Beiträge von BigJake

    Re: 10W-40 Öl als Getriebe Öl???

    Das mit der Jaso-Norm halte ich für ein Gerücht. Aber warum soll Motoröl einer Kupplung schaden wenn es keine Molybdänsulfit- oder Graphitzusätze hat? Bei allen modernen Viertaktmotorräder (bis auf Harleys und dergleichen) läuft Motor, Getriebe und Kupplung im selben Öl! Die einzige nachteilige Erfahrung die ich machen konnte war mit einem Motoröl in einem Automatikgetriebe, das Zeug war zu Dick und hatte reibungsvermindernde Zusätze. Der Bock ging nicht mehr vom Fleck weil die Kupplung rutschte und sich das Getriebe mit dem dicken Zeug gequält hat.

    Aber wenn die Viskosität passt geht das, ewig und drei Tage lang!

    Ich versteh die ganze Öldiskussion auch irgendwie nicht. Da gibt es Menschen die kippen sich 15W40 in den Tank, aber beim Getriebe macht man sich Sorgen? Kauft ein Getriebeöl SAE80 und fertig, ruhig auch ein paar Liter mehr, das Zeug braucht man immer. Aber Vorsicht, Getriebeöl ist hygroskopisch, also immer schön dicht halten den Kanister.

    Re: athena 80ccm problem

    Am besten einen Einstich in den Zylinderkopf und einen O-Ring aus Viton da rein, dann ist für immer Ruhe und Ersatz für die Dichtung gibt es dann auch bei jedem Autoteilehändler. Sowas mache ich regelmäßig und hält bombensicher. Preislich liegen die O-Ringe aus Viton zwar über normalen aus Kautschuk, aber für etwa 4-5 Euro/Stück kann man so einen Ring immer noch kaufen. Bei Interesse kannst Du mir ja mal eine PN schreiben.

    Re: Kolben ring selber drehen?

    Ja, so ähnlich, aber es ist nicht ganz so einfach. Du drehst den Ring vor, natürlich den Durchmesser größer als die Bohrung, je nach dem wie viel Vorspannung der Ring später haben soll machst Du den Durchmesser größer als die Bohrung. Bei einem 55er Kolben würde ich sagen gute 2-3mm. Dann abstechen, auf fertige Länge 2mm, planschleifen geht zwar, der Ring hält aber auf den meisten Flachschleifmaschinen nicht.

    Jetzt brauchst Du eine Buchse mit einer Bohrung 0,5mm größer als die Zylinderbohrung. Ausserdem einen Spanndorn, etwa sowas wie zwei starke Scheiben. Dann den aufgesägten Ring über den Dorn, mit der Buchse zusammendrücken und auf dem Sponndorn fixieren, sprich zwischen die beiden Scheiben klemmen. Jetzt den Durchmesser der Zylinderbohrung messen und den gleichen Durchmesser auf den Ring drehen. Wenn der Ring fertig ist einfach die Klemmung am Dorn lösen und der Ring springt wieder auf. Baust Du den Ring jetzt ein, natürlich mit korrektem Ringstoß, ist der genauso rund wie die Bohrung und trägt rundum gleichmäßig.

    Ich weiß das hört sich nach viel Aufwand an und es muss mindestens eine Buchse und ein Spanndorn gedreht werden, aber die Mühe lohnt. So läßt sich ein Ring herstellen der den originalen Ost-Ringen in nichts nachsteht.

    Der eine oder andere fragt sich sicher warum der Aufwand? Ganz einfach, säge ich einen Ring an einer Stelle auf und drücke ihn zusammen bekomme ich sowas wie ein "verkrüppeltes" Oval, also nicht das was in einem Zylinder laufen sollte.

    Ich empfehle folgendes Buch in dem es zu diesem Thema eine sehr gute Anleitung gibt:
    http://www.amazon.de/Modellmotoren-Tech ... 3788321253

    Re: Kolben ring selber drehen?

    Hab ich schon mal für einen "antiken" Modellmotor gemacht. Wenn Du das ordentlich machen willst musst Du aber drehen, abstechen, den Ring auftrennen und dann nochmal im gespannten Zustand überdrehen. Machst Du das nicht wird der Ring nicht dichten und ungleichmäßig tragen.

    Edit: Material natürlich Guß, aber frag bitte nicht welcher das war...

    Re: S78 Motor und seltsame Entwicklung

    @ Reich:

    Sorry das ich das jetzt sagen muss, aber manche Arbeiten sollte man als Profi ablehnen. z. B. solche die mit einem hohen Risiko für das zu bearbeitende Teil verbunden sind. Also schweiße ich nur Alu auf beschichtete Zylinder wenn der Kunde sich im klaren ist das hinterher neu gebohrt und beschichtet werden muss. Alles andere ist Pfusch. Auf wieviel °C wurde denn der Zylinder angewärmt vorm schweißen?

    Einen versifften Motor hätte ich zurück geschickt, alleine schon deswegen weil es sich mit versifften Teilen nicht gut arbeiten lässt. Jeder renommierte Betrieb verlangt bares Geld für die Reinigung verdreckt angelieferter Teile! Die Problematik ist klar, da hat jemand Aufträge dringend nötig und muss sowas annehmen, oder liege ich falsch?

    Der Zylinderkopf ist leider ein Negativbeispiel für handwerklich unkorrekte Ausführung. Wenn der über das Kerzengewinde aufgenommen wird und kein Planlauf zu erreichen ist sollte man mal darüber nachdenken ihn auf der Planscheibe aufzunehmen und ordentlich auszurichten. Ja ich weiß, dafür braucht man erst mal eine Planscheibe und eine Messuhr, diese Werkzeuge sollten aber in einer professionellen Werkstatt vorhanden sein.

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    hier ein Bild aus einem anderen Forum (ich bitte den Diebstahl zu entschuldigen :oops: ), so soll eine Buchse nicht aussehen. Das ist übrigens nicht die einzige Reich-Buchse in diesem Zustand die ich gesehen habe. Da entsteht der Eindruck es müssen wirklich die 20-30€ fürs professionelle Feinbohren und Honen gespart werden.

    Wer einen Komplettmotor kauft, sollte nicht feilschen, das Produkt ist meist mehr wert als es kostet. Es kann jedoch jeder Kunde erwarten das die Teile ordentlich bearbeitet werden, das ist hier nicht der Fall. Eine krumme Kickerwelle tauschen gehört da vielleicht nicht dazu, aber sind wir doch mal ehrlich, wenn der Motor von aussen korrekt ausgesehen hätte wer hätte sich dann beschwert? Der Kunde kauft mit den Augen!

    @all: So, das musste ich mal los werden, denn diese ewigen Diskussionen um Th. Reich und seine Arbeit sind echt nervig. Wenn euch seine Sachen nicht taugen warum geht ihr dann hin?

    Meine Glaswolle ist noch nicht abgefackelt, keine Ahnung warum. Eigentlich sollte Glas- und Steinwolle doch nicht brennbar sein, oder? Feine Stahlwolle dagegen kann ich mit dem Feuerzeug anzünden und das Zeug fackelt ab wie nix. Grobe Stahlwolle könnte gehen. Wenn die Dämmwolle aber erst mal voll Öl gesogen ist dürfte sich das auch wieder ändern. Im Viertakter hab ich Steinwolle drin und bis heute keine Probleme.

    Wenn der Gusszylinder keine Höchstleistung bringen muss geht der ohne Probleme, gerade als WaKü! Wär der Zyli Luftgekühlt würde ich Dir auf jeden Fall zum Aluzylinder raten. Willst Du in den Highendbereich vorstoßen, dann auf jeden Fall mit WaKü-Aluzylinder, da kann man das Kolbenspiel klein halten und höchste Drehzahlen fordern ohne Gefahr für die Laufgarnitur.

    Einfach Anzeige bei der Bullizei machen. Wenn da wirklich eingebrochen wurde dann weiß das die Rennleitung. Dementsprechend werden sie vorgehen, oder es sein lassen. Machst Du nichts besteht die Gefahr das Du betrogen wurdest und Dich mit einer saublöden Ausrede hast abspeisen lassen. Sollte die Einbruchsache ein Märchen sein, dann hat jemand ein Problem ;)

    Zitat von KULLTEC

    Danke dir :wink: Eine Frage hätte ich da noch wenn ich mir jetzt ne Elektrode (2,4mm) besorge wie ist das dann mit der Gasdüse? Ich meine welche Größe sollte ich da nehmen oder anders gefragt wie wählt man die Gasdüse aus? bis jetzt habe ich eine mit der Größe 4 drin. Bei meinem Schweißgerät (Rehm Inverteg 210 AC/DC) ist so eine Funktion namens Balance das heißt ich kann auch mit Wechselstrom schweißen und kann die Elektrode spitz lassen oder? Kennst du einen schönen und günstigen Internetshop wo ich Sachen bestellen könnte? Ich habe bis jetzt nur "Welding line" bei Ebay gefunden...

    Welche Gasdüse Du brauchst kann ich Dir nicht sagen, ist aber nicht kritisch. Für eine größere Elektrode solltest Du auch eine größere Düse nehmen. Ich geh da nach Augenmaß. Desweiteren musst Du auch mehr Gas verwenden. Mit der kleinen Elektrode schweiß ich bei 6Liter/Minute, Du solltest mindestens 10Liter/Minute verwenden.

    Eine einzelne Elektrode wirst Du nicht bekommen, die Teile hab ich im 10er-Pack gekauft, das ist üblich und teuer sind die Dinger auch nicht.

    Spitze Elektrode ist bei Alu keine gute Idee, da wirst Du Probleme bekommen.

    Die Balance ist zum regeln der positiven und negativen Anteile der Wechselspannung. Das ist zwar jetzt nicht fachlich richtig ausgedrückt, sollte es Dir aber besser verdeutlichen. Damit solltest Du ein wenig rumprobieren wenn Dir das Schweißergebnis nicht gefällt.

    Einen Shop für Elektroden kann ich Dir nennen, musst nur etwas Geduld haben, den muss ich erst suchen. Einmal dünne und dicke Elektroden gekauft langt das halbe Leben, es sei denn man meint die Dinger immer wieder in die Schmelze tauchen zu müssen ;)

    Hast Du einen automatischen Schweißhelm? Den brauchst Du unbedingt damit Du die Hände frei hast! Ich hab meinen für 90,-€ bei eBay geschossen, das Dingen ist einfach unentbehrlich und hilft auch bei anderen Schweißverfahren.

    hab mal gesucht:

    klick mich!

    Das Angebot ist nicht das billigste, aber für 20,-€ + Versand bekommst Du sicher einen 10er Pack graue Elektroden.

    Zitat von becker

    ich habs zwar noch nie gemacht aber von der logick her darfst du doch die buchse garnicht erhitzen, denn wenn die heiß wird, dehnt die sich doch normalerweise aus und presst sich noch mehr an den restlichen rohzylinder und geht doch somit schwerer raus.
    also zylinder heißmachen und buchse kalt machen

    Alu hat eine andere/größere Wärmedehnung als Grauguss! Ab einer gewissen Temperatur relativiert sich das Übermass der Buchse und man kann sie ausdrücken.

    Es gibt die Möglichkeit die Buchse mit einem Eisblock zu kühlen um sie raus zu bekommen, dafür muss man aber schon einen Tag vorher einen passenden "Eiswürfel" einfrieren. Dann bleiben einem beim ausbuchsen aber auch nur ein paar Sekunden um die Sache über die Bühne zu kriegen. Mit Presse und ordentlicher Wärmezufuhr/-verteilung geht es zuverlässiger ;)

    Ich hab mir eine Presse gebaut, einfach aber hilft. Ansonsten richtig heiß machen, mach ich auch wenn ich die Buchse im Zylinder noch mal richten muss nach dem Einschrumpfen. Das kann gut 10 Minuten dauern, dabei benutze ich eine einfache Lötlampe was völlig ausreicht. Mit dem Dachpappebrenner geht das freilich etwas schneller. Im übrigen geht das Einschrumpfen einfachst, wenn man die Buchse für eine halbe Stunde in den Gefrierschrank legt. Dann Zylinder heiß und rein die Buchse, direkt aus dem Gefrierschrank, aber schnell! Wer bummelt bleibt auf halbem Weg stecken und riskiert das die Buchse unten wegbricht.

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    Zitat von Moped-Tuner

    und wie sieht es bei normalen simson gewinde aus???? kann man da bis 14000 und über 14000 die normale isolator 260 nehmen oder wie????

    Hat mit dem Gewinde nichts zu tun, musst halt eine Kurzgewindekerze verwenden. Am besten mit einer Elektrode die nicht zu weit in den Brennraum ragt. Aber die 260er dürfte zu heiß sein, damit riskierst Du Glühzündung und Loch im Kolben. Ich würde es mit einer 300er probieren. Oder eben mit NGK-Kerzen so um Wärmewert 9-10. Bosch gibt es auch was passendes, da geht es aber anders rum mit dem Wärmewert. Da bedeutet kleiner auch kälter, anders als bei NGK. Beru ist, denke ich vergleichbar mit Isolator, zumindest haben die Isolator als Marke übernommen und weiterproduziert.

    Einen Shop für Kerzen würde ich nicht suchen. Wer Kerzen braucht geht am besten zum KFZ-Teilehandel. Bei uns heißt der günstigste Laden "Leise". Dort kauf ich eigentlich alles, vom Dichtungspapier über Kugellager bis Zündkerzen. Öfters auch mal ein Werkzeug, wie eine 16er-Kerzennuß für die CBR oder ein Sägeblatt für die Maschinenbügelsäge. Das spart Porto und die Preise sind auch recht günstig, vor allem aber können die einen beraten und auch mal eine vergleichbare Kerze eines anderen Herstellers raussuchen.

    Zitat von Motocross-FrEaK

    für solche drehzahlen brauchst andere kerze?
    Und was hat das mit 9er bzw 10er NGK ES zu tun - das ist doch lediglich der Wärmewert!
    Ich würde dir eher zu ner NGK B(ka welcher wärmewert du brauchst).. EG / EGV Kerze raten, welche auch im Crossbereich für die meisten 125er genommen wird (soweit ich weiß)

    Der Wärmewert ist die 9 oder 10, die anderen Buchstaben sind die Veschlüsselung für Kurz-/Langgewinde, flache oder vorgesetzte Elektroden, Funkentstörung usw. Wer da die Kerzen aus dem Crossbereich verwendet muss sich sehr sicher sein was er da macht, sonst kann es üble Überraschungen geben. Ganz zu schweigen vom Preis. Ich fahr B9HS oder war es ES, bin mir da grad nicht sicher, aber die Kerze kostet keine 3,-€. Ich glaube nicht das die Rennkerzen billiger sind und mehr taugen?

    Schweißstab mit 1mm Durchmesser für Alu? Da kommst Du mit dem nachfassen gar nicht nach, vor allem beim Aufschweißen größerer Bereiche. Ich glaub die sinnvollen Drähte haben ab 2mm Durchmesser, oder waren es gar 2,5mm?

    Die Farbe der Elektrode ist fast wurscht, ich verwende grau. Die sind Ceroxid dotiert. Mein Meister schweißt die roten, die sind mit Thorium dotiert. Auf radioktive Dämpfe und Partikel hab ich aber keinen Bock, vor allem weil ich in meiner Werkstatt keine Absaugung habe. Also probier die grauen mal, damit gehts und ist gesünder.

    Dicke Elektrode heißt nicht die dünne. Nee, mal Scherz beiseite. Gebräuchlich sind 1,6 und 2,4mm, welche davon die dicke ist dürfte klar sein. Die Elektrode nicht spitz schleifen wie bei Stahlschweißungen sondern einen kurzen Kegel der in einer Kugel endet, so bekommst Du die Wärme schneller rein und der Verzug wird weniger.

    Wenn Du ein gutes WIG-Gerät hast kannst Du auch die Form der Wechselspannung verändern. Sollte also das Material nicht aufschmelzen, oder sich eine Schicht bilden unter der das Alu schon flüssig ist, dann kannst Du da noch ein bisschen rum probieren und das Ergebnis wird sich nochmal verbessern. Aber wie schon gesagt, probier erst mal an etwas wertlosem, einem zerstörten Gehäuse oder so denn Aluschweißen ist alles andere als einfach.

    Re: WIG-Schweißen an Simson Motoren

    Zitat von KULLTEC

    Hallo, ich habe mir jetzt nen WIG Schweißgerät zugelegt und jetzt wollte ich wissen aus welchen Material dir Simson Motoren sind. Es geht darum ob ich die AlMg3 Schweißstäbe verwenden kann oder nicht. Welchen Durchmesser sind bei dem Schweißen an den Motoren zu bevorzugen? Vielleicht hat schon jemand Erfahrung mit dem aufschweißen der Motoren und kann mir weiter helfen. Mfg

    Dicke Elektrode, 2,4mm, dicker Aludraht, also die normalen gebräuchlichen Schweißstäbe. Schweißstrom ab 100A aufwärts, Wechselstrom. Schweißstelle gründlich entfetten, mit Edelstahldrahtbürsete säubern um Oxidschicht aufzubrechen. Mit der Bürste darfst Du aber nichts anderes schrubben, die darfst Du nur für Alu verwenden und fettig/ölig darf die auch nicht sein. Willst Du ein optimales Schweißergebnis muss die Sache komplett "keimfrei und steril" sein, sonst bindet das Material nicht richtig und es gibt Blubberbläschen in der Schmelze. Hast Du neben der Naht schwarze Schmauchspuren war das Alu nicht sauber genug.

    Noch ein Tip, Alu immer schnell und heiß schweißen, Lager im Motorgehäuse lassen, Motorgehäuse vorwärmen, schätze 150°C aufwärts. eher 200°C, am besten das Gehäuse flach auf eine plangeschliffene Stahlplatte spannen. Verzug kannst Du nicht gebrauchen, das macht das Gehäuse wertlos.

    Noch Fragen?