Wichtig: Die große Filtermatte darf nicht schwingen. Hier kann man sich an der Konstruktion des FILU-Filters orientieren.

Ich bastel mir ein S120 Motor in Stino-Optik mit Enduro-Fahrgestell
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Wie willst du die Ansauggeräusche in den Griff bekommen?
Als erstes soll die Verwendete Luftfiltermatte den Schall schlucken. Danach werden alle Löcher im gesamten Kasten verschlossen, das nur noch die Luft durch meine 2 gedrehten Rohre kommt. Als Drittes soll der der gesamte Luftfilterkasten und der Seitendeckel gedämmt werden. Die Länge der beide Rohre nimmt auch noch einmal eine Menge Schall weg.
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Würde behaupten du stopfst keinen Schaumstoff in deinen Auspuff um den Schall zu dämpfen, bei einigen Cross-Maschinen wird das zwar gemacht (Miwo), weil der Auspuff einen zu hohen Körperschall hat aber warum willst du das bei der Ansauganlage tun? Beide Anlagenteile haben im Prinzip die gleiche Funktion, und zwar den Motor beim Ladungswechsel zu unterstützen. Das was du vor hast ist weit weg von einer Unterstützung, vielmehr baust du dir eine Drossel. Schaumstoff hat einen absorbierenden Charakter, dabei wird Schallenergie in Wärme umgewandelt, man kann auch sagen die nutzbare Schallenergie wird vernichtet und steht für den Ladevorgang nicht mehr zur Verfügung. Daher sind Ansaug- u. Abgasanlagen nicht auf Absorption, sondern immer auf Reflexion auszulegen.
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Hast du einen Vorschlag wie das Aussehen sollte? Irgend ein Filtermaterial brauche ich ja. Oder meinst du die Dämmung des ganzen Kastens?
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Filter wird benötigt, ganz klar aber die Auskleidung ist absolut kontraproduktiv.
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Okay. Das wollte ich eigentlich ausprobieren, aber das kann ich mir dann ja sparen. Danke
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Berechtigte Frage bei einem Wolf im Schafspelz.
Es gibt auch andere Lösungen, die genügend Luft liefern.
Keine zusätzliches Rohr vonnöten. (Das bringt den meisten Krach).
Einfach unteren Batteriedeckel weglassen
und schick.
Ich habe bei meiner MZ die Erfahrung gemacht das mehrere unterschiedliche Einlässe die Abstimmung des Vergasers sehr erschweren, und den Leistungsverlauf verschlechtern.
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Jedes System ist anders. Was bei der MZ schlecht war, kann bei der Simson sehr gut sein.
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Da hast du wohl Recht. Aber wenn ich 2 Ansaugwege habe die unterschiedlich lang sind, habe ich auch 2 Schwingungen im System. Diese Schwingungen überlagern sich. Das führt dazu das sich in manchen Drehzahlbereichen die Schwingungen überlagern ( sich gegenseitig verstärken ) oder im schlimmsten Fall gegenseitig aufheben. Deshalb ist auch an originalen Luftfilterkästen immer nur ein Luftfiltereingang verbaut ( oder eben identische ).
Normen
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Hallo Normen,
hast Du Deine zwei großen Rohre bezüglich Länge und Durchmesser auf das Volumen der Herzkastenhälfte angepasst / gerechnet?
Aus einem alten Artikel in der KFT 1968 konnte ich mal entnehmen das man bei der Entwicklung von der KR51 zur KR51/1 (und analog beim Star) eine - ich formuliere es mal in meinen Worten - Resonanzfrequenz von 30Hz in der Ansauganlage geschaffen hat um dem Motor insbesondere in niedrigeren Drehzahlen einen guten Füllungsgrad zu ermöglichen.
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Die beiden Rohre sind gleich lang, und gleich im Durchmesser. Durchmesser 40mm Innen und 160mm lang. Gerechnet habe ich da nicht viel, weil ich da nicht so viel Ahnung von habe. Die 40mm Durchmesser (mal 2) sollten erfahrungsgemäß für den Motor reichen. Um den Schall schlucken zu können müssen die Rohre mindestens 3-4Mal so lang sein wie der Durchmesser. Zum erstmaligen Testen habe ich jetzt eine Basis gebaut. Der Motor wird komplett ohne Luftfilter abgestimmt. Dann kommt die Verbindung zum Luftfilterkasten dran (natürlich wird der Seitendeckel und die Luftfiltermatte erntfernt). Bei der Testfahrt stellt sich dann sehr schnell heraus ob der 40mm Stutzen ausreicht. Ist die Verbindung zum Kasten so weit optimiert das keine Leistung mehr verloren geht, wird die Luftfiltermatte eingesetzt und wieder getest. Und so weiter, eben Stück für Stück. Dann weiß ich genau wo es hakt.
Das habe ich bei meiner Mz genauso gemacht, und war bei mancher Probefahrt sehr über das Ergebnis überrascht. Besonders hervorzuheben sind der Durchmesser der Verbindung Vergaser-Luftfilterkasten und die Unterschiede von Filtermaterial.
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Deine Theorie zur Rohrlänge im Verhältnis zum Querschnitt stimmt so leider nicht, weil das Volumen der Kammer auf die Frequenz ebenfalls Einfluss nimmt. Das ganze System ist im Prinzip ein Helmholtz-Resonator und danach kann man die Frequenz berechnen. So wie Franz es beschreibt legt man das System in niedrige Frequenzen (30Hz) einmal um die Ladung dort zu unterstützen und um die tiefen bis mittlere Frequenzen zu eliminieren. So wie dein System jetzt mit den beiden Rohren abgestimmt ist, bewegst du dich bei ca. 110Hz, das ist weit weg von der Zielfrequenz. Also alles was sich unter ca. 6.600U/min abspielt, wird dich der Motor gnadenlos anblecken. Die genaue Frequenz kann man in deinem Fall so nicht ausrechnen, da du die Rohre zusammengedrückt hast. Hierfür müsstest du die Rohre einmal auslitern und über die Länge könnte man dann den effektiven Querschnitt bestimmen, vermutlich ist die Frequenz etwas niedriger.
Dein Vorgehen bei der Abstimmung ist von vielen Irrwegen begleitet, weil das was sich im System tatsächlich abspielt dir verborgen bleibt. Es gibt nur zwei Lösungsansätze, entweder du hältst dich an die Theorie oder du benutzt ein Messsystem um die Gemischaufbereitung zu beurteilen. Die Kombination von beiden stellt natürlich die optimale Lösung dar. Erst berechnen und dann feinabstimmen.
Deine Beobachtungen an der MZ zeigen die gleichen Probleme auf die sich auch hier ergeben werden. Der Grund dafür sind nicht die unterschiedlichen Rohre oder deren Anzahl, sondern viel mehr die Abstimmung als Ganzes. Jedes System hat seine Eigenfrequenz und schwingt auch in den Harmonischen Frequenzen in der 1., 2., 3. und etc. Periode. Hinzu kommt ein Gegenspieler und das ist die Einlassresonanz deines Motors und genau an der Stelle tun sich dann die Probleme auf.
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Das klingt sehr interressant. Geht es bei dem Helmholtz-Resonator nur um die Lautstärke oder bestimmt der auch den Liefergrad meines Einlasssystems? Kannst du mir bei den Berechnungen helfen? Die Rohre kann ich auslitern. Ich nehme mal an um die Frequenz zu berechnen benutzt du auch das Volumen des Luftfilterkastens. Ist das richtig?
Das Verhältnis habe ich irgendwo in einem Zweitakt Tuning Buch gelesen. Das was ich bisher gebaut habe beruht ausschließlich auf Versuchen. Zum Beispiel das der K&N Filter bei gleicher Fläche wie die Filtermatte wesentlich weniger Luft durchlässt, obwohl sogar Licht durch den Filter sieht. Die Verbindung von Vergaser zum Luftfilterkasten von 50mm Innendurchmesser hat bei der Mz bei weiten nicht gereicht um die volle Luftversorgung zu gewährleisten.
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Trotz den ganzen Überlegungen gibt es ja Sachen die meiner Meinung nach feststehen, und erstmal konstruktiv nicht anders gebaut werden. Dazu gehört die Verbindung von Vergaser zum Luftfilterkasten und der Luftfilter selbst. Die Rohre für den Lufteinlass sind ja wahrscheinlich nicht wirklich sinnvoll , bleiben aber bis auf weiteres verbaut, um einen Ausgangspunkt zur Weiterentwicklung zu haben. Da bin ich schon auf die Vergleichsfahrten gespannt. Den Luftfilterkasten habe ich jetzt erstmal weiter gebaut und optisch aufgehübscht. Den Auslass zum Vergaser habe ich noch Strömungsgünstig verrundet , und ob der vom Durchmesser reicht werde ich rausbekommen.
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Wie oben beschrieben erfüllt eine abgestimmte Ansauganlage beide Forderungen, Geräuschdämpfung als auch Unterstützung bei der Ladung. Legt man die Ladeunterstützung in den Bereich der motorbedingten schlechtesten Füllung, ist die Forderung zur Geräuschdämpfung automatisch erfüllt. Will man den Bereich der ohnehin besten Füllung noch zusätzlich verstärken ist eine Geräuschdämpfung so nicht mehr gegeben.
Da deine Konzepte eh auf ein niedriges Drehzahlniveau abzielen sollte die Abstimmung auf die schlechteste Füllung erfolgen. Dafür bestimmt man den Bereich der besten Füllung (Einlassresonanz) und die schlechteste Füllung liegt ja bekanntlich im Bereich der Halbwelle der besten Füllung. Auf die so ermittelte Zielfrequenz gilt es im Anschluss die Ansaugung abzustimmen. Effektiv wird damit das Rücklaufen der Welle aus dem Kurbelkasten verringert, effektiv erhöht sich damit der Liefergrad.
Zusätzlich reduziert man eine Überfettung in dem Drehzahlbereich, da auch eine rücklaufende Welle am Vergaser wieder Kraftstoff aufnimmt und beim nächsten Ansaugvorgang ein drittes Mal mit Kraftstoff beladen wird. Man erhöht somit den Lambdawert und generiert dadurch zusätzlich zur Liefergraderhöhung mehr Leistung in dem Bereich.
Das entgraten des Anschlusses in der Filterkammer ist nicht zum Vorteil, weil die scharfe Kante ebenfalls die rücklaufende Welle bremsen soll, hierbei macht man sich sogenannte Stoßverluste zu Nutze, die entstehen aber nur an einer schlagartigen Querschnittserweiterung, jede Verrundung schwächt den Effekt ab. Der Sinn hinter allen Maßnahmen ist nicht die einlaufende Welle zu begünstigen, sondern ein Rücklaufen der Welle zu verhindern.
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Wow, das sind schöne und hilfreiche Erklärungen und gleichzeitig Gedankenanstöße
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Ich habe den Herzkasten erstmal fertig gebaut. Durch die guten Hinweise von "flymo" werde ich mich die nächsten Tage mit "Dubbel" und weiteren Büchern in das Thema Helmholtz-Resonator einlesen. Danach hoffe ich auf neue Erkenntnisse meinerseits, sodaß ich weitere Verbesserungen am Luftfilter umsetzen kann, bzw. erstmal die Grundlagen klar sind.
p.s. Vielen Dank an "flymo" für die guten Erklärungen und den Denkanstoss.
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Hast du einen Vorschlag wie das Aussehen sollte? Irgend ein Filtermaterial brauche ich ja. Oder meinst du die Dämmung des ganzen Kastens?
Lese hier schon ne Weile mit, find das Projekt echt mega.
Hab auch ne Zeit lang ausprobiert mit der Ansaugung, Ziel war möglichst viel gefilterte Luft, möglichst seriennahe Optik und so wenig Ansauggeräusch wie möglich.
Habe auch ein Filterblech mit der Matte, die Filterfläche zu vergrößern hat bei mir nie wirklich etwas gebracht, waren aber auch nur 85ccm und Prüfstand habe ich auch keinen.
Um das Ansauggeräusch zu dämmen habe ich innen auf die Herzkastenabdeckung eine ALU Butyl Matte, auch soweit wie möglich über die Kante geklebt um alles zu versteifen.
Die Großen Kunststoff Flächen im Herzkasten auch damit beklebt, Handschuhe benutzen und alles vorher reinigen und richtig festdrücken. Akustikschaum würde ich nirgendwo verwenden, hat bei mir immer Leistung gekostet und das Abstimmen wollte nicht so klappen. Wichtig ist auch dass der Deckel sauber am Herzkasten abdichtet, habe da ein ganz dünnes Dichtband benutzt und den vorher Deckel ausgerichtet.
Die Rohre nach innen in den Kasten schlucken schon gut was, besser wäre eine konische Form nach innen hin.
Passt zwar nicht zum Beitrag aber hat hier jemand evtl. eine gute Lösung?
Und wann gehts hier weiter?
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