Kr51/2 läuft im Standgas sporadisch zu fett, ich raffe es nicht.

  • Hallo zusammen,

    Erst mal kurz zu mir, ich heiße Florian, komme aus Tecklenburg bei Osnabrück. 2018 habe ich mir eine Kr51/1 gekauft und komplett neu aufgebaut, diese läuft super.

    Vor etwa vier Wochen habe ich noch eine Kr51/2 gekauft, damit ich zusammen mit meiner Frau auf Tour gehen kann. Diese macht ärger, und zwar wie.

    Ich schraube beruflich an Nutzfahrzeugen, technisches Verständnis ist also etwas vorhanden.

    Zum Problem.
    Die Kr51/2 springt kalt gut an, läuft auf anhieb sauber und hat stabiles Standgas. Choke brauch sie gar nicht.
    Auf den ersten Kilometern läuft sie absolut zuverlässig, ist sehr durchzugstark und das Standgas hält sie gut.

    Wenn sie dann so richtig warm wird (ab 15km aufwärts) zieht sie schon schlechter und entwickelt ein leistungsloch untenrum.

    Ist sie dann knülle heiß, meistens wenn wir "wieder im Dorf sind" fängt die ***** an. Im Standgas extrem fett, neigt zum absterben.
    Ich muss ständig etwas gas geben, damit sie nicht abwürgt. Ist sie einmal aus, springt sie nur noch schlecht an.

    Die Zündkerze ist dabei Rabenschwarz. Warten wir jetzt 10 Minuten, ist alles wieder gut, bis es ihr wieder zu warm wird.

    Wenn ich das Standgemisch einstelle (Schraube ganz rein) passiert lange nichts, dann bei 3 - 4 Umdrehungen raus, merkt man wie der Motor besser läuft.

    Habe ich den perfekten Punkt gefunden, will ich weiter fahren, aber sie überfettet wieder so extrem, das der Motor fast ausgeht und sie unter 4000 Touren "geschätzt" keine Leistung hat.

    Gemacht wurde:
    Tank gespült, neuer Benzinhahn und Schlauch ohne Filter.

    Vergaser ultraschall gereinigt, neue Düsen, Schwimmer, Nadelventil, Chokegummi. Schwimmerstand mit durchsichtiger Vergaserwanne eingestellt.

    Luftfilter gereinigt, Luftberuigungskasten leer gemacht, Ansaugschlauch durchgeblasen.
    6v Unterbrecherzündung penibel eingestellt, Externer Kondensator verbaut, Zündkerze und Kabel neu.
    Auspuff ausgekratzt, der ist sauber.
    Falschluft geprüft, alles ok.
    Neue Simmerringe, die alten waren Schrott.

    Vergaser oft neu eingestellt, ohne Erfolg.

    Zum Moped:
    Kr51/2 Bj 84
    Vergaser Bfv 16N1-12

    6v Unterbrecher Zündung mit externen Kondensator

    Isolator 260


    In einer Woche haben wir Urlaub und dann möchten wir fahren. Problem ist, ich bin mit meinem Latein komplett am Ende.

    Für mich kann es nur vom Vergaser kommen, die Zündung würde ich ausschließen.

    Aber wieso neigt der Motor bei hohen Temperaturen so stark zum überfetten?

    Meine Fragen sind:
    Ist es normal das die Standgemisch Schraube auch mal 6 Umdrehungen raus muss?
    Kann so eine Problematik von zu niedrigen Kompressionen kommen?
    Hat hier jemand schon mal so eine Problematik gehabt?

    Ich habe versucht ein möglichst informationsreichen und gut leserlichen Text zu formulieren, ich hoffe Ihr habt eine Idee.
    Gruß Florian aus Tecklenburg ;)

  • Moin.

    Hast du einen anderen Vergaser zum Testen da?

    Jedenfalls ist es schon mal nicht normal, dass der Motor ohne Startvergaser normal anspringt, und das mit der Leerlaufgemischschraube auch nicht.

  • Moin,


    Ein Ersatzvergaser könnte ich bestellen, dann dauerts leider wieder paar Tage.
    Kann man probeweise den Vergaser von der Kr51/1 montieren, oder passt das überhaupt nicht vom Gemisch?

  • Bau die alten Düsen wieder ein und prüfe ob der Startvergaser richtig schließt, eventuell den alten Gummi wiedereinsetzen, prüfe ob der Gummi das Röhrchen sauber verschließt sowie das keine Fremdkörper sich in dem Schacht befinden, ebenso die Bowdenzugeinstellung prüfen!

    Wenn der kalte Motor unter 20°C ohne Startvergaser problemlos anspringt ist der Leerlauf zu fett. Bei einem warmen Motor kondensiert die große Kraftstoffmenge dann nicht mehr und wird eins zu eins der Verbrennung zugeführt, was dann zur Überfettung führt. Die Erfordernis zur hohen Leerlaufluft ist ein weiteres Indiz für eine unzulässige Gemischanreicherung.

  • Die alten Düsen habe ich mit einer Düsenlehre nach gemessen, die Hauptdüse war bei über 70, die Leerlaufdüse hab ich dann vorsorglich auch getauscht. An den Düsen waren deutliche Spuren zu erkennen von vorherigen Besitzern. Denkst Du das die neuen Düsen auch nicht passen könnten?

    Wie Prüfe ich, ob das Gummi das Röhrchen richtig verschließt? Der Bowdenzug hat ausreichend spiel.

    Mir ist soweit bewusst, das sich das Gemisch zu sehr anreichert. Die Frage ist nur woher? Am Vergaser ist alles mehrfach kontrolliert, sonstige Faktoren habe ich auch kontrolliert.

    Der Motor lässt sich bei normaler Temperatur ja auch einstellen per Standgemisch Schraube. Bei hohen Temperaturen passt es dann aber überhaupt nicht mehr, lässt sich auch nicht einstellen.

    Vielen dank schon mal für eure Hilfe :)

  • Moin,
    Heute Morgen kam mir eine Idee, versuchshalber den Choke komplett zu verschließen um den als Fehlerquelle ausschließen zu können.

    Unten in den Schacht vom Choke ein Plättchen aus Dichtungspapier gelegt, darauf eine Mutter um die Pappe richtig an zu pressen und darauf den Schieber.

    Ich denke so muss der Choke 100% dicht sein.

    Und tatsächlich, Moped hat sehr viele "kicks" gebraucht, bis es ansprang und lief dann viel zu mager.

    Standgemischschraube von ca fünf Umdrehungen auf eine Umdrehung gedreht, dann lief sie normal.

    Eine Probefahrt verlief erfolgreich, Zündkerze Rehbraun, keine Leistungsloch mehr und den Berg bin ich auch noch hoch gekommen.

    Ich werde am Wochenende mal weiter testen ob es so gut bleibt.

    Frage: Woran kann es liegen, das der Choke trotz Neuteile nicht richtig verschließt?

    Macht es noch Sinn den Vergaser zu reparieren? Eigentlich mag ich die Original DDR Teile. Die Nachbau Klamotten sind manchmal von schlechter Qualität..

  • Schonmal sehr schön das du nochmal in eigenenergie gesucht hast und Erfolg hattest.

    Soetwas kann eigentlich nur passieren wenn etwas an deiner Bowdenzug Betätigung nicht passt. Z.b. spiel am Bowdenzug existiert nicht oder der Bowdenzug läuft nicht freigängig. Ergo der kleine Choke schieber kann nicht komplett schließen.

    Nächste Möglichkeit ist der Choke schieber selbst.

    Der darf natürlich keinen Grat oder der gleichen haben, sodass er hängen/ klemmen könnte.

    Genauso ist der ganze Chokeeinsatz der in den Vergaser geschraubt wird, mit bedacht anzuziehen.

    Denn ansonsten kann es durch Verzug des ganzen dann auch im inneren zum klemmen neigen.

    85/4 neu eastsideperformance :thumbup:
    [b][size=14]70/2 eastsideperformance :thumbup:
    [b][size=14]85/5M Adler tuning/esp :thumbup:

  • Moin zusammen,

    Wir haben heute die beiden Vögel mit auf eine große Tour genommen und mit einem großem Grinsen wieder nach Hause gekommen. Sie läuft !!

    Ich werde dem Choke noch mal etwas liebe spendieren. Kann mir jemand sagen, ob das Steigrohr vom Choke bündig mit der Unterseite vom Schacht abschließt, oder ob das leicht überstehen muss, damit das Gummi gut abdichten kann?
    Hab schon überlegt ob da vielleicht dran rum manipuliert wurde.

    Ganz vielen dank für eure Hilfe! Ihr habt mich auf den richtigen Weg bei der Fehlersuche gebracht :)

  • Ich hatte mal bei verschiedenen BVF Vergasertypen nachgeschaut. Das Messingröhrchen stand dort leicht über und im Choke-Dichtungsgummi war ein Abdruck davon zu sehen. Bei einen anderen Vergaser ( von PZ ) war das Messingröhrchen auf gleicher Höhe. Der Vergaser funktionierte nicht richtig. Der Chokegummi dichtete da nicht richtig ab.

  • Genau, falls Unterstand ist, dann wird es nicht dicht. In dem Fall auch, falls alles auf gleicher Höhe ist. Die Startschieberkappen gibt es auch in unterschiedlicher Länge. Falls die etwas länger sind, dann könnte die Feder nicht mehr genug Druck auf den Chokeschieber erzeugen. Die Chokeschieber haben auch unterschiedliche Durchmesser. Die bekommt man aus Messing oder aus Alu ?! Die orig. aus der Alu-Variante sind besser.

  • Hallo Leute, es gibt es neues.

    Ich ordentlich Strecke gefahren mit meinem Choke Pfusch, hat auch alles soweit funktioniert.
    Jetzt habe ich mich vor einer Woche dazu entschieden, ein neuen 16n1/12 Vergaser zu montieren.

    Sie läuft jetzt wirklich wunderbar in jeder Situation, wir sind jetzt in unserer zweiten Urlaubswoche und schon sehr viel gefahren. Einfach geil :)

    Das einzige, was mich noch irgendwie stört:
    Der Motor ist auf Betriebstemperatur, man nimm Gas weg, wartet paar Sekunden und gibt dann wieder Gas. Dann kommt die Leistung etwas zu plötzlich.
    Selbst wenn man ganz vorsichtig ans Gas geht, ist die Reaktion sehr schlagartig. In Kurven ist das doof, man will raus beschleunigen und dann kickt sie ein so nach vorne.

    Ich habe schon versuch die Düsennadel tiefer zu hängen (magerer), gefühlt war es etwas besser. Die Zündkerze war mir da aber zu hell.

    Wenn alles nach Vorgaben eingestellt ist, sieht die Zündkerze wie auf dem Bild KR2 aus.

    Da ich oft schon gelesen habe, das es auch vom Öl abhängen kann, sollte man danach überhaupt noch gehen?


    Ein Zündkerzenbild meiner KR51/1 habe ich auch angehangen.. was meint ihr? Ist inzwischen schon eine 74 Hauptdüse drin. Der Vorbesitzer hat da ordentlich am Schalldämpfereinsatz rumgebohrt. Sie läuft aber gut.

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