Servus Leute,
Ich bin jetzt ,wie vielleicht schon einige mitbekommen haben, in der 10ten Klasse eines Gymnasiums in Bayern und es geht langsam aber sicher auf die Oberstufe zu.
Seit über 1 Jahr beschäftige ich mich wirklich intensiv mit der Studienwahl, lese Berichte , frage Leute, schau mal in Firmen rein usw. und je mehr ich mich damit beschätige , umso mehr zweifel ich an meinen Vorstellungen und Bilder von Berufen. Viele sagen, 2 Jahre sind noch so viel Zeit, aber es geht schneller rum, als man will.
Ich brauche ein Ziel, damit ich das Abi möglichst gut bestehen kann, irgendwas , auf das ich hinarbeiten kann, um am Ende sagen zu können: "ja, ich habe es geschafft"
Bin ein naturwissenschaftlicher Typ und möchte auch in die Richtung später gehen.
Mathe, Chemie, Bio und Physik liegen mir recht gut.
In die engere Wahl ist Zahnmedizin, Maschinenbau oder Humanmedizin gekommen.
Nun sind hier auch einige Maschinenbauer unterwegs, die mir vielleicht weiterhelfen können.
Dachte mir eigentlich, super Ding, Maschinenbau scheint wirklich gut zu sein, kein NC wie bei anderen Studiengängen, aber ich lese und höre immer mehr von den Schattenseiten und davon , was Studenten wirklich denken und miterleben und nicht das, was nach außen hin propagiert wird.
Dieser Artikel hat mich dann doch etwas schockiert:
http://www.spiegel.de/unispiegel/job…,639109,00.html
Auch die Diskussion im Kommentarfeld ist recht interessant:
http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=8148
Ich bin bereit, etwas zutun, aber ich bin nicht bereit, mir alles wirklich selbst beizubringen, dann bräuchte ich keinen Lehrer oder Professor, keine Uni, sondern würde gleich anfangen Bücher zu lesen und zu verstehen.
Es ist auch einfach der größere Aufwand, egal ob nervlich oder temporär, den man leisten muss, damit man Sachen versteht, ohne, dass man sie explizit von einer kompetenten Person beigebracht bekommt. Müsste ich das bei jedem Fach so machen, müsste ich mich im Keller einschließen und voll gesellschaftlich isoliert leben , um den zeitlichen Aufwand nun mal überspitzt darzustellen.
Das ist auch der Grund, warum ich Physik für die Oberstufe abgewählt habe, trotz des guten Schnitts von 1,66, da es an unserer Schule einfach keine Physiklehrer gibt, die gut erklären können.
Wie kann sowas "Unfähiges" Lehrer werden? Oder liegt es am Lehrplan oder anderen Dingen?
Und genau die "Angst" habe ich nun auch, falls ich die Richtung Maschinenbau einschlage, da man vorallem auch verstehen muss, wie es eben so ist in der Mathematik und Physik und sich nicht mit dem "ich lerne jetzt auswendig, damit ich über die Runden komme - Weg" retten kann.
Selbstständig sollte jeder irgendwie sein, aber der Job eines Profs oder Lehrers ist es, Leuten etwas beizubringen und wenn sie das nicht schaffen, dann sind sie nicht geeignet und ich sehe ja an einem kleinem Teil, dass es auch wirklich möglich ist, ein guter Lehrer zu sein.
Vielleicht haben noch andere Erfahrungen mit sowas gemacht, egal welcher Studiengang, es fängt ja auch meist schon in der Schule mit solchen Problemen an. Ich musste meinem Frust, falls ich das schon so nennen kann, einfach mal Luft machen.
Nun noch zum eigentlichen Berufsbild:
Sitzt man wirklich nur hauptsächlich am Pc und simuliert , konstruiert usw.?
Ich will in meinem Beruf aktiv sein, sowohl geistlich, als auch körperlich und auf "Rumsitzen", auch wenn das jetzt ziemlich hart klingt, habe ich keine Lust. Da fehlt mir die Praxis, auch wenn es eigentlich schon die Praxis ist. Paradox.
Vielleicht ist jetzt Maschinenbau ganz aus meiner Auswahl rausgeflogen, auch wenn ich sehr technikbegeistert bin, aber man muss sich ja nicht absichtlich Steine in seinen Weg werfen. Freue mich auf Meinungen und Posts.
Grüße Franz
Edit:
Das Bildungssystem ist nicht gerade optimal, das weiß jeder, aber vielleicht ist es auch einfach nur Meckern auf hohem Niveau, Medizinstudenten klagen ja auch, wahrscheinlich klagen alle über schlechte Bedingungen. Ich weiß es nicht. Ist mir halt nur so aufgefallen, dass es bei Maschinenbau wirklich extrem ist, scheint ja also wirklich nicht alles so zu laufen, wie es soll.