Hallo zusammen,
ich habe diesen Sommer eine etwas größere Tour mit meiner S51 gemacht. Dieser Beitrag soll zur Anregung dienen und meine erworbenen Erfahrungen zeigen.
Angefangen hat alles damit, dass ich dieses Frühjahr meine im letzten Sommer erworbene S51 B2-4 auf Fordermann gebracht habe. Motor überholt, zig Neuteile und alles neu eingestellt und gewartet, bis ich letztendlich eine doch recht ansehliche und zuverlässig laufende Simme hatte. Den Plan mit der Simson in den Urlaub zu fahren hatte ich schon letztes Jahr, habe es aus familiären Gründen jedoch nicht machen können. Ursprünglich geplant war mit einer Hand voll Freunde nach Genua zu fahren und von dort aus mit einer Fähre nach Korsika zu kommen. Er änderte sich jedoch damit dass ein Teil der Leute die ursprünglich mit wollten die Zeit nun doch nicht aufbringen konnten und die Anderen kein Gefährt leihen konnten. Da ich nach meinem Abi massig Zeit hatte und ich es dennoch durchziehen wollte wurde umgeplant und am Ende stand eine doch recht ansehliche Strecke vor mir. Geplant wurde dann kurzerhand alles per Google Maps. Von Basel aus, in dessen Nähe ich direkt an der Grenze zur Schweiz wohne sollte es los gehen über Lausanne nach Nizza. Von dort aus an der Küste durch Monaco nach Genua und dann wieder Richtung Norden über Mailand nach Lugano und dann wieder weiter heim. Zwischendrin sollte es natürlich auch ein paar Tage geben an denen ich die Umgebung und die Städte besichtigen kann.
Gepackt wurden folgende Sachen:
Zelt, Schlafsack, Werkzeug, 1L 2T Öl, Kleidung, Hygienezeug und kleinigkeiten. Da ich kein Navi besitze habe ich vorher im Google Maps alle größeren Städte der Strecke der Reihe nach aufgelistet.
So sah das ganze dann fertig bepackt aus
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Tag1
um 4Uhr morgens ging es bei Regen los in Richtung Lausanne. Direkt zu Beginn musste ich erstmal 50km Umweg fahren weil mich Google Maps fälschlicherweise auf eine Autoban geschickt hätte. Kurz vor Lausanne konnte man bereits die Alpen sehen als der Regen verschwand.
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Gegen Mittag erreichte ich nach rund 300 Lausanne wo ich auch die erste Pause einlegte
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Mein eigentliches gutgläubiges Ziel, noch am selben Tag Nizza zu erreichen, gab ich langsam auf und fuhr weiter bis zur Dämmerung. In einem kleinen Ort kurz vor dem ersten Pass bei Valloire campte ich schlussendlich wild.
Tag2
Am nächsten Morgen ging es noch vor Sonnenaufgang hoch nach Valloire. Ein wunderschönes Urlaubsdorf auf 1400m. Es scheint hauptsächlich vom Skitourismus im Winter zu leben. Zumindest fand ich dort noch mitte Juni überall Weihnachtsbeleuchtung und leuchtende Rentiere mit Weihnachtsmännern.
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Weiter ging es auf den Pass. Ich dachte der Tank reicht noch, jedoch ging er mir natürlich 300m vor der Passspitze leer, also wieder runter nach Valloire und tanken. Beim zweiten mal konnte ich dann jedoch den Sonnenaufgang vom Pass aus sehen, was den ärgerlichen Vorfall ganz schnell vergessen ließ
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Die Straßenführung in diesem Teil der Tour war relativ einfach. Meist folgte man nur einer einzigen Landstraße immer mindestens 50km bevor man irgendwo abbiegen musste. Weiter ging es dann über einen weiteren Pass mit 2500m, welcher sich jedoch sehr einfach bezwingen ließ. Allgemein war ab hier ein großer Verkehr von Fahrradfahrern und Motorradfahrern, wessen Verhältniss wohl eher auf Hass basierte. Kein Wunder, so rücksichtslos wie manche Motoradfahrer da rumgeheizt sind.
Am Fuße des Berges kam dann die nächste Pause
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Kurz darauf tauchte schon das erste Schild auf "Nice 143km". Von hier aus war die Straßenführung nun eindeutig. Es ging über den letzten Pass mit 2800m. Oben bot sich ein fantastischer Ausblick
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80km vor Nizza musste ich die nächste Pause einlegen. Langsam tat mir der Hintern weh, ich wurde plötzlich extrem Müde und es zwickte in meinen Augen. 4 Stunden schlaf nach 12 Stunden fahren und anschließend direkt weiter fahren sind eben doch zu wenig, also hielt ich an einer kleinen Bäckerei.
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Gegen 18 Uhr war ich dann in Nizza. Jemanden der auf dem Land lebt und nie in Großstädten fährt verzweifelt in Nizza ohne Navi. Die Leute fahren dort echt agressiv, insbesondere die Motorradfahrer, überholen auf dem Bürgersteig etc....
Mit 50km Umweg erreichte ich dann meinen Campingplatz 10km westlich von Nizza.
Tag3
Am nächsten Tag ging es weiter zu einem günstigeren Campingplatz und anschließend wurde die Nizza besichtigt, was sich auf jeden Fall gelohnt hat.
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Tag4
Es ging es weiter nach Monaco. Die Stadt fand ich etwas enttäuschend. In viele Straßen durfte ich nichtmal rein fahren, nur die teuren Bonzenautos wurden durch gelassen und allgemein zeugte die Stadt nicht wirklich von Schönheit, weswegen ich auch eigentlich nur durch fuhr.
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weiter ging es dann an der Küste durch diverse kleine Orte.
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Nach 200km suchte ich völlig erschöpft von der Hitze einen Campingplatz kurz vor Genua
Tag5
Durch Genua ging es morgens weiter Richtung Mailand, wo ich jedoch nur durch fuhr, die Stadt kannte ich schon aus einem vorherigen Urlaub.
In Italien wurde es dann auch zur Qual mal tanken zu müssen. Die Preise verstehen sich in Euro!
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Der Tag verlief weiter unproblematisch. gegen früher Abend erreichte ich dann auch Lugano. Am Campingplatz "Paradiso" wurden dann zwei Nächte gebucht und der Abend mit Baden verbracht.
Tag6
habe ich genutzt um Lugano zu durchstöbern.Allgemein ist es eine sehr empfehlenswerte Stadt mit sehr schöner Atmosphäre.
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Tag7
Es ging die restlichen 250km wieder weiter Richtung Zuhause. Leider regnete es fast den ganzen Tag. Der Gotthardpass wurde somit zu Qual. Gegen Abend erreichte ich jedenfalls gut mein Zuhause.
Leider habe ich während der Fahrt oft vergessen Bilder zu machen aber diese paar wollte ich auch nicht vorenthalten.
Für alle die so etwas nachmachen wollen: Macht das nicht alleine, sonst wird es ganz schnell langweilig, am besten mind. zu dritt und nehmt auf jeden Fall ein Navi mit, das spart euch viel Weg und Zeit!
Ich selbst war überrascht wie Reibungslos die Fahrt verlief. Meine Simme hatte nicht einen Defekt und es gab absolut keine Probleme mit Polizisten o.Ä.. In Deutschland hätte mich vermutlich jede zweite Bürokratenwachtel rausgewunken.
Manche andere Motorradfahrer hielten mich für bekloppt dass ich die Strecke mit einem 50er fahre (im positiven Sinne), andere fanden es super und haben es bejubelt wenn ich mit dem DIng den Pass hoch gekrochen kam.
Es wird auf jeden Fall nicht die letzte Tour mit der Simme sein. Hab da schon an das Nordkapp gedacht....
