Der nicht zu bändigende Vergaser

  • Hallo liebe Gemeinde,

    Ich habe meinen Motor komplett regeneriert und mit einem S60 Zylinder von LT bestückt.
    Als Vergaser benutze ich den empfohlenen BVF 16-N11.

    Bestückt ist dieser nach Anleitung mit:
    09er Nadel, oberhalb vom Nadelblättchen ist eine Kerbe frei
    80er HD
    20 Einlassdüse

    der kleine Bolzen am Einlassventil ist fast komplett abgeschliffen

    Nun wird von LT empfohlen den Vergaser folgendermasen einzustellen:
    en Motor bei etwas erhöhter Drehzahl halten und die Umluftschraube langsam herausdrehen. Die Drehzahl nimmt dabei ständig zu. Merkt man dann, das die Drehzahl nicht weiter steigt und der Motor unregelmäßig läuft, dreht man eine ganze Umdrehung zurück. Das wars schon.

    Auf dem LT Video bei YouTube wird gesagt das diese 3-4 Umdrehungen herausgedreht werden soll!
    Ich kann diese aber maximal 1-1,5 Umdrehungen herausdrehen, da ansonsten der Motor komplett abstirbt, auch wenn ich die Standgasschraube fast kommplett hinein drehe.

    Kann mir jemand erklären woran das liegt? Wie stelle ich den Vergaser ansonsten optimal ein?

    Vielen Dank im Voraus!

    ....Ich bin echt verzweifelt

  • Wenns ein normaler 60er ist dann brauchste auch keine 80er HD oder ist dein Luffi umgebaut? 1,5-2 Umdrehungen raus sind die die Einstellwerte vom Werk aus, nimm die doch einfach.

  • Dann werd ichs mal mit ner kleineren HD probieren.
    Den Luftfilter habe ich auch umgebaut :D

    @Dallmeier: Meinst du die Größe (35 od 40) oder ob sie verdreckt ist?

  • Wenn der Luftfilter ordentlich umgebaut ist brauchst du mindestens eine 80er Hauptdüse, ehrer aber eine 85er. Hast du den Schwimmer auch eingestellt? Ich würde mich jetzt nicht daran stören wenn die Leerlaufluftschraube etwas weiter drinnen ist wie der angegeben Standartwert, dafür stimmt man das ja ab.

    Sind Nadel und Nadeldüse von LT?

    MfG

  • Zitat von 2-Takt-Freak;2837251

    Ich würde mich jetzt nicht daran stören wenn die Leerlaufluftschraube etwas weiter drinnen ist wie der angegeben Standartwert, dafür stimmt man das ja ab.

    Ich würde mich da auch nicht dran stören, wenn die Schraube etwas weiter drinnen ist. Bei Originalmotoren ist der Richtwert für das Herausdrehen der Leerlaufgemischraube irgendwo zwischen 1-2 Umdrehungen.

    Wie die Unterschiede dann zustande kommen, dass manche sagen die Schraube müsste 3-4 Umdrehungen herausgedreht werden, weiß ich nicht. Gibt ja nicht gerade wenig Möglichkeiten, warum das gerade so ist. Wobei ich mir bei 3-4 Umdrehungen dann schon Gedanken machen würde, ob ich nicht ne kleinere Leerlaufdüse einbaue, bzw. mir die Düse incl. Bohrung im Vergaser mal ansehen würde. Vielleicht waren auch halbe Umdrehungen der Schraube gemeint. ^^
    So zähl ich zumindest immer. Aber das ist was anderes.

    Mit der Einstellung eines guten Leerlaufgemischs hab ich auch manchmal etwas zu kämpfen. Meistens kam ich irgendwo bei 1 1/4 (eine Ganze und ein Viertel) bis 1,5 Umdrehungen raus. Wenn eine gute Einstellung für deinen Motor irgendwo zwischen 1-2 Umdrehungen liegt, bist du schon mal gut dabei. Die Feinheiten solltest du dann auch noch hinkriegen.

    Bzgl. der Bedüsung dürftest du auch nicht ganz falsch liegen. Mein S60 Sport hat das damals auch gebraucht.

  • Zitat von Hubraumsuchti;2837179

    Wenns ein normaler 60er ist dann brauchste auch keine 80er HD oder ist dein Luffi umgebaut? 1,5-2 Umdrehungen raus sind die die Einstellwerte vom Werk aus, nimm die doch einfach.

    Meine Freundin fährt den selben Zylinder mit 83er HD und Stino Luftfilter. Mit der 80er lief er zwar ziemlich gut, allerdings hat mir das Kerzenbild überhaupt nicht gefallen.

    Wispe: Wie läuft der Motor denn wenn die Umluftschraube nur 1-1,5Umdrehung draußen ist? Stell den Vergaser so ein, das er gut läuft und beobachte das Kerzenbild. Wenn er sauber läuft und die Umluftschraube nur beispielweise 1,5 Umdrehungen draußen ist, dann würde ich mir keinen Kopf machen. Das sind alles nur Richtwerte. Jeder Vergaser ist anders. Wenn es dazu noch ein Nachbauvergaser ist, dann kann man sich an solche Werte schon gar nicht halten :D

  • Zitat von DanielSun;2837308

    Wenn es dazu noch ein Nachbauvergaser ist, dann kann man sich an solche Werte schon gar nicht halten :D

    Kann man wohl.... die Dinger sind nicht sehr viel schlechter als ihr Ruf. Meine Mopeds laufen nur mit Nachbauvergasern. Die haben ihre Macken, aber man kann sie verwenden.

    Hauptproblem ist für mich das Nadelventil und der ggf. klemmende Choke. Ansonsten kann man die Teile recht gut verwenden.

    Ein Qualitätsmerkmal ist das jetzt aber wirklich nicht. Ich hab genug DDR-Vergaser in einer Kiste, bei denen der Choke nicht klemmt, wenn man ihn etwas zu fest zieht. Ebenfalls waren die Nadelventile viel besser. Aber die kann man wohl einschleifen. Bisher weiß ich aber nicht wie...

  • Mal was anderes, hatte ich auch schon 2 mal.
    Da war den Motoren auch absolut keine Manieren beizubringen, immer voll am Absterben.
    Zündung hatte beides mal gestimmt. Vergaser waren mehrmals im Ultraschall und wurden mehrmals zerlegt weil ich dachte ich hätte irgendwas vergessen.

    Im Endeffekt hab ich einen anderen Vergaser drangebaut und den alten mal zersägt.
    Bei beiden war innen ein Riss im Gehäuse, also nicht zu reparieren aber reicht um Buchstäblich zu verzweifeln beim Einstellen.

    Ps, bei unerklärlichen Leistungsverlust auch mal die Durchflussmenge nach dem Nadelventil kontrollieren und auch darauf achten das das Loch im Tankdeckel frei ist.

    Volvo v70
    Wartburg 311 BJ1962
    Trabant 601 L BJ1980
    MZ ETZ 250
    Iwl Berlin
    Simson S50

  • Erstmal vielen Dank für eure schnelle Hilfe! ;)

    Hab am Wochenende wieder etliche Testfahrten gemacht.
    Der Motor läuft soweit gut und das Kerzenbild stimmt auch wenn die Umluftschraube nur 1 1/4 Umdrehungen draussen ist. Es handelt sich um einen originalen Vergaser.

    Nur eins ist seltsam:
    Wenn der Motor kalt ist springt er nicht beim ersten Kicken an und er will absterben wenn ich nicht vollgas gebe. Jedoch nimmt er das auch nicht komplett an sondern tourt immer nur ganz kurz hoch. Dann nach circa zwei Minuten läuft der Motor top.

    Um sich mal ein Bild davon machen zu können habe ich ein Video hochgeladen:
    https://www.youtube.com/watch?v=4YS46C…ature=youtu.bev

    Am Anfang gebe ich vollgas bis 0:12 (Dauert in Wirklichkeit viel länger, hier nur gekürzt dargestellt) damit der Motor nicht abstirbt und dann aufeinmal kommt ein Punkt andem der Motor nicht mehr abstirbt und gut läuft.
    (Das ganze ist in der Garage aufgenommen)
    Woran kann das liegen?


    Und dann habe ich noch eine Frage:
    Beim Umbau zum AOA2 muss in die Platte des Gegenkonusses welche zum Endrohr zeigt zwei 10mm Löcher gebohrt werden. Original sind in diesen zwei Platten, welche durch die dünnen Rohre verbunden sind aber keine Löcher oder? Weil ich am Wochenende festgestellt habe das in beiden Platten sich jeweils ein 8mm Loch befindet, welches definitiv nicht von mir stammt. Deswegen hab ich diese dann einfach zu geschweißt.

  • Wie stehts mit Feuchtigkeit? Wird das Moped ab und an im Regen bewegt? Oder steht im Freien? Klingt für mich ein wenig nach Wasser in der Schwimmerkammer.
    Falls das in Frage kommt, Vergaser abbauen und mal nach dem Restkraftstoff in der Wanne sehen. Sofern da sichtbarer Unterschied zwischen 2 ungemischten Flüssigkeiten ist, wird es ungelöstes Wasser im Sprit sein.

    Gruß

  • Das kann ich absolut ausschließen. Das Moped befindet sich in einer Garage und wird nur am Wochenende aus Freude am Fahren bewegt ;)
    Und den Vergaser hatte ich bestimmt die letzten Wochen 20-30 mal offen.


    Zitat von 2-Takt-Freak;2837251

    Wenn der Luftfilter ordentlich umgebaut ist brauchst du mindestens eine 80er Hauptdüse, ehrer aber eine 85er. Hast du den Schwimmer auch eingestellt? Ich würde mich jetzt nicht daran stören wenn die Leerlaufluftschraube etwas weiter drinnen ist wie der angegeben Standartwert, dafür stimmt man das ja ab.

    Sind Nadel und Nadeldüse von LT?

    MfG

    Schwimmer ist nach der LT Anleitung eingestellt. Nadel und Nadeldüse waren bei dem Zylinder dabei.

    Kann das auch an einer zu großen HD liegen, das der Motor anfangs streikt ?

  • Zitat von Mr. E;2837657

    Jap kann, wenn du das Mop beim Antreten schräg legst, oder den Überlauf zu hälst, läuft er dann eher normal?

    Das werde ich als näüchstes ausprobieren, kann ich so nicht sagen. An was würde es dann wahrscheinlich liegen?

    Die Simmerringe sind erst neu und auch absolut trocken. Den Limaseitigen hab ich auch schon abgesprüht. Der Vergaserflansch hab ich erst auf einen Schleifstein abgezogen, der ist perfekt plan. Die Vergaserzwischendichtung ist neu. Der Kopf ist auch komplett dicht und es sind keine Spuren von Benzin/Ölaustritt/Ruß zu sehen.

    Das mit der Kerze kann sein, dass evtl. die Elektroden durch die ganzen Probefahrten und die 1:25 Mischung schön verdreckt sind. Die werde ich auch direkt gegen eine neue ersetzen.

  • Klingt ja seltsam... das hatte ich noch nicht so extrem.
    Vor allem, dass das Moped dann scheinbar so plötzlich kommt und normal läuft.

    Hätte spontan jetzt auch auf Feuchtigkeit oder anderen Dreck getippt. Vielleicht hat sich ja Kondenswasser im Tank gebildet. Nachdem das Moped angeblich immer in der Garage steht, wäre das nicht ganz unwahrscheinlich.
    Du solltest mal den Vergaser reinigen. Komplett zerlegen und zumindest mal alles mit Druckluft durchblasen. Problem dabei ist nur, wenn der Dreck auch im Tank hängt, wirst du das Problem bald wieder haben. Wenn das Moped ansonsten läuft kann's nicht wirklich was dramatisches sein. Anschauen solltest du dir den Tank und Versager trotzdem mal. Vielleicht ist es das ja. Und es wäre ärgerlich, wenn man deswegen liegen bleibt.

    Zum AOA:
    Im Prallblech, hinten im Endstück, sind ja zwei Platten. Du müsstest für einen korrekten AOA-Umbau in die hintere Platte (also die zum Loch im Endstück schaut) zwei zusätzliche Löcher bohren.

    Zitat von Mr. E;2837705

    Dann würde ich mal die Fakten addieren, mieses Startverhalten, sensibel auf choke, unrundes Leerlaufverhalten und sagen die HD ist zu gross, würde auf 75 runtergehen, die Nadel eins hoch hängen, und nochmal versuchen ihn abzustimmen. Aber wechsel vorher die Kerze bitte.

    Ich finde die BVFs sowieso etwas schwierig auf geänderte Motoren abzustimmen. Das miese Startverhalten könnte genauso gut am Schwimmerstand liegen. Ist der zu hoch und die Hauptdüse passt vielleicht, springt das Moped kalt mit Choke auch nicht an. Das kann an so vielem liegen. Du müsstest schon echt ein halbes Buch schreiben, um das halbwegs zu ergründen. (denke ich ^^)

  • Ist ein Nachbauschwimmer verbaut oder ein original DDR? Ich habs letztens mal ausprobiert, um mit dem DDR Schwimmer auf 8mm vor Schwimmerkammeroberkante zu kommen muss man wirklich auf 25mm geschlossen stellen, beim Nachbau sinds 27-28mm. Der DDR ist halt leichter wie der Nachbau.

    MfG

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