Ich kann mich noch an Videoberichte aus Frankreich erinnern wo der dortige Präsident die Spritpreise um 10cent erhöhen wollte. Darauf hin wurde die Initiative Gelbweste ins Leben gerufen und die Straßen haben gebrannt in Frankreich. Auch wurde ein riesen Haufen scheisse vor dem Regierungsgebäude abgeladen.
Um hier mal eben anzusetzen: Frankreich hat ein viel liberaleres Streikrecht als wir es haben. In Deutschland dürfen Streiks (=Arbeitsniederlegung) nur von Gewerkschaften ausgerufen werden und dürfen dann auch nur arbeitsrechtliche Dinge, wie z.B. Tarife betreffen. Streiken aus politischen Beweggründen ist in Deutschland illegal. Ebenso die Initiierung eines Streikes innerhalb der geltenden Friedenspflicht. Das trifft auf Frankreich nicht zu, weshalb das leider nicht 1:1 vergleichbar ist. Aus diesem Grund haben die arbeitende Bevölkerung und die Gewerkschaften in Frankreich auch eine ganz andere „Verhandlungsposition“ als das hier der Fall ist. Die in Dtl erlaubten Demonstrationen sind deshalb - in meinen Augen - nur Augenwischerei, da hiermit kein konkretes Druckmittel gegenüber der Politik besteht.
Natürlich stöhne auch ich unter den aktuellen Kraftstoffpreisen, schätze mich glücklich dass ich ein Dienstfahrzeug mit Tankkarte habe, welches ich auch ohne Einschränkungen privat nutzen darf. Aber ich warte nur auf den Moment der Kurzarbeit, weil die Wege zum Kunden nicht mehr rentabel sein werden
Aber bei diesem Argument ist mir eine Differenzierung wichtig, weil sie wieder einmal aufzeigt, wie wenig demokratisch unsere Demokratie tatsächlich ist.