Nun möchte ich euch mal wieder eine kleine Geschichte erzählen. Leider ist sie wahr, sonst würde ich jetzt nicht schon seit mehr als 2 Wochen im Krankenhaus liegen.
Also, es ist der 24.11.2010, gegen halb 6 Uhr Abends. Ich befuhr die Mittweidaer Straße aus Richtung Burgstädt kommend, endlich nach Hause, Reisegeschwindigkeit volle Möhre, weil die Straßen gut gestreut waren. Nach einer weile konnte ich mit dem roten Golf vor mir nichtmehr mithalten, also reduzierte ich meine Geschwindigkeit ausnahmsweise auf 50km/h. In höhe des Abzweiges richard-Meinig-Straße kam auf der Gegenfahrbahn eine viererreihe Autos hochgeschlichen, nichts besonderes, doch der Dritte bog einfach links ab. Ich sehe noch die Stoßstange vor mir, schon habe ich meinen Flug über mehrere Meter auf den Bürgersteig angetreten. Gepäckträger und Stoßdämpfer meiner Simme haben es sich währenddessen im Stoßfänger des Renault verfangen, woraufhin es meine Karre quer über die Straße schmeißt, wo sie schließlich noch einen Schaltkasten umreißt und dann liegenbleibt. Ich reiße mir mittlerweile voller Wut den Helm vom Kopf, die Sturmmaske herunter, will aufstehen und den mal meine Meinung sagen,
ja, doch leider ging das nicht. Bei näheren inspizieren fiel mir schon ein kleines Dreieckiges Loch in meiner schönen Engelbert-Strauss-Hose auf, und hoffte es käme vom Hängenbleiben an irgendwas...
Nachdem ich dann noch kurz miene Mutter angerufen hatte, sie soll mal die Tasche fürs Krankenhaus packen, kam dann auch schon der Krankenwagen. Man legte mich in so ein Vakkuumstabilisierungsmatratzendings und schon fand ich mich im SanKra wieder. Da haben sie mir dann die Hose noch komplett zerschnitten, und leider stand nun fest, dass das Löchlein doch das war, was ich befürchtet hatte: offener Oberschenkelbruch
nach einer Weile kam dann auch der Notarzt, da hatte si mir aber mittlerweile alle zwei Hoschen zerschnitten und alle drei Jacken ausgezogen. Und der, der gab mir dann eines seiner Schmerzmittel, worauf ich gern verzichtet hätte. Das ergebnis von dem Zeug, dessen Namen ich leider wieder vergessen habe war, dass ich mich in einer Art imaginärem Kreislauf befand, ihr müsst euch das so vorstellen: Ich sucht auf der Autobahn eine abfahrt, und jedesmal, wenn man denkt, mann ist nun von der Autobahn runter, ist man wieder genau an der gleichen Stelle wie vorher, ich habe die ganze Zeit versucht die heruaszufinden, was das bedeutet und nebenbei war ich immer mal wieder kurz halb wach und habe nachgedacht, nur eben, dass ich wenige sekunden später das gedachte auch Ausgesprochen habe. Als wir dann nach einer Stunde endlich losfahren konnten, weil eher die Blau-Silbernen nicht da waren, war ich schon wieder halbwegs wach und habe mir dauernd den blöden Sauerstoff-Schlauch aus der Nase gezogen und die Sanis um etwas zu trinken angefleht. Ich hatte nämlich seit Mittag nichts mehr zu mir genommen. Gegeben haben die mir natürlich nix, es ging dann ins Krankenhaus nach Hartmannsdorf, dort habe ich dann noch eine weile in der Notaufnahme herumgelegen und dann wurde ich eingeschlafen.
Bei Aufwachen nachts stellte ich dann fest, dass mir ein Fixateur (so ein Metallgestell was herausschaut) am Bein hing, aber das war mir sowas von egal, ich habe dann erstmal ein paar gläser Wasser verschwinden lassen.
Am 2. Dezember haben die das Gestelle wieder herausgenommen und einen Nagel reingehauen, und mittlerweile kann ich sogar wieder selber aufs Klo gehen und mich zum Essen an den Tisch setzen. Es ist eigentlich ein Wunder, dass mir nicht mehr passiert ist, allerdings hatte ich einen Rucksack auf, die Brotdose von Tupperware ist nun nur noch halb so dick und eine voller Ordner mit meinen Arbeitsunterlagen ist komplett durchgeknickt.
Vom Knochen fehlt ein Stück, das hoffentlich nachwächst und mein 50-kubik-Schätzchen ist lt. Gutachter ein Totalschaden. Heute kam der Bescheid: 500€ gibt es dafür, klage wegen Schmerzensgeld wird folgen. Alles in allem habe ich einfach nur ein riesengroßes Schwein gehabt, es hätte ganz ganz anders ausgehen können... Toll ist es natürlich auch nicht, ich verpasse jede Menge von der Schule, ein ewiges Herumgerenne zur Physiotherapie und Ärtzten, eine Kaputte Simme, gerade hatte ich sie nämlich so, wie es mir gefällt, und der scheiß Nagel muss natürlich auch irgendwann wieder raus. Bilder folgen.