• Hallo zusammen,

    manchmal hab ich doch mal 5 min Zeit um auf Instagramm paar Bilder anzuschauen. Wahrscheinlich sollte ich das lieber nicht machen- man lebt damit entspannter=O Das was ich heute gesehen hab, schießt aber den Vogel ab.

    Eine bekannte Mopedfirma aus Bautzen (keine Namen) hat doch tatsächlich ein "Ersatz/ Tuning" Lenkkopfrohr aus 16MnCr5 raus gebracht. Manchmal frage ich mich, was bei solchen Konstrukteuren im Kopf rum geht. 16MnCr5 ist ein Einsatzstahl. Das bedeutet, der ist Randschichthärtbar! Laut Datenblatt ist dieser auch nur bedingt schweißbar (ist ja klar, wenn die Schweißnaht direkt nach dem Abkühlen wieder aushärtet und der Mist dann reißt).

    Solche Bauteile müssen zum schweißen vorgewärmt und danach langsam abgekühlt werden.

    Es ist durchaus möglich diesen Stahl zu schweißen- allerdings würde ich das niemals an einem hochbelasteten Rahmenteil machen. Nach den Fotos zu urteilen ist die Wandstärke des Teiles auch dicker als bei einem Serienrahmen. Aus meiner Sicht kann man für das Rahmenrohr besser ganz normalen Wald/Wiese S235JR0 o.ä. verwenden. Der Rahmen ist auch nur aus diesem Stahl. Aber wie immer scheint die Verstärkungswut durchzukommen.

    Hülsen für die Kegellager muss man eh einsetzen- also warum so ein Stahl? Ich halte das durchaus für äußerst gefährlich- viele denken sich vielleicht nix dabei- schweißen das an den Rahmen an und erleben dann nach ein paar harten Schlaglöchern ihr blaues Wunder:hammer:

    .

    Wenn alle Experten sich einig sind, ist Vorsicht geboten! :)

  • Hab ich mich auch schon gefragt warum ausgerechnet dieser Stahl… zumal das garkein großer Schwachpunkt ist original.

    Ohne entsprechende Erfahrung werden da einige auf die Nase fallen.

    Mal so eben in der „Hinterhofwerkstatt“ ist das nicht gemacht.

  • Moin,

    bis jetzt keine schlechten Erfahrungen mit dem Werkstoff als Steuerrohr gemacht!

    Der längste Einsatz waren 210 Betriebsstunden über mehrere Jahre in den verschiedensten Langstreckenrennen (888min, 24H-Rennen, 12h Gumpelstadt), nach den 210BH ist leider der Hauptrahmen vor dem Herzkasten gerissen.

    MfG Klemens

  • Vielleichtt etwas unglücklich vermarktet aber soll man denn draufschreiben "nicht für Standard Elox Kiddis"? Es steht alles notwendige im Shop dabei. Wenn man, wie dort geschrieben, zu einem Fachmann geht dann weiß der auch damit umzugehen.

    Und wenn Klemens das so getestet hat wird das schon sinn haben, er arbeitet ja nicht umsonst da und macht sich Gedanken.

  • Ja klar:strange: genauso wie "Tuningteile sind nicht im öffentlichen Straßenverkehr zulässig"... Darauf hören auch viele.

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  • Das Problem an der Sache ist, dass sowas in keinster Weise zulassungsfähig oder zumindest rechtlich oder dynamisch einigermaßen sicher ist. Die Prüfer, die solche Karren dann abnehmen sollen (oder halt die Polizisten, die so ein Fahrzeug kontrollieren) sind auch nicht dumm- im Endeffekt zieht das für alle anderen nur Nachteile wie verstärkte Kontrollen usw. mit sich.

    Ich bin auch lange Simson Cross gefahren. Da sind die Belastungen gerade an der Stelle sehr hoch. Ich kenn auch mindestens zwei Mopeds mit Auffahrunfällen. Der originale Rahmen verbiegt dabei bis die Gabel/ das Rad am Motor anschlägt- ohne ab oder einzureißen. Ich will mal sehen, wie das mit so einem Rahmenrohr funktioniert:sorry:

    zurück zum Thema:

    16MnCr5 hat man zum Bleistift als Pleulwerkstoff für die Serienpleule genutzt- für einige Getriebeteile auch- wie z.b. das Kickstarterrad- wie gut dort die serienmäßigen Hefter an dem Sicherungsstift halten, sieht man ja oft. Der ist bei fast jedem alten Motor den ich öffne gebrochen.

    Klar kann ich den Stahl dort dran brutzeln, aber was bringt einem das außer Probleme? Ein 0815 schweißbarer Stahl machts dafür auch- der hält auch den Presskräften vom Außenring des Lagers oder den Fahrkräften/ Unfällen stand.

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  • Bei dem Rohr bin ich voll bei dir, ein Baustahl S235 o.ä ist da in vielerlei Ansichten deutlich sinnvoller, beim Kickstartermitnehmer bin ich allerdings der Meinung das der Riss am Schweißverfahren liegt, ein kalter Mag Punkt hält an der Stelle einfach nicht ausreichend, da das Material nicht ausreichend auf geschmolzen wird. Ich schweiße die Mitnehmer mit Wig, dabei wird das Material besser aufgeschmolzen und verbunden. Einen Langzeitbeweis dafür habe ich nicht, bin mir aber sicher daß es besser wie der Mag Klecks ist. Nebenbei, die Nachbaumittnehmer werden mittlerweile gelötet.

  • Habe zig von den Mitnehmern nachgeschweisst. Witzigerweise bricht ja immer der Schweisspunkt durch. Also muss es ja am Schweissmaterial liegen. Hab also immer die Reste weggeschliffen und den neuen Punkt gesetzt. Ja mit Mag. Hab aber keine Reklamation bekommen.

  • Bei dem Rohr bin ich voll bei dir, ein Baustahl S235 o.ä ist da in vielerlei Ansichten deutlich sinnvoller, beim Kickstartermitnehmer bin ich allerdings der Meinung das der Riss am Schweißverfahren liegt, ein kalter Mag Punkt hält an der Stelle einfach nicht ausreichend, da das Material nicht ausreichend auf geschmolzen wird. Ich schweiße die Mitnehmer mit Wig, dabei wird das Material besser aufgeschmolzen und verbunden. Einen Langzeitbeweis dafür habe ich nicht, bin mir aber sicher daß es besser wie der Mag Klecks ist. Nebenbei, die Nachbaumittnehmer werden mittlerweile gelötet.

    Genau die Sache ist es doch. Es hält ni und bricht, wenn es nicht richtig geschweißt wird.

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