Der kleine Tuning Fragen Thread

  • Welche Belastung, die beim Aufstecken des Lagers? Vermutlich wird das Lager nicht ausreichend erwärmt, daher ist es ratsam diese Temperatur zu messen, mit Spucke ist da nicht viel zu machen. Man kann die erforderliche Differenztemperatur recht einfach ermitteln.

    Rechnen statt rätseln.

    Ausgehend von einer Passung von 0,02mm, bei einem Wellendurchmesser von 20mm und einem Ausdehnungskoeffizienten von 0,000012mm/K.

    Man rechnet 0,02/(20x0,000012) =83,3K, bei Raumtemperatur von 20°C muss das Lager also auf min. 103,3°C erwärmt werden, alles darunter wird klemmen.

  • flymo Theorie und Praxis. Ich besitze ein Stabthermometer, Heizpilze, Herdplatte usw. Aber eh das Thermometer so hoch klettert und den richtigen Wert des Lagers anzeigt, wird es schon wieder kälter oder war schon zu heiß.
    Ich erwärme die Lager auch immer und die fallen z.B. bei der KW auch immer von alleine drauf, bei der Kupplungswelle schwanken die Wellenmaße eben extrem und ich hatte noch kein 6000er das einfach so nur aufgrund der Temperatur drauf gerutscht ist. Selbst als ich mal bisschen rum probiert hatte und das 6000er viel zu heiß gemacht habe, so dass es schon Anlauffarben bekam, rutschte es nie auf den gekühlten Wellenstumpf der Kupplungswelle.
    Daher meine Vorrichtung, um beim Auftreiben der Lager die gegenüber liegenden zu stützen. Es geht theoretisch auch ohne, ich hatte noch nie ein Lager das durch diese Methode kaputt gegangen ist, aber schon etliche, die beim erwärmen schon einen leichten Verzug am Käfig erlitten haben, und da war von Anlaufarben noch lange nix zu sehen am Lager. Man bekommt eben nicht nur den Innenring vom 6000er Lager auf deine 103 Grad, die Temperatur geht zu schnell auf den Käfig über, welcher sich dann leicht verzieht. 99% der Leute merken das nicht und bauen das einfach zusammen, merkt man auch erst wenn man lange am 6000er dreht und die Stelle dann findet.
    Welle kühlen und mit gaaanz wenig Temperatur das Lager auftreiben ist für mich die beste Option, hab das oft genug durch getestet mit dem Lager.
    Und die Platte zum Gegenstützen des linken Kupplungswellen Lagers ist da noch die Sahne auf der Torte, um es durch die axial wirkende Kraft beim auftreiben nicht zu schädigen.

  • Ich kann auch nur sagen, dass sich dort nichts verzieht.
    Ich habe bisher bei den Lagern nie sowas feststellen können.
    Wenn dein Lager Anlauffarben bekommt, kannst du es sowieso weg hauen. Ab 200°C wird Stahl weißgelb, die Lager sind idr bis 120°C freigegeben. Wenn dein Thermometer nur so langsam misst, solltest du mal ein anderes probieren. Zur Not ein einfachen PTC wie einen PT100 an einem Multimeter betreiben.

  • @DeepHorizon: Wenn sich die Lager bei 100°C nicht montieren lassen, dann stimmt die Passung nicht. Daher vor der Montage mit einer Bügelmessschraube einmal den Wellenstumpf messen, da weiß man schon vorher was einen erwarten wird. Wenn das Übermaß bei 3/100 liegt, wird die Sache langsam prekär, das hätte nämlich eine Differenztemperatur von 125K (145°C bei Raumtemperatur) zur Folge, dass würde also folglich ohne kühlen der Wellenstümpfe nicht mehr funktionieren, da wie bereits erwähnt die Lager nicht über 120°C erwärmt werden sollten.

    Reaktionsschnelle Oberflächenfühler gibt es auch mit Smartphone Ankopplung, die sind nicht so Preisintensiv, wichtig ist auf den Messbereich zu achten. https://www.testo.com/de-DE/testo-915i/p/0563-2915

    Deine beschriebene Einziehvorrichtung hat einen Haken und zwar liegt der bei der Montagezeit. In der Zeit bis deine Vorrichtung in Position gebracht ist und du letztendlich mit dem eigentlichen Aufziehen beginnen kannst, haben sich die Temperaturen in der Füge Zone bereits angeglichen oder zu minderst hat sich die Differenztemperatur sehr stark verkleinert. Die erforderlichen Kräfte zur Montage der Lager werden dadurch um ein Vielfaches höher als beim eigentlichen Warmfügen, die Belastung der Lager steigt und das willst du ja gerade vermeiden. Man kann die Lager kalt montieren, jedoch dürfen die Montagekräfte in dem Fall nur über die Innenringe wirken. Ein weiteres Problem besteht darin, das beim Einziehen die Lager verkanten können und das bleibt mit so einer Vorrichtung nahezu unbemerkt und erhöht nochmals die Fügekräfte (Lagerbelastung).

    Wenn ein Warmfügen so nicht möglich ist, ist die Ursache zu finden und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen aber keine rohe Gewalt anzuwenden.

    Mach dich nicht verrückt mit deinem Käfig, selbst für den Falle das es einen Verzug geben sollte, spielt das für das Lager keine Rolle im Bezug auf die Standzeit. Der Käfig besteht aus einem recht weichen Material in einigen Fällen auch aus Kunststoff, die Wälzkörper sind um ein Vielfaches härter und würden sich nie am Käfig abnutzen. Wälzkörper und Käfig haben immer Kontakt zueinander. Damit es durch die Reibung zu keinem unkontrollierten gleiten der Wälzkörper kommen kann, wird vom Hersteller für jedes Lager eine Mindestkraft definiert, welche das Drehen der Wälzkörper sicherstellt.

    Dennoch wird der fühlbare Widerstand wie von dir beschrieben, nicht durch den Käfig verursacht, sondern durch Schmutzpartikel. Würde ein Verzug vorliegen wären die Wälzkörper dauerhaft in der Rotation behindert jedoch nicht punktuell. Daher Lager erst kurz vor der Montage aus der Verpackung nehmen und wenn erforderlich abriebfeste Setzwerkzeug zum Beispiel aus Kunststoff verwenden, damit keine Partikel in die Lager gelangen können.

  • Richtig, werksseitig wurden die Lager vor der Montage im Gehäuse auch schon auf die Getriebewellen montiert. Der Fügeprozess wie im Lehrvideo gezeigt hat in der Serie so nie stattgefunden, dass hatte sicherlich auch technologische Gründe.

  • Könnte man doch aber auch mal probieren, Moppedmotor im Ultraleichtflieger🤯😄

    Der Motor stöhnt, der Kolben schreit, zwei Takte bis in Ewigkeit
    :cheers: :cheers: :cheers: :cheers: :cheers: :cheers:
    S51-B1-4 '89 mit ZT90N-S105, Mikuni24, DailyRaceSP, ZT-5Gang, Kaiser3DDruck Duplexbremse mit EBC, K66 80/80 1,85/2,15

  • ich bau immer auf schiebesitz um. erleichtert die montage immens. aber so ein bisschen bauchschmerzen hab ich dabei. wenn der schiebesitz mal nicht so straff ausfällt wie eigentlich gewünscht und sich der lagerinnenring auf der welle dreht....andererseits hab ich auch schon ungeöffnete ddr motoren zerlegt, bei denen sich die lagerinnenringe "von haus aus" schon auf der welle gedreht haben. kaputt gegangen sind diese motoren deswegen trotzdem nicht. man denkt ja, also ich zumindest, dass es durch das drehen des innenrings auf der welle verschleiß an welle und innenring gibt und ein großes spiel zwischen beiden teilen entsteht. das scheint aber nicht der fall zu sein. hab ich jedenfalls noch nicht gesehen.

  • Das gleiten der Welle im Innenring ist nur ein Nebeneffekt und verursacht Passungsrost, dass Hauptproblem ist aber die fehlende Vorspannung im Lager selbst, weil die gewählte Lagerluftgruppe nicht mehr zur Konstruktion passt, als Folge hat das Lager ein zu hohes Betriebsspiel. Das zeigt sich meist erst dann, wenn der Motor warm ist und damit zusätzlich die Vorspannung vom Gehäuse schwindet.


  • Das gleiten der Welle im Innenring verursacht Passungsrost, dass Hauptproblem ist aber die fehlende Vorspannung im Lager selbst, weil die gewählte Lagerluftgruppe nicht mehr zur Konstruktion passt, als Folge hat das Lager ein zu hohes Betriebsspiel.

    hm. also rost hab ich da bis jetzt noch nie gesehen. da ist doch überall getriebeöl.

    das mit der vorspannung glaube ich. aber damit man eine definierte und "korrekte" lagerluftgruppe erreicht muss auch der durchmesser der welle passen. und da hab ich so meine zweifel, ob das immer so ist, wie es sein soll. bei dem habichtmotor, den ich diesen sommer gemacht habe, war es extrem. die kurbelwelle drehte sich schon sehr schwer, nachdem sie nur in die linke gehäusehälfte eingebaut war. und ich habe da definitiv nichts falsch gemacht. der lagersitz der kurbelwelle war halt einfach so groß im durchmesser. meiner meinung nach ZU groß. aber ich weiß ja nun auch nicht so genau, wie es genau sein muss.

    beim 6000er lager weiß ich mir aber anders keinen rat, als auf schiebesitz umzubauen. gerade wenn ein neues gehäuse verwendet wird. wenn also wie im werk vorgegangen wird und alle 3 lager erst auf die wellen kommen, und dann die rechte gehäusehälfte montiert wird....dann tut mir das weh. der lagersitz des 6000er lagers im gehäuse ist so "eng" (klein), dass man die gehäusehälfte schon extrem mit dem schonhammer verdreschen muss, damit man die gehäusehälfte montiert bekommt. selbst wenn man es so wie im lehrvideo macht, wo nur das 6000er lager auf der welle ist und die anderen beiden lager erst nach dem montieren der rechten hälfte eingeschlagen werden. ich kann mir nicht vorstellen, dass das 6000er lager diese prozedur unbeschadet übersteht.

  • Dachte du meinst die KW-Lager, dort sieht man es recht oft bei den alten Motoren das die Ringe gewandert sind, beim Getriebe habe ich es noch nicht beobachtet.

    Beim Habicht wirkt der WD-Ring stark hemmend, lass dich da mal nicht täuschen, wenn das etwas schwer geht.

    Bei der Montage der zweiten Gehäusehälfte muss ebenfalls die erforderliche Temperaturdifferenz sichergestellt werden. Dazu misst man sinnvoller weise die Temperatur an den Lagersitzen, durch die unregelmäßige Temperaturverteilung im Gehäuse können an andere Stelle weitaus höher Temperaturen auftreten. Nutz man keine Herdplatte, sondern einen Wärmeofen passiert das natürlich nicht, dann ist alles homogen erwärmt. Wichtig ist beim Fügen, dass es bei dem 6204 und dem 6004 keine Verkantung gibt, dass 6000 läuft als letztes in seinen Lagersitz, weil es ja viel schmäler ist. Leichte Schläge mit dem Schonhammer sind beim Fügen und zum Lösen von Verspannungen normal.

  • Also von "leichten" schlägen konnte da nicht die rede sein. wie ein berserker habe ich drauf rum gedroschen. seit diesem motor mache ich das nicht mehr so. aber der besitzer des motors meinte, dass das moped normal läuft.

    ist es eine besonderheit des habichts, dass die kw wediri stark hemmend wirken?

  • Bei den M50 Motoren werden doch alle Lager vorher in die beiden Gehäusehälften gesteckt, also genau anders herum als bei den 500er Motoren.
    Mehr als das Einziehwerkzeug für die Kurbelwelle und ein paar leichte Schläge mit dem Schonhammer im Bereich hinter der Abtriebswelle braucht es doch gar nicht. Kann man zb. auch umgehen, wenn man eine dieser neumodernen Schraubzwingen benutz (einhändig zu bedienen)

  • Jetzt mal vermutlich ne dumme Frage. Beim JW Sport Silence Pack ist ja nur ein Prallblech in Richtung Kegel/Zylinderseite verbaut.
    Wie sichert man denn das Silence Pack gegen verschieben oder wird es auf das aufgeweitete Serienröhrchen der Endtüte geschoben?

  • Für wie blöd hältst du mich? Mir ist klar, dass ein wediri IMMER ein bisschen hemmt oder bremst. Anders könnte er ja nicht dichten.

    Aber dass es so extrem ist hatte ich noch nicht. Ausserdem, wenn ich es mir überlege, das kann niemals der Dichtring gewesen sein. Ich hab das schon n bisschen im gefühl. Das war definitiv das Lager.

    Ich weiß auch nicht warum diese Hemmung bei den motoren mit innen liegenden Wediri größer sein soll. Ich bin auf die Erklärung dazu gespannt.

    Der Lagersitz der kurbelwellen ist einfach zu groß. Deswegen wird der lagerinnenring bei der Montage sehr stark oder zu stark aufgeweitet. Und deswegen dreht das Lager natürlich schwerer. Bei den alten Motoren kann man den Einfluss der Dichtringe auf die leichtgängigkeit der kurbelwelle leider nicht so gut testen. Bei dem von mir angesprochenen habicht motor ließ sich die Kurbelwelle nur halbseitig montiert schwerer drehen als die anderen Motoren komplett montiert. Bei dieser kurbelwelle hätte ich mal die Lagersitze messen lassen sollen.

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