Alu Zylinder schweißen

  • Hallo zusammen,
    hat jemand Erfahrung mit dem Schweißen von Alu Zylindern die anschließend neu Nikasil beschichtet werden sollen? Welchen Schweißzusatz nimmt man da? Sollte ja logischerweise zum beschichten geeignet sein?!

    Mein Vorhaben ist es einen MTX 130 Zylinder an der Kopfdichtfläche aufzuschweißen um den mehr Hub des ETZ 150 Motors unterzubringen. Bei meinem Aktuellen MZ MTX Zylinder habe ich eine neue Alubuchse aus 7075er Alu drin und die anschließend beschichten lassen. Das funktioniert bisher super, ist nur ein riesen Aufwand gewesen. Bei meinem neuen Zylinder hätte ich es gern mit Aufschweißen versucht.

    Die Bilder sind vom aktuellen Zylinder.

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    Einmal editiert, zuletzt von Mopedbastler (6. Februar 2022 um 12:18)

  • Geiles Projekt🤙 ob man davon noch etwas mehr sehen wird?

    Der Motor stöhnt, der Kolben schreit, zwei Takte bis in Ewigkeit
    :cheers: :cheers: :cheers: :cheers: :cheers: :cheers:
    S51-B1-4 '89 mit ZT90N-S105, Mikuni24, DailyRaceSP, ZT-5Gang, Kaiser3DDruck Duplexbremse mit EBC, K66 80/80 1,85/2,15

  • Vom aktuellen Motor/Prüfstandsarbeit hab ich ja ab und zu schon mal was ins "Was habt ihr heute in der Werkstatt gemacht" gepostet.

    Idee war auch das Stück Buchse am Zylinderfuß mit aufzuschweißen um auf mehr Wandstärke zu kommen und anschließens gleich auf 58mm Kolben aufzubohren. Was sagt ihr zu der Idee?

    Aktuelles Diagramm mit 2 verschiedenen Auspuffen.

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  • Moin,

    wenn du die Buchse aus 7075 gemacht hast, dann hast du keine guten Chancen das zu schweißen. Das zeug lässt sich so gut wie nicht schweißen. Da die Buchse ja auch aus Alu ist (wie der Zylinder auch) wirst du die ohne Gewalt auch nicht wieder raus bekommen. Wenn der Platz reicht, dann kannst du den Kolben auch ein Stück über die Buchse überfahren lassen.

    Hattest du schon Probleme mit der Primärkette/Kupplung mit so einer Leistung? Wie fährt sich das (Straße?) mit dem sinnlos gestuften Getriebe der ETZ? Ich hab auchmal sowas ähnliches gebaut- allerdings mit einem ETZ Zylinder. Ich hatte immer Probleme mit festgefressenen Primärketten oder rutschender Kupplung.

    Wenn alle Experten sich einig sind, ist Vorsicht geboten! :)

  • Da hast du was falsch verstanden. Der aktuelle Zylinder ist mit einer Buchse aus 7075 versehen. Der läuft und ist fertig, von dem Zylinder ist auch das Diagramm oben.
    Weil ich aber einen weiteren Zylinder für den Motor baue möchte, will ich mir den Aufwand mit der Buchse sparen und stattdessen den Zylinder oben aufschweißen um den Wert das ich den 58mm Hub inkl. Innenzentrierung unter bekomme.

    Primärkette ist bis jetzt noch der einzige Schwachpunkt. Da muss irgendwann mal noch eine Lösung gefunden werden. Kupplung ist eine TS Kupplung mit 7 Lamellen. Sekundärübersetzung ist deutlich kürzer übersetzt, da funktioniert das mit dem Getriebe ganz gut. Kurbeltrieb ist auch komplett erleichtert und gewuchtet damit die Drehzahlen auch kein Problem sind.

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  • Schön- genauso hatte ich das auch gebaut.

    Wenn du den Zylinder aufschweißt, dann benutze AlSi9 oder 12- je nachdem, was es da für Schweißzusätze gibt. Das gerade geschweißte Alu ist meißt noch weich und ergibt dadurch beim Zerspanen keine schönen Oberflächen. Also am besten nach dem Schweißen noch ne weile liegen lassen (1 Monat).

    Wenn alle Experten sich einig sind, ist Vorsicht geboten! :)


  • Schön- genauso hatte ich das auch gebaut.

    Wenn du den Zylinder aufschweißt, dann benutze AlSi9 oder 12- je nachdem, was es da für Schweißzusätze gibt. Das gerade geschweißte Alu ist meißt noch weich und ergibt dadurch beim Zerspanen keine schönen Oberflächen. Also am besten nach dem Schweißen noch ne weile liegen lassen (1 Monat).

    Bloß aus Interesse, was passiert dann in der Zeit mit dem Alu?
    Der Luftsauerstoff oxidiert das, aber am Gefüge ändert sich doch nichts mehr, oder?

    Einmal editiert, zuletzt von fbrueckner (9. Februar 2022 um 12:13)

  • Die Oxidschicht is nach paar Minuten wieder da . Warum das so ist kann ich nicht erklären aber man sagt nach nach 30 Tagen ca hat das Gefüge seine entgültige Festigkeit :sorry:
    Würde mich aber auch Mal genauer interessieren

  • mach einfach geht auf jedenfall.
    Tip gehe zum schrotthandel ,die haben so ein messgerät zum materiel analysieren . konntest so rausfinden wieviel Silizium drinnen ist. würde aber mit Alsi12 schweissen und gut.

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  • Bloß aus Interesse, was passiert dann in der Zeit mit dem Alu?
    Der Luftsauerstoff oxidiert das, aber am Gefüge ändert sich doch nichts mehr, oder?

    Dazu muss man wissen, was beim Schweißen passiert und wie sich Alu bei sowas verhält. Wenn man also an einer Stelle schweißt, wird zwar auch der Zylinder etwas warm, aber lange nicht so wie die Schweißnaht. Und da Alu eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit besitzt, schrecken die Nähte quasi nach dem Schweißen direkt ab. Auch wenn man den Zylinder vorheizen würde, so wird die Naht abgeschreckt.
    Alu verhält sich beim Abschrecken genau anders herum wie hochlegierte Stähle. Beim Abschrecken werden Stähle ab 0,22% C hart. Alu wird allerdings weich- für eine kurze Zeit. Nach dem Abschrecken gibt es zwei Möglichkeiten, wie man das wieder hart bekommt. Entweder "Warm Auslagern" oder "Kalt Auslagern" bei z.b. Zimmertemperatur. Beim Warmauslagern erreicht man potentiell bessere Härten und Festigkeiten, allerdings muss man das Teil dann auch über mehrere Stunden auf einer bestimmten Temperatur halten und nur langsam abkühlen. Kalt Auslagern geschieht quasi bei Raumtemperatur. Dabei lagern sich die Mischkristalle im Randbereich ab. Lest das einfach mal im Internet nach, oder passt im Werkstoffkunde Unterricht gut auf :sorry:

    Mit der Oxydschicht des Alu´s hat das übrigens nicht viel zu tun. Die Ausscheidungshärtung ist nach wenigen Tagen "beendet" (eigentlich ist der Prozess nie beendet- aber an der Stelle ändert sich nicht mehr viel).
    Daher hab ich geschrieben einen Monat liegen lassen.

    Wenn alle Experten sich einig sind, ist Vorsicht geboten! :)

  • Werde den Zylinder vor dem schweißen gut vorwärmen und eventuell auch eine Zeit nachwärmen. So wie es meine Möglichkeiten hergeben. Ich denke aber das die Härte des Aluminiums garnicht so sehr entscheidend ist. Kommt ja am Ende die Beschichtung drauf die den Gleitpartner zum Kolben bildet. Behaupte auch mal das die Beschichtungsfirmen die das schweißen von Beschädigungen mit anbieten da auch nicht so einen extremen Aufwand bezüglich Wärmebehandlungen betreiben. Und es scheint auch zu funktionieren.

    Aktuell ist der Zylinder erstmal zum entlacken, als nächstes muss er dann erstmal entschichtet werden, mal sehn ob ich das selber hin bekomme. Wird ja eigentlich immer mit Salpetersäure gemacht.

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