Kolben ring selber drehen?

  • Hi
    hat schon mal jemand kolbenringe selber gedreht und geschliffen
    müsste doch machbar sein:

    aussen abdrehen
    innen ausdrehen und abstechen
    planschleifen
    ring trennen und die einsparung schleifen

    oder hab ich irgend was über sehen

    achso aus welchen material sind den die kolbenringe überhaupt?

    falls jemand fragt warum ich mir keine kauf
    hab den kolben bearbeitet und er ist jetzt 2/10 kleiner (55mm kolben)
    um das passungspiel halten zu können müsste ich neu kolben ringe für das neue mass des zylinders machen
    da die orginalen gestaucht sind und nicht mit der ganzen fläche anliegen, würden zwar mit der zeit einlaufen ist aber nich optimal

    gruss
    poly

  • Re: Kolben ring selber drehen?

    Hab ich schon mal für einen "antiken" Modellmotor gemacht. Wenn Du das ordentlich machen willst musst Du aber drehen, abstechen, den Ring auftrennen und dann nochmal im gespannten Zustand überdrehen. Machst Du das nicht wird der Ring nicht dichten und ungleichmäßig tragen.

    Edit: Material natürlich Guß, aber frag bitte nicht welcher das war...

  • Re: Kolben ring selber drehen?

    Zitat von poly

    hab den kolben bearbeitet und er ist jetzt 2/10 kleiner (55mm kolben)


    0,2 ist nen haufen Zeuch, hoffentlich hast Du die konizität beachtet...


    Zitat von BigJake

    ... den Ring auftrennen und dann nochmal im gespannten Zustand überdrehen.

    Ich stelle mir das so vor: Ring im d. größer drehen (wegen Vorspannung). "Höhe" des Ringes statt z.b.2mm 10mm mehr abstechen damit ich den später noch spannen kann. Dann das nötige Stück heraustrennen, Bolzen drehen auf den ich den Ring dann spannen kann. Ring überdrehen und auf 2mm abstechen.
    Hast Du das so gemacht?

    Gruß

  • Re: Kolben ring selber drehen?

    Ja, so ähnlich, aber es ist nicht ganz so einfach. Du drehst den Ring vor, natürlich den Durchmesser größer als die Bohrung, je nach dem wie viel Vorspannung der Ring später haben soll machst Du den Durchmesser größer als die Bohrung. Bei einem 55er Kolben würde ich sagen gute 2-3mm. Dann abstechen, auf fertige Länge 2mm, planschleifen geht zwar, der Ring hält aber auf den meisten Flachschleifmaschinen nicht.

    Jetzt brauchst Du eine Buchse mit einer Bohrung 0,5mm größer als die Zylinderbohrung. Ausserdem einen Spanndorn, etwa sowas wie zwei starke Scheiben. Dann den aufgesägten Ring über den Dorn, mit der Buchse zusammendrücken und auf dem Sponndorn fixieren, sprich zwischen die beiden Scheiben klemmen. Jetzt den Durchmesser der Zylinderbohrung messen und den gleichen Durchmesser auf den Ring drehen. Wenn der Ring fertig ist einfach die Klemmung am Dorn lösen und der Ring springt wieder auf. Baust Du den Ring jetzt ein, natürlich mit korrektem Ringstoß, ist der genauso rund wie die Bohrung und trägt rundum gleichmäßig.

    Ich weiß das hört sich nach viel Aufwand an und es muss mindestens eine Buchse und ein Spanndorn gedreht werden, aber die Mühe lohnt. So läßt sich ein Ring herstellen der den originalen Ost-Ringen in nichts nachsteht.

    Der eine oder andere fragt sich sicher warum der Aufwand? Ganz einfach, säge ich einen Ring an einer Stelle auf und drücke ihn zusammen bekomme ich sowas wie ein "verkrüppeltes" Oval, also nicht das was in einem Zylinder laufen sollte.

    Ich empfehle folgendes Buch in dem es zu diesem Thema eine sehr gute Anleitung gibt:
    http://www.amazon.de/Modellmotoren-Tech ... 3788321253

  • Re: Kolben ring selber drehen?

    Zitat von poly


    Drehbank

    hab den kolben 7/100 konisch gemacht

    Das ist ein bissel wenig, bei einem Kolben dieser Größe sind oft mehr als das Doppelte anzufinden.

    Thema Kolbenringwerkstoff, ich hab jetzt nur diese grobe Übersicht gefunden:
    - GG 25
    - GG 25-30
    - GGG 40 bis GGG 80

    Ich würde einfach das nehmen was grad da ist. :wink:

    Gruß

  • Re: Kolben ring selber drehen?

    Ich denk der Schleuderguss für Laufbuchsen sollte auch für Kolbenringe taugen. Schade das gutes Material schlecht zu finden ist.

  • Re: Kolben ring selber drehen?

    du hast deinen kolben also 2/10 kleiner gedreht (ursprungsmaß 55mm? (bitte nich ums hundertstel kumkacken, is gerade nicht so wichtig, gehd nur um'n prinzip))

    wiso nimmst du nicht nen kolbenring von dem orginal 55er kolben, und bearbeitest den so, dass er (im zylinder) wieder volkommen dichtet, kannst ja mit spionband usw. ermitteln (kleiner spalt muss ja noch sein....wegen spannungsausgleich usw)

    also ring selber drehen, halte ich persönlich für fast unmöglich, da es mit unter "nur gedreht" zu unrund ist, das müsste man wenn dann denk ich schon rundschleifen! Ringhöhe wär kein problem, kann man ja auf'm magnettisch gut spannen (flachschleifmaschine)!

    Außerdem wenn du ihn einmal Oberflächengehärtet hast (Einsatzgehärtet) kannst du ihn nur schlecht erneut zerspanen bzw nachbearbeiten (kein HSS, wenn dann nur HM), schon allein von diesem gesichtspunkt wär schleifen die günstigere methode, mir fällt allerdings nichts ein, wie man ihn auf dem rundschleifgerät spannen könnte!

    ....ein weiterer punkt ist denke ich, wenn du ihn aus normalem material (rundmaterial, evtl 1730, 2767 oder vllt M390) herstellst, diese werkstoffe sind sehr schpröde und der ring wird sich nicht gleichmäßig biegen (anlagefläche ist dann nicht der hit)!
    Außerdem musst du die härte genau wissen, denn wenn der ring zu hart ist, läuft dein zylinder unter anderem noch schneller ein (bei graugussbuchsen auf jedenfall)

    mfg ZFB_ler

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