Distanzring Ölleitscheibe & Abtriebswelle

  • Hallo Forumsgemeinde!

    Ich bin gerade dabei zwei 70er Motoren komplett zu überholen, also Dichtungen, Lager, Sicherungsringe, Kolben, Zylinder und Kurbelwelle sowie verschlissene Getriebeteile zu erneuern.

    Der erste Motor ist mein eigener und der wurde zum ersten mal seit seiner Herstellung von mir geöffnet.
    Also sämtliche Teile raus, alles gecheckt und alles wieder penibelst genau wieder mit neuen Lagern etc. versehen und wieder zusammengesetzt. (das Lehrvideo benutzte ich nur im äußersten Notfall, wenn ich nicht mehr weiter wußte)
    Trotz Wärmeeinwirkung via Heizplatte und Heizpilz flutschte die neue Kurbelwelle nicht wie im Lehrvideo so einfach in das Lager der linken Gehäusehälfte(bei beiden Motoren nicht), also mußte die Einzugvorrichtung herhalten. Das war ja alles noch sehr unproblematisch.
    Bei der rechten Gehäusehälfte sah das aber ganz anders aus. Hier gingen die Lager nur mit derben Schlägen rein(natürlich Vorschriftsmäßig auf den äußeren Lagerring). Als Anmerkung bleibt zu sagen, das es für diesen(meinen) Motor erst der zweite Lagersatz ist. ;)

    So, jetzt aber zum eigentlichen Thema.
    Beim Zerlegen des Motors waren sowohl auf der Ölleitscheibe, als auch auf dem Abtriebswellenlager jeweils ein Distanzring. (ÖLS=1mm; AWL=0,5mm)
    Beim Zusammenbau passen diese Ringe jedoch nun nicht mehr hinein.
    Alles Lager und Wellen habe ich nochmal auf korrekten Sitz überprüft, aber die Ringe passen definitiv nicht mehr rein.
    Das maximale Spiel bei der ÖLS von 0,1mm ist ohne Distanzring schon erreicht ebenso beim AWL.

    Bei den ganzen Motoren, die ich bis jetzt gemacht hatte, habe ich dieses Phänomen noch nie gehabt und bin diesbezüglich mit meinem Latein am Ende. :?
    Kann ich das jetzt so lassen oder sind diese Ringe zwingend?
    Meine einzig übrige Theorie liegt darin, das die Mitteldichtung einfach nen paar zehntel Millimeter zu "fett" ist. Aber fester als wie jetzt kann ich die Schrauben auch nicht anziehen, sonst drehe ich noch das Alugewinde raus.

    Hinzu kommt noch, das sich das Getriebe von Hand etwas hakelig schwer drehen lässt, was sich auch durch erneutes Lösen und gefühlvolles Klopfen mit dem Gummihammer nicht beheben lässt.

    Diese ganzen Probleme hatte ich komischerweise kurz darauf bei dem zweiten Motor(von nem Kollegen) überhaupt nicht. Distanzen wurden mit den Ringen ausgeglichen und das Getriebe ließ sich leicht drehen.

    Ich bin für jede vernünftige und hilfreiche Antwort dankbar.


    MfG :cheers:

    Alltagsgefährt: S51 B2-4
    Momentane Motorisierung:
    70/2

    Zitat

    Solange es noch fossile Brennstoffe gibt, haben wir auch das Recht sie zu verbrennen.

  • Re: Distanzring Ölleitscheibe & Abtriebswelle

    B2-4
    Diese Ausgleichscheiben, sagt ja schon der Name, sind nur für die Differenz zwischen Lager-Außenring u. Planfläche für die Dichtkappe da! Also du mußt eine bündige Fläche am äußeren Bund des Lagersitzes haben.
    Diese Ausgleichscheiben gibt es in sehr vielen verschiedenen Stärken. Ist also fast jedesmal unterschiedlich auszugleichen. Da hast du natürlich Recht mit den verschiedenen Stärken der Zwischendichtungen.
    Wenn die Abtriebswelle sich "hakelig" drehen läßt (nach der Montage) gibst du einen kurzen kräftigen Schlag mit einem Hammer (aus Metall) auf die Abtriebswelle. Natürlich nimmst du da ein Stück Alu o. Kupfer dazwischen. Wenn dann die Abtriebswelle wieder richtig leicht dreht, könnte es evl. sein das sich die Distanz zur Planfläche der Dichtkappe verändert hat. Mußt du dann eben nach Bedarf mit Ausgleichscheiben ausgleichen.
    Dieses Lager (6004 C3) ist am Lagerinnenring sehr knapp gehalten! Also geht meistens straff über die Abtriebswelle.

    Jason

  • Re: Distanzring Ölleitscheibe & Abtriebswelle

    Hmmm...für mich hört sich das ganze nach eienm kleinen bisschen Murks an :sorry:

    nach meiner Erfahrung gingen bei sachgemäßer Erwärmung alle Lager wunderbar in ihre Sitze, man muss nur geringfügig einschlagen. Wenn die Kurbelwelle nicht von allein reingeht, musst du halt weiter erwärmen, hierzu eignet sich der "Spucketest". du erwärmst das Gehäuse soweit, dass, w enn du auf das Gehäuse spuckst, die Spucke verdampft, dann sollte kein Reinwrangen der Lager nötig sein, ich denke mal die hatten sich verkantet und du hast es versucht mit Gewalt einzutreiben. Mit den Ausgleichsscheiben: ein Millimeter Toleranz auf die Mittelichtung schieben, klingt für mich eher unlogisch, ich behaupte, die Lager sitzen noch nicht auf Anschlag auf den Wellen. Als Tipp:

    Ich mach e s immer so, d ass ich wenig einschlagen muss, und zwar erhitze ich erst die linke Hälfte(Spucketest), packe die Lager und Wellen in die Gefriertruhe und dann falleen die Lager fast von allein in ihre Sitze, dann den Sprengring vor Das Kupplungswellenlager, fünf Minuten warten, dann haben sich auch die LAger durchgewärmt und nun wird die eiskalte Kurbelwelle gerade in das LAger eingeführt, funktioniert zu 99% würde ich behaupten, eine Einziehvorrichtung ist nicht zu empfehlen, da das Lager dann stark beansprucht wird. dann die mit allen Wellen bestückte linke Hälfte wieder aufheizen, wenn sie warm ist, die restlichen eiskalten Lager aufstecken, geht fast ohne Draufdreschen, Kickerritzel rein, eingefettete Mitteldichtung auflegen, rechte GehäuseHälfte auf 100°C erwärmen, aufsetzen, anschrauben, Prellschläge mit dem Gummihammer, nochmal kurz erhitzen und nochmal Gummihammer, dann sollten ALLE Verspannungen gelöst sein, denke d as ist die schonenste Variante, die Lagersitze werden es dir danken :cheers:

    Ich bin biersexuell
    Schenkt uns Dummheit, kein Niveau, das dumme Volk ist schnell zufrieden!

  • Re: Distanzring Ölleitscheibe & Abtriebswelle

    Mach ich auch immer so, dass ich zuerst alle Lager auf die Linke Gehäusehälfte drauf schlage und dann die heiße, rechte Hälfte drauf stecke. Wenn man das wie im Lehrvideo macht, bräuchte man ja eigentlich Einschlagdorne mit auf Außen- und Innenring des Lagers aufsitzen, da man ja das Lager gleichzeitig auf die Welle und in den Lagersitz bekommen muss...

    Kann man beide Hälften vor dem Zusammensetzen noch ein wenig mit Dichtmasse (Hylomar) bestreichen und dann zusätzlich noch die Mitteldichtung oder reicht nur eine Mitteldichtung aus?

    MfG

  • Re: Distanzring Ölleitscheibe & Abtriebswelle

    Zitat von passt

    Mach ich auch immer so, dass ich zuerst alle Lager auf die Linke Gehäusehälfte drauf schlage und dann die heiße, rechte Hälfte drauf stecke. Wenn man das wie im Lehrvideo macht, bräuchte man ja eigentlich Einschlagdorne mit auf Außen- und Innenring des Lagers aufsitzen, da man ja das Lager gleichzeitig auf die Welle und in den Lagersitz bekommen muss...

    Kann man beide Hälften vor dem Zusammensetzen noch ein wenig mit Dichtmasse (Hylomar) bestreichen und dann zusätzlich noch die Mitteldichtung oder reicht nur eine Mitteldichtung aus?

    MfG


    Also laut meiner Erfahrung reichen diese grauen eigentlich aus, ich strecih sie noch mit Fett ein, hab ich mal irgendwo gelesen, dass man das so macht, mit Dichtmasse würde ich nicht rumklaren w enn die Dichtflächen in Ordnung sind

    Ich bin biersexuell
    Schenkt uns Dummheit, kein Niveau, das dumme Volk ist schnell zufrieden!

  • Re: Distanzring Ölleitscheibe & Abtriebswelle

    @ tim92
    Hast du gut erklärt. Ja, so wird es gemacht.
    Nur, du mußt den Text von "B2-4" schon richtig interpretieren. Die Frage war ja; wie kann ich (nach der Montage) die "hakelige/schwergängige" Abtriebswelle wieder Leichtgängig machen.
    Ich weiß nicht was besser ist für die Lagersitze? Nochmal die Gehäusehälften trennen o. einen kurzen Schlag auf die Abtriebswelle. Für solche Fälle benutze ich einen (passend-gedrehten) Einschlagdorn der auf den Lageraußenring, Lagerinnenring u. die Stirnfläche der Abtriebswelle passt. Somit kann das Lager 6004 nicht zu weit in das Gehäuse rutschen.
    Das Trennen der Gehäusehälften (mit einer Trennvorrichtung) strapaziert immer die Lagersitze! Das ist bei den KW-Lagern nicht unbedingt gut.

    passt
    Dichtungen sollten nicht mit Dichtmasse bestrichen werden. Man sollte Dichtungen vor dem Gebrauch mit Öl bestreichen damit sie aufquellen können. Beim Anziehen der Gehäuseschrauben wird die aufgequollene Dichtung zum besten Auslaufschutz!

    Jason

  • Re: Distanzring Ölleitscheibe & Abtriebswelle

    Zitat von jason1

    @ tim92
    Hast du gut erklärt. Ja, so wird es gemacht.
    Nur, du mußt den Text von "B2-4" schon richtig interpretieren. Die Frage war ja; wie kann ich (nach der Montage) die "hakelige/schwergängige" Abtriebswelle wieder Leichtgängig machen.
    Ich weiß nicht was besser ist für die Lagersitze? Nochmal die Gehäusehälften trennen o. einen kurzen Schlag auf die Abtriebswelle. Für solche Fälle benutze ich einen (passend-gedrehten) Einschlagdorn der auf den Lageraußenring, Lagerinnenring u. die Stirnfläche der Abtriebswelle passt. Somit kann das Lager 6004 nicht zu weit in das Gehäuse rutschen.
    Das Trennen der Gehäusehälften (mit einer Trennvorrichtung) strapaziert immer die Lagersitze! Das ist bei den KW-Lagern nicht unbedingt gut.

    passt
    Dichtungen sollten nicht mit Dichtmasse bestrichen werden. Man sollte Dichtungen vor dem Gebrauch mit Öl bestreichen damit sie aufquellen können. Beim Anziehen der Gehäuseschrauben wird die aufgequollene Dichtung zum besten Auslaufschutz!

    Jason


    Hallo!

    also trennen würde ich nicht machen, denn dann wären auch neue Lager fällig meiner Meinung nach, denn diese verspannen sich sehr stark mit der Trennvorrichtung, ich bin der Meinung, dass Prellschläge mit einem Gummihammer auf ein gut durchgehitztes Gehäuse bei sachgemäßer Montage das beste Mittel ist, um Verspannungen zu lösen, wenn es damit nicht g eht, wurde etwas falsch montiert, den Gummihammer darf man ruhig sehr beherzt benutzen!

    Ich bin biersexuell
    Schenkt uns Dummheit, kein Niveau, das dumme Volk ist schnell zufrieden!

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