Kaiser Duplexbremse, leider keine Zulassung, aber für mich das Optimale in Originaloptik.
Vorderbremse optimieren
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HELparts genau so wie du es beschrieben hast kenn ich es auch. Ich persönlich feile aber nicht den nocken sondern benutze unterschiedlich starke zwischenlagen um den effekt zu bekommen.
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Beide Nockenkanten lenken im Normalfall gleich aus, aber die Nockenkante der ablaufenden Backe liegt näher zum Drehpunkt der Backe und lenkt sie damit normalerweise stärker aus. Die schwache Backe liegt somit eher an, nimmt die Kraft auf und kann damit nicht so richtig was anfangen. Jetzt nimmt man da ein wenig weg, es sind nur theoretisch ~0.2mm, und beide Backen werden gleich ausgelenkt. Doch auch das bringt noch nicht viel. Wenn der Nocken jedoch stärker abgefeilt wird, die ablaufende Backe nur noch eine stützende Funktion hat, kommt die auflaufende, selbstverstärkende Backe so richtig zum Zuge. Ich hätte auch erwartet, dass weniger genügt, aber bei meiner schmierigen Trommel scheint es das zu brauchen. Die ablaufende Backe trägt nun wohl nur noch wenig zum Bremsen bei, ist mehr so eine Notreserve und Gegenstütze.
Übrigens, mit EBC Backen wäre ich vorsichtig, bei der Ostoase sind in den Bewertungen einige Backenbrüche zu finden. Ich finde, so etwas darf so gut wie nie vorkommen. Ich tippe darauf, dass dies daran liegt, dass die Bremsbeläge über die gesamte Backe gehen (wie in meiner vereinfachten Skizze) und dass das Alu etwas brüchig ist. Ich stell mir vor, dass wenn der Bremsbelag nahe des Drehpunktes zuerst anliegt, eine zu starke Hebelwirkung auf die Backe wirkt. Alle anderen Backen die ich kenne haben den Bremsbelag nur über den mittleren Bereich, gut zu vergleichen im Screenshot aus einem Video bei Youtube, da liegt eine klassische Backe im Hintergrund. Ich würde bei EBC Backen den Bereich beim Drehpunkt wie bei den anderen üblich freifeilen. -
Icybear Nur Zwischenlagen zu nehmen hatte ich auch versucht, aber es hat bei mir nicht viel gebracht. Mit den Zwischenlagen erreichst Du nur eine grundlegende Verschiebung des Mittelpunktes der Bremse und beim Zentrieren der Bremse wird das zum Großteil wieder rückgängig gemacht. Durch Abfeilen bekommst Du aber einen schwächeren Hub der ablaufenden Backe, woran auch das Zentrieren nichts ändert.
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CrazyMechanic Optisch gefallen mir Duplex Bremsen nicht so richtig, das Rad bekommt ein unruhiges Erscheinungsbild, es sieht Steam Punk mäßig gebastelt aus. Aber davon abgesehen habe ich auch kein Youtube Video gefunden, welches einen Bremsvorgang mit Duplex Bremse zeigt, wo die Gabel beim Bremsen abrupt richtig stark einsinkt und das Moped auf den Punkt zum Stehen kommt. Es ist mir ein Rätsel, warum zwei auflaufende Backen nicht immer ein sattes Bremsen erlauben, theoretisch sollten sie ideal abbremsen.
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Icybear Nur Zwischenlagen zu nehmen hatte ich auch versucht, aber es hat bei mir nicht viel gebracht. Mit den Zwischenlagen erreichst Du nur eine grundlegende Verschiebung des Mittelpunktes der Bremse und beim Zentrieren der Bremse wird das zum Großteil wieder rückgängig gemacht. Durch Abfeilen bekommst Du aber einen schwächeren Hub der ablaufenden Backe, woran auch das Zentrieren nichts ändert.
Ähm, wieso soll das anders sein wenn den Nocken abfeilst ?
Wenn die Bremse zum Zentrieren betätigst, hast dann auch eine Verschiebung und wird daher doch auch rückgängig gemacht
ZitatBeide Nockenkanten lenken im Normalfall gleich aus, aber die Nockenkante der ablaufenden Backe liegt näher zum Drehpunkt der Backe
Und genau was passiert wenn wie beim Duo 4/2 die Bremse auf die andere Seite verbaust - die ablaufenden Backe wird zur auflaufende aber die Nockenkante liegt da genauso noch zum Drehpunkt der Backe......
Also liegt es an den kleinen unterschied der Hebelkräften auf den jeweiligen Backen wirken.
ZitatÜbrigens, mit EBC Backen wäre ich vorsichtig, bei der Ostoase sind in den Bewertungen einige Backenbrüche zu finden
Dann lesen mal das hier Bremsbacke gebrochen - Unfall, Bremsbacke gebrochen!
Steht da auch welche Ausführung, also Bremsbackenform, diese https://www.sausewind-shop.com/bremsbacken-se…AiABEgJ9f_D_BwE oder diese https://www.akf-shop.de/Set-EBC-Bremsb…QQdWzQgQKsHQGep ?
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Beim Zentrieren richtest Du den Mittelpunkt zwischen den Backen auf die Achse aus. Wenn Du auf einer Seite ein dickeres Blech unterlegst, wandert der Mittelpunkt einmal ein wenig zur Seite doch die Nockenkanten haben immer noch den gleichen Hub wie zuvor. Beim Zentrieren verschiebst Du diesen Mittelpunkt auf die Radachse und beide Backen haben wieder den gleichen Ausschlag beim Bewegen. Der dynamische Hub hat sich ja durch das einseitige Unterlegen nicht verändert, denn die Auslenkung der Nockenkanten ist ja unverändert z.B. 1mm nach links und rechts. Beim Abfeilen ist das anders, es bewegen sich nicht mehr beide Backen gleich stark sondern die auflaufende lenkt stärker aus als die ablaufende. Auch nach dem Zentrieren bewegt sich die eine Backe stärker als die andere, der Nocken macht nach links 1mm und nach rechts nur noch 0.2mm.
Nehmen wir für's leichtere Verständnis noch den Extremfall, Du feilst so viel ab, dass die ablaufende Backe auf einer Nockenseite mit konstantem Radius liegt und sich gar nicht mehr auslenkt. Du ziehst die Bremse leicht an, zentrierst und schraubst die Achse fest, dann drückst Du die Bremse stark und die auflaufende Backe bewegt sich doch die ablaufende Backe bleibt stehen. -
die asymmetrische Bremsleistung der Trommelbremse noch verstärken muss für gute Bremsleistung ?
bearbeitest du deinen Nocken so, daß der Ablaufende Backen, der eh schon weniger Bremsleistung erzielt, noch weniger gedrückt wird. Wo ist da der Sinn?
Normalerweise wird der Nocken genau auf der diagonal gegenüber liegenden Seite bearbeitet um vom Auflaufenden Backen Bremskraft wegzunehmen, da dieser ja eh schon mehr Bremst als der ablaufende, und somit die Bremskraft der Backen auf ein 50:50 Niveau verteilt werden soll.
Also bitte berichtige mich aber dein Umbau ergibt keinen Sinn
Doch. Der Umbau ergibt natürlich Sinn. Die auflaufende Backe erzeugt die größere Bremswirkung und sollte deswegen durch entsprechende Bearbeitung "bevorzugt" werden.
Der auflaufende Bremsbacken bremst nur dann eh schon mehr, als der ablaufende, wenn er auch genau so an die Trommel gedrückt wird, wie der ablaufende. Das ist aber beim serienmäßigen Nocken nicht der Fall. Bei der vorderen Bremse hat der ablaufende Backen "Vorsprung", bei der hinteren der auflaufende.
Theoretisch kann man (bei der Simson vorne), übertrieben gesagt, dem auflaufenden Backen gar keine Bremskraft wegnehmen wenn unter ungünstigen Umständen vielleicht nur der ablaufende Backen (durch seinen Vorsprung, siehe Micha`s Bild) an der Bremstrommel anliegt. Der Nocken kann sich dann nicht mehr weiter drehen und der auflaufende Backen kommt überhaupt nicht zum Zug und erzeugt überhaupt keine Bremskraft. Überspitzt gesagt.
Wenn durch die Bearbeitung die ablaufende Backen noch weniger gedrückt wird, ist das nicht schlimm. Er würde auch durch höheren Druck in Sachen Bremswirkung der auflaufenden Backe ohnehin nie das Wasser reichen können. Das ist halt bei der Simplex Trommelbremse so. Durch die Drehung der Bremstrommel wird bei der auflaufenden Backe die Spannkraft von der Reibungskraft verstärkt.
Es ist seit wahrscheinlich mindestens 40 Jahren bekannt, wie der Nocken bearbeitet werden muss. Da gab es auch mal eine "DDR Anleitung". Es wundert mich doch sehr, dass es Leute gibt, die es genau andersrum (den ablaufenden Backen "bevorzugen") und damit falsch machen.
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Hatte an meiner S50 eine Duo-Servo gebastelt. So drückten beide Beläge immer gleich an die Trommel. War von der Bremsleistung schön. Das kein hersteller sowas anbietet ist traurig.
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Von der Duo Servo würde ich gerne mal Bilder sehen. Die Idee ist top.
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M_i_c_h_a Findest du? Der Look gefällt mir ganz gut, ich finde es aber immer noch recht subtil im Komplettbild.
Eine Scheibenbremse ist da eher aufdringlich.
Bremsanlage ist mit EBC Belägen in einem Sachsenmoped Speichenrad verbaut, die Bremsleistung passt auch, nachdem die Beläge an die Trommel angepasst wurden sind.
Für einen Stoppie reicht es nicht, ist aber auch gar nicht gefordert.
Ein Test mit Asbest-Belägen und anderen Speichenrädern könnte ja aber noch Erkenntnisse bringen.
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Welche maximale Verzögerung lässt sich denn mit dem modifizierten Nocken erreichen?
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Wie soll man das beschreiben? Bin vor der Simson Motorräder mit Scheibenbremse gefahren und als ich auf Simson umgestiegen bin dachte ich nur, dass solche schlechten Bremsen verboten sein sollten. Jetzt, nach dem Nockentuning, fühlt sich das Bremsen wieder so an, wie es sich gehört und ich bremse meist nur mit zwei Fingern. Die Verzögerung scheint mit sinkender Geschwindigkeit stärker zu werden und führt am Ende zu einem angenehm abrupten Stopp mit eintauchender Gabel. Es fühlt sich nach einem "auf den Punkt bremsen" an und nicht nach einem Schleifen der Bremse bis das Moped irgendwann mal zu stehen kommt. Beim Bremsen mit hoher Geschwindigkeit und trockener Fahrbahn hört man ein schmatzendes Geräusch und ich vermute, es sind die Klötzchen des Profils die gequetscht werden und sich wieder entspannen. Wenn man Schrittgeschwindigkeit fährt und die Bremse abrupt zieht, dann bleibt das Vorderrad sofort stehen und die Gabel taucht fast gegen den Anschlag. Das war vorher nicht zu machen.
Ich würde sagen, da wird kein großer Unterschied zur Scheibenbremse sein. Ich habe in meiner Jugend mal gehört, dass ein Vorteil der Scheibenbremse sei, dass sie weniger zum Blockieren neigen, wahrscheinlich weil es keinen selbstverstärkenden Effekt gibt wie bei auflaufenden Bremsbacken. Vom Blockieren war ich vor dem Abfeilen aber sehr weit entfernt. Jetzt muss ich bei feuchter Fahrbahn schon aufpassen, also Druckpunkt suchen und mit Gefühl bremsen.
Hier sieht man das "Bremsen auf den Punkt" ganz gut, dass Fahrzeug stoppt, die Gabel tauch stark ein und im Moment nach dem Stopp drückt es die Maschine zurück. Vor dem Abfeilen war das nur ein Immer-langsamer-werden, ohne das kleine Vortauchen und Zurückspringen am Ende.Externer Inhalt youtu.beInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt. -
Ich hatte ein Video gedreht und hatte zwar noch überlegt, es noch mal zu drehen, aber ich hab's mal hochgeladen. Ich find's für eine Vollbremsung ideal, ein leichtes Blockieren und ein leichter Stoppi. Musste mich schon etwas anstrengen auf dem Bock zu bleiben.
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Der vorteil eines auflaufenden bremsbacken relativiert sich mit erwärmen der bremstrommel.
Rein vom theoretischen teil her ist die bremstrommel der scheibe überlegen durch die größere bremsfläche von den backen. Praktisch wird aber die trommel immer beschissener mit zunehmender temperatur.
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In bergiger Gegend sollte man dann wohl auch mehr die Hinterradbremse nehmen, um die Geschwindigkeit zu halten und sich die Vorderradbremse für intensive, kurze Bremsungen aufheben.
Bei der E-Simme habe ich mit der Rekuperation eine ganz gute Motorbremse, was ich auch recht viel nutze, und die Vorderbremse nehme ich nur wenn diese nicht reicht. -
Hier spielen augenscheinlich schon mal zwei Komponenten rein, die den eigentlichen Anschein verfälschen. Das ist zum einen, die Sitzposition fast auf dem Tank und zum anderen die extrem schwere Sitzbank, weit über dem Fahrzeugschwerpunkt.
Beide Komponenten fördern die Kippneigung des Fahrzeugs bei einer Verzögerung.
Aus diesem Grund kann man hier noch keine Verbesserung der Gesamtverzögerung ableiten. Ob sich bei der Modifikation des Nockens eine bessere Verzögerung erreichen lässt, kann man nur durch eine Messung belastbar belegen.
Entweder man misst die Verzögerung direkt mit einem Beschleunigungssensor oder man ermittelt es rechnerisch über den effektiven Bremsweg.
Man wählt eine gefällelose Strecke und aus einer präzise gemessenen Geschwindigkeit von 60km/h (Fahrradcomputer) auf null abbremsen und den Bremsweg genau messen (cm). Den Versuch dreimal wiederholen (ECE-Regelung 15-mal, bei einer Zykluszeit von 45 Sekunden) und aus dem Mittelwert kann die mittlere Vollverzögerung rechnerisch recht zuverlässig ermittelt werden. Die Bremse wird mit jedem Zyklus heißer und damit auch schwächer, wer es genau wissen will muss also die 15 Zyklen durchführen.
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Deine Punkte mögen schon richtig sein, doch praktisch kann ich Dir sagen, es ist ein himmelhoher Unterschied von vorher und nachher.
Und ich hatte vor zwei Wochen das Bremsschild erneuert, weil ich mal schauen wollte, ob ein neues Bremsschild vielleicht auch ohne Modifikation gut bremst, vielleicht war mein altes ja auch auf unbekannte Weise verschlissen. Weit gefehlt, das katastrophale Bremsverhalten war zurück, statt eines satten Stopps ein lebensmüdes Verlangsamen. Wieder den modifizierten Nocken eingebaut und alles war gut.
Wer's genau wissen will kauft sich einfach für ein paar Euro 'nen zweiten Nocken, feilt ihn nach der Anleitung und probiert es auf einer Strecke ohne Verkehr bei Trockenheit aus. -
Mach dich einfach mal drei vier Messungen aus 60km/h und poste den Bremsweg. Da muss auch keiner von ner Scheibe auf ne Trommel zurückrüsten und man könnte sich einfach an der Serie orientieren, denn die Werte sind amtlich ermittelt.
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Na von der Scheibe wird schon keiner zurückrüsten wollen, es ist doch eher nur für die mit Trommel interessant, die mit der Bremsleistung unzufrieden sind. Und wenn messen, dann richtig und nicht nur mit Schrittezählen. Ich glaub' ja nicht, dass mich die Langeweile packt und ich mit dem Messband losziehe. Aber man weiß ja nie ... .

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