Kette Ölen oder Fetten?

  • Guten Tag,

    ich habe eine Frage,
    ich fahre an meiner Schwalbe mit offener Kette, also ohne Kettenkasten.

    Ich habe sie neu aufgebaut und würde gerne wissen ob es reicht, wenn ich Ketten-Öl ran mache.

  • Da bin ich anderer Meinung - es gibt extra Kettensprays, deren Inhalt extrem schleuderfest ist. Außerdem hat die dünnflüssigere Konsistenz die Eigenschaft, in alle Glieder und Rollen und Verbindung hineinzukriechen, das bekommt man mit einem Fett nicht hin. Anleitung beachten - manche Sprays sollten über Nacht ablüften!

    Suche Nabenputzer für meinen SR50-Roller und einen Seitenständer für das Duo 4/1 :thumbup: - Juuhhuuu - Wheelie mit nem Duo rockt :D

  • Was gut ist, ist das Kettenspray von 24MX/A9. Das ist sprühbar sehr dünn und kriecht überall rein, sobald die flüchtigen Stoffe raus sind nach paar Minuten wird das wie Honig und bleibt lange an der Kette kleben.

  • Schau doch mal in die einschlägigen Onlineshops, die Kettenkästen sollte es doch als Ersatzteil wieder geben, es gibt auch noch gute Gebrauchte am Markt.

    Klar ist eine offene Kette schneller geschmiert als jedes Mal den Gehäusedeckel abzuschrauben aber der Handgriff mehr wird dir die Kette und deine Ritzel mit einer hohen Standzeit danken und du sparst dir vor jeder Schmierung (aller 500km) das extrem aufwendige reinigen der Kette.

  • Was soll das Fett an der Kette bewirken außer, dass es den Schmutz anzieht und durch die Fliehkraft wieder abgeschleudert wird. Die Kette wird im Betrieb erheblich wärmer und die Viskosität des Fettes reduziert sich erheblich, was den o.g. Vorgang noch beschleunigt. Bei den verwendeten Ketten handelt es sich um Rollenketten, die entscheidenden Gelenkflächen befinden sich im inneren der Glieder, zwischen den Rollen, den Hülsen und den Bolzen, hier kann nur ein kriechfähiges Spray vordringen. Will man ein Fett verwenden müsste man die Kette in ein geeignetes heißes Fett tauchen (Hersteller), anderweitig dring das Fett nicht an die notwendigen Stellen vor. Auch ein Spray benötigt hier eine Ablüftzeit um nicht der Zentrifugalkraft zum Opfer zu fallen.

  • Also ich verwende ein dünnes aber Schleuderfestes Hochleistungsfett aus dem Maschinenbau für Ketten . Im geschlossenen System passiert da nix da reicht regelmäßig ölen oder irgendwas für Ketten . Keine Wissenschaft draus machen

  • Wie so oft im Leben heißt die Antwort: Kommt darauf an.

    Kettensprays funktionieren halbwegs gut. Das Öl kriecht rein und bleibt nach ein wenig Zeit gut haften. Problem dabei ist, dass daran auch der Dreck gut haftet. Das führt nach einer Weile zu einem klebrigen Dreckgemisch, dass den Verschleiß sogar erhöht, weil es wunderbar an Kette und Zähnen reibt.
    Wenn du die offene Kette unbedingt haben willst (auch wenn man die bei der Schwalbe kaum sieht), dann geht das nur mit einer gewissen Pflege gut. Das heißt: regelmäßig säubern und neu fetten. Auch fürs säubern gibt es tolle Sprays, wie etwa Motul Chain Clean. Das Holt dir den Dreck schon runter.

    Langlebiger und wartungsfreundlicher bleiben immer die im Kettenkasten gekapselte Ketten. Die hab ich auch immer einfach mit Kettenspray eingefettet. Hier wird auch oft Fett genommen, wobei das mitunter auch gut geht, wenn die Kette schon in einem Fettklumpen läuft.

    Im Rennbetrieb bin ich inzwischen auf ganz normales Öl (Getriebeöl, was eben gerade da ist) umgestiegen und reibe damit die Kette behutsam ein. Hintergrund ist, dass die Kette dann leichter läuft und die Verlustreibung niedriger ist. Natürlich muss sie dann ebenfalls regelmäßig gesäubert und neu geölt werden. Das stört in dem Fall aber nicht so sehr.

    "Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart." - Curt Goetz

  • Jeder hat da sein eigenes Rezept .

    Bei meinen DDR Mopeds mit gekapselter Kette hab ich etwas Liqui Moly 3520 LM 47 MOS2 aus der NLGI 2 Klasse im Kettenkasten. Dünneres Renolit SO-GFO 35 GP0H30 aus der NLGI 0 Klasse hatte ich auch schon drin, arbeitet sich aber an der Unterseite des Seitendeckels raus. In den letzten 12 Jahren ist nicht eine Kette verschlissen. die wurde höchstens mal gewechselt weil ich Übersetzunsbedingt auf einen anderen Satz gewechselt bin. Bei meiner 600er Enduro wird alle 500km dünn SAE140 draufgepinselt. Es krabbelt rein, schleudert samt Dreck auch wieder ab. Alles was lange haftet, bindet auch Dreck und gibt ne schöne Schmirgelpaste.
    Seit dem Wechsel vom Spray aufs 140er Öl hab ich selten nachspannen müssen, was ein gutes Zeichen ist. Zumal ich die Kette außer nach Fahrt durch die Pampe, nicht groß reinige sondern erneut wieder dünn einpinsle.

    Auf meiner Triumph hab ich den Scottoiler dran, genial, das Schleuderöl immer mal von der verchromten Felge abwischen, so erspart man sich auch den oft von innen korrodierten Felgenring. Mancher Bug ist halt doch ein Feature :D

    Soviel zu meinen Praxiserfahrungen.

    Simson S70E, G85+, Stock85
    Simson S70, LT90Reso

    Simson S51E Stino
    MZ ES250/2 Bj.68 5GG 275ccm
    Stihl 08S 56ccm 3,4PS
    Werus ES35 C

    Farymann Typ D

    Meine drei Buben heißen alle Fritz, außer der Karl, der heißt Schorsch.

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