Kühlkörper gießen...

Wie bereits in einem anderen Thread angedeutet, will ich mir einen Kühlkörper selbst gießen. Das ist eine gute Aufgabe für den Winter.
Hab angefangen, den Schmelzofen zu bauen.

Benutz wird als Isolierung eine 13mm dicke Fasermatte, mit 1300 Grad Temperaturfestigkeit. Ausgegossen wird mit Feuerfestzement, welcher auch bis 1400 Grad ausgelegt ist.
Als Brenner hab ich mir nen Venturi gebastelt. Dieser besteht aus einfachen Edelstahlrohren und einem Reduzierstück. Das Flair in dem Ofen wird direkt in den Zement geformt. Dazu hab ich aus Ureol ein Positiv gedreht.

Bald gehts weiter...

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Gruß Sven

Na Gießen ansich ist nicht das Problem....:)

Eher die Kerne für die Überströmer. Dafür brauch ich für jeden eine geteilte Form, die ich wohl von jemanden 3D drucken lassen werde. Das wird ne gaaaanz verzwickte Kiste.

Gruß Sven

Zitat von RenaeRacer;2854333

Also wenn man sich die Arbeit macht so einen Kühlkörper selbst gestalten zu können, würde ich die Überströmer auch mit einbringen.
Das ist ja der riesige Vorteil!

Das ist eigentlich der einzige Grund....angeregt durch dein Geklebe...:)
Wenn...dann richtig.

Danke für das Video!! Das kannte ich noch nicht. Diese Formkerne sind deshalb noch schlimmer, weil die Wasserkühlung mitgegossen wird. Das ist beim Luftgekühlten nicht soooo schlimm.
Ich hab im CAD schon ein wenig gebastelt. Wenn die Simson-Jungs damals auf 60mm Zugankerabstand gesetzt hätten, wie wäre das schön. So kann man sich leider nicht wirklich komplett austoben.

Aber ganz klar....vier "gescheite Strömer" sollen es schon werden. Auch wenn dazu das Motorgehäuse angepasst werden muss.

Gruß Sven

Hab ich im CAD versucht, das beißt sich aber extrem mit den Kühlrippenabständen und genug Platz an der Vorderseite der originalen Strömertasche ist da auch nicht. Und 1,5mm Wandungsstärke ist echt nix.
Naja...wir werden sehen.

Zwei Bilder gibts noch, ich habs jetzt noch fertig gegossen. Man sieht auf dem Foto auch ganz gut, daß der Brenner fast tangential zur Wandung einblasen wird. Ich hoffe mal, das zirkuliert dann fein um den Tiegel rum.
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Morgen sollte es soweit trocken sein, das ich das Rohr und das Ureolteil entfernen kann. Dann muss das ganze noch gut ne Woche langsam vor sich hin trocknen.
Dumm ist halt nur, dass ich da fast 45 kg Zement gegossen hab. Wie trag ich das jetzt bequem rum???:)

Gruß Sven

Zitat von DMT Racing;2854337

Ich sehe da noch ganz andere Vorteile.
Form und Gestaltung der Überströmer legst du im vornherein schon fest, ohne zu wissen, welche denn am besten wäre. Gießt du aber einen Zylinder mit viel Fleisch, kannst du daraus jeden Zylinder entwerfen, den du willst. So bleibt es immer auf einer beschränkten Grundlage.

Na du hast sicherlich Recht. Und das ist im Prinzip ja ohne die Gusskerne der Überströmer immer möglich. Was du nicht ausfüllst, wird mitgegossen. Aber wie willst du denn da einen supidupi Radius fräsen? Da musst du dich schon ne ganze Weile hinsetzten.

An genug Fleisch hab ich schon gedacht, und das wirds auch geben.

Gruß Sven

Zitat von Parlow;2854340

myfordboy hat zusätzlich noch ein Gebläse eingebaut, weil die Flamme ziemlich punktuell gewirkt hat.

Ich kenne seinen Heißluftpistolengebläseumbau....was für ein Wort. Der macht aber auch nix anderes als Gießen...:)
Ich denke, für die paar Mal, wo den Ofen brauch, reichts hoffentlich.

Ich hab ja schon ne Gasesse gebaut, in meiner Schmiedezeit. Da schaffte es der gleiche Brenner auch auf gute 1200 Grad. Da wird er hoffentlich die 750 Grad auch schaffen.

hab sogar noch ein Foto gefunden...

Gruß Sven.[ATTACH=CONFIG]12890[/ATTACH]

Das Roh wurde heute entfernt und alles nochmal ein wenig verputzt. Noch schnell ein Drehteil für den Brenner und gut. Morgen mach ich den Deckel fertig. Das Unterteil muss jetzt min. ne Woche durchtrocknen.
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Dann wird getestet.

Gruß Sven

Zitat von Elektromensch;2854431

Bei der geringen Schmelztemperatur von Alu: Reicht da nicht auch ein simples Gefäß aus Stahl?

Was ist denn bei dir ein einfaches Gefäß aus Stahl?
Rein von der Theorie her ist es ja so. Um eine Temperaturerhöhung bis zur Zieltemperatur zu erreichen, muss der Temperaturausgleich gering gehalten werden. Das Ganze folgt ja einer simplen E-Funktion. Und hier sind die hohen Temperaturen der Knackpunkt. Was am Anfang noch sehr schnell geht, zieht sich ohne Isolierung am Ende ewig in die Länge. Auch speichert ein Stahlrohr sehr schlecht die Wärme.

Nehmen wir mal meinen Härteofen als Vergleich her. Bei der Berechnung des Isolierwertes und der damit verbundenen Enegieverluste war ich damals echt erschrocken. Als Zeit kan etwas in richtung 50 Minuten für 1000 Grad heraus. Und das bei 3500 Watt permanenter Leistungsaufnahme und 13cm Isoliermaterial höchster Güte.
Aber Mathematik lügt bekanntlich nicht. Und genauso wars auch.
Ich brauche fast eine Stunde, um auf diesen Wert zu kommen. Außen ist der Ofen dann 60 Grad heiß. Wenn du dir jetzt die Fläche berechnest und den Übertragungswert in Luft, geht da ne Menge Energie flöten, die du ständig rein pumpen musst, nur um auf dieser Temperatur zu bleiben. Erschreckend auch, das 8 Stunden nach Ausschalten der Härteofen noch 250 Grad Brennraumtemperatur hat.

Zurück zum Schmelzofen.
Ich schätze mal grob, der Brenner bringt zwischen 7-25 KW Leistung. Und trotz der hohen Leistung müsste man ohne Isolierung ewig heizen.

Ein Bekannter hat ein Ölfass umgebaut. Mehr Isolierung als ich, und einen größeren Brenner. Der schafft 10 Kg Alu die Stunde. In einer Stunde ist seine 11kg Flasche aber schon halb leer.
Fazit...ohne wirds vielleicht gehen, aber mein Dorf zu heizen, ist nicht mein Job.

Gruß Sven