Alles anzeigenIch möchte jetzt, nach einiger Zeit mal ein Fazit zu meinem Gehäuse von JW geben.
Verbaut wurden:
RZT MTX Welle, 52mm Hub mit 105mm Pleuel
Ronge 5 Gang Renngetriebe mit langem Ersten (10:38)
K7 mit Langer Übersetzung
Schaltwalze Nadelgelagert, Schwenkhebel von AKF (mit dem ich noch nie Probleme bei herkömmlichen Gehäusen hatte!)
Der Rest übliche NeuteileGekauft habe ich es im November 2021, für damals noch 870€ inkl. dem Kupplungskit. Letzteres hatte Jeffrey beim Versand vergessen, nach einem Anruf kam es für mich selbstverständlich kostenlos bei mir an.
Auf den ersten Blick sah alles sehr gut aus, lediglich die Passstifte am Kupplungsdeckel gingen relativ leicht rein. Die zwischen den Motorhälften saßen allerdings wie erwartet, schön stramm (beidseitig).Bei der Montage habe ich zum Ausgleichen mit Dummylagern gearbeitet. Vorrangig, um die unten geführte Welle mittig einzusetzen, aber als ich dabei war, habe ich gleich mal alles kontrolliert. Der Erste Gang schliff bei mir am Gehäuse, an der Auflage des Kickstarterrades. Zusätzlich zum neu Ausgleichen des Getriebes musste ich unter das 16004 Lager eine 0,3mm Passscheibe legen, damit da genug Platz war. Ich war etwas verwundert, aber habe weiter gemacht. Alles weitere lief dann auch gut, das Gehäuse ließ sich gut zusammensetzen (Passstifte waren drin!) und mit angezogenen Schrauben (einem Lager links und ohne Wellendichtringe) drehte sich die Kurbelwelle von allein mit dem Pleuel nach oben. Lief also alles sehr freigängig, so wie es sein soll.
Als ich die Schaltung einbauen wollte, kam es dann aber wieder zu Problemen... Dem Schwenkhebel stand der Lagersitz des Kupplungswellenlagers im Weg, da habe ich am Schwenkhebel Material abgetragen, damit dieser da gut vorbei kommt. Trotzdem schlug er dann in den höheren Gängen am Gehäuse an (dort, wo bei originalen Gehäusen manchmal eine Fase sitzt, die man wegschlägt), weshalb ich dann im zusammengebauten Motor am Gehäuse Material abtragen musste. Dummerweise habe ich das vorher nicht geprüft. Außerdem musste ich oben am Gegenlager des Schwenkhebels etwas vom Gehäuse abfräsen (was und wo da genau, weiß ich leider nicht mehr).
Etwas im Brass darüber habe ich den Motor fertig gebaut und einige Zeit später, als das Fahrwerk fertig war, eingebaut. Da musste ich Feststellen, dass der Kickstarter nicht freiwillig ganz zurück nach oben dreht, sondern ein paar Grad vorher stehen bleibt. Das liegt (nehme ich an) daran, dass die Führung des Kickstartermitnehmers im Gehäuse nicht glatt, sondern mit Stufen gefräst wurde. Durch die Abnutzung am Gehäuse wurde das aber mit der Zeit besser. Vielleicht spielt da aber auch die eventuell nicht ganz so steife Nachbaufeder eine Rolle, könnte natürlich sein.Nachdem der Motor dann aber eingebaut war und ich mich an die Abstimmung gemacht habe, kam mal wieder ein Problemchen... Er zog Nebenluft, und irgendwie konnte ich durch absprühen nicht rausfinden, woher. Zylinder und Kopf plangedreht, auch andere Zylinder mal probiert (originale MTX 80, MTX115 und MTX130). Wellendichtring an der Zündung 2 mal gewechselt und keine Besserung. Fußdichtung hatte ich immer neu gemacht. Irgendwann fiel mir auf, dass die Schrift auf dem Dichtpapier nur einseitig auf den Zylinder übertragen wurde. Also schaute ich mir das Gehäuse an, siehe da, die Dichtfläche war nicht plan. Die Fläche der linken Motorhälfte stand ca. 1/10 unter der der rechten Hälfte, die 0,5mm Dichtungen konnten das nicht ausgleichen.
Ich habe daraufhin JW angerufen, und am Telefon sagte man mir (das ist kein Scherz), ich solle die Gehäuseschrauben lösen und einen Zylinder über die Stehbolzen fest anziehen, sodass sich mittels Schonhammerschlägen die Gehäusehälften ausrichten. Auf meine Frage, wie das denn mit den Passstiften gehen soll, hieß es, so genau seien die Passstifte nicht, das könnten die nicht verhindern. Auch den (absolut frei laufenden!) Wellen mache das 1/10 koaxialer Fehler nichts aus.
Natürlich bin ich diesem Rat nicht nachgegangen, sondern habe die Zylinder mit Fußdichtung und Dichtmasse verbaut. Bisweilen hält das, die Frage ist, wie lange.
Das war prinzipiell mein Fazit zu dem Gehäuse. Scheinbar ist das bei mir aber ein Einzelfall gewesen, zumindest habe ich noch nicht von vielen gehört, die mit dem Gehäuse Probleme hatten.
Grüße,
du bist nicht alleine. Auch ich hatte Probleme mit dem Gehäuse. Und es ging soweit, dass ich mein MTX Projekt verworfen habe. Nun liegt das Gehäuse, Ronge 4 Gang, 50er Kurbelwelle etc. bei mir rum...
Aber mal von vorne. Ich hatte das Gehäuse im Februar 2021 gekauft. Durch einen Arbeitsunfall meinerseits, hat sich der Zusammenbau nach hinten geschoben und so wollten ich und mein bester Kumpel, letztes Jahr im Januar/Februar voller Freude mit dem Zusammbau starten. Die Passungen der Lagersitze passten schonmal nicht richtig. Beim Einbau des Getriebes angekommen, stellten wir fest, dass der Lagersitz für das 16004er Lager zu tief gefräst war. Wir hatten glücklicherweise ein neues MZA Gehäuse zum gegenmessen da. Original haben wir 20mm Tiefe gemessen. Beim CNC-Gehäuse waren es, soweit ich das richtig in Erinnerung habe, 20,5mm. An dem Punkt stoppten wir, nachdem die Passstifte nur so in die Bohrungen fielen, anstatt saugend, die Fasen der Lagersitze einfach zu klein gefertigt waren, Lagersitze teilweise unrund, Einstichnuten der Segeringe scharfkantig und der Lagersitz der Kupplung konisch war.
Auf nachfragen und aufklären, tauschte uns JW das Gehäuse ohne Probleme um. Das "neue" Gehäuse war tatsächlich etwas überarbeitet. Passstifte gingen saugend in die Bohrungen, Fasen waren größer, hätten aber noch etwas größer sein können. Lagersitz des 16004er Lagers passte diesmal auch. Allerdings passte der Lagersitz des breiten Kupplungslagers nach wie vor nicht. Obwohl das Gehäuse wirklich bockheiß war, fiel das Lager einfach nicht rein. Wir mussten das Lager einziehen. Getriebe eingebaut und wir stellten fest, dass es sich schwer drehen ließ. "Was ist denn nun wieder?!" dachten wir. Getriebe wieder raus, Lager raus und das Ende vom Lied war, dass der Lagersitz gefressen hatte. Ganz großartig!!!!! Der Lagersitz musste nun nachgearbeitet werden, aber eigentlich ist er Schrott, obwohl er "wieder" funktioniert... Das war dann auch der Punkt, an dem ich gesagt habe "Schluss mit dem Scheißdreck" und mir ein anderes Projekt zusammen gestellt habe. Ich weiß nicht, wie die Gehäuse mittlerweile sind, aber die beiden, die ich hatte, sind und waren einfach schlecht gefertigt, das muss man einfach so sagen. Ich will niemanden schlecht reden und sage auch nur das, was mir andere Zerspaner zum Gehäuse gesagt haben.
Geil, wenn solche Ideen umgesetzt werden, aber dann bitte auch vernünftig und richtig. Bei solchen Preisen soll das Zeug schon passen.
Gruß Chris