Kurbelwelle richten...

  • Hallo!
    Wollt mir mal eure Meinung anhören, un zwar hab ich bei unserem Mopedhändler im Dorf meine Kurbelwelle auf Rundlauf prüfen lassen, und siehe da, die Messuhr hat ganz schön ausgeschlagen, dann hat er solange mitm Hammer auf die Hubwangen druffgeschlagen, bis kein merklicher Ausschlag mehr zu verzeichnen war...nun meine Frage: is das Pfusch?

    Außerdem ließ sich die Kurbelwelle nach der Motorregeneration trotz Prellschlag nur schwer durchdrehen, woran kann das liegen?

    Ich meine unser Mopedfritze is schon lange im Geschäft, also hat er auch ne Menge Erfahrung mit sowas, trotzdem hab ich den Verdacht, dass das schwere drehen mit dieser Rumdängelei zusammenhängt, oder gibts noch andere mögliche Ursachen?

    "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!"

  • Re: Kurbelwelle richten...

    Hallo,
    ich hab schon davon gehört, dass alte Hasen das so machen und dabei nix auszusetzen ist wenn derjenige Plan von der Materie hat (richtiges Werkzeug-->Kupferhammer vorrausgesetzt)Die Schwergängigkeit würde ich eher bei dem suchen der den Motor regeneriert hat, ich nehm mal an es war nicht die Fachwerkstatt...
    mfG 2TSC

  • Re: Kurbelwelle richten...

    Für die Vorgehensweise, wie man eine KW ausrichtet, gibt es keine eigentliche Richtlinien. Wenn die Kurbelwelle auf der Drehbank (zwischen den Aufnahmedornen) bis auf 5/100 ausgerichtet war sollte keine Schwergängigkeit zu spüren sein. Der Rundlauf im eingebautem Zustand muß ohne Simmerringe erfolgen. In den meisten Fällen sind Montagefehler die Ursache für Schwergängigkeit der Kurbelwelle.

  • Re: Kurbelwelle richten...

    @ bursche89
    Wer hat denn den Motor regeneriert? Mit Montagefehler ist gemeint dass die Kurbelwelle mit Gewalt in ihre Lager gepresst wurde. Wenn die KW-Lager unter Druck stehen (Innenring zum Außenring) sind die Lager unter Spannung u. drehen sich schwer. Das passiert wenn die Lager nicht genug vorgewärmt sind. Ölteilscheibe muß mit Prägedurchzug nach außen montiert werden.
    Wenn du prüfen willst ob die Lager unter Spannung stehen brauchst du nur die Schrauben zu lösen, die die Gehäusehälften zusammen halten. (natürlich ohne Zylinder)

    Jason

  • Re: Kurbelwelle richten...

    Motorregenerierung habe ich mit nem Kumpel gemacht, war aber nich die erste, die Kurbelwelle haben wir ins Gefrierfach gelegt un die Lager erhitzt, ging eigentlich alles recht fluffig von statten, meinst du mit Ölteilscheiben, diese großen "Unterlegscheiben"?

    "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!"

  • Re: Kurbelwelle richten...

    Ja die Ölteilscheibe ist diese "große Unterlegscheibe". Wenn du die Gehäusehälften auf 100°C erwärmst u. dann die KW in das erwärmte Lager der linken Hälfte rutschen lässt hast du ja schon fast alles geschafft. Dann bloß noch die rechte Hälfte erwärmen (100°C) und dann gleich zusammenschrauben. Muß zügig gehen. Dann die beiden anderen erwärmten Lager ins noch sehr warme Gehäuse einführen. Das geht Alles ohne Schlagen. Da kann man nichts unter Spannung bringen.

    Jason

  • Re: Kurbelwelle richten...

    @ jason1: welche beiden anderen lager meinst du? ich bin der meinung, da wäre nur noch das eine KW-Lager einzubauen, denn die lager auf der abtriebs- und getriebewelle baut man ja schon ein, bevor die rechte gehäusehälfte drauf kommt :strange:

    Gruuuuß, Memel

    SIMSON - Streben nach Vollendung

  • Re: Kurbelwelle richten...

    @ jason, haben wir doch auch so gemacht, hab ich doch oben schon geschrieben, lässt sich eben trotzdem sehr schwer drehen....

    "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!"

  • Re: Kurbelwelle richten...

    @ memel
    Das Lager 6000 stecke ich auch immer schon auf die Getriebewelle. Aber das lager 6004 von der Abtriebswelle macht die Montage (Zusammenstecken der Gehäusehälften) unnötig schwer. Das kühlt zu schnell den Lagersitz des Gehäuses ab. Wie gesagt: Ich passe es immer, nach dem die Gehäusehälften zusammengeschraubt sind, hinterher ein. Geht einfach besser.

    Jason

  • Re: Kurbelwelle richten...

    ^^^find ich nedd so gut den Vorschlag, das 6004 wird vor dem Montieren der rechten Hälfte aufgesetzt - versteh auch überhaupt nicht das Problem, was dabei die Montage der Gehäusehälfte erschweren soll?

  • Re: Kurbelwelle richten...

    @ Marvin
    Kann ich dir erklären. Die Presspassung für das Lager (Außenring)der Abtriebswelle ist sehr gering. Wenn du dann die Gehäusehälfte über den Außenring des Lagers (6004) drückst geht es die letzten mm relativ schwer. Dann fängst du ja erst mal an die Schrauben fest zu ziehen. Bis die alle angezogen sind hat das erwärmte Gehäuse längst die Wärme an das Lager (6004) abgegeben. Somit ist das Einbauspiel durch Erwärmung nicht mehr optimal. Also drückst du den Lagerinnenring gegen den Anschlag des Lagersitzes der Abtriebswelle. So entstehen Spannungen im Lager. Um hinterher eine eventuelle Schwergängigkeit der Abtriebswelle zu beseitigen, musst du einen Schlag von außen gegen die Stirnfläche der Abtriebswelle geben. Mit diesem Schlag bringst du wiederum Druck auf das empfindliche Lager 16004. Das "kann" zu Problemen beim Schalten führen.
    Na ja du mußt es ja nicht so machen. Ich hab`dir ja nur mal gezeigt wie das früher in den Vertragswerkstätten gehandhabt wurde.

    mfG Jason

  • Re: Kurbelwelle richten...

    Nö - bei mir nedd - einfach deswegen, weil mein 6004 kalt ist und das Gehäuse heiß wenn ichs zusammenbau :ask:

    Ich hab für jedes Lager - 6204, 6000 und 6004 nen gedrehten Stahlknöddel den ich vorher auf den kalten Fußboden in der Werkstatt stell und anschließend gleich auf die Lager, dann wart ich paar Minuten und die Hitze ist ausm Lager in die Stahldingens reingekrochen, anschließen wird die Hälfte aufgeschoben - und zwar problemlos - und fertig ist die Laube :exclamation:

  • Re: Kurbelwelle richten...

    ...achso... ist aber auch ohne die Teile kein Problem, wartet man halt einfach bissel länger...

    Edit:

    Oder besser gesagt ist es auch bißchen schwer nachvollziehbar, wie du quasi ohne Krafteintrag das 6004 hinterher auf Welle und ins Gehäuse schiebst!?

    Weil wenn schon mit Passung angefangen, dann ist die zwischen Welle und Lager ja auch noch da - zum Entfernen des Lagers brauch man ja nicht umsonst einen Abzieher...


    Wenn ich ehrlich bin, hab ich das früher auch so gemacht, aber fand die andere Variante, wie ich es jetzt mach deutlich schonender...

  • Re: Kurbelwelle richten...

    du kühlst also den außenring der lager runter... also genau das gegenteil wie mit den heizpilzen

    Gruuuuß, Memel

    SIMSON - Streben nach Vollendung

  • Re: Kurbelwelle richten...

    @ Marvin
    Ich sage ja nicht das deine Vorgehensweise schlecht ist. So steht es ja schließlich auch in den Reparaturanleitungen. Letztendlich ging es ja um Schwergängigkeit der KW-Lager. Mir ging es eigentlich um die Verzögerung, die durch das Festziehen der Gehäuseschrauben entsteht. Wenn da jemand nicht so geübt ist in solchen Dingen kann es durchaus zu Spannungen im Lagerbereich kommen.

    mfG Jason

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