Benötige Hilfe bei SR50: Kein Standgas

  • Hallo,

    habe einen Simson-Roller SR50 BJ87 erhalten. Das Ding hat (vertrauenswürdig) noch keine 1000km auf der Uhr. Leider hapert es hier und da...
    Konnte bereits die Elektrik durch ElBa-Tausch, Birnenersatz und entschmanden der Elektrik, sowie den Austausch diverser Schalter fit machen. So geht alles ganz gut. Sie fährt wie sie soll und schaltet prima, u.s.w.

    Was noch nicht geht ist die 0. Gang-Anzeige (keine Priorität) und der Leerlauf.

    Sie hielt kein Standgas. Da der alte Vergaser putt war, ist ein neuer 16N1 drin. Der wurde auf "Auslieferungseinstellungen" belassen und die Gasnadel ist auf Mittelstellung. (Düsen sind frei, kein Dreck im Vergaser)

    Ich habe daraufhin den "rechten" (LiMa) Wellendichtring getauscht. Dass der "nasse"/linke WD hinüber ist glaube ich nicht (bei den wenigen km.... und selbst wenn: sollten die Standgas-Probleme keine Folge dessen sein).

    So. Siehe da. Kalt hält Sie nach WeDi-Tausch sekundenlang Standgas, warm jetzt allerdings noch bescheidener als vorher.

    Nun weiß ich nicht, wie es weitergeht. Vmtl. muss ich den Vergaser einstellen, oder? Aber wie?
    Oder liegt es an etwas anderen?

    (Vergaserflansch und Dichtung sieht gut/glatt aus)

    Über hilfreiche Ratschläge würde ich mich sehr freuen.

    Beste Grüße,
    kleinhirn


    Ach ja: Aus dem Endtopf läuft recht viel schwarze ölige Brühe, keine Ahnung ob das wichtig ist....

  • Zitat von kleinhirn;2846536

    Dass der "nasse"/linke WD hinüber ist glaube ich nicht (bei den wenigen km.... und selbst wenn: sollten die Standgas-Probleme keine Folge dessen sein).

    Täusch Dich mal nicht. Nach 27 Jahren sind die Dichtringe oft genug reif für die Tonne. Das würde zwei Dinge erklären: schwarze Brühe (zieht Getriebeöl) und Standgasprobleme.

    Was war am alten Vergaser defekt? Kaputtgehen können zu 99 % eigentlich nur Schwimmerventil, der Schwimmer selbst und der Schockgummi.

    R.I.P. Flori

  • Dank dir erstmal für die Antwort!

    Am Vergaser war der Stutzen für den Benzinschlauch abgebrochen =)

    Ich bin alles andere als ein Kenner von Motorenzeug oder Moppeds oder was, aber ich würde eher tippen, dass ein noch nie eingestellter Vergaser nur mit extrem viel Glück so hinhaut wie er sollte.

    Ich glaube auch nicht, dass der Druck über den linken Simmerring/WeDi abhaut, bzw. der Motor Getriebeöl trinkt. Da wäre doch bestimmt die Kompression merklich schlechter, oder? (aktuell, nach 2-3x treten fast 9 Bar!)

    Ich habe derzeit auch Gemisch 1:25 getankt (fällt mir gerade ein :D ), kann das Auspuffsiffen daher kommen?

    Grüße,
    kleinhirn

  • Der Kompressionsdruck hat nix damit zu tun, ob der wedi dicht ist oder nicht.
    Bei mir wars auch der wedi auf der Getriebeseite. Der bröselte schon kaputt vom angucken.

    Using Tapatalk

  • Okay, danke erstmal für die Tips.

    Ich habe das WE versucht den Vergaser einzustellen (wenn auch ohne richtigen Plan ;) ) und es ist auch etwas besser geworden. Standgas hielt sie halbwegs vernünftig.

    Nun wollte ich den 0. Gangschalter ("Leerlaufanzeige") angehen - Da kam mir nach dem Öffnen des linken Seitendeckels erstmal die Wurst. Den originalen Schalter hat es wohl mal losgerödelt und um die Zahnräder gewickelt. Ein halbes Schnapsglas voll Metall am Boden. Dazu noch die rampunierten Ritzel...

    Nungut, Ersatz ist bestellt. Da ich nun eh eine neue Dichtung brauchte, hab ich bei beim Online-Auktionshaus gleich so ein Set gekauft. Da sind auch noch die restlichen Simmerringe dabei. Da könnte ich den Linken ja eigentlich auch gleich noch tauschen...

    Nun ist die Frage wie mache ich das? Blattfeder gerade kloppen, Ritzel blockieren, Mutter ab, Primärritzel ab...
    Und dann nur rauspopeln? Und den neuen eingeölt gerade reindrücken? Oder gibt es hier noch irgendwas zu beachten?

    Beste Grüße,
    kleinhirn

  • Mit Blattfeder ist bestimmt das Sicherungsblech gemeint.
    Das Primärritzel unbedingt mit der Vorrichtung V011 arretieren (hab damals 8 € mit Versand dafür bezahlt) und beim Entfernen des Simmerrings darauf achten, daß die KW keinesfalls zerkratzt wird, sonst ist der neue Simmerring bald Schrott und ne neue KW kann man sich dann auch gleich noch besorgen. Die Dichtlippe des neuen Rings muß auf jeden Fall vorher eingefettet werden und wenn das Teil später nicht wieder rausfallen soll, empfiehlt sich das gründliche Entfetten des Gehäusesitzes.
    Zum Einschlagen kann man auch ne passende große Karosseriescheibe in Verbindung mit dem DDR-Kerzenschlüssel nehmen.

    Neues Sicherungsblech nehmen, Anzugsmoment der Primärritzel-Mutter ist 20 Nm.

    R.I.P. Flori

  • Alles klar.

    Also ja, ich meinte dieses "Knickblech".
    Die Mutter und das Primärritzel sind lose (lose gewackelt oder ein schraubender Vorbesitzer) und können (wäre das Blech nicht) leicht mit der Hand entfernt werden!

    Also den Simmerring nur inne ölen/fetten und außen nicht?!?
    Gut dass du es sagst, dass hätte ich verkehrt gemacht =) Dank euch!

    Grüße!

  • Wenn der Simmerring außen geölt ist, "flutscht" er zwar relativ leicht rein, aber eben auch genauso leicht wieder raus. Eine weitverbreitete Unsitte ist es dann, den Sitz durch Körnerschläge zu versauen, statt den Simerring in den entfetteten Sitz zu montieren. Das geht halt ziemlich straff, dafür sind die Simmerringe dann sogar immun gegenüber Fehlzündungen.

    R.I.P. Flori

  • Ich nochmal:

    Es haut immer noch nicht alles hin :(

    Simmerring rechts/links sind neu.
    WeDi Schalthebel ist neu.
    0-Ring Kickstarterwelle ist neu.
    Neue Kerze ZM14-260 mit 0,4er Abstand ist drin.
    Auspuff wurde erfolgreich ausgebrannt.
    Mit dem 16N1-Vergaser kam ich nicht zurecht. Ich habe nun einen 16N3 drin.


    Problem: Ich bekomme das Standgas nicht vernünftig eingestellt :(

    Nun ist die Frage: was ist falsch???
    Ich habe gelesen in den SR50 soll der 16N3-2 Vergaser. Liegt es vllt daran, dass meiner nicht "-2" ist? Geht es vllt auch ohne Neukauf (also mit meinem 16-N3)??
    In der folgenden Liste seh ich keinen Unterschied: Simson BVF Vergaser 16N1 und 16N3 - Daten und Einstellen

    Beim Einstellen des Vergasers habe ich mich nach der Anleitung von obigen Link gerichtet. Bekomme es aber nur "solala" hin. Die Leerlaufgemischschraube geht auch total leicht, ich könnte mir vorstellen, dass die sich mal losvibriert.

    Irgendwie bekomme ich es nicht richtig hin, dass die LeerlaufDREHZAHL ausreichend hoch ist.

    Was mache ich falsch?

    p.s.: der SR50-B4 fährt auf der Geraden mit mir, 90kg nur 50-55km/h ist das normal?
    p.p.s.: das "Zündkerzengesicht": nach 15min landstraße: gleichmäßig rehbraun, hin und wieder kleine (Stecknadelkopf) verkokte Flecken an der Stelle, wo die Elektrode aufs "Grundstück" (Teil mit Gewinde ;) ) geht.

  • Hast Du den Motor vor dem Einstellen warmgefahren? Sonst wirst Du beim N3 kein Standgas eingestellt bekommen.
    Die LGS darf nicht verbogen oder gestaucht sein (passiert schnell, wenn man sie gewaltsam bis ganz reindreht).

    Ist der Luftfilter halbwegs sauber, hast Du mal ohne getestet? Und was hast Du für ne Zündung? Die U-Zündung muß richtig eingestellt sein (Unterbrecherabstand!), sonst ist der Funken zu schwach und die Karre geht im Standgas aus.

    Weiterhin kannst Du mal nach dem Zündkabel und dem Kerzenstecker schauen. Ich kann Dir die NGK-Stecker wärmstens empfehlen. Schwachpunkt beim Roller sind die Masseanschlüsse am Luftleitblech, die gammeln und rosten meist stark vor sich hin und dann gibt's keinen richtigen Massekontakt. Ganz wichtig ist der Masseanschluß der Zündspule, ich würde die Kontaktfahne richtig blankkratzen und den Flachstecker behutsam etwas nachbiegen (bricht sehr schnell), damit er straff draufgeht.

    R.I.P. Flori

  • Motor wurde immer 10-15Min. warmgefahren und ich habe versucht in 1-2 Min. mit dem Einstellen fertig zu sein.

    LGS sieht gut aus, ist halt nur _sehr_ leichtgängig.

    Luftfilter wurde gereinigt und ist frei.

    Zündung: Schwunglicht-Primärzündung, 6V

    Einstellungen Zündung: Unterbrecher noch orischinal,was bei 800km aber vmtl noch passen sollte.
    Grundplattenposition vorm Ausbau (WeDi-Tausch) markiert und wieder eingestellt. Motor läuft rund und hat keine Aussetzer/ stotterer bei Teillast/Last, nur Standgas eben nicht.

    Kerzenkabel und Kerzenstecker sind gut.

    Alle Kontakte wurden gereinigt und ggf. gammlige Kabelschuhe ersetzt. Kabelschuhstecker alle blank geschliffen und mit Kontaktspray bearbeitet.


    Wie wäre das weitere Vorgehen? Ich bin ehrlichgesagt ein bissl planlos.
    Woher weiß ich ob die Zündung ausreichend gut eingestellt ist??

    grüße,
    dreitakter

  • 0,4 mm muß der Unterbrecher voll geöffnet sein, ansonsten stimmt der Schließwinkel nicht. Vergasereinstellung setzt ne einwandfrei eingestellte und funktionierende Zündung voraus. Standgas ist wie gesagt kritisch, weil zum einen die Zündenergie reduziert ist und zum anderen das Zünden durch die nicht optimale Gemischbildung (deswegen auch das Viertaktern im Stand) zusätzlich erschwert wird.

    R.I.P. Flori

  • Nochmal für Blöde:

    Kerze raus, Schraubendreher rein, OT suchen und finden und den Unterbrecherkontakt messen.

    Und wie weiter? Und vor allem: wie messe ich den Unterbrecherabstand?

  • Du drehst das Polrad einfach, bis der Unterbrecher voll geöffnet ist und dann steckste ne 0,4er Fühllehre zwischen die Kontakte. Wenn's nicht paßt, Schlitzschraube am Unterbrecher lösen und den Abstand entsprechend einstellen.

    R.I.P. Flori

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