Simson Star M53 Motoraufbau

  • Guten Morgen

    Ich bin neu im Forum, heisse Philipp und komme eigentlich aus der luftgekühlten VW Ecke (Käfer, Karmann etc.). Ich habe schon 3 Boxermotoren komplett neu aufgebaut, von Grund auf und alle 3 laufen auch noch :)

    Nun habe ich meinen 69er Star wieder ausgegraben und eine Bestandsaufnahme gemacht. Kabelbaum muss ich neu machen und bisschen Kleinkram.

    Den M53 Motor hab ich komplett zerlegt inklusive Getriebe. Da ich leider wenig bis gar keine Erfahrung mit 2-Taktern und speziell Simson habe, bin ich mal ein bisschen durch's Forum/Google, um zumindest einen groben Plan zu machen. Mein Ziel sieht folgendermassen aus:

    Der Star ist in der Schweiz und soll hier zugelassen werden. Dafür muss das Ding im Originalzustand sein, speziell der Motor. Es wäre allerdings schön, wenn ich nach der Zulassung eine kleine Modifikation vornehmen könnte. Ich würde den Motor also gern vorbereiten auf etwas mehr Leistung. Mir reichen da ca. +10km/h und etwas mehr Drehmoment. Nun dachte ich mir, ich bau den Motor wieder auf Original zusammen, bereite ihn aber schon auf die Mehrleistung vor.

    Aus anderen Beiträgen hier lese ich vom 63ccm Zylinder + Kolben. Kann ich das mit der bestehenden Originalkurbelwelle fahren oder muss da gleich eine andere rein, wenn er schon offen ist? Kann ich den Originalvergaser beibehalten und einfach anders bedüsen? Ich möchte eigentlich so wenig wie möglich an der Originaloptik ändern.

    Wo bestellt ihr Lagersätze, Dichtsätze etc.? Gibt ja doch einige Händler.

    Der Kolben hat an der Seite schon leichte Riefen, kann ich das so noch ein paar 100km fahren bevor ich ihn wechsel auf (evlt.) 63ccm? Vom Mass her sind Zylinder und Kolben noch neuwertig.

    Ich weiss, es ist schwierig, von Bildern her etwas zu beurteilen.



    Mir ist beim Zerlegen der Riss aufgefallen von der Schaltstangenführung. Ich werde versuchen, dass mit Aluschweissen zu reparieren. Scheint wohl keine Seltenheit zu sein beim M53.


    Falls Interesse besteht werde ich dann ein paar weitere Bilder einfügen, auch von der Alureparatur.


    Besten Dank für ein paar Infos für den Neuling :)


    Gruss Philipp

  • Die meisten Shops für Simon verkaufen alles das Gleiche von den Gleichen Großhändlern.
    Meiner Meinung nach sind die Lager von FAG und Koyo gut.
    Die braunen Viton- Wellendichtringe sind auch gut.

    Bei den Dichtungen streiten sich die Geister.
    Hier denke ich die Kautasitdichtsätze sind gut.

    Die normalen Nachbaukurbelwellen von MZA und auch FEZ halten halten deine Vorstellungen von Leistungssteigung aus und müssen nicht durch teure "Tunigwellen" ersetzt werden.

    Bei 63er Zylindern gibt es große unterschiede in der Qualität und Leistung.
    Von den günstigen MZA u Co. Zylindern solltes du die Finger lassen.
    Die bringen kaum bis keine Mehrleistung ohne hier die Steuerzeiten zu korrigieren und die dazugehörigen Kolben taugen auch meist nichts.

  • Beim Zylinder würde ich auch zu den Sportzylindern der Tuner zurückgreifen. Da gibt es ja genug die auch mit den Originalkomponenten gefahren werden können.

    Bei Dichtungen/Lagern halte ich mich raus denn da erzählt jeder was anderes und es endet hier in einer Art Lager-/Dichtungsdiskussion die dir nicht weiterhilft und das ursprüngliche Thema vergessen macht

    Biete Motorinstandsetzung an.

    Bei Fragen einfach fragen :)

  • Ich kann alfstingray nur zustimmen.


    Braune Wellendichtringe, und Kautasit-Dichtungen.

    Was mich wundert, ist die Kurbelwelle. Meines Wissens nach gab es in den Staren nur KW's mit Bronzebuchse. Der Motor schon einmal offen, da es keine "Rocket-Pleuel" zu DDR-Zeiten gab. Mach bitte einmal Fotos vom gesamten Gehäuse.

    Ansonsten würde ich eine neue KW mit Nadellager verbauen, dann kannst du 1:50-1:70 tanken, und eine vernünftige 5 Lamellenkupplung.

    Lager benutze ich immer von FAG, KOYO, SNH und bestelle gern bei Kultmoped.

    Gruß Marcel

  • ja, da gab es Probleme.

    Hab mich letztens mal getraut und eine FEZ-Welle so eingebaut. Passte alles.

    Sterni verbaut die auch und hatte da wohl noch nie ein Problem.

    Da gab es wohl eine Charge wo das Pleuel wohl zu dick war

    Biete Motorinstandsetzung an.

    Bei Fragen einfach fragen :)

  • Guten Morgen zusammen

    Danke erstmal für eure Tipps!

    Hier noch ein Schnappschuss vor der Reinigung im Ultraschall:

    rup du hast Recht, der Motor war vor 15 Jahren mal beim örtlichen Simson-Mechaniker zur Teilreparatur. Was genau da gemacht wurde ist nicht mehr nachvollziehbar, deshalb auch die Totalrevision. Gefahren ist er seither max 200km.

    Ich denke dann gehe ich kein Risiko ein und mache neue KW mit Nadellagern rein.

    Was meint ihr zum Kolben? Kann man damit zum TÜV fahren oder lieber auf Nummer sicher und gleich den 63er drauf und ihn etwas "drosseln" für die Prüfung?

  • Was genau da gemacht wurde ist nicht mehr nachvollziehbar, deshalb auch die Totalrevision. Gefahren ist er seither max 200km.

    Neue Kurbelwellensimmerringe wie man sieht.......

    Zitat

    Ich denke dann gehe ich kein Risiko ein und mache neue KW mit Nadellagern rein.

    Kurbelwelle würde ich so oder so mit neu machen und eine mit Nadellager nehmen.

  • Genau. Und dafür reicht die Zylindergarnitur vollkommen aus. Ich würde nur eine dickere Zylinderfussdichtung verbauen, daß die Kolbenringe nicht an eine eventuelle Kante im Zylinder laufen. Das wäre nicht so gut für die neue Kurbelwelle.

  • Guten Morgen zusammen

    Herzlichen Dank für die ganzen Infos und Tipps. Teile habe ich bestellt, bin gespannt wie sich das Ganze wieder zusammenbaut im Vergleich zum Käfermotor :)


    Ich habe den Riss geschweisst und etwas verstärkt. Verzogen hat sich nichts, sollte so die nächsten paar Jahre halten und ich kann das alte Gehäuse weiter nutzen.


    Gruss Phil

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