Mal wieder Schwalbe Tuning ...

  • Leider habe ich mit meinem Tuningmotor in der Schwalbe ein Prolbem, dass ich gerne hier mal diskutieren möchte. Es ist ein 85/4 den ich zur Zeit mit AOA3 Auspuff fahre. Der 32mm Kürmmer hat noch die volle Länge, da ich es erst mal so probieren wollte, bevor ich anfange den Krümmer zu kürzen.

    Obwohl ich erst den originalen 20er Ansaugschlauch beibehalten wollte, habe mir nun doch einen zweiten Ansauggeräuschdämpfer besorgt, diesen auf 35mm Anschluss umgebaut und einen entsprechenden Schlauch Richtung Steuerrohr verlegt. Luftfilter fahre ich zur Zeit keinen um einen negativen Einfluss des Filters auszuschließen.

    Vergaser habe ich folgende getestet: Den originalen 16er BVF mit 75er HD. Einen auf 20mm ausgedrehten mit 100er HD. Den ZT-21N1 mit der schlanken Nadel und ebenfalls 100er HD. Den Schwimmerstand habe ich für alle Vergaser nach Vorgaben eingestellt und auch auch im "Senfglass" nachgemessen. Zumindest für die BVFs, da es für den ZT einen solchen Wert nicht gibt.

    Nun zum Problem: Nach Kaltstart und anschließdem Fahren ohne Choke ist erst mal alles ok. Dann fängt der Motor irgendwann an sich im unteren Drehzahlbereich (unter 4000U/min) zu verschlucken und nimmt kein Gas mehr an. Grund ist, dass relativ viel Benzin aus dem Vergaser in den Aussaug gespuckt wird und der Motor dann überfettet. So weit bis er abstirbt. Zieht man die Muffe vom Vergaser runter, ist sofort wieder alles ok. Wenn man die Muffe und des Rest des Aussaugs auswischt und auslüftet, kann man kurzfritig auch wieder mit aufgesetzter Muffe fahren. Bis er wieder überfettet ....

    Das beschriebene Problem ist mit allen Vergasern vorhanden und nimmt mit dem Durchmesser der Vergasers zu. Dh mit dem ZT-21N1 ist es am schlimmsten.

    Kann mir nun jemand die Einflussfaktoren für diesen Effekt nennen? Einen zu fett eingestellten Vergaser schließe ich mal aus, da ich hier schon schon ziemlich viel rumprobiert habe. Zb "fahre" ich gerade im 20er BVF eine 8er Nadel mit 100er Hd im der zweiten Position von oben. Noch magerer möchte ich lieber nicht probieren.

    Jemand eine Idee wo man ansetzen könnte?

  • Zitat von Mr. E;2862427

    2 Fragen. Wie sieht dein Schlauch/Muffe vom Vergaser zum Ansaugtrakt aus und wie ist der horizontale Verlauf? 2. steckst du die Muffe soweit auf den Vergaser, dass du den Schlitz unten am Vergaser mit verschließt?

    Die Verbindung ist wie original an der Schwalbe mit der originalen Muffe. Hier habe ich nichts geändert. Dh der Schlitz zwischen Vergaserflansch und Vergaser wird nicht durch die Muffe verschlossen. Und die Plombe zwischen Schlitz und Ansaug ist allen Vergasern an Ihrem Platz.

    Fährt man ohne Muffe und hält eine Platte ein paar Zentimeter vor den Ansaug ist diese ziemlich schnell - so ab ca. einem Kilometer - sichbar mit Öl beaufschlagt. Aus dem Überlauf des Vergasers kommt beim Fahren kein Benzin raus.

    Bilder kann ich natürlich machen, aber die sehen dann so aus wie es bei der Schwalbe eben so aussieht ...

  • Dass der Vergaser bei einem schlitzgesteuertem Motor ein wenig spuckt ist völlig normal! Freunde Dich lieber damit an, dass Du eine andere Lösung für den Luftfilter finden musst!
    Zuvor jedoch solltest Du nochmal mit den Hauptdüsen experimentieren.
    Warum hast Du die 20er Gaser gleich mit ner 100er HD bestückt? Versuche die doch mal kleiner zu wählen.

  • Hallo,

    hängt der Schlauch oben an dem Luftfilterflansch? Der stellt ja wieder eine Querschnittsveringerung dar und reicht bestimmt für den nötigen Überfettungsunterdruck.
    Muss zwar nicht aber könnte auch sein das der Stutzen zwischen Ansauggeräuschdämpfer (so ein kack Wort) und Muffe zu gering dimensioniert ist.
    Lass den Schrutz mit dem Ansaugschlauch weg und bau lieber deinen ASGD um und du hast für immer Ruhe.

    Mfg

  • Ich hatte in meiner Schwalbe einen 80er und auch schon einen leicht bearbeiteten 85er Zylinder mit 19er BVF und AOA3 verbaut. Die Luftfilterpatrone hatte ich entfernt und das Rohr an der Airbox durch ein dickeres Rohr (42mm und später 32mm) ersetzt. Zusätzlich hatte ich einen Tuningluftfilter auf das eingeschweißte Rohr gesteckt und dann später einen Schlauch angebracht und den kleinen Tuningluftfilter im Rahmen nach oben gelegt. Sonst hatte ich an der Konstruktion der Luftfilters nicht verändert und es hat funktioniert. Ich würde auch in die Richtung denken in die der Sandro geht. Irgendetwas stimmt nicht, aber der Luftfilter sollte so funktionieren.

    Wichtig ist es den Schlauch nicht unnötig lang zu gestalten. Ich würde ihn bestensfalls kurz über dem Zylinder enden lassen oder gleich einen Tuningluftfilter an die Airbox setzen.

    Mfg. Robsch

    Yamaha RD350 YPVS 1WT (optimiert)
    TS250/1: BJ 1980, SMU Kopf, Bing 84, 12V Vape, Schaumstoff-Luftfilter
    S51/B1-4: EP 85/2, AOA3, VM20, 5 Gang, Vape, TÜV
    S50 B2: BJ 1980
    KR51/2E: BJ 1986
    SR4-2/1: BJ 1974
    SL1: BJ 1972

  • Zitat von Snaily;2862420

    Nun zum Problem: Nach Kaltstart und anschließdem Fahren ohne Choke ist erst mal alles ok. Dann fängt der Motor irgendwann an sich im unteren Drehzahlbereich (unter 4000U/min) zu verschlucken und nimmt kein Gas mehr an. Grund ist, dass relativ viel Benzin aus dem Vergaser in den Aussaug gespuckt wird und der Motor dann überfettet. So weit bis er abstirbt. Zieht man die Muffe vom Vergaser runter, ist sofort wieder alles ok. Wenn man die Muffe und des Rest des Aussaugs auswischt und auslüftet, kann man kurzfritig auch wieder mit aufgesetzter Muffe fahren. Bis er wieder überfettet ....

    Das beschriebene Problem ist mit allen Vergasern vorhanden und nimmt mit dem Durchmesser der Vergasers zu. Dh mit dem ZT-21N1 ist es am schlimmsten.

    Ich fasse mal zusammen:
    -mit Muffe = Rotz
    -ohne Muffe = kein Rotz
    - je größer der Vergaserquerschnitt = mehr Rotz

    Na ganz klar...es ist der ZZP ;)

    Also es kann ja sein das mein Helm zu eng ist aber für mich ist das ausschließlich Luft/Treibstoff-Problem.
    Denn wenn Snaily einen "großen" Vergaser aufsetzt, bei gleichem Ansaugquerschnitt dann bildet sich doch nun Stück für Stück ein Unterdruck im Ansaugtrakt der dann so groß wird das der Treibstoff regelrecht aus dem Vergaser quillt.
    Wenn Snaily den 16er dran hat ist das Problem geringer da die Strömungsgeschwindigkeit noch relativ hoch bleibt.

    Bei den größeren V. würde ich übrigens mal überprüfen ob da keine Kante zwischen Vergaserbohrung und Zylinder ist. Macht sich nicht so besonders für die Strömung aber merkt man meistens gleich beim Standgas.

    Das kann man beheben in dem man "Runterdüst" oder das Kraftstofflevel niedriger gestaltet, was ich aber erstmal nicht empfehlen würde.
    Ich würde mir erstmal alle Querschnitte anschauen und jede noch so kleine Verjüngung entfernen und auf "Gotthardt-Tunnel-Profil" bringen und erst dann würde ich andere Sachen versuchen.

    Mfg

  • Wenn das Gemisch nicht richtig gezündet wird suppt es unter Umständen wieder hinten aus dem vergaser, der 2 Takt Motor ist ein Schwingungssystem.
    Durch nen falschen zzp ist uns sogar schon mal ein luftfilter abgebrannt ;)

    an irgendwelchen kanten im System liegt es aber ganz sicher nicht, so ein Moped läuft trotzdem, hab ich schon oft getestet.

    Eine zu große hd wäre zwar mein persönlicher Favorit, trotzdem macht es Sinn auch andere Fehler aus zu schließen, und gerade solche Sachen die nichts kosten, nicht lange dauern aber Einen großen Effekt haben können.

  • Also ich versuche mal auf die unterschiedlichen Kommentare einzugehen:

    Zitat

    Dass der Vergaser bei einem schlitzgesteuertem Motor ein wenig spuckt ist völlig normal!

    Ein wenig wäre ja ok, aber wenn der Motor daran erstickt ist es zuviel.

    Zitat

    Warum hast Du die 20er Gaser gleich mit ner 100er HD bestückt?

    Weil mir die 100er nach meinen Recherchen als ein geeignerter Startpunkt erschien und ich den Motor auch nicht gleich festfahren wollte.

    Zitat

    hängt der Schlauch oben an dem Luftfilterflansch? Der stellt ja wieder eine Querschnittsveringerung dar und reicht bestimmt für den nötigen Überfettungsunterdruck.
    Muss zwar nicht aber könnte auch sein das der Stutzen zwischen Ansauggeräuschdämpfer (so ein kack Wort) und Muffe zu gering dimensioniert ist.
    Lass den Schrutz mit dem Ansaugschlauch weg und bau lieber deinen ASGD um und du hast für immer Ruhe.

    Die erste Frage und den Kommentar dazu verstehe ich nicht ganz. Der Stutzen zwischen Original Lufi und ASGD hat knapp 35mm Innen, also den gleichen Durchmesser wie mein neuer Flansch und Ansaugschlauch. Meiner Meinung nach sollten die 35mm was den Durchmesser angeht für einen moderaten 85er reichen. Den Krakenumbau möchte ich erst mal vermeiden - gefällt mir optisch nicht so gut.

    Zitat

    Überprüf mal den zzp und schau auch nach dem Halbmond.
    Und dann kannst du mit der hd Stück für Stück runter gehen.

    ZZP steht auf 1.5mm vor OT. Mit Messuhr eingestellt / markiert und abgeblitzt. Auch schon mehrfach überprüft, da ich wegen einer anderen Sache schon mal die GP getauscht habe. Zündung ist übrigens eine DDR E-Zündung. Die Leistung scheint auch ok zu sein, da die Kiste mit total versiffter Kerze noch zuverlässig anspringt :)

    Zitat

    Wichtig ist es den Schlauch nicht unnötig lang zu gestalten. Ich würde ihn bestensfalls kurz über dem Zylinder enden lassen oder gleich einen Tuningluftfilter an die Airbox setzen.

    Der ist nicht so lang und endet kurz über dem Zylinder. Wenn die Kiste läuft wollte ich den Lufi eigentlich oberhalb des Zylinders hinter den Beinschild setzen, damit aus dem Bodennahen Dreck rauskommt und einigermaßen Kühle Luft atmen kann.

    Zitat

    Bei den größeren V. würde ich übrigens mal überprüfen ob da keine Kante zwischen Vergaserbohrung und Zylinder ist. Macht sich nicht so besonders für die Strömung aber merkt man meistens gleich beim Standgas.

    Der Zylinder ist für einen 20er ausgelegt und der Kanal entsprechend weit, dh eine Kante entsteht nur bei dem 16er, den ich auch nur zu Testzwecken montiert hatte.

    Dann noch eine Info, die ich gestern vergessen hatte:

    Am Anfang war bei meinem "AOA3" die zusammengekniffene Stelle im Endrohr nicht erweitert. Zumdem hatte er auch zwei Zusatzbohrungen im ersten Prallblech (zum Motor hin). Nachdem ich diese Verschlossen und das Endrohr auf 16mm gebracht hatte, war der Effekt deutlich kleiner geworden. Vorher konnte man mit aufgesetztem Gummiflansch gar nicht fahren und jetzt ist es zwar nicht toll, aber immerhin geht es in die richtige Richtung. Soll heißen der Auspuff spielt da auch mit rein.

    Als nächsten Schritt werde ich dann wohl eine kleinere HD probieren. Und im zweiten Schritt die Länge des Abgaskrümmers verändern. Wie gesagt fahre ich ihn zur Zeit in voller Länge, da ich eher ein tiefes Band haben wollte.

  • Meines Wissens nach hat ein AOA3 eine Krümmerlänge von 28cm und ein AOA3D eine Krümmerlänge von 31cm. Wenn du deinen Krümmer auf 31cm Länge bringst, dann machst du nichts verkehrt, zusätzlich kürzen geht ja später noch.

    Mfg. Robsch

    Yamaha RD350 YPVS 1WT (optimiert)
    TS250/1: BJ 1980, SMU Kopf, Bing 84, 12V Vape, Schaumstoff-Luftfilter
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    KR51/2E: BJ 1986
    SR4-2/1: BJ 1974
    SL1: BJ 1972

  • Ich glaube du hast es richtig verstanden. Die "kurze Seite" vom Krümmer (also innen) und die "lange Seite" (außen) messen, addieren und dann durch zwei.

    Mfg. Robsch

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    SL1: BJ 1972

  • Bin heute mit kürzerem Krümmer und 90er HD gefahren. Läuft etwasy besser aber unter 4000 ist nach wie vor ein Problem. Vor allem wenn man zu lange im unteren Drehzahlbereich (also unter 5000) fährt nimmt er irgendwann kein Gas mehr an und stirbt ab. Ich habe dann mal die besagte 8er Nadel ganz tief (also eine Kerbe tiefer als vorher) positioniert und komischerweise konnte man dann gar nicht mehr anfahren. Weder mit angeflanschten Ansaugtrackt noch mit offenem Vergaser. Versteh' ich nicht.

    Kann es eigentlich sein, dass der Zylinder bezüglich der Steuerzeiten vermurkst ist und daher das Abstimmungsproblem kommt? So richtig ziehen tut er nämlich auch nicht. Für 80 nach Tacho muss ich eigentlich schon Vollgas geben. Motor hat jetzt 2 Betriebsstunden gelaufen.

  • Zitat von Snaily;2862669

    Bin heute mit kürzerem Krümmer und 90er HD gefahren. Läuft etwasy besser aber unter 4000 ist nach wie vor ein Problem. Vor allem wenn man zu lange im unteren Drehzahlbereich (also unter 5000) fährt nimmt er irgendwann kein Gas mehr an und stirbt ab. Ich habe dann mal die besagte 8er Nadel ganz tief (also eine Kerbe tiefer als vorher) positioniert und komischerweise konnte man dann gar nicht mehr anfahren. Weder mit angeflanschten Ansaugtrackt noch mit offenem Vergaser. Versteh' ich nicht.

    Kann es eigentlich sein, dass der Zylinder bezüglich der Steuerzeiten vermurkst ist und daher das Abstimmungsproblem kommt? So richtig ziehen tut er nämlich auch nicht. Für 80 nach Tacho muss ich eigentlich schon Vollgas geben. Motor hat jetzt 2 Betriebsstunden gelaufen.

    Bei solch einer Fehlersuche musst Du anders vorgehen! Du versuchst gerade auf biegen und brechen den "Fehler" im System zu finden.
    Ich möchte Dir den Rat geben, systematisch vorzugehen. Auch wenn es wesentlich aufwendiger sein kann oder ist.
    Ändere immer nur eine Komponente oder Einstellung und dokumentiere genau ob eine Verbesserung oder Verschlechterung eingetreten ist.
    Korrigiere diese bis die beste Einstellung gefunden ist und verändere ERST DANN eine weitere Komponente.
    Im Augenblick wirst Du nur zufällig ein gutes Ergebnis erreichen.

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