Zündung für die Rennstrecke

  • Welche Zündung (PVL, Selettra, Ignitech, Vape, etc.) könnt ihr für einen Rennstreckenrundkurs empfehlen und warum?

    Ich suche für mein Rennmoped noch die passende Rennzündung. Vor meinem geistigen Auge hab ich eine Ignitech, da diese doch am variablsten ist und man noch einige Optionen an der Zündung hat. Allerdings muss diese mit Batterie betrieben werden und jeder weiß ja was passiert, wenn die Batterie denn dann mal alle ist - nämlich gar nichts mehr. Trotzdem bietet sie noch das meiste Potential. Allerdings bin ich aufgeschlossen und dankbar für andere Ideen und Erfahrungen. Kann mir jemand was dazu sagen?

  • VAPE macht keinen Sinn weil du auf einer Rennstrecke kein Licht brauchst (im Normalfall), die PVL/Selettra sind in Preis-Leistung am Lohnenswertesten und für die Ignitech brauchst du auf jeden Fall einen Prüfstand um das volle Potential auszunutzen. Denke mit der Batterie wirst du keine Probleme bekommen (vorausgesetzt du denkst jedes mal ans aufladen).
    Hab allerdings mal gehört das die Ignitech teilweise wohl in alle möglichen Richtungen verstellen soll und da mal ein paar Motoren hochgegangen sind allerdings kann es auch sein das ich da was verwechsel. Meine Ignitech läuft ohne Probleme und hatte bezüglich der Batterie Entladung auch noch keine Probleme, fahre aber meistens auch nicht mehr als 1h +- danach häng ich das Ding ans Ladegerät. Die Ignitech hat auch noch so ein paar Vorteile wie Schaltblitz, Drehzahlbegrenzer und in Verbindung mit einem Schaltautomat auch einen "Flat Shift". Leistungspotential ist auch ein bisschen höher bei der Ignitech aber hauptsächlich kannst du das Band damit strecken (so meine Erfahrung).
    Kann persönlich Ignitech und PVL auf jeden Fall empfehlen, mit der Selettra hab ich noch keine wirklichen Erfahrungen gemacht, wird sich allerdings ähnlich der PVL verhalten.

    LG

  • Wenn es programmierbar sein soll, hast du eigentlich keine große Auswahl.
    Mit der Ignitech kennt sich Andreas aus und die digitale PVL kann ich dann programmieren.
    Prüfstand sollte ja dann irgendwann mal bei euch vorhanden sein![emoji6]

    PS: Jeffrey hält z. B. nichts von der Ignitech, weil sie wohl falsch interpoliert bzw. nicht die vorgegebenen Werte umsetzt. Ich habe keinerlei Erfahrung damit und auch Andreas konnte mir noch nichts negatives berichten. Wer weiß!

  • Die Ignitech kenn ich ja auch in- und auswendig. Und bis jetzt hatten wir noch keine Probleme damit. Das einzige was ich über die Ignitech noch nicht weiß, ist der Stromverbrauch bzw. die Stromaufnahme der Zündung um die nötige Kapazität der Batterie berechnen zu können. Hat da jemand vielleicht ein paar Verbrauchswerte für mich? Des Weitern hat die Ignitech, wie schon oben erwähnt wurde, den großen Vorteil des Schaltblitzes und der Launch Control. Die wollte ich auch beide nutzen. Macht sich am Start ganz gut und beim Fahren dann natürlich sowieso. Naja und das die aufm Prüfstand erst richtig appliziert werden kann, is schon klar. Anders gehts ja auch gar nicht und ich hoffe unser Prüfstand ist Anfang nächsten Jahres auch endlich fertig.
    Was ich mich bei der programmierbaren PVL frage, ist, ob die Zündkennlinien ganz normal frei programmierbar über ne Open Source Software sind, oder ob man da was spezielles kaufen muss, was auch wieder Kosten verursacht? Und eine zweite Frage, die sich mir dabei stellt, ist, ob die PVL noch zusätliche Ausgänge für Schaltblitz und Launch Control besitzt oder ob man wirklich nur die zwei programmierbaren Kurven dort hat. Wenn dies der Fall ist, find ich 280,- für die programmierbare Zündeinheit der PVL gegenüber der Ignitech, wo das ganze Paket günstiger ist, doch etwas teuer.

    Zwecks der Interpolationsgeschichte: Normalerweise reicht es ja wenn man die Zündkennlinie von 6500-12500 U/min, also nur den wirklich genutzten Bereich programmiert. Und wenn man da die Stützstellen etwas enger legt, dann sollte das mit der Interpolation gar nicht mehr so schlimm ausfallen.

    @ DMT Racing: Warum PVL?


  • 1.)Was ich mich bei der programmierbaren PVL frage, ist, ob die Zündkennlinien ganz normal frei programmierbar über ne Open Source Software sind, oder ob man da was spezielles kaufen muss, was auch wieder Kosten verursacht?

    2.)Und eine zweite Frage, die sich mir dabei stellt, ist, ob die PVL noch zusätliche Ausgänge für Schaltblitz und Launch Control besitzt oder ob man wirklich nur die zwei programmierbaren Kurven dort hat. Wenn dies der Fall ist, find ich 280,- für die programmierbare Zündeinheit der PVL gegenüber der Ignitech, wo das ganze Paket günstiger ist, doch etwas teuer.


    Zu 1.)

    Frei programmierbar mit einer Nicht- Open Source Software (Andromeda 4.0) und Programmierkabel (Dongle)- zusammen offziell ~500€

    zu 2.)

    - kein Schaltblitz
    - keine Launchcontrol
    - 2. Kurve abrufbar über zusätzlich geschaltete Masse am grünen (?) Kabel
    - Drehzahlbegrenzer

    Zu den 280€ für die Spule kommen auch noch der dazugehörige Stator und Rotor! :D

    Das ist eben tatsächlich "Made in Germany". Und du wer bei Ronge ein Getriebe kauft, weiß auch warum er bereit ist das zu bezahlen!
    Ich fand das Programmieren der PVL selbst für einen Laien wie mich, leicht verständlich und schnell erlernbar. Aber ich habe auch- wie so oft- keinen Vergleich.

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    Mein YT- Kanal: https://www.youtube.com/user/travispas1

    Luftgekühlte Grüße vom Land!:):thumbup:

    ... ERST LANGSAM UND DANN MIT NEM RUCK

    Einmal editiert, zuletzt von RenaeRacer (25. September 2018 um 19:55)

  • Ich habe mir auf Kleinanzeigen "günstig" eine RZT Selettra gekauft.
    Sie bringt kein Licht was ich auch nicht brauche am Rennmoped, aber sie kommt ohne Batterie aus und kann hoch drehen, das reicht mir.
    Eingestellt nach der RZT Einstellanleitung für die Selettra und es läuft :cheers:

    Weit draußen in den unerforschten Einöden eines total aus der Mode gekommenen Ausläufers des westlichen Spiralarms der Galaxis leuchtet unbeachtet eine kleine gelbe Sonne. :)

  • Das einzige, was mich an der Ignitech stört, dass sie nicht ausfallsicher ist. Allerdings sollte man bei 15 min Rennen sich da auch wenig Sorgen machen zwecks leergezogene Batterie. Bei 2,4 A brauch man für ne 15 min ja nur ne Kapazität von 0,6 Ah. Da ist man mit der 2-3 Ah Batterie also ganz gut dabei. Ansonsten sind ihre Funktionen und die geringe Schwungmasse ungschlagbar meiner Meinung nach. Wenn man sich den Gesamtpreis der programmierbaren PVL mal auf der Zunge zergehen lässt, dann sind ca. 600 € für ne Moped Zündung echt nich wenig. Wird wohl also auf die Ignitech hinauslaufen.

    Und idiotensicher muss hier doch gar nichts sein. Wir sind ja schließlich doch schon gewisse Spezialisten hier. Also kann man sich ruhig auch mit komplizierten Dingen beschäftigen.

  • Die Frage ist allerdings, ob die Zündung im Rundkurs überhaupt programmierbar sein muss. Das, was du in mühevoller Kleinarbeit am Prüfstand programmierst und dadurch an Band oder Leistung gewinnst, erübrigt sich meistens nach der 3. Runde. Beim drag race sehe ich bei einer Programmierung der Zündung natürlich riesen Vorteile.

  • Möglicherweise ist für ihn allerdings auch nicht die Programmierbarkeit das ausschlaggebende Argument sondern die Zusatzfunktionen der Ignitech die nach meinem Wissensstand keine andere Zündung so hat.

  • Da hat m.ubr recht. Der Vorteil der Ignitech liegt eher am Schaltblitz und der Launchcontrol. Über den Schaltblitz könnte man auch noch andere Komponenten elektrisch ansteuern, die drehzahlabhängig schalten sollen. Des weiteren sind zwei Kurven, die man während der fahrt umschalten kann, auch sinnvoll. Wenn man zwischen langer Gerade und den engen Kurven einfach von ich sag mal Leistungskurve (Zündkurve 1) auf Drehmomentkuve (Zündkurve 2) umschalten kann, vor allem beim Qualilauf eventuell der Vorteil.

  • Gut, sind Argumente..
    Zwischen Kurven hin und her schalten finde ich nicht sinnvoll, das was die Zündung da verstellt, wirst du nicht einmal merken. Zudem ist die Frage wie verlässlich die Zündung im Allgemeinen arbeitet.
    Ganz ohne Schwung sehe ich übrigens als Nachteil.
    Schaltblitz ist sinnvoll, lässt sich aber auch separat realisieren.
    Wie jeder mag. Meiner Meinung nach aber finde ich die Pvl nach wie vor für diesen Einsatz als am besten geeignet.

  • Zu den Zusatzfunktionen wie Schaltblitz (hatte ich auch schon) oder zwischen den Zündkurven hin- und herschalten...
    Ich hab beim Fahren ganz andere Dinge zu tun, als darauf zu achten.
    Ich bin froh, auf der Start/Ziel mal einen Blick auf den Laptimer werfen zu können.
    Alles andere (auch Drehzahlmesser hatte ich mal), beachte ich einfach nicht- selbst wenn ich wollte.

  • Vorausgesetzt es ist im Reglement erlaubt ist das schalten ohne zu kuppeln eine echt super Sache und zu dem Rest kann man sagen, lieber haben als hätte, der eine ist darauf angewiesen und der andere nutzt es nicht obwohl er es hat.

  • Schalten ohne Kuppeln (zumindest Hochschalten) ist bei nem Ziehkeilgetriebe sowieso ein muss, weil man sonst viel zu viel Zeit verliert auf eine Runde gesehen. Der Schaltblitz sollte einem sowieso ins Auge stechen, so dass man da gar nicht wirklich hingucken muss. Drehzahlmesser brauch mann dann auch nicht, wenn man ein gutes Gehör und Gehfühl für seine Maschine hat, sowieso nicht. Naja und wenn man sich erstmal dran gewwöhnt hat, dann ist das Umschalten der Zündkurve nur noch ein Reflex.


  • Warum siehst du ganz ohne Schwung als Nachteil? Ist vielleicht beim Start nicht ganz optimal, aber sobald der Motor dreht und ich meine Runden, steht die Kurbelwelle eh ständig unter Last. Und weniger rotierende Massen am Kurbeltrieb bedeutet gleichzeitig mehr Energie, die in Vortrieb umgewandelt werden kann. ;)

    Das stimmt so leider nicht. Das würde ja bedeuten das Energie verloren gehen würde.
    Besonders beim schalten macht sich eine höhere Schwungmasse positiv bemerkbar. Natürlich muss erstmal mehr Energie aufgebracht werden um den Kurbetrieb hoch zu beschleunigen, allerdings ist diese Energie dann auch im Trieb in Form von rotationsenergie gespeichert. Wird jetzt der nächst höhere Gang eingelegt, sorgt die in der Drehbewegung gespeicherte Energie für ein besseres „losschieben“ nach dem schalten.

    Besonders im Cross Bereich ist die schwungmasse wichtig. Sie sorgt eben dafür das der Motor nicht sofort abstirbt wenn unter Last die Drehzahl zu niedrig ist oder eben der Motor nicht wegbleibt nach dem schalten

  • Ja stimmt, da geb ich dir recht. Das mit dem Schalten ist ein Argument. Der Verlust entsteht ja auch wirklich nur in der Beschleunigungsphase als Massenträgheitsverlust mit 1/2 x m x r^2. Allerdings sind die auf der Rundstrecke sehr häufig und es wird unter Volllast geschaltet. Beim Motorcross ist das meist nicht ganz der Fall. Und da Kupplungskorb und Getriebe auch Rotationsenergie speichern, reicht das für die Rundstrecke meines Erachtens aus.

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