80er,100er Tacho & DZM reparieren + Funktionsweise

  • Bei dem Simson Tachometer und Drehzahlmesser handelt es sich um Wirbelstrom angetriebene Instrumente. Über die Tacho-/DZM-Welle wird im Gehäuse ein Dauermagnet gedreht. Über diesem ist eine Glocke aus Aluminiem angebracht, die mit einem Stift verbunden ist, an dessen Ende die Nadel aufgesteckt ist. Wenn sich nun der Dauermagnet dreht ensteht ein Feld, das auf die Glocke wirkt und in dieselbe Richtung mitzieht. Gebremst wird diese durch die Schnecke, eine Feder die am Stift der Glocke angebracht ist, direkt unter dem Ziffernblatt. Je schneller sich der Magnet dreht, durch höhere Geschwindigkeit oder Drehzahl, desto größer ist die Auslenkung der Glocke, da die magnetische Kraft größer wird, und die Schnecke weiter nachgibt.

    Teile des Tachometers, bzw Drehzahlmessers

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    Achtung: Zweites Bild, Nr. 5 ist länger als normal!! Nicht beirren lassen!

    Die Teile im zweiten Bild sind beim 80er, 100er Tacho und beim Drehzahlmesser identisch!, bis auf Nr. 7, die ist beim DZM nicht vorhanden.
    Der 80er Tacho unterscheidet sich vom 100er oder DZM nur durch die Stärke der Schnecke (und halt Durchmesser/Ziffernblatt)

    Um den Tacho zu öffnen muss man zuerst ihn aus der Plastikhüle nach oben herausdrücken. Danach muss der Rahmenring vorsichtig aufgebogen werden.
    Am besten nimmt man dazu Schraubendreher, mit einem kleinen anfangen, und dann mit einem größeren nochmal rum. Wichtig ist, dass man beim aufbiegen immerin kleinen Schritten voran geht, und nicht auf einmal zu weit aufbiegt! Wenn der Ring so weit aufgebogen ist, dass man das umgegogene Ende Tachohülle sehen kann, kann man ihn mit einem Schraubendreher heraushebeln.
    Glas, Gummiring und Haltering verbleiben dabei im Rahmenring, und können danach aus diesem herausgenommen werden. Der Rahmenring des 80er Tachos geht etwas schwerer, und nicht so weit aufzubiegen wie der, der großen Hüllen.
    Danach kann man die Mutter und die "D"-förmige Unterlegscheibe unten an der Hülle mit einem 13er Schlüssel entfernen, und das eigentliche Instrument herausnehmen.

    Dann geht es beim großen Folgendermaßen weiter (nicht beim 80er, das geht hier nicht!!!!)
    -Nadel vom Stift ziehen, oder mit einem Schraubendrher heraushebeln (Auf
    Kratzer achten!
    -Die beiden Schrauben lösen, die das Blatt halten (sind magnetisch)
    Dann hat man schon mal Sicht auf die Schnecke!

    Ab hier gilts wieder für beide Tachos:

    -Oberes Gehäuse (Im Bild ists Nr. 1) vom unteren Gehäuse lösen, da sind zwei
    Kanten zur Befestigung rumgebogen.
    Mit dem Trennen der beiden Gehäuseteile zieht man die Glocke vom Magneten.
    Dabei wird auch das lange Antribeszahnrad für das Rollenzählwerk lose. Beio diesem ist unten eine Unterlegscheibe!

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    Man kann auch noch das untere Gehäuse zerlegen, dazu zuerst das weiße Antribsritzel lösen (Sicherungsclip ab, Unterlegscheibe!) und herausziehen, dann den FixierungsRING herausnehmen, und dann den Magneten mit dem FixierungsSTÜCK herausdrücken.

    Der Zusammenbau erfolgt beim Gehäuse in umgekehrter Reihenfolge, am Besten die Teile etwas einfetten, damit sich der Dauermagnet leicht drehen lässt (Testen!)

    Bevor man die Gehäuseteile wieder aufeinandersetzt sollte man dringenst die Glocke, bzw. den Stift auf Leichtlauf prüfen!
    Dazu:
    :arrow: Das obere Gahäuse auf den kopf drehen und ein wenig an der Glocke drehen, dann loslassen und sehen, ob sie wieder in die Ausgangslage zururückkehrt. Am besten mehrmals probieren. Wenn es hier schon Probleme gibt, dann erst die Stellen mit einem Mittel säubern, an denen der Stift durchs Gehäuse geht (mit einem Ölspray, oder Bremsenreiniger, dann aber wieder etwas Fett hin)
    :arrow: Dann das Gehäuse in die normale Position drehen und wieder die Glocke drehen. Kehrt sie in die Ausgangslage zurück, oder fehlt ein Stück?
    Wenn sie nicht ganz zurückkommt, muss die Höhe der Glocke neu eingestellt werden. Dies wird mit der kleinen Mutter gemacht, die hinter dem Rollenzählwerk um den Stift sitzt. Dazu die Glocke festhalten und die Schraube weiter zudrehen (am Besten mit einer Spitzzange, wer so kleine Schraubenschlüssel besizt, sollte sich glücklich schätzen^^)
    Mit der Schraube wird das vertikale Spiel der Glocke bestimmt. Ein wenig zudrehen, und erneut prüfen ob sie nach drehen komplett zurückkehrt. Spätestens wenn nur noch ein minimal kleines vertikales Spiel vorhanden ist, muss sie das tun, ansonsten noch mal säubern.
    Wenn das passt, sind die beiden Gehäusehälften wieder aufeinander zu setzen.
    (dazu beim Tacho zuerst wieder die Antriebsräder mit Unterlegscheibenscheiben anbringen, und die horizontal liegende mit dem Sicherungsclip befestigen)
    Beim Gehäuseaufeinandesetzen darauf achten, dass die Glocke nicht schleift!
    Dazu Nadel aufsetzen, und durch drehen an dieser überprüfen, dass die Glocke frei steht. (Wenn es gar nicht anders geht, zwischen den Gehäusen etwas unterlegen)
    Wenn das alles passt, Ziffernblatt aufschrauben, und die Nadel so aufsetzen, dass sie in der Ruheposition der Schnecke ca 3 mm unter dem Anschlag sitzt. Bitte darauf achten, dass ihr die Nadel weit genug aufsteckt, sonst kann es sein, dass diese am Glas schleift!
    Den Tacho wieder in die Hülle schrauben, und auf die Hülle oben den Haltering auflegen, darein das Glas, darauf den Gummiring, und darüber den Rahmenring stülpen und wieder umbiegen. fertig ist die Laube :lol:
    Der Zusammenbau gilt für alle Tachos und den DZM
    Wenn der Tacho nicht den richtigen Wert anzeigt liegt es mit großer wahrscheinlichkeit daran, dass:
    :arrow: die Glocke nicht leicht läuft, sondern durch Rost, oder Schmutz gebremst wird. (Instrument zeigt zu wenig an)
    :arrow: ihr die Nadel nicht weit genug unter dem Anschlag aufgesteckt habt. (Instrument zeigt zu viel an)

    Zum Schluss lege ich euch noch ans Herz, erstmal eine Probefahrt zu machen, um zu überprüfen, ob der angezeigte Wert stimmt, und erst wenn er das tut, das Glas wieder fest draufmachen. Aber Achtung: Zur Probefahrt das Glas und den Ring wenigstens lose auflegen, sonst kann es sein, dass die Nadel vom Wind beeinfusst wird!

  • Re: 80er,100er Tacho & DZM reparieren + Funktionsweise

    sehr umfangreich und vor allem informativ was die funktionsweise angeht.

    1-2 Bilder mehr wären sicher nicht verkehrt, aber bei der Miniaturtechnik brauch man ja fast schon nen guten makromodus an der cam ;)

  • Re: 80er,100er Tacho & DZM reparieren + Funktionsweise

    Zitat von astrag1


    Wer denkt der Avatar sei verboten, hier.

    Kommt nix... Und naja ob yahoo so ein stichhaltiger Beweis wäre? :rolleyes:


    edit: gesehen, find ich aber trotzdem höchst suspekt.. sehr provokant ausserdem.

    Es gibt 2 Arten von Menschen auf der Welt.
    1. Die, für die alles immer vollständig sein muss.

    Blog

  • Re: 80er,100er Tacho & DZM reparieren + Funktionsweise

    Zitat von S51E-4Himmelblau

    Kommt nix... Und naja ob yahoo so ein stichhaltiger Beweis wäre? :rolleyes:

    bei mir gehts. auserdem ist es korrekt dass der adler in dieser form erlaubt ist.
    btt

  • Re: 80er,100er Tacho & DZM reparieren + Funktionsweise

    Dazu hättest du ihm auch ne PN schreiben können und nicht den so Einwandfrei angefangenen thread vollmüllen müssen...


    Back to topic:

    Ich find das gut das du das mal so umfangreich reingestellt hast.

    Wollte sowas auch mal mit nem größeren Tacho machen,von ner MZ oder so.

    Im Prinzipiellen Aufbau sind eigendlich alle Mechanischen Tachos gleich,vom km zählwerk mal abgesehen.
    Daher kann man sich auch ruhig mal trauen son Ding zu zerlegen.

    Volvo v70
    Wartburg 311 BJ1962
    Trabant 601 L BJ1980
    MZ ETZ 250
    Iwl Berlin
    Simson S50

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