Moderne Stoßdämpfer für Simson?

  • 20W ist eine Klassifizierung für Motoröl, das W steht für Winter. Die Viskositätsklassen für Dämpferöl sind nicht genormt. Um die Viskosität herauszufinden muß man sich das Datenblatt durchlesen. Wichtig ist die Viskosität bei Betriebstemperatur. Die Betriebstemperatur bei Federbeinen liegt bei 60 bis 110 Grad Celsius. Auf der MX-Strecke eher ab 80 Grad aufwärts.
    Für die MZ Federbeine würde ich das Addinol Stoßdämpferöl empfehlen(es gibt davon nur eine Sorte).
    Die Typenbeizeichnung für das Federbein lautet: A22-100-88/8. Der Faktor zwischen Zug und Druckstufe beträgt 10. Druckstufe 80Newton und Zugstufe 880Newton. Der Kolbenhub beträgt 100mm.
    Die Federrate der Feder beträgt 13,4 N/mm bei einer Drahtdicke von 7mm und 18 Windungen. Für die ES Modelle gibt es Federn mit 6,3mm Drahtdicke und für die ETZ251 gibt es Federbeine mit 115mm Kolbenhub.
    Bei deinem Leichtgewicht müßtest du überprüfen wie weit die Federbeine eintauchen und ob noch ausreichen Negativfederweg vorhanden ist.
    siehe: http://www.michu.ch/topic535/story1059.html
    Der sogenannte Race Sag sollte ca. 1/3 des gesamt Federwegs betragen.

  • Jetzt muss ich nochmal dumm fragen, nicht das ich jetzt falsch denke.
    Umso schräger das Federbein umso härter und umso senkrechter das Federbein umso weicher die Dämpfung?

    Habe jetzt bei meiner ersten Runde mit der Cross feststellen müssen das vorallem die hinteren Dämpfer viel zu hart sind.
    Habe jetzt überlegt progressive Federn zu verwenden.
    Nun ist die Frage 7mm Federn von Schwarz oder 6mm von betor.
    Wobei die betor Federn ja noch eine deutlich andere Windung haben.

    Es handelt sich um die ZT Stoßdämpfer bzw mza mit geänderter Zug und Druckstufe.

    Hoffe mir kann jemand weiterhelfen, beim Thema Fahrwerk bin ich noch ziemlich unbewandert.
      :unsure:

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  • Die Dämpfer von ZT waren mir selbst mit 110kg und auf der "weichen" Stellung viel zu hart auf der Straße.

    Deine Frage ist daher ganz interessant

  • Moin,

    es ist genau umgekehrt. Je schräger die Dämpfer desto weicher das Federverhalten. Das ist einfache Mechanik: Der Stoßdämpfer kann eine bestimmt Kraft in Längsrichtung aufnehmen. Steht er exakt senkrecht so wntspricht seine Kraftrichtung genau der Richtung der fahrwerkskraft. Je schräger der Dämpfer positioniert wird desto mehr teilt sich seine Kraft in eine horizontale und in eine vertikale Komponente auf. Nach wie vor trägt ab nur die vertikale Komponente des Dämpfers dazu bei, die Kraft vom Fahrwerk aufzunehmen. Das bedeutet resultierend das die Kraft die der Dämpfer aufnehmen kann kleiner wird, dementsprechend wird er bei gleicher Fahrwerksbelastung stärker betätigt. Das Resultat ist ein weicheres Fahrwerk. Ein weiterer nicht ganz unwichtiger Punkt ist, dass durch die schräge Positionierung wie bereits erwähnt eine horizontale kraftkomponente entsteht. Diese muss von der dämpferaufnahme aufgenommen werden.

    Ist nicht ganz leicht mit Worten zu beschreiben :thumbup:
    Wenn du es noch nicht verstehst kann ich dir später auch eine Grafik zeichnen :D


  • Haben die Dämpfer eine Druckstufe?


    Habe die Dämpfer noch nicht auseinander gehabt, deshalb kann ich die Druckstufe schlecht beurteilen.


    es ist genau umgekehrt.


    OK dann war mein bisheriger Wissensstand doch nicht so verkehrt. War nur etwas durcheinander aufgrund manch gelesenem bzw falsch verstandenem.

    Nun ist natürlich das Problem, das ich die Dämpfer schon deutlich schräger als original verbaut habe.

    Hoffe nun eben mit einer Progressiven Feder noch etwas zu erreichen.

    Hier die Federn von Betor, 6mm Drahtdurchmesser, jedoch großer Windungsabstand.

    Und hier die Feder von Schwarz, 7mm Drahtdurchmesser und enger Windungsabstand.

    Länge ist bei beiden 265mm, ich denke die Federn werden sich kaum unterscheiden. Die Betor feder ist zwar dünner aber durch den großen Abstand der Windungen auch wieder härter.
    Tendiere also zu den Schwarz federn.

    Was könnt Ihr mir dazu noch sagen/empfehlen? :blink:

  • Zitat von *micha*

    Die Dämpfer von ZT waren mir selbst mit 110kg und auf der "weichen" Stellung viel zu hart auf der Straße.

    Deine Frage ist daher ganz interessant

    Mein Bruder wiegt 65kg und ich 95kg für uns sind die Dämpfer perfekt. Man muss sie aber erstmal warmfahren, wie jeden halbwegs guten Dämpfer

  • Man darf die aber auch nicht zu warm fahren. Dann funktioniert dort nämlich garnichts mehr richtig. Für die Straße sicherlich ok, aber im Gelände ist nach 30 min Schluss.

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  • Mein Bruder wiegt 65kg und ich 95kg für uns sind die Dämpfer perfekt. Man muss sie aber erstmal warmfahren, wie jeden halbwegs guten Dämpfer


    Weiß ja nicht wie sich perfekt bei dir definiert aber das es bei einem Gewichtsunterschied von 30kg nicht für beide perfekt sein kann liegt ja auf der Hand.
    Wenn es so grobmotorisch zugehen würde, könnten jw, jsc usw alle zu machen weil keiner mehr ein Fahrwerk abstimmen bräuchte.

    Das im Straßenbetrieb die Defizite nicht so auffallen mag ich mal noch glauben aber im Gelände, über Wurzeln, Schlaglöcher und Co merkt man schon deutlich ob der Dämpfer nun das macht was er soll oder nur Schläge weiterleitet.

    Und mit 80kg müsste der ZT Dämpfer ja absolute Sahne sein für mich, leider nicht....

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  • Wenn du das beurteilen kannst ohne mit den Mopeds gefahren zu sein, ok.
    Mein Bruder fährt die von JSC überarbeitete SB Gabel, ich die original Marzocchi. Gabel und Dämpfer sprechen gleich an und federn genau gleich. So solls sein.

    Ich bin so Harzring Supermoto rennen gefahren und im Offroad schön gesprungen, alles wunderbar und nix schlägt durch.

  • Da muss ich aber zustimmen......gleiche Dämpfer in zumindest ähnlichem Fahrwerk und arbeiten bei 30kg Unterschied gleich ... kann nicht sein

    How do you like your twostroke, angry or really angry?

  • Warum kann das nicht sein? [emoji23]

    Bei ihm ists halt etwas straffer da er leichter ist. Bei mir hats schon schön Sag wenn ich draufsitze und noch ausreichend Federweg.

    Über Wurzeln und co kannste einbauen was du willst, mit der seriellen Dämpferposition wird sich da nix tun da kaum Federweg vorhanden ist.

    Die Charakteristig der JW Dämpfer ist nicht unbedingt schön, hab ich schon auf mehreren Mopeds festgestellt und auch von einigen (zB QT) gesagt bekommen

  • Dann hat das was mit eurem persönlichen empfinden zu tun aber nicht damit das der Dämpfer toll ist.
    Deswegen schrieb ich ja, das es auf der Straße vielleicht gehen mag aber wenn der Stoßdämpfer richtig arbeiten müsste, wird dann zb aus "schön straff" ein springendes Hinterrad...
    Und wie weiter oben geschrieben haben meine Dämpfer keine serienmäßige einbauposition!
    Und was hat es mit dem Federweg zu tun wenn der Dämpfer Stöße nicht ordentlich abfängt?

    Wäre schön wenn noch jemand was sinnvolles zu den progressiven Federn sagen kann.

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  • Also ich hab mit den Federbeinen von ZT keine Erfahrungen. Aber ich glaube Dir ist vorerst die Federrate zu hoch. Abändern kannst du es entweder mit einer anderen Feder oder mit einer anderen Einbauposition der Federbeine.
    Du müsstest mit mindestens einem deiner Anlenkpunkte näher Richtung Schwingbolzen.
    Kannst ja mal die Maße deiner Schwinge und Einbaupositionen schreiben. Wenn die nicht original sind, ist auch ein Vergleich mit anderen Mopeds sinnlos.


  • Kannst ja mal die Maße deiner Schwinge und Einbaupositionen schreiben. Wenn die nicht original sind, ist auch ein Vergleich mit anderen Mopeds sinnlos.

    Also hab nochmal ausgemessen:
    Obere Stoßdämpferaufnahme 8cm weiter Richtung Vorderrad.
    Untere Stoßdämpferaufnahme 34cm vom Schwingebolzen entfernt und 8cm zur Hinterachse.
    Stoßdämpfer Länge Auge-Auge 40cm.
    Schwinge ist die von ZT (also wie originallänge) mit selbst gebauten unteren Aufnahmen.

    Laut JW müsste ich mit der unteren befestigung viel weiter Richtung Schwingebolzen, was doch den Dämpfer wieder steiler und dadurch noch härter macht oder?

  • Zitat von dhperformancegarage


    Laut JW müsste ich mit der unteren befestigung viel weiter Richtung Schwingebolzen, was doch den Dämpfer wieder steiler und dadurch noch härter macht oder?

    Absolut richtig(EDIT: in Bezug auf Fahrwerkshöhe), oder der Dämpfer wird auf Uniball unten Umgebaut. Das Fahrwerk dann kommt hinten höher, falls das gewollt ist.

    EDIT: Karl hat natürlich Recht: Hebelgesetze beachten!

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    Einmal editiert, zuletzt von zoidberg (29. März 2019 um 13:16)

  • Nein, wenn du die untere Aufnahme weiter nach vorne setzt, wird es weicher!! (Hebelgesetz)
    Würde ich auch empfehlen. Mal mit 5cm weiter vor versuchen. Am besten gleich zwei, drei Anlenkpunkte anbringen zum Probieren.
    Am allerbesten gleich ne ordentliche Schwinge die ein paar Zentimeter länger ist und trotzdem weniger wiegt. :)


  • Nein, wenn du die untere Aufnahme weiter nach vorne setzt, wird es weicher!! (Hebelgesetz)
    Würde ich auch empfehlen. Mal mit 5cm weiter vor versuchen. Am besten gleich zwei, drei Anlenkpunkte anbringen zum Probieren.
    Am allerbesten gleich ne ordentliche Schwinge die ein paar Zentimeter länger ist und trotzdem weniger wiegt. :)


    Na jetzt steh ich voll auf dem Schlauch.... :huh:
    Ne Seite weiter vorn im Thread hab ich extra nochmal nachgefragt zwecks Dämpferwinkel und Fischbert hat darauf geschrieben:
    "es ist genau umgekehrt. Je schräger die Dämpfer desto weicher das Federverhalten."

    Jetzt schreibst du wieder ich soll den Dämpfer steiler stellen und damit wird es weicher??
    Mir fehlt jetzt der Aha Moment um das zu verstehen.

    Die unteren Aufnahmen haben 4 Löcher, sieht man nur auf dem Bild sehr schlecht. Das heißt nach vorn verstellen ist kein Problem.
    Ne 3cm längere Schwinge hab ich mir im Nachhinein auch gewünscht aber da war schon alles fertig :(
    Wird aber bestimmt noch kommen.

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  • Wenn du die Aufnahme an der Schwinge vor setzt wird der Hebel länger, das Federverhalten dadurch weicher. Allerdings verlierst du an Federweg da der Dämpfer nahezu gerade steht. Mit schrägen dämpfern ist der Federweg größer

  • Die tatsächliche Hebelübersetzung (von der Krafteinleitung an der Hinterachse bis zum Stoßdämpfer) hängt u.a. vom Winkel der Stoßdämpfer UND der Anbindung auf der Schwinge ab. Für mein Verständnis überwiegt dabei Letzteres. Das heißt bei konstanter Federrate wird das Fahrwerk weicher:
    1) je weiter die untere Stoßdämpferanbindung von der Radachse entfernt ist
    2) je schräger die Dämpfer stehen

    Es gibt noch einige weitere Auswirkungen auf den Federweg und die Veränderung der Hebelübersetzung (Stichwort: Progression).

    Viele Grüße...

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