Das „Closed System“ beim 19er BVF…

Moin Leute,

habe vorletzten Winter von RZT meinen RS632 auf RS634 umbauen lassen. Saubere Arbeit zum fairen Preis…👍 Danach stand ich vor dem Problem, welcher Vergaser in Original-Optik und von wem??? Einzige Bedingung „Closed System“…

Der RVFK CS schied wegen Preis und dem Update mit der Düse im Vergaser-Eintritt aus. Also habe ich den 19er ZT Gen2 gekauft.

Vergaser ausgepackt, 95er HD eingebaut, CO und LL-Drehzahl eingestellt und erst einmal gefahren. Grundsätzlich lief der Motor ganz gut, nur das bekannte Überfetten beim Gasgeben nach einer Schubphase war nicht weg zu bekommen. Hatte deswegen, meinen Fahrstil angepasst und beim Bremsen immer etwas Gas gegeben, somit ist das Überfetten nur noch selten aufgetreten. Hat also für die Saison 22 gepasst.

Habe, als es endlich wärmer wurde, einen kleinen Test durchgeführt: Ohne etwas am Vergaser zu ändern, bin ich eine Runde ohne Gummi-Muffe am Vergaser gefahren und das Überfetten war weg. Hieß für mich, dass eine konstante Luftversorgung des Korrekturluftkanals fehlt… Ich habe dann ein Stück Messingrohr (3mm Durchmesser) mit Knetmetall in den Korrekturluftkanal eingeklebt und am heraus stehenden Ende einen dünnen Benzinschlauch aufgesteckt. Der Schlauch reicht bis in den LuFi-Kasten und endet kurz vor der LuFi-Matte.

Und was soll ich sagen: Es/er funktioniert, ohne „besondere“ Nadeln/Nadeldüsen, LL-Düsen oder wilde Einstellung der Nadel oder der CO-Schraube…

Schon nah dran an: Auspacken, anbauen und losfahren…

Zitat von alfstingray

Kann ich mir das so vorstellen, dass der Schlauch in der Muffe bis zum Luftfilter verlegt wurde?

Ja genau. Der Benzinschlauch läuft unten in der Gummimuffe in den LuFi-Kasten…

Zitat von PHLCollorado

Moin,

interessante Sache. Hatte das gleiche Problem mit dem gleichen Vergaser ebenfalls. Ohne Muffe hat es bei mir auch funktioniert.
Letztendlich bin ich aber wieder bei einem "Open System" Vergaser gelandet.

Im Endeffekt bastelt man ja so oder so daran herum. Da ist es wohl egal welchem Lösungsweg man letztendlich nutzt.
Jedenfalls sehr kreativ!

Das Basteln hielt sich in Grenzen. Die meiste Arbeit fand im Kopf statt... Und teuer war die Anpassung auch nicht: 4cm Messingröhrchen und 10cm Benzinschlauch…

Zitat von flymo

Wieviel CO wurde denn eingestellt und wie hoch ist CO nach dem Umbau?

Habe extra noch einmal nachgeschaut, aber ich habe/musste an der Vergaser-Einstellung nach dem Einbau von Messingröhrchen und Benzinschlauch nichts ändern! Die CO-Schraube ist 2 Umdr. heraus gedreht und die Nadel hängt in der mittleren Kerbe. Sonst wurde am Vergaser nichts geändert, außer der 95er HD, die im Lieferumfang dabei war und schon seit dem Einbau des Vergasers drin ist.

Zitat von Schrauberguru81

Letztlich ist der Schlitz nach außen beim Open System (original) ja dafür gedacht, daß beim Ausgleichskanal Atmosphärendruck anliegt, also der Unterdruck im Ansaugkanal dort keine Wirkung hat.

Durch deinen Umbau hast du letztlich das gleiche gemacht, nur eben gefiltert. Das wars.

Genau das war mein Ziel: Der Motor soll sauber laufen und dabei sollen 100% der Ansaugluft gefiltert werden, ansonsten hätte ich mich ja nicht für den CS-Vergaser in Originaloptik entschieden...

Ich stimme dir zu, vorher, als der Zylinder noch ein Zweikanaler war, hatte ich einen 18er Amal gefahren und der lief vom 1. Tag an ca. 6 Jahre ohne Probleme… Leider ist der Amal zu auffällig und deswegen bin ich auf BVF umgestiegen. Und ja, seitens Tuner sollte in den Vergaser noch Entwicklungsarbeit hinein fließen, um dieses nicht ganz unerhebliche Problem zu beheben.

Hinsichtlich Einfluss des dünnen Benzin-/Überlaufschlauchs auf die Luftströmung am Vergasereingang könnte man das Ganz bestimmt mit einem Simulationsprogramm berechnen oder so wie ich, eine ausgiebige Testfahrt machen, mit dem Ergebnis, dass meine Simme genauso schnell fährt wie vorher, nur dass das Fahrverhalten nach einer Schubphase um Welten besser ist, als vorher…👍😎 Und wenn ich mir den Vergasereingang so anschaue (siehe Foto) ist der rote eingekreiste Bereich alles andere als strömungsoptimal. Da schadet aus meiner Sicht ein dünner Schlauch, der relativ gerade auf dieses „Strömungshindernis“ zuläuft, eher nicht. Man könnte vielleicht sogar die kühne These aufstellen, dass durch den Schlauch, der unten in der Gummimuffe vom LuFi-Kasten zum Vergaser läuft, die Luftströmung sogar beruhigt wird, da die Luft nicht gegen das Hindernis (verschlossener Kanal) knallt, sondern sich um den Schlauch legt und relativ laminar in den Vergaser strömt… Wie gesagt, ist aber nur eine kühne These…😉

M. m. n. müsste für eine brauchbare Position der Luftkorrekturdüse der Vergasereinlass deutlich größer werden...

Hallo zusammen,

wenn ich so drüber nachdenke, dann heißt das für mich zum Thema "Closed System" folgendes: Die Vergaser mit CS, bei denen der Kanal am Vergasereingang einfach offen ist, sind nur schwer bis gar nicht abstimmbar, weil der große Kanal in Verbindung mit den zwei Bohrungen für die Luftkorrektur an der Nadeldüse ein " Riesen Scheunentor" ist. Da ist der Weg von RZT mit der Luftkorrekturdüse schon besser... Jedoch frage ich mich, ob der Normalo so einfach der RVFK abgestimmt bekommt, ohne viele Kombinationen von Nadel/Nadeldüse und eventuell Luftkorrekturdüse ausprobieren zu müssen. Ist ja auch ne finanzielle Sache...