Kurbelwellenlager sitzt fest

  • Hallo,

    mal wieder ein handwerkliches Problem: Ich hab den S51 Motor nun wieder zusammengesetzt und das Lager auf die Abtriebswelle eingeschlagen. Das gleiche wollte ich dann auch mit dem rechten Kurbwellenlager machen, aber es ist nur etwa einen cm in den Sitz eingetaucht und steckt nun da fest. Kein vor und kein zurück mehr. Verkantet sieht es nicht aus. Die KuWe lässt sich auch geräuscharm und leichtgängig drehen. Ich hatte die KuWe vorher im Gefrierfach, die rechte Geäusehälfte auf 100°C und das Kurbelwellenlager auch kurz im Gefrierfach, es wollte trotzdem nicht drauf. Ich hatte den Motor jetzt nochmal komplett auf 100°C erhitzt und versucht es weiter einzuschlagen, aber auch ohne erfolg. Hat jemand eine Idee, wie ich das Teil nun eingeschlagen bekomme ohne es zu beschädigen? :?

    Schöne Grüße
    Leuchte

    "Der Affe kann nichts dafür, dass wir ihm ähneln. Eigentlich hätte er etwas besseres verdient." - Vloemans

    MZ ES 150/1 - 1974
    MZ ETZ 150 de Luxe - 1989
    Kawasaki EX500D - 2001

  • Re: Kurbelwellenlager sitzt fest

    nochmal auseinander basteln. lager direkt auf die welle. dann rechten gehäuse teil drauf.

    haste ne neue kurbelwelle? eventuell ist der sitz "zu groß" geschliffen... oder das kugellager zu klein...

    Ein Moped ist erst dann schnell genug, wenn man davor steht und Angst hat es anzutreten.
    Kastenschwingen gibts bei mir...
    Schweißarbeiten? her damit...

  • Re: Kurbelwellenlager sitzt fest

    Zitat von Leuchte

    Ich hatte die KuWe vorher im Gefrierfach, die rechte Geäusehälfte auf 100°C und das Kurbelwellenlager auch kurz im Gefrierfach, es wollte trotzdem nicht drauf.


    Das ist auch klar. Du brauchst doch Temperaturgefälle zwischen Kurbelstumpf und Lagerinnenring ;)
    Du hättest also den Lagerinnnering vorm Einsetzen aufheizen müssen, mit Heizdorn oder mit einem Heizring.
    Das Lager in die Eistruhe zu legen war da jetzt eher noch kontraproduktiv.

    Mein Rat: Laß die Versuche, es nachsetzen zu wollen, das geht eher schief als gut.
    Mach den Motor warm, nimm die rechte Gehäusehälfte ab (das Abtriebslager vom Sek-trieb bleibt dabei auf der Welle).
    Dann zieh das Kurbellager mit einem geeignete Abzieher ab. Es hat dann nur noch Schrottwert.
    Wenn du aber de lageraußenring zerschneidest/aufsägst, hast du mit dem verbleibenden Innenring gleich einen prima Heizring.

    Neues Lager kaufen, deinen neu gewonnenen Heizring mit der kleinen Lötlampe schön auf Temperatur bringen, auf den Inenring des neu aufzusetzenden Kurbellagers legen, einen Moment warten, dann mit einem kleinen Schraubendreher den lagerkäfig anstupsen. Wenn er blockiert, dann ist der Innenring des Lagers heiß genug. Nun kannst du es auf die KuWe setzen (auch ohne, daß die nochmal in die Kühltruhe mußte). Nur führe es dabei sorgsam, um es ja nicht schief aufzusetzen.
    Die Gehäusehälfte kann auch erst drauf, wenn die Lager schon auf den Wellen sitzen, den schließlich hast du ja mischungsgeschmierte Lager.

    In rust we trust

  • Re: Kurbelwellenlager sitzt fest

    Danke für eure Antworten.

    Ja, die Kurbelwelle und die Lager sind neu.

    Zitat

    Dann zieh das Kurbellager mit einem geeignete Abzieher ab. Es hat dann nur noch Schrottwert.


    Wie gesagt, es ist maximal 1 cm eingetaucht. Es würde sich wohl unter Wärme recht leicht wieder ausdrücken lassen. Und so hart hab ich's ihm nicht gegeben. Kann das wirklich schon hinüber sein?

    Zitat

    Die Gehäusehälfte kann auch erst drauf, wenn die Lager schon auf den Wellen sitzen, den schließlich hast du ja mischungsgeschmierte Lager.


    Also die Lager erst auf die Wellen und dann die rechte Gehäusehälfte drauf? Im Simson-Lehrvideo wurde es genau anders herum beschrieben. Nach Bauchgefühl hätte ich es aber nicht so gemacht. :?

    "Der Affe kann nichts dafür, dass wir ihm ähneln. Eigentlich hätte er etwas besseres verdient." - Vloemans

    MZ ES 150/1 - 1974
    MZ ETZ 150 de Luxe - 1989
    Kawasaki EX500D - 2001

  • Re: Kurbelwellenlager sitzt fest

    also ich mach die lager alle erst auf die wellen... dann gehäuse heiß machen, während es auf der hardplatte liegt die dichtung drauf, kickstarterritzel!!!!!!!! einlegen, schrauben parat legen usw. handschuhe an, gehäuse drauf, gummihammer wenn nötig und feuer

    Ein Moped ist erst dann schnell genug, wenn man davor steht und Angst hat es anzutreten.
    Kastenschwingen gibts bei mir...
    Schweißarbeiten? her damit...

  • Re: Kurbelwellenlager sitzt fest

    Zitat von Leuchte

    Wie gesagt, es ist maximal 1 cm eingetaucht. Es würde sich wohl unter Wärme recht leicht wieder ausdrücken lassen. Und so hart hab ich's ihm nicht gegeben. Kann das wirklich schon hinüber sein?

    Das Problem ist, daß du es wahrscheinlich kaum wieder runterbekommst, ohne den Lageraußenring des Lagers gegen den Innenring zu verspannen.
    Also wenn jetzt beim Abziehen/Abhebeln Kräfte nur auf den Lageraußenring wirken, dann drücken die Wälzkörper (also die Kugeln) diagonal gegen den Innenring und zerstören evtl. die Laufbahn im Kugellager.
    Wenn du es abziehst, dürfen die Kräfte nur auf den Innenring wirken.
    Wärme nützt wenig, denn sie wird höchstwahrscheinlich gleich in den Kurbelstumpf abgeleitet.
    Und bedenke, bei irgendwelchen Hebelversuchen ohne genpügend Bedacht sind schnell die Kurbelstümpfe oder gar der Hubzapfen der Welle verzogen.
    Also lieber kein Risiko.

    Der Durchschlag, der im Lehrvideo zum Einsetzen des rechten Kurbellagers benutzt wird, wirkt (hoffentlich!) gleichzeitig auf Innnering und Außenring, sonst gleiches Problem.

    In rust we trust

  • Re: Kurbelwellenlager sitzt fest

    Wenn ich den Motor erneut trenne, glaube ich nicht, dass das Lager auf der Welle stecken bleibt. Ich vermute es wird in der rechten Gehäusehälfte verbleiben. Dann wäre das von dir angesprochene Problem doch nicht gegeben und das Lager wäre wiederverwendbar?


    Zitat

    Der Durchschlag, der im Lehrvideo zum Einsetzen des rechten Kurbellagers benutzt wird, wirkt (hoffentlich!) gleichzeitig auf Innnering und Außenring, sonst gleiches Problem.


    Grad nochmal nachgeschaut, es sieht tatsächlich danach aus. Darauf hab ich vorher garnicht geachtet.

    "Der Affe kann nichts dafür, dass wir ihm ähneln. Eigentlich hätte er etwas besseres verdient." - Vloemans

    MZ ES 150/1 - 1974
    MZ ETZ 150 de Luxe - 1989
    Kawasaki EX500D - 2001

  • Re: Kurbelwellenlager sitzt fest

    Zitat von Leuchte

    Wenn ich den Motor erneut trenne, glaube ich nicht, dass das Lager auf der Welle stecken bleibt. Ich vermute es wird in der rechten Gehäusehälfte verbleiben. Dann wäre das von dir angesprochene Problem doch nicht gegeben und das Lager wäre wiederverwendbar?


    Naja - schwer zu sagen.
    Gehen wir doch mal anders ran - da hast jetzt die Wahl, das Lager irgendwie nachsetzen zu versuchen - wovon dir jeder bisher abrät - oder aber nochmal die Gehäusehälfte abzunehmen.
    Da wäre mein Vorschlag, das erst einmal zu tun und dann zu sehen, was dabei passiert oder wie es danach ausschaut.

    Wenn du merkst, daß das Lager dabei doch recht leicht wieder abgeht, na dann spricht nichts gegen eine Weiterverwendung.
    Mach das ruhig von deinem Gefühl und deinem Ermessen abhängig.

    In rust we trust

  • Re: Kurbelwellenlager sitzt fest

    Ich hab die rechte Gehäusehälfte nun nochmal abgenommen, die Lager aus den Sitzen entfernt und auf die Wellen gesteckt. Anschließend rechte Gehäusehälfte wieder heiß gemacht und der Spaß nochmal von vorn. Dann ging es auch gut zusammen, nun geht aber die Kurbelwelle fest, wenn ich die Motorschrauben anziehe. Bloß wenn ich eine der Schrauben aus der Kurbelkammer anziehe, geht sie schon fest. Das Lager scheint nicht 100% richtig zu sitzen. Bisherige Versuche es freizuschlagen haben auch noch keinen Erfolg gebracht. Was kann ich nun tun? :?

    "Der Affe kann nichts dafür, dass wir ihm ähneln. Eigentlich hätte er etwas besseres verdient." - Vloemans

    MZ ES 150/1 - 1974
    MZ ETZ 150 de Luxe - 1989
    Kawasaki EX500D - 2001

  • Re: Kurbelwellenlager sitzt fest

    Wie hast du denn freigeschlagen?
    Bei noch wirklich heißem Motor nicht zu zimperlich rundherum aufs Gehäuse?

    Nicht zimperlich heißt: ruhig ordentlich.
    Und ich denke fast, deine linke Gehäusehälfte war schon wieder zu kalt.

    In rust we trust

  • Re: Kurbelwellenlager sitzt fest

    Du meinst die rechte Gehäusehälfte oder? Die war sicher heiß genug.
    Freischlagen hab ich auch so gemacht, aber kann gut sein, dass der Motor nicht mehr heiß genug war. Ich werds nochmal mit mehr Wärme probieren.
    Ich hab die Tiefe des Sitzes des rechten Kurbelwellenlagers mal ausgemessen. Da sind Unterschiede von maximal 0,1mm. Reicht das schon für so eine Verspannung?

    "Der Affe kann nichts dafür, dass wir ihm ähneln. Eigentlich hätte er etwas besseres verdient." - Vloemans

    MZ ES 150/1 - 1974
    MZ ETZ 150 de Luxe - 1989
    Kawasaki EX500D - 2001

  • Re: Kurbelwellenlager sitzt fest

    Zitat von Leuchte

    ...kann gut sein, dass der Motor nicht mehr heiß genug war. Ich werds nochmal mit mehr Wärme probieren.


    Ja das meinte ich, versuche es nochmal.

    Ansonsten bin ich dann auch langsam mit meinem Latein am Ende.
    Da hilft dann nur, daß wir alle deine Schritte nochmal haarklein durchgehen...

    Was ist denn das eigentlich für eine Kurbelwelle, die du verbaust?
    Nicht, daß die so schlecht verpreßt ist, daß die Hubwangen viel zu weit auseinanderstehen

    In rust we trust

  • Re: Kurbelwellenlager sitzt fest

    Das ist die StiNo-Kurbelwelle von MZA für 32 €. Die Lager sind von SKF.

    "Der Affe kann nichts dafür, dass wir ihm ähneln. Eigentlich hätte er etwas besseres verdient." - Vloemans

    MZ ES 150/1 - 1974
    MZ ETZ 150 de Luxe - 1989
    Kawasaki EX500D - 2001

  • Re: Kurbelwellenlager sitzt fest

    Nicht so richtig :D

    "Der Affe kann nichts dafür, dass wir ihm ähneln. Eigentlich hätte er etwas besseres verdient." - Vloemans

    MZ ES 150/1 - 1974
    MZ ETZ 150 de Luxe - 1989
    Kawasaki EX500D - 2001

  • Re: Kurbelwellenlager sitzt fest

    Wenn die Hubwangen der Welle voneinander zuweit wegstehen, weil der Hubzapfen nicht ordentlich eingepreßt wurde, dann ist u.U. die ganze Welle zu breit für Kurbelkammer und Kurbellagersitze

    Ist aber vorerst nicht mehr als ein loser Gedanke

    In rust we trust

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!