ZT-Tuning Motorgehäuse 2020


  • Bei Schlitzgesteuerten Motoren geh ich da ein Stück mit was die Einlassresonanz betrifft. Bei Membraner, Drehschieber mit entsprechend starker Aufladung übernimmt aber ganz klar die Auslass/Auspuff Resonanz die vorherschafft, daher Stellt man solchen Abstimmungen mehr KGV zur Verfügung.

    Das trifft auf alle statischen Einlasssysteme zu, auch den Drehschieber. Die Thematik findet sich auch am Viertaktmotor wieder, dort begegnet man der Problematik zum Bsp. mit Schaltsaugrohren und etc. um die Frequenzen auf die Systemdrehzahl zu adaptieren (Saugmotor). Es handelt sich hier immer um schwingende Gassäulen, die sich gegenseitig verstärken können oder sogar auslöschen. Das Auspuffvolumen ist daher auch immer auf das KGV abzustimmen, den beide haben ihre Eigenfrequenz und müssen miteinander harmonieren, weil beide Systeme durch die Spülkanäle miteinander kommunizieren. Macht man das KGV kleiner muss man das APV auch entsprechend reduzieren. Extremwerte einzelner Komponenten sind selten zielführend, wichtiger ist die gesamtheitliche Abstimmung untereinander und somit die Harmonie des Gesamtsystems.

  • Ich hab darüber auch viel gelesen. Das nutzen der schwingenden Gassäule im Ansaugtrakt über verschieden lange Ansaugwege war früher Stand der Technik. Ich hab auch entsprechende Diagramme gesehen. Ich sag Mal so, die Ausbeute ist ein Witz, im mittleren und unteren Drehzahlbereich konnte man mit dem langen Ansaugweg nicht mal 5% mehr Leistung erreichen. Da war eine variable Nockenwellensteuerung viel effektiver.

    Einmal editiert, zuletzt von ZxMadX (16. Februar 2021 um 13:59)

  • Servus,
    also ich habe bei 55er Buchse auf 58.1er Block z. B. keinerlei Nachteile bemerkt.
    Wenn es das Wetter zulässt, dann werde ich aber auch mal einen meiner 50ST und 60ZT St3+ jeweils auf den Block stecken und Vergleiche rausfahren.


  • Ich hab darüber auch viel gelesen. Das nutzen der schwingenden Gassäule im Ansaugtrakt über verschieden lange Ansaugwege war früher Stand der Technik. Ich hab auch entsprechende Diagramme gesehen. Ich sag Mal so, die Ausbeute ist ein Witz, im mittleren und unteren Drehzahlbereich konnte man mit dem langen Ansaugweg nicht mal 5% mehr Leistung erreichen. Da war eine variable Nockenwellensteuerung viel effektiver.


    Man darf aber nicht außer Acht lassen, dass die Gemischbildung hier bei unseren Motoren über einen Vergaser erfolgt und nicht über ein Einspritzsystem. Da wir auch keine Membranvergaser verwenden haben die Druckverhältnisse im Ansaugkanal einen großen Einfluss auf die Gemisch-Zusammensetzung. Stöchiometrische Verbrennung und Lambdawert sind hier die Themengebiete. Wer hier schon mal paar tausend Lambda-Messwerte gesammelt und die Punktewolken ausgewertet hat, weiß wie klar sich hier Änderungen am Ansaugsystem abbilden lassen und weiß auch wo eventuelle Knicke in den Leistungskurven, auf Grund von Abmagerung oder Anfettung herrühren. Auch die Einlassresonanz zeichnet sich bei den Messungen sehr deutlich ab. Übrigens ist das eine sehr gute Methode um die passende Teillastnadelgeometrie zu finden.


  • Kannst du das mal an einer konkreten Punktewolke und Teillastnadelkontur verdeutlichen?


    Die Abtastrate vom Messsystem liegt so ca. bei 4Hz, dabei wird jeweils ein Datenpunkt für die Drehzahl und den Lambda-Wert geschrieben, über ein Potentiometer wird die Schieberstellung dem Datenpunkt noch zugeordnet. Man fährt dann mal so ca. hundert Kilometer um paar Punkte zu sammeln und versucht sämtliche Betriebszustände sicherzustellen. Also eine reine Volllastfahrt macht hier keinen Sinn, dass sollte jedem klar sein. Am Ende hat man paar tausend Datenpunkte welche sich als 3-dimensionalen Wolke darstellen. Weil sich etliche Punkte natürlich auf der Z-Achse überlagern (Z gleich Lambda), auf Grund von unterschiedlichen Lastzuständen, sieht man hier nur Nebel. Die Wolke ist im Prinzip unterschiedlich dick, wenn man aus den Überlagerungen dann Mittelwerte bildet stellt sich die Wolke nur noch als eine mehrfach gekrümmte Fläche im Raum dar, welche dann das Lambdakennfeld beschreibt. Durch eine Einfärbung der Fläche entsprechend den Höhen und Tiefen lässt sich das Kennfeld sehr gut Visualisieren. So lässt sich die Gemischzusammensetzung, für jede Drehzahl in Abhängigkeit zur Schieberstellung ablesen. Somit ist es möglich gezielt auf einzelne Bereiche mit den jeweiligen Komponenten wie unterschiedlichen Nadeln, Cutaway, Düsenstock oder Hauptdüsen einzuwirken. Alle Komponten beinflussen sich, wie kann es auch anderes sein, natürlich gegenseitig, dass kann sich schnell zum Katz- und Mausspiel entwickeln. Klar das die Messung mit jeder Änderung ob Nadelstellung oder Geometrieänderung, etc. wiederholt werden muss, jedoch zeichnet sich hier schnell ein Muster ab und man kommt recht schnell zum Erfolg. Bei der ganzen Aktion geht es natürlich weniger um die maximale Leistung, wobei die mit dem richtigen Gemisch automatisch sich einstellt, als mehr um die Fahrbarkeit, und Schlussendlich um die Wirtschaftlichkeit. Manch einer hat sich vielleicht schon mal gefragt warum der Verbrauch dennoch so hoch ist obwohl er doch recht gesittet gefahren ist, oder warum nimmt die Leistung kaum zu wenn ich von Halbgas auf Vollgas drehe, ist die Teillast richtig und die Volllast zu fett oder magert es etwa noch ab. Oder wie ist mein Leerlaufgemisch, ich drehe an der Gemischschraube aber finde keine optimale Einstellung, der Motor beschleunigt aus der Leerlauf schlecht, verwende ich überhaupt die richtige Leerlaufdüse, für all das gibt es dann eine klare Antwort und das ewige rumprobieren hat ein Ende und man weiß, dass man das Optimum für sein System gefunden hat.

    Einmal editiert, zuletzt von flymo (16. Februar 2021 um 17:40)

  • Klare Antworten gibt es nur wenn man die Meßwerte auch interpretieren kann.

    Hallo flymo,

    ich habe zu deiner Meßmethode vier Fragen was die Praxis betrifft.
    Wo hast du die Lambdasonde plaziert?
    Wo nimmst du die Drehzahl ab?
    Wie hast du das mit dem Potentiometer für die Schieberstellung des Vergasers realisiert?
    Welchen Datenrecorder benutzt du?

    Ich hatte mir das LM2 von Inovate gekauft und bin mit diesem Gerät überhaupt nicht zufrieden.


  • - Sonde steckt ca. 100mm nach Diffusor-Beginn um vom Frischgas durch den Ladungswechsel verschont zu bleiben.
    - Drehzahl kommt von der Zündung (Kerzenkabel)
    - Potentiometer an Gasarmatur schrauben und mit einem Gummiriemen direkt vom Gasgriff antreiben
    - Das von dir genannte LM2 wäre ein gängiges Messsystem, wichtig ist mit einer Breitbandsonde zu arbeiten


  • Das klingt ja abenteuerlich. Die Spannungsversorgung ist beim Kleinkraftrad auch problematisch. Ich mußte bei meiner Honda mit reinem Wechselstrom-Bordnetz eine 12Ah Batterie auf der Sitzbank anbinden. Die Heizung der Sonde schluckt schon 10 Watt.

    Wüsste nicht wo hierbei das Abenteuer ist, dass funktioniert wie ein Drosselklappenpotentiometer. Und wie bekannt hat Simson auch ein Gleichspannungsbordnetz und eine Batterie, von daher kein Problem und die 10W Heizleistung sind kein Ding, da kann man 5h heizen ohne das der Motor läuft. Das Ergebnis zählt am Ende, wie man das erreicht bleibt jedem selber überlassen, man kann auch mal die Trampelpfade verlassen.

  • Einen Schieberegler als Poti der vom Bowdenzug angesteuert wird fände ich einfacher. Mich interessiert es wie deine Konstruktion aussieht.
    Teure Elektronik würde ich von der Elektrik einer Simson fernhalten. Mit welchem Gerät hast du deine Messungen gemacht?

    Zitat

    Und wie bekannt hat Simson auch ein Gleichspannungsbordnetz und eine Batterie, von daher kein Problem und die 10W Heizleistung sind kein Ding, da kann man 5h heizen ohne das der Motor läuft.

    Wenn das Abgas noch kalt ist(unter 350 Grad), ist die Heizleistung der Sonde um einiges größer.

  • Hatte ich doch bereits geschrieben welches Gerät sich dafür eignet. Selbstverständlich kannst du ein Linearpoti über den Bowdenzug ansteuern, wenn du meinst das sich das einfacher in das System einbinden lässt. Drosselklappenstellungen werden übrigens auch über ein Drehpoti erfasst als es dort noch Bowdenzüge gab. Beachte dabei die Systemauflösung welche du bei einem 20mm Vergaser hast, dir stehen hier nur 20mm Weg zur Verfügung und bei 1/4Gas sind das nur 5mm, dabei musst du aber noch den Öffnungsspalt vom Leerlauf abziehen. Bei einem Drehpoti kannst du über den Riementrieb dir ein passendes Getriebe selber herstellen, indem du dir passende Riemenscheiben druckst und somit den Wertebereich des Potis voll ausnutzt.

    Die Leistungsaufnahme der Sonde ist Temperaturunabhängig, der Strom wird getaktet und die erforderliche Energie und damit Temperatur geregelt also sprich über die Einschaltdauer.

  • Zitat

    Hatte ich doch bereits geschrieben welches Gerät sich dafür eignet.


    Ich hatte nicht danach gefragt, mich interessiert welches Meßgerät du für deine Messungen verwendest und ich würde mir gerne deine Poti Konstruktion anschauen.

    Ich kann das LM2 für Einzylindermotoren nicht empfehlen. Um nur mal ein Straßenmoped abzustimmen ist das Preisleistungsverhältnis meiner Meinung nach nicht passend. Falls jemand positive Erfahrungen mit dem LM2 gemacht hat würde mich das interessieren.


  • Ich hatte nicht danach gefragt, mich interessiert welches Meßgerät du für deine Messungen verwendest und ich würde mir gerne deine Poti Konstruktion anschauen.

    Ich kann das LM2 für Einzylindermotoren nicht empfehlen. Um nur mal ein Straßenmoped abzustimmen ist das Preisleistungsverhältnis meiner Meinung nach nicht passend. Falls jemand positive Erfahrungen mit dem LM2 gemacht hat würde mich das interessieren.


    Ich hab mal ein altes Bild ausgekramt, zu deiner Frage zur Konstruktion.

  • Das wird wahrscheinlich nach dem Abstimmen wieder zurückgebaut.
    Ich hatte anfangs beim messen Probleme mit unplausiblen Meßwerten. Das kam dadurch das ich keine Löcher in die Krümmer bohren wollte und die Lambdasonde im Schalldämpfer plaziert habe wo sie in Kontakt mit Fremdluft gekommen ist. Jetzt nutze ich eine Konstruktion aus Rohren und Schläuchen bei der das Abgas in einem Bypaß zur Sonde geführt wird.

  • Wieso macht ihr euch so einen Riesen Arbeit mit dem Poti? und für was braucht ihr ein Poti?


    Ich markiere mir die Gasstellungen 1/3, 1/2, 3/4, Vollgas ist ja eh klar und fahr das im höchsten Gang auf den Prüfstand ab und Mess das mit einen Innovate LM1, dann bekommst du recht schnell aufschluss über deine Gemisch zusammensetzung. ein Komplettes Kennfeld mit 16x16 Stützstellen kannst du eh nie rausfahren da musst du viele Werte interpolieren.

    deine Stellungen kann man sich da dann in Grad umrechnen, das ist genau genug um einen Vergaser abzustimmen.


  • Wieso macht ihr euch so einen Riesen Arbeit mit dem Poti? und für was braucht ihr ein Poti?


    Ich markiere mir die Gasstellungen 1/3, 1/2, 3/4, Vollgas ist ja eh klar und fahr das im höchsten Gang auf den Prüfstand ab und Mess das mit einen Innovate LM1, dann bekommst du recht schnell aufschluss über deine Gemisch zusammensetzung. ein Komplettes Kennfeld mit 16x16 Stützstellen kannst du eh nie rausfahren da musst du viele Werte interpolieren.

    deine Stellungen kann man sich da dann in Grad umrechnen, das ist genau genug um einen Vergaser abzustimmen.

    Und die Sonde kommt in den Kegel rein, bei mir immer so 7cm nach ende Krümmer.

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