S51 läuft zu fett(Getriebeöl??)

  • Hallo zusammen,

    ich bin neu in solchen Foren also bitte verzeiht mir eventuelle Unannehmlichkeiten.
    Ich bin 18 Jahre alt und fahre(eher besitze…) eine Simson s51 B1-3 aus dem Jahr 1984.

    Zum Problem:

    1. Ich bekomme Sie nur an in dem ich die Zündkerze total reinige(ist nach jedem mal laufen wieder sehr ölig)
    2. wenn sie dann läuft, läuft sie vllt. 5 min ganz gut(abgesehen von dem sehr blauen Abgasen aus dem Endtopf bei hohem leerlufgas) wenn ich aber dann losfahren möchte nimmt sie kein Gas mehr an und stirbt, oder eher säuft ab.

    Was ich bis jetzt versucht habe:

    1. vergaser komplett gereinigt und die Düsen/ Teillastnadel/nadelventil/etc. erneuert.
    2. vergaser neu eingestellt. Ich bin eigentlich sehr sicher dass der nicht das Problem ist und richtig eingestellt ist.
    3. krümmerdichtung erneuert. Es kommt immer noch so viel Öl raus.

    Meine Vermutung:

    Ich glaube dass der Kolben irgendwie Getriebeöl zieht und dieses dann verbrannt wird. Ich habe nämlich dann mal die schwarze plastikschraube am kupplungsdeckel geöffnet und geschaut wie viel Öl dort drin ist und siehe da -> es war nur noch sehr wenig drin. Circa 1 cm vom Boden.
    Das würde meiner Meinung nach auch dazu passen dass sie nach der zündkerzenreinigung kurzzeitig gut läuft und dann nach und nach Getriebeöl hochzieht und dann schlechter läuft.

    Meine Frage an euch:

    Erstmal grundlegend: wo fließt das Getriebe Öl welches ich in den kupplungsdeckel einführe überall hin? Bleibt es dann dort oder fließt es auch noch wo anders hin?

    Ist an meiner Vermutung etwas drann?
    Und wenn ja was kann ich dagegen tun? Evtl. Den WDR wechseln(aber welchen)?

    Ich wär euch sehr dankbar über eine Rückmeldung!

    Servus
    MusiMaster

  • Das Getriebeöl was du einfüllst, sollte (wenn ich das Schnittbild richtig verstanden habe, hatte meinen Motor noch nie so weit offen) durch das KupplungsW-Lager fließen und damit auch das Getriebe schmieren. Danach ist aber auch schon wieder Schluss, weil die Dichtkappe auf der Abtriebswelle das Öl dann zurückhalten sollte.

    Wenn Getriebeöl verbrannt werden sollte, dann käme eigentlich nur der Wellendichtring hinter dem Primärritzel infrage, andere Wege in die Kurbelkammer wären bloß noch an der Mitteldichtung, aber das halte ich für sehr unwahrscheinlich.

    Warnung: Simson kann süchtig machen :rockz:

    2 Mal editiert, zuletzt von Nino (12. Juni 2021 um 16:51)

  • Das Getriebeöl, wie es der Name schon sagt, schmiert nur das Getriebe.
    Wenn Dein Motor das Getriebeöl frisst, dann ist der Wellendichtring auf der linken Seite der Kurbelwelle undicht.
    Wenn der Motor noch nie gemacht wurde sind dort meist schwarze WDR drin.
    Vor dem Wechsel beider WDR's sollte aber das Lagerspiel der Kurbelwelle geprüft werden.
    Wenn die Lager ausgeschlagen sind, dann helfen auch keine neuen Dichtringe.

    An Spezialwerkzeug werden ein Polradabzieher, ein Halteband (Ölfilterschlüssel), ein Primärritzelblockierer und evtl. ein kleiner Zweiarm-Abzieher benötigt.

    Neuteile: Getriebeöl, Sicherungsblech Primärritzel, Dichtung Kupplungsdeckel, WDR's.

  • Hi,

    Wow! Danke für die schnelle Antwort euch beiden.
    Wie überprüft man denn das lagerspiel der kurbelwelle? Darf es einfach kein spiel geben?
    Wenn es jetzt zu groß ist muss dann die ganze kurbelwelle ausgetauscht werden?

    VG MusiMaster

  • du "ziehst" das Pleuel hin und her und stellst somit (wenn vorhanden) Spiel in den Lagern fest. Würde es als "klackern" wahrnehmen. Kann man schlecht beschreiben... :sorry:

    Wenn die Lager hin sind , wechselt man in der Regel alle Lager, Dichtungen, Sicherungsbleche und die Kurbelwelle (komplett). Bei Simson lohnt es sich eher weniger eine 40Euro KW noch instand zu setzen.

    LG


  • du "ziehst" das Pleuel hin und her


    Aber bitte sanft!!! Mit der Methode stellt man eher fest, ob die Kurbelwelle in sich spiel hat, und nicht die Lager, in denen die Kurbelwelle läuft.
    In der KW an sich sollten in links-rechts-Richtung max. 2mm Spiel sein und in der auf-ab-Richtung kein merkliches.

    Spiel in den KW-Lagern kannst du feststellen, wenn du einfach mal deinen LiMa-Deckel abschraubst und mal dein Polrad
    rein-raus, hoch-runter, links-rechts bewegst. Spiel sollte hier kaum merklich sein.
    Damit stellst du eher fest, ob Spiel im rechten KW-Lager ist, aber meißt verschleißen Lager gleichzeitig.
    Wenn du es ganz genau machen willst, dann schraub mal deinen Kupplungs-Deckel runter und schau mal rein (vielleicht findest du ja da einen schwarzen WDR ;) )

    Warnung: Simson kann süchtig machen :rockz:

  • Hi,

    Also ich habe nun den Wellendichtring auf der linken Seite(Kupplungsdeckel) gewechselt.
    Leider trat das Problem dass die Simson nach Zündkerzensäuberung und ca. 100 m fahren ausgeht und nicht mehr ansteht(weder anschieben noch ankicken). Ich habe geprüft ob dass pollard feucht ist, was bedeutenwürde dass der rechte Wellendichtring auch undicht ist aber das Polrad ist absolut trocken. Allerdings befand sich in dem Raum daneben also dort wo das Antriebsritzel ist Getriebeöl. Das darf es doch eigentlich nicht, oder?

    Hab ihr eine Idee
    1. Wie dass Öl dort hingelangt?
    2. Was noch der Grund für das Problem das die Simson ausgeht und nicht mehr anspringt sein kann?

    Danke für eure Hilfe!!

    MusiMaster


  • Hab ihr eine Idee
    1. Wie dass Öl dort hingelangt?

    Über dem Ritzel (im Gehäuse) ist eine Ausgleichsbohrung. Diese ist sehr klein. Dort könnte das Öl rauskommen. Oder der Wellendichtring hinterm Ritzel ist undicht bzw die Dichtkappe (Blech) ist verbogen. Ist ein typisches Problem. Aber da hat die Kette gleich etwas Schmierung :D

    LG

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