Fragen zur Geberreparatur 6V DDR Elektronikzündung

  • Hallo Forum!

    Ich habe ein bisschen Probleme meine Enduro zum Laufen zu bringen.
    Da es in hier in letzter Zeit einige lehrreiche Threads zum Thema E-Zündun gab
    bin ich dem Problem recht schnell auf die Schliche bekommen.
    Der Widerstand der Geberspule schwankt zwischen 30 Ohm und unendlich.
    Wenn man den Geber an getippt hat, änderte sich der Widerstand.
    Hab als ein wenig gegoogelt und dann die Platine frei gelegt:


    Zwischen B & C messe ich 13,3 Ohm und zwischen A & D Messe ich 13,4 Ohm.
    Ich gehe also davon aus, dass sich zwischen den jeweiligen Punkten die Spulen befinden.
    Kann ich nun einfach A & B mit einer Brücke versehen, C mit Masse/F verbinden
    und das "blaue Kabel" direkt an D anlöten?
    (Kabel müssen eh neu gemacht werden, da sie kurz abgeschnitten wurden)
    Besteht der Geber wirklich nur aus 2 in Reihe geschalteten Spulen?
    Oder gibt es da noch mehr Elektronik?
    Mich wundert halt das Stück Leiterbahn was man unter E sieht.
    Was hat das für eine Aufgabe?
    Außerdem sieht die Verkabelung hier:

    http://www.fen-net.de/~ea1370/pub/Ho…/Geber_024.jpeg

    auch deutlich anders aus!?

  • Zitat von Ogwad;2833887

    Besteht der Geber wirklich nur aus 2 in Reihe geschalteten Spulen?

    Ja. Einfach die Lötpunkte auf der Platine sauber nachlöten, ggf. die Leiterbahnen noch großzügig verzinnen und die Anschlußkabel wie gehabt anlöten. A-B muß natürlich wieder gebrückt werden, da ist die Leiterbahn unterbrochen.

    R.I.P. Flori

  • Ich muss gestehen ich bin nicht so der Künstler mit dem Lötkolben.
    Könnte ich nicht auch direkt mit den Anschlusskabeln an C und D ran gehen ohne F und G zu nutzen?
    Dann könnte man die Kabel durch die beiden vergossenen Löcher der Grundplatte nach unten legen.
    Oder baut man sich durch die beweglichen Kabel im vibrierenden Motor eine neue Sollbruchstelle ein?

    Viele Grüße aus HGW
    Maik

    KR51/2E Alltagsmoped
    S51 B2-4 Schönwettermoped
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    DT 125 für noch mehr Gelände
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    SR4-2/1 auf den nächsten Winter verschoben

  • Das Problem sind "kalte" Lötstellen. Der Spulendraht ist entweder nicht richtig abisoliert, nicht richtig verzinnt, es fehlte Flußmittel, es wurde zu kurz oder zu lange gelötet oder er hat sich einfach im Laufe der Zeit durch Vibrationen oder Temperaturschwankungen (sind ja sehr beträchtlich) losgelöst. Das sind mögliche Ursachen.

    Ich würde nicht mit dem Anschlußdraht auf die Lötaugen gehen, die reißen dann sehr schnell ab. F und G sollte man auf jeden Fall nutzen, das ist ne sehr stabile Durchsteckmontage. Zum Löten gibt es allerhand Anleitungen im Netz. Am einfachsten erklärt: Lötkolben schön anheizen, an die Lötstelle halten und dann von der anderen Seite her Lötzinn zuführen und kurz warten, bis es schön geflossen ist. Die Lötstelle muß blank sein, ich nehme generell nur gewöhnliches Blei-/Zinnlot, nicht diesen bleifreien Quatsch. Die Lötspitze muß auch verzinnt sein, sonst klappt die Wärmeübertragung nicht.

    R.I.P. Flori

  • Alles klar, dann werde ich heute Abend mal
    den Rest frei popeln und mein Glück versuchen.
    Hoffe der Aufwand lohnt sich...

    PS.
    Ist das eigentlich normal,
    dass einem der Qualm beim Löten immer direkt
    ins Gesicht zieht!!!???

    Viele Grüße aus HGW
    Maik

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  • Ha Ha das werde ich mal probieren! :D
    Hoffe die hatten damals vernünftiges Lötzinn!
    Bei meinen Taschenlampen hatte ich zum Teil Lötstellen,
    die ich kaum geschmolzen bekommen habe beim Entlöten.
    Möchte mal wissen, was die da benutzt haben...

    Viele Grüße aus HGW
    Maik

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  • Das Löten des Gebers war einfacher als gedacht.
    Man kam doch überall gut ran.
    Er zeigt konstant 26 Ohm Widerstand, da bin ich ganz optimistisch.
    Beim Löten der Kabel an die Spulen bin ich mit meinem 15 Watt Lötkolben gescheitert.
    Er hat es nicht geschafft die kompletten Lötpunkte zu schmelzen.
    Muss mir da morgen erst mal einen Größeren zulegen.
    Welche Leistung wäre angebracht? 30 Watt?
    Sollte ja auch nicht zu stark sein, sonst schmilzt man ja die Isolierung der Spulen sofort an...
    Wo ich schon mal beim Messen war, hab ich auch gleich die anderen Spulen gemessen.
    Die Spule für den Zündstrom hatte etwas über 600 Ohm, das sollte ja passen.
    Allerdings konnte ich bei den Lichtspulen keinen nennenswerten Widerstand messen.
    (1-3 Ohm, hab nur ein kleines 10 € DMM)
    Wie sollten da die Werte sein?

    Viele Grüße aus HGW
    Maik

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  • 15 W ist zu wenig. 30 W sollten es schon sein. Ich hab aber nen recht massiven mit 40 W, der ist schon fast zu derb für solche Sachen.
    Lichtspule hat unter 1 Ohm, läßt sich aber schlecht messen mit solchen Geräten. Bei 1 Ohm und 6 V/35 W hätte man schon fette Kupferverluste von 34 W, da würde die Spule einfach wegbrennen.

    R.I.P. Flori

  • Die nächste Größe war 60 Watt.
    Hab ich erst mal nicht gekauft. Der war auch mit 460º angeben, ist das zu heiß für solche Kleinigkeiten?
    Von den Abmessungen her war der gar nicht so klobig.
    Der 15 Watt Lötkolben ist mit 370 º angegeben.
    Warum hat die Primärspule der Zündung denn so einen großen Widerstand?
    Ist die Spannung da schon so groß?

    Viele Grüße aus HGW
    Maik

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  • Die Temperaturangabe sagt wenig über die Lötbarkeit aus. 370 Grad würden selbst für gröbere Sachen (z.B. 2,5 mm² Litze verzinnen) problemlos ausreichen, aber wenn ich nur ne ganz dünne, schmale Lötspitze habe, kann die Wärme gar nicht schnell genug nachströmen und die Spitze kühlt aus. Da hilft selbst eine temperaturgeregelte Lötstation (wir verwenden eine, die kostet knapp 400 €) nicht viel. Man muß dann schon ne kurze, dicke Lötspitze nehmen und ggf. die Temperatur etwas hochdrehen.
    460 Grad ist jedenfalls für Platinen zuviel, da platzen die auflaminierten Leiterbahnen ab.

    Da die Primärspule einige 100 V erzeugen muß, sind sehr viele Drahtwindungen nötig. Würde man dafür dicken Draht nehmen, paßt natürlich nur wenig drauf. Und je dünner der Draht und je länger er ist, desto größer sein Widerstand.

    R.I.P. Flori

  • Manchmal sieht man den Wald vor Bäumen nicht. Habe heute meine Lötpistole wieder entdeckt. :wallknocking:
    Hab die vor Jahren mal gekauft und ist dann in der Werkbank verschwunden,
    weil ich lieber mit Lötkolben gearbeitet habe. Hierfür war sie aber perfekt.
    Die Reparatur war erfolgreich, die Enduro läuft! Vielen Dank für die Tips!
    Räuchert zwar ziemlich stark aber das gehe ich morgen an. :)

    Viele Grüße aus HGW
    Maik

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  • So ganz will die Zündung doch noch nicht.
    Habe den das Qualmen durch den Tausch des Simmerrings beseitigt.
    Der Motor dreht allerdings nur sehr zögerlich, fast stotternd hoch.
    Es erscheint mir auch, dass der Zylinder sehr heiß wird.
    Kann mich da aber auch täuschen, muss ich vielleicht noch mal messen.
    Wollte jetzt die Einstellung der Zündung prüfen.
    Im Standgas und beim leichten Gas geben stimmt die Markierung auf dem Polrad
    genau mit der neu gesetzten Abrissmarkierung überein.
    Wenn ich allerdings mehr Gas gebe und höher drehe springt die Markierung auf dem Polrad so stark,
    dass ich sie überhaupt nicht mehr sehen kann.
    Das bestätigt auch die Erfahrungen beim Fahren.
    Unmittelbar nach dem hoch schalten zog der Motor gut aber je höher man dreht
    um so schlechter läuft er.
    Also genau anders herum als sonst - fährt sich echt seltsam.
    Werde mir also mal einen neuen Geber holen, oder kann das auch andere Ursachen haben?

    Viele Grüße aus HGW
    Maik

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  • Wackler halte ich für recht unwahrscheinlich. Ist ja komplett neu verkabelt.
    Habe heute mal ein Nachbausteuerteil verbaut,
    welches in der anderen S51 problemlos funktioniert.
    Damit ist der Effekt noch stärker.
    Sie läuft nur im StandGas und dreht überhaupt nicht hoch.
    Werde heut Abend noch mal die Zündspule tauschen.
    Wenn es damit nicht besser wird,
    werde ich wohl eine neue Grundplatte bestellen müssen. :(

    Viele Grüße aus HGW
    Maik

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  • Ich habe so Elektronik-Geber jetzt auch mal repariert durch Nachlöten/Aufzinnen
    Hat jetzt 26 Ohm vorher kein Durchgang, sollte also ok sein.
    Was ich mich jetzt frage ist muss man die Leiterplatte wieder versiegeln, wenn ja mit was?

  • Muß man nicht. Das ist so niederohmig, kann total verdreckt sein. Nach ca. 20 Mm mußte ich meinen DDR-Geber erneut nachlöten. Es ist halt konstruktiv schlecht gelöst. Die ständigen starken Temperaturschwankungen und Materialausdehnungen sorgen dafür, daß die Lötstellen irgendwann mal aufgeben.

    R.I.P. Flori

  • ich hab mit EP Harz versiegelt, würde ich auch empfehlen
    ich würde mal empfehlen die zündung nciht mit markierung und strobo sondern mit messuhr und position von geber und polradlücke einzustellen.

  • Hätte ich versiegelt, wäre das ein schöner Spaß gewesen, die Lötstellen wieder freizufräsen. Wie gesagt - man kann noch so perfekt löten, irgendwann muß man damit rechnen, daß sich die Lötstelle wieder verabschiedet.

    R.I.P. Flori

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