Sehr schöne Einschätzung. Der lange erste ist nur erträglich wenn du ständig mit viel Drehzahl und lang schleifender Kupplung anfahren möchtest, rausgeworfenes Geld.
Sorry cib aber solche subjektiven pauschalen Aussagen machen mich echt wahnsinnig 
Ich versuchs mal anhand meiner Erfahrungen möglichst wertneutral zu beschreiben.
Ich denke man sollte sich erstmal über den Anwendungsbereich klarwerden ob ein langer 1.Gang sinnvoll sein kann oder eher nicht :
- wie ist die Charakteristik des Motors bzw. noch genauer der Motor-Auspuff-Kombination ?
- wo und wie kommt das Moped zum Einsatz ? Im Stadtverkehr mit viel Stop and Go oder eher auf der Landstraße? Sind steile Anstiege zu bewältigen oder eher Flachland? Wiegt man 50kg oder 150kg? Wird viel mit Sozius gefahren oder hauptsächlich solo?
- Welches Übersetzungverhältniss des Primär-/ Sekundärantriebs wählt man: lieber mehr Kraft / Beschleunigung oder lieber die Chance auf eine neue Vmax
- persönliche Vorlieben (!!!) Salopp gesagt eher Cruiser/Alltagsfahrer oder Racer?
Zum ersten Punkt. Es macht einen Unterschied ob in der Mopete ein scharfer 60/4 mit Blasenauspuff oder ein moderater 100/2 mit beispielsweise AOA1 werkelt. Im ersteren Fall wird der lange Erste einem tendenziell beim Anfahren den Nerv rauben. (den Rennstreckenbetrieb bei den man in der Regel nur einmal Anfahren muss lassen wir jetzt mal aussen vor). Im Fall des 100er kann man davon ausgehen das ein Anfahren unter Normalbedingungen mit knapp über Leerlaufdrehzahl ein Kinderspiel ist.
Es ist aber auch der umgekehrt Fall möglich zb. einer 60er LTReso mit AOA1 mit moderater Übersetzung und als Gegensatz dazu ein "scharfer" 100er mit eher langer Übersetzung für maximale Endgeschwindigkeit. Da wird das Anfahren wie von cib beschrieben eher in die Richtung relativ viel Drehzahl und schleifender Kupplung gehen.
Das Grundproblem mit dem kurzen/standard ersten Gang ist doch folgendes : Selbst wenn man den ersten Gang bis zum Erbrechen ausdreht, schafft man es nicht in den Resobereich des zweiten Ganges zu kommen. Der zweite Gang braucht also noch eine Weile um in Resobereich reinzudrehen. Man verschenkt Beschleunigungszeit.
Den Racer nervt das gewaltig, erst recht an einer Steigung/mit Übergewicht/mit Sozius weil es dann noch länger braucht um wieder in den Reso zu kommen.
Den Cruiser juckt das bischen Verzögerung nicht und da der Cruiser wohl eher einen moderaten Zylinder mit AOA-Auspuff bevorzugt fährt, wird er das Leistungsloch vom 1. zum 2. vielleicht noch nicht einmal großartig bemerken weil der Motor besser und gleichmäßiger von unten schiebt und der Reso eh nur schwach ausgeprägt ist.
ein paar subjektive persönliche Beispiele von mir :
Beispiel 1 : Mein LT70/4 Spezial mit LTM85 Auspuff macht ziemlich genau bei 9500 U/min dicht. Mit voll ausgedrehten kurzen ersten Gang bin ich dann bei 5000 U/min gelandet und gemächliche 2000 U/min später setzt dann erst wieder der richtige Resoschub ein -> DAS fand/finde ICH nervig! Außerdem bedeutet das Anfahren und das anschließende Abbiegen an einer Kreuzung, das ich in der Kurve schalten muß. Für mich suboptimal.
Beispiel 2 : Meinen RZT1004D juckt mit AOA3 oder DailyRace D der lange Erste herzlich wenig beim Anfahren. Mit DailyRace SP ist allerdings schon mehr Drehzahl/Kupplung erforderlich. Wenn ich den langen Ersten voll ausdrehe lande ich bei 7000 U/min im Zweiten, also geht es mit vollen Schub weiter. Außerdem schaffe ich mit 70er Primär und 16/34 im Ersten ca. 45km/h und brauch erst aus der Kurve raus in den 2. schalten.
Also im Prinzip ist das mit dem ersten Gang eine Sache die jeder für sich ausmachen sollte. Es gibt nicht pauschal gut / schlecht. Es kommt drauf an....
Gut wäre es eigentlich, wenn man vielleicht mal auf Treffen oder bei Kumpels die Möglichkeit hat ein Getriebe mit langen Ersten probezufahren um zumindest mal ein Gefühl dafür zu bekommen ob es einem zusagt -oder auch nicht. 