicher Schutz des Originallacks!

    Material:
    - 1 Endoskopkamera (verweigerte leider den Dienst am ersten Tag) (Amazon)
    - 3x 1L Aceton (Obi)
    - 2x 350g Zitronensäure (Rossmann)
    - 1Kg Muttern (M4 bis M6) (Schraubenbaumarkt)
    - 100 pH-Wert-Testtreifen (Amazon)
    - 1L 85%ige Phosphorsäure (Amazon)
    - 1 Entsorgungskanister 20L (kostenlos aus dem MĂĽll einer Druckerei (Druckplattenchemie))
    - 1 altes Gummituch (auch MĂĽll einer Druckerei)
    - 1 alte Scheere
    - 1 alten Löffel
    - 1 groĂźer Trichter mit Sieb
    - 1 Verschlussschraube fĂĽr die untere Tankseite, wo der Benzinhahn angeschraubt wird
    - 1 alter Wasserkocher
    - 2 Styroporstreifen zum Tank abstĂĽtzen
    - Putzlappen
    - 19er Maulschlüssel für Verschlussschraube Benzinhahnöffnung
    - Etwas Rasenmäheröl
    - Chemieschutzhandschuhe
    - Winterhandschuhe
    - Schutzbrille
    - 1 Pinsel zum Stutzen und Tankdeckel reinigen (vor der Behandlung mit Phosphorsäure)
    - (300g Soda (Rossmann) → Nicht notwendig!)


    Tag 1:
    Tank außen gut säubern und mit Rasenmäheröl (oder irgend ein anderes Öl – z. B. etwas 2-Takt-Öl) einreiben, bis dieser eine schöne Ölschicht hat. Das schützt den Lack vor eventuellen Säurespritzern beim einfüllen oder auskippen.

    Danach habe ich 2 Hände voll der gemischten Muttern in den Tank geworfen und dazu 1L Aceton. Dann ca. 30 Minuten lang geschüttelt – natürlich immer wieder Pause gemacht, weil die Arme stark beansprucht werden. Das Ganze 3x, bis die 3x 1L Aceton mit jewiels 2 Händen voll gemischte Muttern alle sind.
    Ăśbrigens: Aceton hat einen pH-Wert von 5 (siehe Bilder).

    ACHTUNG: Nach dem ersten Durchgang kam fast nur zähflüssige Brühe aus dem Tank. Das setzte natürlich direkt das Sieb des Trichters zu. Mit etwas rühren mit dem Finger im Trichter, direkt auf dem Sieb, klappte das Abfließen aber ganz gut. Wer kein Sieb im Trichter nutzt, entsorgt Schlamm und Muttern direkt mit der Brühe im selben Kanister.
    Beim letzten (dritten) Ausschütten des Aceton in den Entsorgungsbehälter kamen größtenteils nur noch Rostpartikel und kein / wenig Ölschlamm mehr. Die Farbe des Aceton war nach wie vor recht braun.

    Nun habe ich den Tank mit schon schlaffen Armen gut 5x vollständig mit je 1L Wasser gespült, solange bis kaum noch Rostpartikel aus dem Tank liefen. Das Wasser habe ich normal im Gulli entsorgt, weil kein Öl mehr aus dem Tank kam, sondern nur noch Wasser mit einigen Rostpartikeln.
    Warum 1L: Ich habe dazu eine leere Aceton-Flasche genommen und diese immer mit kaltem klaren Wasser gefüllt. So konnte ich auch den Füllstand des Entsorgungsbehälters gut im Voraus planen.

    WICHTIG: Beim letzten Spüldurchgang unten die Verschlussschraube abmachen und reinigen. In dem Loch und auch der Verschlussschraube selbst, wo normalerweise der Benzinhahn sitzt, haben sich einige hartnäckige Rostpartikel festgesetzt. Danach nicht vergessen auch das Loch zu reinigen (kleines Holzstäbchen oder mit dem Schraubendreher).

    Erster Durchgang Zitronensäure:
    5x Wasser zum Kochen gebracht (ich habe einen alten 2L Wasserkocher) aber nur so viel in den Tank gefüllt, dass ich noch eine Packung Zitronensäure einfüllen konnte. Das ist eine Gefühlssache, wie voll man den Tank mit kochendem Wasser füllt. Ich sage mal so 5mm unterhalb des Einfüllstutzens.

    ACHTUNG: Beim Öffnen der Packung Zitronensäure lieber eine Schere verwenden. Die Tüte ist innen cellophaniert (Folienbeschichtung wie ein Tetra-Pak) – die Türe reißt bis sonst wohin auf wenn man nicht aufpasst und dann krümelt man den Tank voll. Also zur Sicherheit hatte ich 1L kaltes Wasser neben dem Tank stehen, damit ich im Zweifel so etwas gleich abspülen kann. Ist aber zum Glück nicht passiert.
    Die TĂĽte vorsichtig und sehr langsam zu 1/3 in den Tank gekippt und dann den Tank ca. 5 Minuten vorsichtig geschwenkt, damit oben aus dem Loch des Tankdeckels nichts herausspitzt!! Das ganze noch 2 mal und die gesamte Packung war im Tank.
    Den fehlenden Rest Wasser habe ich langsam bis zum Tankstutzen aufgefüllt (in der Regel fehlten schätzungsweise um die 200ml – also nicht viel.
    Jetzt habe ich 3 mal den pH-Wert im Tank gemessen und das Ergebnis war jedes Mal 1 (siehe Bilder).

    Bilder Tag 1:

    Bild 1:
    Arbeitsplatz, Gummituch als Unterlage, Schrauben, Aceton, Putzlappen, Werkzeug
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/img_20210517_1745465432kme.jpg]

    Bild 2:
    Da leider am ersten Tag das Endoskop nicht wollte, ist das das einzige Bild des Tank-Innenlebens vor der ersten Kur mit Zitronensäure
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/img_20210517_174558772bjdd.jpg]

    Bild 3:
    Trichter voll und verstopft
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/img_20210517_18074181hdj4o.jpg]

    Bild 4:
    RĂĽhrt man mit dem Finger im Trichter direkt auf dem Sieb herum, klappt das eigentlich ganz gut und die FlĂĽssigkeit flieĂźt zeitnah ab. Ăśbrig bleibt sehr viel Rost und Ă–lschlamm.
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/img_20210517_18161711eskfk.jpg]

    Bild 5:
    pH-Wert Aceton: 5
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/img_20210517_18310185e8jdh.jpg]

    Bild 6:
    pH-Wert im vollen Tank Zitronensäure: 1
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/img_20210517_202208665ljey.jpg]

    Bild 7:
    Zur Info: pH-Wert des Leitungswassers bei uns ist: 6
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/p11406435iktz.jpg]

    Bild 8:
    Der Tank brütet jetzt über die Nacht mit der ersten Ladung Zitronensäure
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/img_20210517_193216279yjii.jpg]

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    Tag 2
    Nach ca. 24h bin ich wieder in die Werkstatt gefahren und habe zuerst den Tank geöffnet. Der Stand der Zitronensäure war etwas gesunken, ansonsten aber nichts Auffälliges zu bemerken.

    Jetzt war ich zunächst neugierig. Ich habe nochmal den pH-Wert gemessen, der noch immer bei 1 stand, und kippte ½ Esslöffel Soda in den Tank. Ich dachte, ich kann die Zitronensäure gleich im Tank neutralisieren, weil einige im Internet kursierende Anleitungen aussagen, dass man dazu lediglich ½ Teelöffel auf 10L nutzen muss...
    Vorsichtshalber (zum Glück) hatte ich wieder klares Wasser neben den Tank gestellt…
    Also ½ Esslöffel (ich hatte keinen Teelöffel) vorsichtig in den Tank gegeben... Zuerst passierte nichts. Der halbe Löffel war schneller aufgelöst, als ein Lämmchen mit dem Schwanz wedelt – der pH-Wert blieb 1.
    Gut, also habe ich 1 vollen Esslöffel in den Tank gekippt. Jetzt fing die Brühe an zu brodeln, fast wie Brausepulver in Wasser – was sich aber schnell beruhigte. Der pH-Wert blieb auch nach 10 Minuten warten bei 1…
    Los geht’s, mit den „mache das niemals“ Tipps: Ich habe über 5 Minuten verteilt ganz langsam 5 Löffel vorsichtig in den Tank gegeben – bei jedem Löffel fing der Hexenkessel mehr an zu brodeln und es sah nach dem fünften Löffel Soda so aus, als ob Kartoffelwasser überkocht. Ich habe natürlich sofort klares Wasser über den Tank gekippt - zum Glück war dieser schön eingeölt. Das hätte dumm ausgehen können!!!
    ErnĂĽchterung auch an anderer Stelle: pH-Wert: 1

    Ich bin jetzt ins Grübeln gekommen und wollte es ehrlich gesagt auch wissen, schon allein vor dem Hintergrund der unzähligen im Internet verbreiteten „so mache ich das immer“-Tipps. Also habe ich wissentlich meines handbereiten klaren Wassers und des dicken Ölfilms auf dem Tank immer wieder langsam löffelweise Soda in den Tank gegeben und gewartet, bis das „Brausepulver“ fertig war zu brodeln und „überzulaufen“, bis zum Schluss 20 volle Esslöffel Soda im Tank waren. Der pH-Wert änderte sich auf 2, wenn man es großzügig auslegt, nach ca. 60 Minuten Neutralisierungstests auf 2,5. Ich behaupte jetzt mal: Ich muss 350 Zitronensäure im Tank mit 350g Soda löschen. Ich werde dazu mal bei Gelegenheit einen Test mit 1L im 10L Eimer durchführen, damit dieses Gebrodel keine Gefahr darstellt. Dann kann ich auch den pH-Wert besser dokumentieren.
    FAZIT: Vergesst das Neutralisieren im Tank!!! Das ist extrem gefährlich, ein sprichwörtlicher Hexenkessel - und den Werkstattboden musste ich danach mit dem Schlauch reinigen!!! Den Tank schütteln, damit sich das Soda ggfs. besser auflöst wäre dem Putzen eines geladenen Mörser nahe gekommen. Also: Hände weg von solchen Versuchen!!!
    Die beste Methode ist echt die Verdünnung mit Wasser! Die erste Ladung muss eh in den Entsorgungsbehälter – Platz wäre danach noch verfügbar. Durch die ersten 3x 1L Aceton und 5x 1L Wasser war im Behälter unten ca. 8L Brühe + 10L aus dem Tank = 18L Füllstand. Das ergibt ja schon mal eine Verdünnung, durch die 5L Wasser-Spülung vom ersten Vorgang.

    Der nächste kritische Moment war mich für mich nun das Ausschütten des Tanks voll Zitronensäure. Der Tank ist schwer und mit 10L Zitronensäure ist die Gefahr nicht gering. Ich habe also mit äußerster Vorsicht den Tank über dem Trichter seitlich gewendet und der Inhalt blubberte mit einigen überschaubaren Spritzern in den Trichter. Klappte viel besser als erwartet – aber die Ernüchterung kam postwendend.
    Der Tank war innen zwar bereits richtig gut sauber allerdings hatte sich scheinbar das Soda vom Neutralisierungsversuch nicht vollständig aufgelöst (obwohl ich für den Versuch fast 1h aufgewendet und viel gewartet habe). An einigen Stellen im Tank war eine feste weiße Kruste angebacken…
    Den Großteil konnte ich gut mit einem dicken Draht losbekommen, eine Stelle unten im Tank war aber eine Aktion von einer weiteren 1h, bis ich es gelöst hatte...
    Das wäre Argument 2 gegen eine Neutralisierung im Tank!!!
    Jetzt könnte man zwar argumentieren, dass man vorher die Packung Soda in Wasser auflöst aber dann läuft der randvolle Tank über!!
    FAZIT: Den Vorschlag kann nur mal jemand gemacht haben, der noch nie einen Tank entrostet hat und Theoretiker ist. Der Vorgang unterscheidet sich in der Praxis eben doch von Reagenzgläsern.
    Unbrauchbar, höchst gefährlich, Finger weg!

    Nun kam wieder die sofortige Reinigungsprozedur. Um die 10x mit klarem Wasser ausgespült (im Gulli entsorgt, mit Wasserschlauch kräftig nachgespült) und kräftig geschüttelt, Verschlussschraube unten entfernt und gereinigt und dann den Tank erneut außen mit Wasser abgespült, Ölfilm auf dem Tank erneuert und wieder 5x Wasser zum Kochen gebracht und die Zitronensäure wie bei Prozedur 1 in den Tank gegeben.

    Bilder Tag 2:

    Bild 9:
    Unten die Tanköffnung, wo sich eigentlich der Benzinhahn befindet, ist derb voll Dreck
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/1-20210518183045567xijvx.jpg]

    Bild 10:
    Nach dem Entfernen und Säubern des Verschlussstopfens schaut das ganze schon deutlich besser aus
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/2-202105181919296803kjzc.jpg]

    Bild 11 & 12:
    Es gibt noch einige Stellen im Tank die einen zweiten Einsatz Zitronensäure rechtfertigen
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/20210518192125546xzj3s.jpg]

    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/20210518192303363mqkpc.jpg]

    Bild 13 & 14:
    Ansonsten schaut es schon ganz gut aus – kein Vergleich zu vorher
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/20210518192151008fnkbu.jpg]

    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/2021051819221861923jsh.jpg]

    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/20210518192338040wtkqi.jpg]

    Bild 15:
    Testreihe „Zitronensäure im Tank neutralisieren“
    Ich musste die Teststreifen von rechts nach links ablegen:
    Ganze rechts: pH-Wert des Tankinhalts nach der Zugabe von ½ Löffel Soda
    Danach folgend: nach 1 Löffel Soda, ...2 Löffel Soda, ...5 Löffel Soda, ...10 Löffel Soda, ...20 Löffel Soda
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/img_20210518_180803098zj6s.jpg]

    Bild 16:
    Der besagte angebackene Rest Soda im Tank. Ganz oben auf der Wulst lag eine deutlich größere Platte / Scholle davon, die aber gut lösbar war.
    Die Materialkonsistenz erinnert an dünne Kunststoffscheiben, etwas spröder aber recht fest.
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/20210518182952220n1j7o.jpg]

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    Tag 3:
    Die zweite Tankentleerung verlief völlig anders als die erste. Ich machte nicht den Versuch die Säure zu neutralisieren, sondern legte sofort wieder den geöffneten Gartenschlauch in das Gulli und entleerte dann den Tank direkt dort rein. Die Flüssigkeit war leicht gelblich, ansonsten nur noch sehr, sehr wenige Partikel. Habe das Wasser dann eine knappe Minute ins Gulli nachlaufen lassen, was vom Volumen her etwa 30-40L Wasser entsprechen müsste.

    Erneute sofortige Reinigungsprozedur mit klarem Wasser, um Säurekorrosion zu verhindern. Um die 10x mit ca. 2 bis 3L kaltem Wasser gespült und kräftig geschüttelt, Verschlussschraube unten entfernt und gereinigt und danach wieder aufgesetzt und angezogen.

    [EDIT]: An dieser Stelle wurde folgender Erfahrungswert ergänzt:
    Nach 7 Tagen Lagerung des Tanks mit voreingefüllten 200ml 2-Takt-Öl (das wird unten noch im Detail beschrieben) und das tägliche einmalige Durchschwenken des Tanks, gelangten einige wenige Rückstände vom Tankdeckelgummi und Einfüllstutzen in den Tank. Wer sich das ersparen möchte, der sollte VOR der „Konservierung“ mit Phosphorsäure einen Pinsel zur Hand nehmen und unter fließendem Leistungswasser den Einfüllstutzen und Tankdeckel gründlich reinigen. Ideal ist die Ergänzung eines Siebs für den Einfüllstutzen - wozu aber der Stutzen def. gut sauber sein muss.
    [EDIT ENDE]

    „Konservierung“ mit Phosphorsäure:
    Nun habe ich erneut den Tank außen abgespült, den Ölfilm erneuert und dann 1L 85%ige Phosphorsäure in den Tank gekippt.
    ACHTUNG: Vorher solltet ihr euch mit einem Stift eine Markierung auf die Flasche zeichnen, damit ihr beim Auffangen der Säure nach der Anwendung noch wisst, wie viel Inhalt in der Flasche war. Auf Basis der extrem unterschiedlichen Anleitungen im Internet, die von warmer über kalter Säure, verdünnt und unverdünnt reichen – habe ich mich für die am häufigsten empfohlene Variante entschieden: 1L 85%ige Phosphorsäure (Zimmertemperatur in der Wertstatt ca. 20°C) in den Tank, kurz Durchschwenken, Auskippen. Keine Verdünnung mit Wasser, nichts.
    Hier habe ich die ganze Zeit mit besonderer Vorsicht gearbeitet, denn diese Säure geht richtig in die Haut wenn man nicht aufpasst (soweit das Warnblatt zur Flasche)!! Also dicke Jacke über den Pullover und Schutzbrille sind absolute Pflicht!!
    Ich habe den Liter im Tank dann knapp 60 Minuten vorsichtig geschĂĽttelt (mit einigen Pausen zum Arme erholen), gedreht und mir MĂĽhe gegeben, dass die FlĂĽssigkeit ĂĽberall im Tank verteilt wird.
    Danach habe ich die Empfehlung umgesetzt, dass die Phosphorsäure ja wiederverwertet werden kann. Also habe ich unten den Verschlusstopfen vorsichtig aufgeschraubt (Tank seitlich liegend), dann die leere Flasche angesetzt und den Tank auf der Werkbank seitlich zusammen mit der Flasche gekippt. Klappte super, weil die 85%ige Phosphorsäure etwas dickflüssiger ist – etwas dickflüssiger als Motorenöl!
    Der Rest der Flüssigkeit muss mit einer leichten Tankbewegung aus demselben raus erfolgen. Der Tank lagerte bei mir auf der Werkbank und eine Seite wird durch die Flasche gestützt – da bleib in meinem Fall die linke Hand frei, um den Tank so zu bewegen, dass die restliche Phosphorsäure durch die untere Tanköffnung abfließen kann.
    Dann habe ich den Tank in einer leicht gekippten Stellung ca. 30 Minuten auf einen alten Putzlappen abtropfen lassen. Laut Markierung war der Inhalt in der Flasche fast wie da, wo ich die Markierung angesetzt hatte.

    Nun bin ich von allen Beschreibungen abgewichen, weil ich erst nach dem Auskippen der Phosphorsäure gemerkt habe, dass mein Heißluftföhn defekt ist.
    Die meisten Tutorials sagen, dass der Tank nun gut trocknen muss. Das erscheint mir persönlich aber dennoch unlogisch, weil auch 85% Phosphorsäure 15% Wasseranteil hat und nichts 100%ig im Tank super in Ordnung sein kann.
    Andere Tutorials sprechen wiederum davon, den Tank mit warmen Wasser auszuspülen, mit einem Heißluftföhn zu trocknen und sofort mit Benzingemisch zu füllen. Auch hier stelle ich mir die Frage, warum Wasser auf angeblich versiegeltes blankes Metall soll.
    Da ich ohnehin keine andere Wahl hatte und die Ersatzteile für den Benzinhahn auch noch nicht da sind, habe ich schlichtweg 400ml 2Takt-Öl in den Tank gekippt und knappe 60 Minuten geschenkt, gedreht und versucht das Öl an jede Ecke des Tanks zu bekommen. Dann habe ich diese Brühe in den Entsorgungsbehälter gefüllt, der noch ca. 2L „Luft“ frei hatte.
    Jetzt habe ich die notwendigen 200ml für das spätere Gemisch in den Tank gefüllt, nochmal ordentlich gedreht und geschüttelt und den Tank eingelagert. Bis die Ersatzteile für den Benzinhahn da sind.
    Es gibt jetzt nichts mehr zu verlieren. Sollte der Tank wiedererwarten Rost ansetzen, Zitronen- und Phosphorsäure sind da und der Tank ist bis auf 200ml Öl innen komplett sauber.
    Ich behalte das im Auge und gebe Bescheid, wie sich der Tank in den nächsten Tagen zeigt. Ich denke, dass damit viele praxisnahe Infos für Schrauber gewonnen werden und hoffe auch, dass meine Experimente und Vorgehensweise detailliert beschreibt, wie man einen richtig üblen rostigen Tank unter großer Rücksicht auf den Originallack reinigt.

    In diesem Sinne

    Bilder Tag 3:

    Am dritten Tag habe ich aus ZeitgrĂĽnden hintereinander weg in SchutzausrĂĽstung gearbeitet. Daher habe ich nur Bilder vom Endergebnis gemacht.
    Fakt ist: So wie der Tank nach der zweiten Zitronensäure-Kur innen ausgesehen hat, war es für mich völlig in Ordnung. Es gab noch ganz leichte bräunliche Reste an der oberen Schweißnaht und kann mir bei jeweils randvollem Tank und dem Durchschwenken mit Phosphorsäure nicht erklären, warm es diese minimalen Reste noch gab. Perfektionistisch hätte man jetzt eine dritte Zitronensäurekur machen können, aber den Tank dabei umgedreht gelagert über einem Entsorgungsbehälter. Damit hätte die Säure über Nacht mal so herum wirken können. Ich habe es aber gelassen.

    Bild 17:
    Hier der Tank nach der Zitronensäure UND Phosphorsäure-Kur UND dem Durchschwenken mit Öl. Ich habe mit dem Endoskop vorsichtig hantiert, ist ja doch eine ölige Angelegenheit.
    Unten das bräunliche, ist das stark mit Luftblasen versetzte Öl vom Durchschwenken zum „Auswaschen“ der Phosphorsäure.
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/20210519194713273bmj2r.jpg]

    Bild 18 & 19:
    Die Phosphorsäure hat die Oberfläche der Tankinnenseite deutlich dunkler gemacht
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/20210519194729963ghku0.jpg]

    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/202105191948238567jjhm.jpg]

    Bild 20:
    Hier ganz gut oben rechts und links der zentralen Schweißnaht noch vorhandene bräunliche Stellen
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/20210519194837753o4k61.jpg]

    Bild 21 & 22:
    Abschlussfotos durch den Stutzen in den Tank. Das bräunliche ist kein Flugrost, das schaut auf den Bildern nur recht merkwürdig aus. Wenn ich den Winkel des Tank verändere, ist die Oberfläche dunkelgrau.
    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/img_20210519_1903551188jbe.jpg]

    [Blocked Image: https://abload.de/thumb/img_20210519_19042842e0ko8.jpg]

    OK; danke für den Tipp. Geht auch folgende Vorgehensweise: Tank mit kochendem Wasser voll und dann die Zitronensäure stückweise in den Tank geben? Ich habe das Problem, dass ich keine geeignete Möglichkeit sehe, mit 10L kochend heißen Wasser, mit aufgelöster Säure, in einem mir noch unbekannten Ersatzgefäß so zu hantieren, dass möglichst alles in den Tank kommt und nicht daneben? Ich mache das zum ersten mal.
    Laut der Vielzahl an Quellen müsste es doch unter der Berücksichtigung deines sinnvollen Hinweis klappen, wenn ich den Tank erst voll kochendem Wasser mache und dann die Zitronensäure reingebe, oder?


    EDIT: Hat jemand zufällig eine Info, ob unten auf den Tank eine Hutmutter oder sowas passt? Der Benzinhahn muss scheinbar für die spätere Phosphorsäure ab.

    Hallo Ihr Lieben,

    ok, vielen Dank für die Antwort. Ja, der Tipp mit der Säure ist wichtig, vielen Dank! Erst Wasser, dann Säure. Also schütte ich zuerst 1L kochendes Wasser in den Tank und bröckel dann langsam 100g Zitronensäure rein. Dann wieder 1L kochendes Wasser und wieder 100g Zitronensäure etc. pp. und immer fleißig schütteln.
    Alles klar, ich werde Bilder machen und schaue mir aus Neugier auch mal die Sache mit dem ph-Wert an. Habe Labor-Teststreifen und auch noch eine Endostkop-Kamera fĂĽr das Mobiltelefon bestellt.

    Ich möchte natürlich keine Wissenschaft draus machen, allerdings kommen hier 2 Dinge zusammen:
    1.) ErbstĂĽck und Originallack
    2.) Keine Erfahrung mit dieser Prozedur Tank entrosten
    da frage ich lieber nochmal, als aus GrĂĽnden falscher Hektik einen Fehler zu begehen. Mich jagt ja niemand. Und wie sagt man im Handwerk "Vorbereitung ist das halnbe Leben".

    Daumen drĂĽcken, dass es sich fĂĽr den Originaltank lohnt und vielen Dank noch einmal fĂĽr eure Hinweise. Wenn es erledigt ist, poste ich die Bilder.

    Hallo Ihr Lieben,

    vielen Dank fĂĽr Eure Antworten.

    @ DMT Racing: Zum GlĂĽck ist der Tank nirgends durch, er klopft sich auch gut ringsrum ab, klingt unten etwas dumpf. Teer scheint sich keiner gebildet zu haben, es addieren sich nur eine ganze Menge kleinerer Rostpartikel auf, die unten im Tank zusammen gebacken sind.

    @ xHansx: Diese Anleitung konnte ich ebenfalls recherchieren, aber sie unterscheidet sich eben auch von anderen Vorschlägen, was verunsichert. Ich glaube z. B. nicht, dass ich einen alten rostigen öligen Tankinhalt nach 24h einfach so in die Kanalisation kippen kann.
    Dann gilt es scheinbar auch als recht sicher, dass die Phosphorsäure in warmen Wasser aufgelöst werden muss, damit sie überhaupt wirken kann.

    Hallo,

    beim Thema „Tank entrosten“ bin ich mir im Klaren darüber, dass es unzählige Beiträge dazu gibt – aber möglicherweise ist bereits einigen aufgefallen, dass besondere Erbstücke mit Originaltank oder andere Kostbarkeiten ein paar mehr Informationen benötigen, als „mach dies und danach nach Gefühl das und dann musste es passen… habe ich immer so gemacht… in mehrere Varianten von Bastlern“. Das Teilen von Erfahrungen ist sehr wertvoll, allerdings braucht man für besonders sensible Objekte einige Informationen mehr und erst recht, wenn man wie ich jetzt das erste mal vor seiner Problemstellung steht.

    Ich habe nun genau diesen Fall - ein Erbstück S51 (1981) mit derb rostigem Tank. Natürlich Originallack. Ich möchte diesen unbedingt retten.

    Am Besten gehe ich kurz die Logik des "Tank entrostens" durch und adressiere die Positionen, die ich nicht klar verstehe:

    1.) Den Tank außen mit Fett oder Creme einreiben, damit keine Schäden entstehen wenn doch etwas auf den Lack kommt. Klingt logisch.

    2.) 260 – 300 g Zitronensäure in den ausgebauten rostigen 10L-Tank und heißes Wasser drauf. Gut schütteln, danach mit kochendem Wasser den Tank voll machen.
    24h stehen lassen, immer mal wieder schütteln. Nach 24h Deckel auf und dann? Genau wie viel Soda (Natriumcarbonat) muss jetzt in den Tank mit der Brühe? 1 Teelöffel? Das hängt angeblich stark vom ph-Wert ab. OK, Lackmuspapier kostet nicht die Welt – ABER: Hat das denn nicht schon mal jemand gemessen? Gibt es Erfahrungswerte? Ich frage deshalb, weil das Neutralisieren mit Soda die Brühe schnell in Richtung Base kippen kann und da hilt es auch nicht wenn man viele Teststreifen verbrät – denn es ersetzt nicht die Erfahrung (=Schlüsselwort). Daher hoffe ich auch auf einen konstruktiven Austausch mit euch, um das Vorhaben besser angehen zu können.
    Säuren und Basen sind beides Lackfeinde – von Augen und Haut ganz zu schweigen. Soweit verständlich.
    Die Brühe sollte also halbwegs neutral aus dem Tank kommen und sofort in einen -am besten 20L- Entsorgungsbehälter wandern. Gut, wäre bis hier mit Teststreifen & Co. Noch halbwegs verständlich.

    3.) Sofort nach dem Auskippen der Brühe soll am besten ¼ Flasche Spiritus zum Wasser binden in den Tank, zum Schutz vor schlagartiger Säurekorrosion, und ordentlich schütteln. Danach ebenfalls in den Behälter zum Entsorgen kippen. Gut, klingt auch logisch.

    4.) Jetzt wird es unlogisch: Nach Punkt 3 soll man wieder mit Wasser spülen und am besten mit etwas Spüli. Hm, zuerst binde ich das Wasser mit Spiritus, damit es Säurekorrosion verhindert und nun spüle ich den Tank sehr häufig erneut mit Wasser. Das würde praktisch doch nur die letzten Reste Zitronensäure bis zur Unkenntlichkeit verdünnen aber der Tank setzt so oder so sofort wieder Flugrost an, weil ich ja mit Wasser spüle. Das scheint mir also unlogisch.

    5.) Wieder logisch: Prüfen wie es im Tank aussieht, Vorgänge bis hier im Zweifel wiederholen - außer den im Moment noch fraglichen Punkt 4.

    6.) Jetzt wiedersprechen sich die Geister massiv und es wird für mich undurchsichtig: 85%ige Phosphorsäure soll den letzten Rost im Tank umwandeln, soweit das Argument. Chemiker sagen aber, dass das diese Säure bei Zimmertemperatur gar nicht kann und der Wasseranteil auch zu niedrig ist. Die Säure ist angeblich zu stark und deswegen sind die „richtigen“ (teuren) Rostumwandler auch mit Additiven angereichert, die die Reaktion bei Zimmertemperatur ermöglichen und gleichzeitig die Fläschchen zudem gleich die richtige %-Zahl Säure haben. Angeblich kann man aber eine ausreichende 30%ige Mischung erreichen, indem man einfach etwas kochendes Wasser in den Tank kippt – der Knackpunkt: Extrem gefährlich. Damit hat man nun zwar eine hohe Temperatur und eine niedrigere Säurestärke im Tank aber die Dämpfe sind angeblich hochgiftig, hochreizend, hochgefährlich – die reine Säure ganz zu schweigen.
    Weiter geht’s: Ist diese Mixtur im Tank: Nach intensivem Schwenken und schütteln und drehen, die Säure extrem vorsichtig auskippen (ja wohin? In den 20 L Entsorgungsbehälter?) und dann den Tank trocknen lassen. Möglichst mit Heißluftföhn ODER für das Benzingemisch vorgesehenes Öl (200 ml) in den Tank, ordentlich schütteln und drehen und dann wieder verbauen. Sitzt der Tank, den Rest mit Super-Benzin auffüllen und das sollte es gewesen sein. "Die paar Wassertropfen" gehen so durch oder eine Verschlusskappe Spiritus in den Tank.

    Aber jetzt kommt es – die Fragen der Logik:

    Pos 1.)
    Beim ersten Vorgang hilft angeblich auch eine Hand voll alte Muttern und Schrauben in den Tank mit rein zu werfen, sodass die erste Ladung kochendes Wasser in der Zitronensäure den ersten Rostlösevorgang richtig gut unterstützt und dabei hilft, die Säure mit dem Wasser gut zu vermischen. Was ich nicht verstehe: Die Säure dürfte das Zink der Muttern und Schrauben ablösen – chemisch ist das nicht unwichtig.
    Split und Steine sollte man angeblich nicht unbedingt nehmen – können sich wohl verkannten oder wenn sie zu spitz sind das blanke Metall zu sehr „belasten“. Vor allem bei sensiblen Tanks.

    Pos 2.)
    Es gibt keine verlässlichen Angaben, welche Menge Soda man zum Neutralisieren der 10L Zitronensäure benötigt und erst recht keine Angaben wie viel für die Phosphorsäure, die man ja nicht im Tank neutralisieren darf. Beides sind Säuren, die man mit Soda neutralisieren kann, soweit ist das verständlich aber unabhängig eigener Tests mit Lackmuspapier wären Erfahrungswerte echt nicht schlecht. Es Leute, die das das erste mal machen und da hilft jeder Erfahrungswert.

    Pos 3.)
    Im 20L-Entsorgungsbehälter befindet sich jetzt eine Mischung aus altem Öl, Rost, Benzinresten, halbwegs neutralisierter Zitronensäure, Spiritus und der blanken Phosphorsäure. Nun war die Brühe Zitronensäure neutralisiert und etwas Spiritus kam drauf aber durch das Einkippen der Phosphorsäure bewegte sich das Gebräu wieder in Richtung Säure…
    Jetzt mal von mir, als chemischem Laien: Unabhängig einer weiteren Neutralisierung des Inhaltes im Entsorgungsbehälter, sind da jetzt zig Chemikalien drinnen: Die reagierte Zitronensäurereste, reagierte Phosphorsäurereste und Spiritus. Passt das eigentlich alles zusammen?
    Stark verdünnte oder neutralisierte Zitronensäure kann eigentlich in den Abfluss, soweit ist mir das klar. Sie ist nur im Entsorgungsbehälter, weil sie eine Menge klebrigen öligen benzinhaltigen Rost-Misch-Masch aus dem Tank brachte.
    Spiritus mal schnell verbrennen? ¼ L brennt ewig – lieber in den Entsorgungsbehälter, der theoretisch jetzt eine hochkonzentrierte neutralisierte Zitronenbrühe ist.
    Nun zur Phosphorsäure… Die ist wohl von allen Bestandteilen die Übelste und ich bin mir schon wegen der Dämpfe nicht sicher und erst recht nicht, was im Entsorgungsbehälter passiert.

    Pos 4.)
    Viele Sprechen von der letzten „Tankbehandlung“ mit Bleikugeln. Kann man darüber nachdenken? Macht das nach der Phosphorsäurekur überhaupt Sinn?


    Danke, dass wir ĂĽber das Thema nochmal diskutieren, der Tank ist es mir wert und ich denke, dass einige Fragen auch anderen helfen.

    PS: Die o. g. Reagenzien habe ich alle schon gekauft und versuche nun den Ablauf mit eurer UnterstĂĽtzung abzustimmen.

    In diesem Sinne vielen Dank!