16N1-11 Standgas und Teillast

  • Hallo,

    ich habe ein Problem mit meinem FEZ 16N1-11. Der werkelt aktuell in meinem eigenbau 60er mit Ori-Luftfilter, AOA1 und Vape auf 1,6 v. OT.
    Problem: Standgas und untere Teillast lassen sich nicht vernünftig abstimmen
    Vergaserdaten: 75HD, ori Nadel 4. Kerbe von Oben, LGS 4! Umdrehungen draußen, Schwimmer nach Messschieber eingestellt & mit Senfglasmethode kontrolliert

    Ich habe versucht das Standgas einzustellen, das geht problemfrei, nur die Gemischschraube muss außergewöhnlich weit heraus gedreht werden (warmgefahren, etc.). Wenn ich nun ein Stück gefahren bin, und dann an einer Ampel anhalte, tourt der Motor nicht vernünftig ab, der bleibt so bei 2000-3000 Umdrehungen.
    Des weiteren kommen Startschwierigkeiten dazu, egal ob der Motor warm oder kalt ist.
    Ich hätte jetzt ja auf den Chockgummi getippt, was auch das weite Herausdrehen der LGS erklären würde, aber der ist noch vollständig und der Chokekolben fährt auch problemfrei nach unten.

    Hat jemand eine Idee was das sein könnte?

    Warnung: Simson kann süchtig machen :rockz:

  • Hatte selbiges Problem vor kurzem allerdings mit einem MZA BVF.
    Das hängen des Gases nach Vollgas lag bei mir tatsächlich an einem klemmenden Gasschieber im Vergaser, Probier mal deine Standgasschraube weiter raus zu drehen und schau ob es immer noch klemmt/hängt, das hat bei mir geholfen bzw um das auszuschließen.

    Ansonsten war bei meinem Vergaser auf Teufel komm raus auch das LLG nicht einzustellen, vermutlich zog der Vergaser Nebenluft direkt über das Gewinde der LLG Einstellschraube.

    Wenn deine Gassannahme schlecht ist kannst du auch die Nadel mal tiefer hängen damit es magerer im Teillast wird, dann wird auch die Einstellung der LLG Schraube etwas weiter drinnen liegen.


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  • LGS zu weit offen, Leerlaufgemisch zu mager.

    Mag schon sein, aber die höchste Leerlaufdrehzahl wird halt in der Stellung erreicht, worauf alle gängigen Anleitungen abzielen.


    Das hängen des Gases nach Vollgas lag bei mir tatsächlich an einem klemmenden Gasschieber im Vergaser

    Kann ich ausschließen.


    Wenn deine Gassannahme schlecht ist kannst du auch die Nadel mal tiefer hängen damit es magerer im Teillast wird, dann wird auch die Einstellung der LLG Schraube etwas weiter drinnen liegen.

    Ich versuchs mal, wie weit kann man mit der Nadelposition gehen, ohne das es zu mager wird? Ich hab da ein wenig Bedenken mit Klemmen und co.

    Warnung: Simson kann süchtig machen :rockz:

  • Die höchste Leerlaufdrehzahl wird erst bei Lambda weit über 1 erreicht, dass ist viel zu mager, angestrebt wird im Leerlauf Lambda 0,90-0,95. Dieser Wert entspricht einem CO-Gehalt von 4% welcher auch der Herstellervorgabe entspricht. Außerdem ist die LLR-Schraube nach erreichen der höchsten Drehzahl wieder X Umdrehungen zurückzudrehen, versuch mal dein Glück! Die Nadelposition hat bei dieser Schieberstellung keinen Einfluss auf das Leerlaufsystem.

  • Ich sag auch dass die Gemischschraube zu weit draussen ist. Eigentlich sollte man sie soweit rein drehen können solange sie das Gas noch sauber annimmt.

    TÜV-Moped S51B 1985 (ZT90N, ZT-Reso D bzw. JMP Sport Classic, VM24, 5-Gang)

    S51 Enduro 1986 Schmitt Sportfreund 60ccm 4-Gang


  • Außerdem ist die LLR-Schraube nach erreichen der höchsten Drehzahl wieder X Umdrehungen zurückzudrehen, versuch mal dein Glück! Die Nadelposition hat bei dieser Schieberstellung keinen Einfluss auf das Leerlaufsystem.

    Haste 'ne konkrete Anzahl Umdrehungen wo man sich so ungefähr dran halten könnte? Oder einfach nach Gefühl? Hab leider kein Abgasmessgerät.
    Nadelposition würde ich dementprechend "nachstellen" wenn das Übergangsverhalten nicht passt.

    Warnung: Simson kann süchtig machen :rockz:

  • So, ich hab nun die LLR-Schraube auf 2,5 Umdrehungen reingedreht, Standgas hält sie nun zuverlässig auch nach längerer Fahrt.
    Einziges Manko ist nun noch, dass wenn man Vollgas fährt und dann den Gashahn zudreht der Motor wegbleibt, also kein Nachtakten, aber auch kein gewöhnliches Abtouren, wie wenn man den Schlüssel rum macht eben. Aber bei z.B. Halbgas kann man problemlos das Gas zudrehen, da passiert nichts. Soweit ich weiß wird ja nachtakten durch zu mageres Leerlaufgemisch "erzeugt" (?) was ja heißen würde das mein Leerlaufgemisch nicht zu mager wäre?

    Warnung: Simson kann süchtig machen :rockz:

  • Dieses kurze wegbleiben nach Vollgas hatte ich auch beim 16er BVF immer an Tuning Motoren die bissel höher gedreht haben, hab ich nie richtig weg bekommen. Vermute das hängt mit dem Ausschnitt am Gasschieber oder der Düsenstock Geometrie zusammen. Kann auch sein das dein Schwimmernadelventil nicht schnell genug Benzin nachlässt, hast du ein 2,0er Einlassventil oder größer verbaut?


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  • Nö alles stino am Vergaser bis halt auf die Einstellung + HD. Denke aber mal, dass das Nadelventil echt kein Problem darstellt, weil ja die 75er HD noch relativ klein ist und die Vergaserwanne nicht so schnell leer werden sollte.

    Warnung: Simson kann süchtig machen :rockz:

  • Haste 'ne konkrete Anzahl Umdrehungen wo man sich so ungefähr dran halten könnte? Oder einfach nach Gefühl? Hab leider kein Abgasmessgerät.
    Nadelposition würde ich dementprechend "nachstellen" wenn das Übergangsverhalten nicht passt.


    Die Öffnungszahl der LGS kann man nicht pauschalisieren, schon alleine das Feststellen der höchsten Drehzahl wird selbst mit einem digitalen Drehzahlmesser problematisch, weil um λ 1 der Motorlauf sehr unregelmäßig wird. Weiterhin hat die LGS einen exponentiellen Wirkbereich, das heißt mit steigender Öffnung nimmt die Wirksamkeit ab. Bei ca. 3 Umdrehungen verliert die Schraube dann nahezu ihre komplette Wirksamkeit.

    Die exakte Einstellung kann man tatsächlich nur mit einem Messgerät ermitteln, daher wurden die 16N3 Vergaser damals nach ihrer Einstellung im Werk auch verplombt um einer nachträglichen Verstellung vorzubeugen. Ein korrekt eingestelltes Leerlaufgemisch macht sich durch einen sehr ruhigen und gleichmäßigen Motorlauf bei ca. 1.250U/min bemerkbar. Läuft der Motor jedoch unregelmäßig, hackt (Zündaussetzer) und immer so an der Grenze das er auch mal ausgeht, ist meist ein Indiz für eine mangelhafte Einstellung.

    Man darf den Wirkbereich der LGS nicht unterschätzen, denn sie hat nicht nur Einfluss auf das Leerlaufgemisch, sondern der Einfluss reicht bis ca. 25% der Schieberöffnung. Erfahrungsgemäß nutzt man im Straßenbetrieb ca.45% der Nutzungsdauer nur eine Schieberöffnung von ca.20%, die übrigen 55% verteilen sich auf andere Schieberöffnungen wie Volllast, Teillast oder sogar nur Leerlauf, man bewegt sich also sehr oft im Einflussbereich der LGS. Die Einstellung hat daher auch entscheidenden Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch und natürlich auch auf die Kraftentfaltung im Schwachlastbetrieb.

  • Is ja interessant. Man könnte auch ganz nett mal bei der Dekra fragen, ob die mal kurz nen Momentchen Zeit dafür hätten, das nach CO-Gehalt abzustimmen.

    Edit: Da war einer schneller :D

    Warnung: Simson kann süchtig machen :rockz:

  • Na die werden sich freuen. Bringt halt nix wenn die Vergaser teilweise so schlecht produziert sind das sich das LLG nicht vernünftig einstellen lässt, das hab ich bei einigen MZA BVF der aktuellen und auch älteren Charge schon gehabt nun.

    Probier bevor du zu einer Werkstatt fährst erstmal was passiert wenn du die LLG Schraube ganz rein drehst, normalerweise sollte der Motor da so fett laufen und das die Drehzahl immer weiter runter geht und er aus geht. Wenn das schon nicht der Fall ist und er trotz weiter rein gedrehter Schraube normal hoch dreht kannst du es schon vergessen, dann zieht er irgendwo „Nebenluft“ wahrscheinlich direkt über das Gewinde der Einstellschraube oder am Gasschieber, so wird das nie vernünftig laufen in dem Bereich, Kaltstart wird immer schlecht sein und das Ansprechverhalten auch.

    Eventuell hilft manchmal eine kleinere LLD, das Set gab es mal bei JW Sport.


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  • Das klappt nicht, weil selbst die teuren Geräte nur bis 30.000 ppm (3%) CO messen können, dass reicht nicht für Vergasermotoren ohne Kat wo der Zielwert 4,5% ist. Messgeräte aus der Heiztechnik sind hochsensibel, jedoch messen die das nur unter der Grasnarbe, daher wird dort auch in parts per million gemessen und nicht mehr in Prozent.

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