Benötigte Kraft, um Auto mit eingelegtem Gang zu bewegen

NoX

Hallo zusammen,

ich habe mir gestern Abend, nachdem uns wieder ein führerloses Auto in die Hecke gerollt ist, gefragt, welche Kraft nötig ist, um den eingelegten Gang bei einem geparkten Auto zu überwinden?
Man könnte ja davon ausgehen, dass das Fahrzeug auf einer flachen Straße abgestellt ist und auch der Rollwiderstand, sowie die das Gewicht des Fahrzeuges, vernachlässigbar ist.

Gibt es eine Möglichkeit die notwendige Energie auszurechnen?
Auch frage ich mich, ob der Hubraum da eine Rolle spielt, oder nur die Kompression wichtig ist?

Gruß
NoX

SternExp

anzahl der zylinder
benzin oder diesel
verdichtung
kompression
welcher gang ist eingelegt
gesamtübersetzung von kurbelwellenausgang bis rad

alles sowas spielt ne rolle

NoX

Anzahl der Zylinder würde ich als irrelevant einschätzen, da ja nur bei einem Zylinder der Kolben oben ist und somit das Auto hält.
An den Kraftstoff habe ich auch schon gedacht, da der Zylinder ja wahrscheinlich anders aufgebaut sein wird. Unterscheiden würde es sich in meinen Augen aber wahrscheinlich nur in der Kompression/Verdichtung.
Bei der Übersetzung weiß ich nicht, ob die relevant ist, die Kraft, die von Außen benötigt wird, muss ja unabhängig von der Übersetzung die Kompression des Zylinders "überwinden"

SternExp

anzahl der zylinder macht schon nen unterschied
möchtest das auto ja nicht nur bis zum ersten "plopp" schieben
bei nem 4zylinder hast du bei einer kurbelwellenumdrehung weniger "plopps" zu überwinden als bei nem 5,6 oder mehrender
je öfter man die kompression (hier kommt die gesamtübersetzung wieder zum tragen) je meter "fahrstrecke" überwinden muss, desto mehr energie braucht man auch
oder hab ick da jetz nen kompletten denkfehler?

ja, der punkt kraftstoffsorte schneidet sich mit kompression und verdichtung
quasi doppeltgemoppelt

die übersetzung hat ganz gewiss was damit zu tun
versuch mal nen auto im ersten ganz zu schieben und versuch das gleiche im 5.

NoX

Da habe ich mich dann falsch ausgedrückt, sorry :p Ich meine wirklich nur den ersten Plopp

Bei der Übersetzung bin ich aber immer noch skeptisch, da die ja quasi nur die Strecke bis zum nächsten Plopp ändert, oder nicht?

SternExp

nur einmal plopp?
frag mich gerade wo der bezug zu der heckengeschichte ist, aber nun gut

die übersetzung hat nicht nur was mit der zurückgelegten strecke bis zum nächten plopp zu tun, sondern auch mit der kraft die man auf die kurbelwelle ausübt
weil ichs heute vormittag zufällig gesehen hab hier auch für dich :D: https://www.youtube.com/watch?v=lqlxIrk61Bs

Elektromensch

Kompressionsdruck hält nicht ewig. Wenn dann das Losbrechmoment überwunden wird, macht das Auto wieder nen Satz. Und wenn's ne halbe Stunde dauert - irgendwann ist das Auto in der Hecke angelangt.

Abgestellt hat man den Gang einzulegen und die Handbremse anzuziehen, so wird's in der Fahrschule gelehrt und da rollt auch nix weg. Wer den Gang "auf abschüssigem Gelände" nicht einlegt, handelt grob fahrlässig lt. OLG-Urteil:
Genügt die Handbremse? | Automobile Weise - Gebrauchtwagen günstig von AUDI über BMW und Ford bis VOLKSWAGEN

Ob man bergauf oder -ab parkt ist egal, ich nehme nur den 1. Gang, denn der ist normalerweise am kürzesten übersetzt. Ich kenne es nur so, daß der Rückwärtsgang von der Übersetzung her zwischen 1. u. 2. Gang liegt und demzufolge nicht so gut wie der 1. Gang hält. Frag mich, was das für ein komischer Dekra-Sachverständiger war, der den Rückwärtsgang empfiehlt. Vielleicht sind bei dem die Motoren generell mit einer Rücklaufsperre ausgerüstet?

der_Sandro

Sag mal wohnst du an einer Schlucht

Mal im Ernst ist bei euch so ein starkes Gefälle vor der Tür?

Mr.Eyeballz

Also mal angenommen su würdest die Zündkerzen rausdrehen. Dann würd dein Auto am Gefälle einfach wegrollen, da kein Kompressionswiderstand da ist. Die paar Ventilfedern machen den Bock nicht fett.
Wenn dein Auto nun abgestellt ist und am Gefälle steht, hat es alle Zeit der Welt, damit der Kompressionsdruck mit der Zeit aus dem Zylinder entweichen kann. Bei neuen Motoren weniger, bei alten mehr.

Jeder kennt das, wenn man am Simson Polrad ganz langsam dreht, da baut der Druck langsam ab. Oder wer schon mal nen Zahnriemen gewechselt hat und den Motor an der KW langsam auf Position dreht...
Bei nem 4 Zyl Benziner mit 1l Hubraum natürlich eher als bei nem 6 Zyl Diesel.

Elektromensch: Der RWG ist in der Regel kürzer übersetzt als er erste.

Aber egal wie, für das Problem hat irgendeiner mal die Handbremse erfunden

NoX

Sehr schönes Video, danke!

Schlucht kommt vom Wohnort ungefähr hin, wohne im Siegerland und dort haben wir durch das Rothaargebierge doch ziemlich viele Berge und steile Straßen. Ich wohne an einer abschüssigen Straße, die ich schon als etwas steiler beschreiben würde (ca. 14% Gefälle). 150 Meter aufwärts ist auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Friedhof gelegen. Die Besucher parken dort immer am Straßenrand, jedoch ziehen manche die Handbremse scheinbar nicht an. Ich habe es selbst getestet und mein Auto dort ohne Handbremse abgestellt, der erste Gang hält das Fahrzeug je nach Standort (Steigung nimmt nach oben hin zu). Weiter oben benötigt man die Handbremse.
Jetzt frage ich mich, ob die Autos dort von irgendwem angeschubst werden, der sich einen Spaß daraus macht und zusieht, wie das Auto langsam "Plopp für Plopp" die Straße runterrollt. Also schnell werden die Fahrzeuge dabei nicht, da sie schon ein flacher Bordstein stoppt, oder ob es auch durch starken Wind geschehen kann, dass das Auto losrollt. Merkwürdig finde ich halt, dass es in den letzten Monaten deutlich häufiger vorkommt, dass ein Auto bei uns halb auf der Straße und halb auf dem Bürgersteig oder in der Hecke steht. Manchmal sind es auch Fahrzeuge, die dort schon durchaus 3 oder 4 Tage abgestellt waren und dann auf einmal losgerollt sind.

Elektromensch

Kann auch sein, daß die Handbremse zu zaghaft angezogen oder das Nachstellen versäumt wurde. Wenn wieder ein Auto in der Hecke steckt, würde ich mal nen unauffälligen Blick auf die Handbremse werfen.

Zitat von Mr.Eyeballz;2867297

Elektromensch: Der RWG ist in der Regel kürzer übersetzt als er erste.

Hm, sporadisch nachgeschaut: Mazda 3, Trabant, Corsa C: bei alle liegt der R zwischen 1. u. 2. von der Übersetzung her. Aber gut, vielleicht sind das auch Ausnahmen. Baust Du nicht Getriebe?

NoX

Werde ich mal drauf achten. Habe auch schon überlegt, ob es mit der Temperatur zusammenhängt, die in den letzten Monaten ja ziemlich tief war. Dass die Handbremse im warmen Zustand angezogen wurde und durchs Abkühlen des Fahrzeuges und dann noch durch Minus-Temperaturen sich gelöst hat

Elektromensch

Viele ziehen bei Frost die Handbremse nicht an, damit sie nicht festfrieren kann. Aber an so einer Steigung würde ich das Risiko nicht eingehen wollen, daß mir der Wagen davonrollt. Wenn ein Bordstein vorhanden ist, kann man das Lenkrad noch so einschlagen, daß das Auto dagegenrollt. In San Francisco oder wo das war ist das sogar Pflicht.

Mr.Eyeballz

Zitat von Elektromensch;2867311

Kann auch sein, daß die Handbremse zu zaghaft angezogen oder das Nachstellen versäumt wurde. Wenn wieder ein Auto in der Hecke steckt, würde ich mal nen unauffälligen Blick auf die Handbremse werfen.
Hm, sporadisch nachgeschaut: Mazda 3, Trabant, Corsa C: bei alle liegt der R zwischen 1. u. 2. von der Übersetzung her. Aber gut, vielleicht sind das auch Ausnahmen. Baust Du nicht Getriebe?

Argh, du hast recht. Hab auch grad nachgeschaut. Bei uns gibts beides. Hängt aber mit der Konstruktion zusammen.

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