60ccm läuft zu Fett und zu Mager!?

  • Hallo liebe Simson Community,
    Ich habe nun schon die letzten Tage damit verbracht eine Lösung für mein Problem zu finden, finde aber keine, deswegen frag ich mal euch.
    Folgendes Problem, ich hab eine S51 und kürzlich meinen alten 50er DDR Zylinder gegen einen 60er von AdlerTech getauscht.
    Dabei die Zündung (12V E-Zündung) mit Messuhr auf 1,5 v. OT gestellt und das Quetschmass auf 0.95mm gebracht.
    Der Vergaser ist weiterhin der originale 16N1-11, allerdings mit einem ZT-Upgrade Kit versehen.
    Mein alter DDR Zylinder lief mit diesem Kit nicht schlecht Gasanahme war bedeutend besser als vorher, vorher lief er auch immer zu Fett(Kerze Schwarz), während er damit fast optimal gelaufen ist, allerdings war die Kerze immer Hellbraun, nicht Rehbraun, dass hab ich immer nach einer knappen Minute Vollgasfahrt abgelesen. Die HD war zu diesem Zeitpunkt schon eine 85er.
    Eigentlich viel zu groß für einen Stino 50ccm.
    Nun mit dem 60er hab ich bei einer 95er HD angefangen, lief in Ordnung, hab aber wegen Einfahren größtenteils nur Halbgas gegeben, also nur kurzzeitig einmal Vollgas für die einzelnen Gänge.
    Bei Vollgas fing sie an zu stottern, bin also garnicht über 50 km/h gekommen, angehalten, Kerze raus, außenrum (also am Rand) Schwarz, in der Mitte Grau.
    Zu diesem Zeitpunkt war die Teillastnadel ganz nach oben gehangen, also komplett Fett.
    Habe dann nachdem ich das gesehen habe, nochmal Vollgas mit Choke gegeben, sofort augegangen, sollte also eigentlich nicht zu Mager laufen.
    Wenn ich ausschließlich Teillast gefahren bin, war die Kerze wieder Hellbraun.
    Habe nun trotzdem mal zum Testen eine 105er und eine 100er HD verbaut, Kerze in allen Bereichen Schwarz und Vollgas säuft sie ab.

    Nun die Frage, bei 100er HD Kerze schwarz und kein Vollgas(säuft ab), bei 95er HD auch kein Vollgas(stottert) aber Kerze Grau, wie kann das sein?
    Nebenluft hab ich bereits alles bis auf den Simmering hinter der Zündung abgesprüht, diesen hatte ich aber mal Neu gemacht, außerdem hält sie das Standgas eigentlich ziemlich gut im niedrigen Drehzahl Bereich, also bin ich fast der Meinung das es damit nicht zusammenhängt.
    Mischöl ist Addinol MZ 405 mit normalem Super.
    Wegen Einfahren auf 1:33 gemischt.
    Eine Simsonwerkstatt hier in der Nähe meinte, falsches Benzin, besser wäre Super+ oder Ultimate von Aral.
    Aber ändert das wirklich mein Kerzenbild auf Rehbraun?

    Ich hoffe ihr könnt mir Helfen
    Besten Dank

  • Warum änderst du die Bedüsung des Vergaseres wenn du den Zylinder wechselst? Die HD richtet sich nach dem Querschnitt des Vergasers und den hast du nicht geändert, also weißt du was zu tun ist. Das mit dem Kraftstoff ist Hokuspokus und verursacht lediglich weniger Ablagerungen im Brennraum andere positive Effekte stehen in keinem Verhältnis zu den Mehrkosten.

  • Also ein Freund von mir hatte auch mal das ZT Kit im 16N1 am Rzt 60/4, die Symptomatik war sehr ähnlich, es ließ sich einfach nicht abstimmen. Wir haben dann mal testweise einen Sparvergaser dran gehangen weil wir nichts anderes da hatten, damit war der Motor dann zumindest fahrbar. Mit einem 18er Rvfk lief es dann auch, der wurde aber auch gegen einen VM20 getauscht. Ich würde an deiner Stelle mal einen normalen 16N1 testen.

    S85 Tüv, MB W201 2.0, VW Golf 2🔜20VT

  • Die Düsen sind viel zu groß für nen Vergaser mit 16mm Durchlass. Die kann nicht richtig laufen.
    Wie ist dein Luftfilter beschaffen?
    Probier mal ne 80er Düse bei Standardluftfilter sollte die noch zu groß sein.


  • Warum änderst du die Bedüsung des Vergaseres wenn du den Zylinder wechselst? Die HD richtet sich nach dem Querschnitt des Vergasers und den hast du nicht geändert, also weißt du was zu tun ist. Das mit dem Kraftstoff ist Hokuspokus und verursacht lediglich weniger Ablagerungen im Brennraum andere positive Effekte stehen in keinem Verhältnis zu den Mehrkosten.

    Diese Antwort macht mich nicht glücklich. Die Vergaserbedüsung ist nicht in erster Linie vom Vergaserquerschnitt abhängig, sondern auch vom Mitteldruck des Motors. Vorher war irgendein DDR 50er verbaut. Da gehört eine 72er HD rein- die sollte für den verbauten Zylinder allerdings zu mager sein. Ich würde im Fall des Themenerstellers mal bei 80-85 anfangen und mich langsam mit der Düse herabtesten. Zum Einfahren kann die aber lieber noch einen Hauch zu fett sein.
    Was sollen denn für Mehrkosten anfallen, beim Wechsel einer Hauptdüse- verstehe ich nicht? Und bei ein paar kleinen Probefahrten mit zu fetter Einstellung bilden sich auch noch nicht gleich wahnsinnige Ablagerungen.
    Ich sag mal so: Lieber zu fett als zu mager. So geht erstmal nix kaputt.

    Wenn alle Experten sich einig sind, ist Vorsicht geboten! :)

  • Der indizierte Mitteldruck lässt den Vergaser vollkommen unbeeindruckt, denn es ist gleich ob bei einem Massenstrom von 27kg/h Ansaugluft, eine Leistung von 2,7kW oder 3,0kW generiert werden. Bei einem Hubraum von 50ccm und 7.000U/min ergibt sich in dem Falle ein Mitteldruck von 4,63bar oder 5,14bar. Beide Varianten Saugen über den gleichen Querschnitt an und beide Varianten benötigen genau das gleiche Kraftstoff/Luftverhältnis, somit ist bei beiden Varianten die gleiche HD erforderlich. Eine Hauptabhängigkeit zum Mitteldruck lässt sich hier nicht ableiten. Wie effektiv das Gemisch am Ende umgesetzt wird (Spülverluste etc.), spielt bei der Aufbereitung keine Rolle. Saugt man jedoch die Luft über einen Querschnitt von 14mm oder die o.g. 16mm an, wird man einmal eine 70er oder eine 80er Düse benötigen. Wird die Ansaugung durch zusätzliche Widerstände erschwert verringern sich die erforderlichen Düsenquerschnitte, weil der Unterdruck im Saugrohr entsprechend steigt und mehr Kraftstoff angesaugt werden würde.

    Der Themenersteller hatte den Wechsel zurück zur 85er HD bereits entsprechend aufgefasst.

    Die Mehrkosten bezogen sich nicht auf den Wechsel einer HD sondern auf die vom Themenersteller genannte Notwendigkeit etwaiger Premium-Kraftstoffe (Thema "falsches Benzin"), gleiches gilt für das Thema Ablagerungen.

  • Also mal am Rande, dass ist das erste Mal, dass ich mal eine Frage in so einem Forum gestellt habe, ich bin echt von den Socken, wie schnell man antworten bekommt und vorallem versucht jeder zu helfen, einfach Klasse, vielen lieben Dank!

    Nun zum Moped, ich habe nun wieder den Vergaser komplett zurück gerüstet, jedeglich eine 85er HD verbaut, läuft natürlich zu Fett, jetzt ist die Kerze auch Schwarz, wie es in dem Fall sein sollte, also keine Ahnung was dieses Upgrade Kit von ZT da veranstaltet hat.
    Jedenfalls hab ich mir zum Testen auch einen komplett neuen Vergaser besorgt, weil der gute alte DDR Vergaser vorne am Flansch schon etwas verzogen ist, was ich allerdings wieder Plan geschliffen hatte, trotzdem wollte ich schauen wie das Moped auf einen neuen Vergaser reagiert. Sie läuft damit, allerdings ist das Standgas bei voll eingedrehter Gemischschraube viel zu hoch, jedoch kann ich die Leerlaufschraube nicht weiter zurück drehen, da sie sonst ausgeht.
    Außerdem hat sie nur sehr langsam wieder runtergetourt, wenn man einen Gasstoß gegeben hat.
    Da der neu war, hab ich natürlich vorher alles sauber gemacht um verstopfte Düsen durch Produktionsrückstände zu verhindern, daran kann es also nicht gelegen haben, aber die neuen Dinger sind ja sowieso immer Fragwürdig.
    Also hab ich meinen alten Ori Vergaser wieder angebaut und zack war der Leerlauf wieder schön niedrig, wie es sein muss, jedoch hab ich bei dem Vergaser das Problem, dass sich die Gemischschraube bei laufendem Motor von selbst dreht und immer wieder die Einstellungen verstellt, zumindest wenn die Schraube paar Umdrehungen raus gedreht ist, habt ihr eine Lösung dafür?
    Die Schraube ist erst neu, es ist eine ohne Feder, das Drehen sollte eigentlich durch die Reibung der Dichtung verhindert werden, klappt aber nicht so wirklich.
    Dadurch das ich diese Schraube nicht richtig einstellen kann, bekomme ich das Moped nicht aus dem Standgas raus, säuft bei kleinsten Gasstößen sofort ab.

    Beste Grüße
    Tim

  • Miss Mal, ob der Dichtring mashaltig ist. Er sollte 3*2 (3mm Innendurchmesser und 2mm Schnurdurchmesser) haben. Gibt es im Übrigen auch einzeln. Da brauchts keine neue Schraube, wenn die alte noch in Ordnung ist.

    "Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart." - Curt Goetz


  • Der indizierte Mitteldruck lässt den Vergaser vollkommen unbeeindruckt, denn es ist gleich ob bei einem Massenstrom von 27kg/h Ansaugluft, eine Leistung von 2,7kW oder 3,0kW generiert werden. Bei einem Hubraum von 50ccm und 7.000U/min ergibt sich in dem Falle ein Mitteldruck von 4,63bar oder 5,14bar. Beide Varianten Saugen über den gleichen Querschnitt an und beide Varianten benötigen genau das gleiche Kraftstoff/Luftverhältnis, somit ist bei beiden Varianten die gleiche HD erforderlich. Eine Hauptabhängigkeit zum Mitteldruck lässt sich hier nicht ableiten. Wie effektiv das Gemisch am Ende umgesetzt wird (Spülverluste etc.), spielt bei der Aufbereitung keine Rolle. Saugt man jedoch die Luft über einen Querschnitt von 14mm oder die o.g. 16mm an, wird man einmal eine 70er oder eine 80er Düse benötigen. Wird die Ansaugung durch zusätzliche Widerstände erschwert verringern sich die erforderlichen Düsenquerschnitte, weil der Unterdruck im Saugrohr entsprechend steigt und mehr Kraftstoff angesaugt werden würde.

    Der Themenersteller hatte den Wechsel zurück zur 85er HD bereits entsprechend aufgefasst.

    Die Mehrkosten bezogen sich nicht auf den Wechsel einer HD sondern auf die vom Themenersteller genannte Notwendigkeit etwaiger Premium-Kraftstoffe (Thema "falsches Benzin"), gleiches gilt für das Thema Ablagerungen.

    Wenn der Motor einmal 2,7 kw oder einmal 3 kw besitzt und dabei die gleiche Spritmenge verbraucht, so muss ja der Wirkungsgrad 10% besser sein. Bei einem Gesamtwirkungsgrad <30% ist das eine sehr gewagte Theorie- gerade auch da keine extremen Umbauten geplant sind(Wasserkühlung vom Zylinder/ Kurbelgehäuse, ausgereifte Spülung, ausgereifter Resonanzauspuff...).
    Fakt ist, dass ein Motor mehr Leistung abwirft, je mehr Luft/ Kraftstoffgemisch verbrannt werden kann. Der Wirkungsgrad bleibt dabei bis auf wenige Prozente gleich- sofern man nicht dahingehend wie oben beschrieben ausgereifte Komponenten nutzt.
    Entscheident für die Bedüsung sind die Luftmengen, die benötigt werden und außerdem ob diese Luftsäule mehrfach angereichert wird (z.B. durch zu lange Einlasssteuerzeiten). In der Praxis kann man doch auch sehen, dass ein Motor mit großen Spülverlusten unwahrscheinlich viel "säuft" (Wirkungsgrad unter allen Oliven). Dort muss vergleichsweise hoch bedüst werden um das auszugleichen. Das Verhältnis von Luft/ Kraftstoff (Stöchiometrisches Verhältnis) muss natürlich gleich bleiben. Das meinte ich mit mehr Mitteldruck- vielleicht sollte man sogar sagen mehr Leistung. Denn die kommt ja nicht von irgendwoher. So genug OT.


    Sie läuft damit, allerdings ist das Standgas bei voll eingedrehter Gemischschraube viel zu hoch, jedoch kann ich die Leerlaufschraube nicht weiter zurück drehen, da sie sonst ausgeht.
    Außerdem hat sie nur sehr langsam wieder runtergetourt, wenn man einen Gasstoß gegeben hat.
    Da der neu war, hab ich natürlich vorher alles sauber gemacht um verstopfte Düsen durch Produktionsrückstände zu verhindern, daran kann es also nicht gelegen haben, aber die neuen Dinger sind ja sowieso immer Fragwürdig.

    Dein beschriebener Fehler klingt so, als wäre die Leerlaufdüse zugesetzt (oder der Kanal dahinter). Dann reagiert der nicht mehr auf die Gemischschraube und die zu magere Bedüsung lässt ihn nicht mehr richtig abtouren. Kontrolliere das doch noch mal.

    Wenn alle Experten sich einig sind, ist Vorsicht geboten! :)

  • Ich gebe hier auch mal meinen Senf dazu, da ich schon einige Erfahrungen mit dem ZT Upgrade Kit sammeln konnte. Verwendet habe ich immer die Generation 1, also OHNE Plasteschwimmer, da dort auch der Zerstäuber enthalten ist.
    Bei Gen 2 ist der nicht mehr dabei, auch sollte der Kunststoffschwimmer ZWINGEND nach der Senfglasmethode eingestellt werden. Sonst wird das nix.

    Bei den Kits wird im 16er Vergaser immer eine größere Hauptdüse als original benötigt, da die dicke Nadel scheinbar weniger Querschnitt freigibt. So bin ich beispielsweise bei meiner S50 mit LT63 von der 74er Düse im DDR Vergaser auf eine 80er Düse mit dem Upgrade Kit hochgegangen. Im JW G65 in der Schwalbe, mit angepasstem Luftkasten, war der Wechsel von 80 auf 90 nötig.
    Das Standgas ließ sich immer gut einstellen, wenn die richtige Hauptdüse drin war.
    Deine 90er Düse im Adler60 ist aber definitiv zu viel! Düse runter auf etwa 80 (ich verwende IMMER BVF Düsen, die Nachbaudüsen von ZT usw streuen mir zu stark) und fahre Vollgas. Wenn dann alles passt, stellst du die Nadelhöhe ein, das Teillastfahren funktioniert. Zum Schluss Standgas und fertig.

  • Ich habe auch die 1. Generation wegen dem Zerstäuber gekauft gehabt.
    Bei mir lief das aber trotzdem irgendwie komisch, da ich mit einer 95er HD und aufs höchste (fetteste) eingehängte Teillastnadel eine graue Zündkerze hatte, dazu bin ich nur Teillast gefahren, da Vollgas garnicht gegangen ist, fing an zu Ruckeln.
    Jetzt wo der Vergaser wieder mit den originalen Komponenten bestückt ist, läuft sie mit einer 85er HD Vollgas ohne Probleme, nur im unteren Bereich überfettet sie gerne, aber da hab ich die Nadel mal tiefer gehangen, morgen teste ich mal ob sie dann ohne Verzögerung Gas annimmt.
    Denke mal eine 80er HD wie es schon gesagt wurde, sollte auch nochmal was dazu beitragen, dass sie besser läuft.

    Liebe Grüße
    Tim

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