Hallo,
in Zeiten von Corona und Homeoffice hat man mal Zeit, über wesentliche Themen nachzudenken. Schon seit langem habe ich mit dem Gedanken gespielt, mal die Unterbrecherschaltung (wie z. B. bei der S51 B1) als Bild mit allen Komponenten gleichzeitig von der Primärspule bis zur Zündkerze mit allen notwendigen Innenleben darzustellen, um sie auch mal von der rein physikalischen Seite aus vollständig beschreiben zu können. Gleichzeitig sollen alle nicht notwendigen Bestandteile vernachlässigt werden. Es soll also über "das ist die Zündspule und wie sie innen aussieht, muss man sich woanders mal anschauen" möglichst sehr viel weiter hinausgehen. Es geht hier heute also gar nicht darum, dass mein Moped nicht läuft. Es gibt zum Glück viele Beiträge, die auch über die Unterbrecherzündung schreiben und helfen. Die möchte ich jedoch mit einer Zeichnung ergänzen, damit auch wirklich jeder Simsonanfänger sein Moped versteht.
Also habe ich mich heute mal hingesetzt und alles in einer Zeichnung zusammengestellt. Das Bild lade ich natürlich hoch, damit jeder Interessierte sich das anschauen kann. Sollte ich etwas falsch gezeichnet haben, bitte ich um eine kurze Nachricht.
[Blockierte Grafik: https://www.bilder-upload.eu/thumb/009ab5-1587475380.png]
Link zum Bild: https://www.bilder-upload.eu/bild-009ab5-1587475380.png.html
Beim Zeichnen sind mir jedoch zwei Fragen aufgefallen, die ich natürlich klären möchte.
1. Frage: Hier stelle ich mal erst die Frage und dann erkläre ich mal, wie ich die Zündung verstanden habe. Frage: Springt der Funke an der Zündkerze in dem Moment über, in dem der Unterbrecher geschlossen oder geöffnet wird? Wenn ich es richtig verstanden habe, sollte dies im Moment des Schließens passieren. Wenn ich nun mal mein neues Bild nutze, stellt die Primärspule eine Spannungsquelle dar. Der Einfachheit nehme ich sie jetzt mal im folgenden als Gleichspannungsquelle an, was sie ja nicht ist (siehe Frage 2). Bei geschlossenem Unterbrecher ist die Spule über den parallel geschalteten geschlossenem Unterbrecher kurz geschaltet. Sobald der Unterbrecher aber öffnet, sorgt der Kondensator dafür, dass keine Funken zwischen den Unterbrecherkontakten überspringen. Außerdem bleibt dem Strom nichts anderes übrig, als über die Zündspule und anschließend auf Masse zu fließen. Dabei Erzeugt er in der Primärspule innerhalb der Zündspule ein Magnetfeld. In der Sekundärspule innerhalb der Zündspule wird eine elektrische Spannung induziert. Diese reicht jedoch nicht für einen Funken an der Zündkerze aus, sodass eine größere Spannung notwendig ist. Solange der Unterbrecher also geöffnet ist, erzeugt die Primärseite der Zündspule ein zeitlich konstantes Magnetfeld. Sobald der Unterbrecher sich wieder schließt, ändert sich das. Eine Spannung wird in einer Spule allgemein nur bei einer zeitlichen Änderung des umgebenden Magnetfeldes induziert. Dieser Fall ist trifft jetzt beim Schließen des Unterbrechers zu. Ein Magnetfeld baut sich viel schneller ab, als auf. So ist die Zeitliche Änderung sehr groß und die induzierte Spannung in der Sekundärspule innerhalb der Zündspule ebenfalls sehr groß. Sie reicht aus, dass der Funke an der Zündkerze überspringen kann. Anschließend beginnt der Vorgang erneut von vorn. Ist das richtig erklärt? Wird der Funke also im Moment des Schließens ausgelöst?
2. Frage: Wenn das Polrad sich dreht, wird doch eine Wechselspannung in die Primärspule induziert, auf die ein Wechselstrom folgt. Normalerweise wird die Zündspule einer Unterbrecherzündung doch mit einer Gleichspannung betrieben. Ist die Einteilung des Polrades mit der Anzahl und Positionierung der Dauermagneten so vorgenommen worden, dass der Unterbrecher das Entstehen des Zündfunkens genau einmal pro Umdrehung auslöst?
Viel Text, aber bestimmt haben andere Menschen ebenfalls meine Fragen.
Schon im Voraus: Vielen Dank fürs Helfen.