Dampfblasen im BVF Vergaser

  • Hab die Tage einen Motor fertig gemacht für einen Bekannten mit ZT 5 Ganggetriebe und S51 Sport Zylinder von LT. Bin gestern mal probegefahren und nach dem Abstellen ist mir aufgefallen, dass der Vergaser geradezu kocht. Ich hatte nur eine Vergaserflanschdichtung verbaut. Hab heute mal so wie es Jeffrey immer empfiehlt zwei Vergaserflanschdichtungen verbaut und siehe da es kommt keine Blase. Bin die selbe Strecke und Zeit gefahren und die Temperaturen sind heute auch nicht anders. Aber der Vergaser bleibt deutlich kälter. Bei meinen Mopeds war mir das nie aufgefallen, weil ich Pertinaxplatten mit zwei dünnen Papierdichtungen verbaut habe.


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  • Klar wird der Vergaser nach den abstellen dann heißer weil der Fahrwind fehlt und der Motor seine Abwärme an alles abgibt.

    ist bei einem normalen Kühlsystem genauso, da hat man während der fahrt seine 95-105 grad und nach dem Abstellen geht das hoch weil nichts mehr umgewälzt wird und der Motor sein wärme abgibt.

    solange du während dem Fahren keine Problem hast kannst da das auch so lassen.

  • Wenn du magst kannst du noch Kunststoffunterlegscheiben am Stehbolzen verwenden, damit der Wärmeübergang vom Stehbolzen zum Vergaser etwas behindert wird.

    "Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart." - Curt Goetz

  • Donnerwetter, das ist im ersten Video tatsächlich Sieden, keine oder kaum Luft, da das Gas ab der Hälfte des Weges wieder kondensiert. Hätte ich so nicht für möglich gehalten.

    Hast du die letzten 100 Fahrmeter den Bezinhahn schon zu gehabt? Denn ganz offensichtlich ist das Nadelventil auf. Es ist entweder offen, weil der Spritpegel schon niedrig ist oder weil der Schwimmer im siedenden Sprit tiefer eintaucht, weil die Dichte des Sprits beim Sieden stark abnimmt. Letzteres würde bedeuten, dass bei Fahrt der Pegel in der Wanne ansteigt und die Karre an der nächsten Kreuzung absäuft.

    Gruß
    Martin

  • Was macht ihr für einen Hype mit den Blasen in der Kraftstoffleitung. Ottokraftstoff hat einen Siedebereich zwischen ca. 25-210°C, in dieser Range gehen die verschiedensten Kohlenwasserstoffe, aus dem Benzin besteht, in die Dampfphase über. Kraftstoff hat keine genaue Siedetemperatur wie zum Beispiel Wasser von 100°C, weil es ein Stoffgemisch ist. Bei Winterkraftstoff beginnt der Siedebereich etwas früher bei Sommerkraftstoff etwas später. Würde man Benzin auf ca. 100°C erhitzen würden nur ca. 50% in die Dampfphase übergehen, der Rest bleibt flüssig und würde nur nach weiterer Temperaturerhöhung verdampfen. Der gleiche physikalische Prozess läuft auch im Tank ab, steht das Moped bei 25°C oder mehr in der Sonne und der Kraftstoff wird im Behälter durch die Strahlung auf über 25°C erwärmt geht ein gewisser Volumenanteil in die Dampfphase über und entweicht auf Grund des entstehenden Dampfdruckes über die Entlüftungsöffnung ins Freie.

    Im normalen Motorbetrieb wird der Vergaser auf Grund der entstehenden Verdunstungskälte, die bei der Verdampfung von Benzin entsteht, aktiv gekühlt. Stellt man den Motor ab fehlt die Komponente der Kühlung und der Vergaser wird durch den Zylinder aufgewärmt. Das erfolgt vorrangig durch Wärmeleitung als auch durch Wärmestrahlung. Dreht man den Benzinhahn zusätzlich noch zu, entsteht in der Kraftstoffleitung ein Vakuum was den Siedebereich noch weiter herabsetzt. Isoliert man jetzt den Vergaser so stark, dass keine Wärme vom Zylinder mehr zugeführt werden kann sinkt die Verdampfungsleistung im Vergaser und führt zu Leistungsverlust, im Extremfall kommt es dann bei geringem Luftdruck so wie kalter Ansaugluft sogar zur Vergaservereisung. Daher wird bei Vergasermotoren im Winter die Ansaugluft durch unterschiedliche Maßnahmen vorgewärmt, sei es durch Änderung der Luftführung oder bis hin zu elektrischen Vorheizern.


  • Isoliert man jetzt den Vergaser so stark, dass keine Wärme vom Zylinder mehr zugeführt werden kann sinkt die Verdampfungsleistung im Vergaser und führt zu Leistungsverlust, im Extremfall kommt es dann bei geringem Luftdruck so wie kalter Ansaugluft sogar zur Vergaservereisung.

    Jetzt komme ich um die Ecke und behaupte, dass in einer S51 ein kalter Vergaser mehr Leistung erzeugt.

    Wer IFA fährt, fährt nie verkehrt.

  • Schau dir mal die DIN für Ottokraftstoffe an. Die Haltbarkeit für Normalbenzin liegt laut Händler bei 4 Wochen. Der Grund dafür sind die leicht flüchtigen Anteile. Wenn diese nicht mehr vorhanden sind startet der Motor nicht mehr bei niedrigen Temperaturen. Man kann die entstehenden Gase auch beim Tanken als optisches flimmern über den Einfüllstutzen des Tanks wahrnehmen.

    Einerseits schränkst du deine Aussage mit dem Wort "merklichen" ein und andererseits gibst du auch keine sachliche Begründung an. Ich selber bin nicht in der Lage zu beurteilen wie gut oder wie schlecht die Raffinerien arbeiten. Die leicht siedenden Kohlewasserstoffverbindungen im Kraftstoff sind kein ungewollter Nebeneffekt sondern beabsichtigt(siehe DIN 228).

  • Du unterscheidest nicht zwischen Verdampfen und Sieden. An der Tanke siehst du Verdampfen. Das ist ein Lösungsvorgang, das Andere ein Phasenübergang am Siedepunkt.

    Worüber du schriebst war Rohbenzin, das ist nicht das Benzin von der Tanke.

    Mit "merklich" Anteil will ich sagen, dass man in der GC sicherlich irgendeinen Minipeak einer niedrigsiedenden Komponente sieht. Der Anteil ist nicht gewollt, sondern begründet sich im Trennverfahren Destillation. Da kannst du noch soviele Böden in der Fraktionierkolonne haben, irgendeine Spur unerwünschter Stoffe wirst du immer im Gemisch haben.

    Gruß
    Martin

  • Da die Kraftstoffe genormt sind brauch man darüber eigentlich nicht spekulieren. Der Siedepunkt gibt an ab wann welcher Anteil gasförmig wird. Der Siedebereich liegt bei Benzin zwischen 30 bis 215 Grad Celsius. Das sich Dampfblasen in der Kraftstoffanlage bilden ist nichts ungewöhnliches.
    Entscheidend für das Startverhalten ist der sogenannte 10%-Punkt, bei dem 10 Volumenprozent des Kraftstoffs gasförmig sind. Die Festlegung des 10%-Punkts hängt vom Einsatzzweck ab. Des weiteren gibt es für die Analyse noch den 50% und 90% Punkt. Benzin gehört zur Gefahrenklasse A1, d.h. der Flammpunkt liegt unter 21°C, also unterhalb des Siedebereichs. Das ist die erwähnte Verdunstung.
    Was mit Sicherheit nicht im Interesse der Allgemeinheit ist, das in den Fahrzeugtanks massenweise Benzin verdunstet und in der Umwelt landet.

  • Hier besteht eine Abhängigkeit vom Butananteil im Kraftstoff, hierrüber wird der Dampfdruck entsprechend der Jahreszeiten eingestellt, worüber der Siedeverlauf beeinflusst wird.

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