• Ich wollte mal eine Diskussionsrunde eröffnen zum Thema Auslasskonzept am 2-Takter.
    Sprich Doppelauslass oder Nebenauslässe. Was spricht dafür und was dagegen ?
    PZ + RZT setzen z.B. auf den Doppelauslass und ZT + LT setzen auf Nebenauslässe.

    Wenn man sich mal im Wettbewerbsbereich umschaut, sind die Leistungsstärkeren Motoren meist mit Nebenauslässen (z.b. KTM SX125, im Gegensatz zur Honda CR125 mit Doppelauslass)
    Der Bidalot RF50WR hat auch NAs. Auch sehe ich den Feuersteg beim Doppelauslass etwas kritischer als die andere Variante.

    Wie seht ihr das Thema und was sind die technischen Hintergründe?

    TÜV-Moped S51B 1985 (ZT90N, ZT-Reso, VM24, 5-Gang)

    S51 Enduro 1986 Schmitt Sportfreund 60ccm 4-Gang

  • Oval
    Geringere Drehzahlen, geringer Resonanz-Kick, geringere Spitzenleistung, breites Band wenn Auslassoberkante verrundet, hohe Haltbarkeit.

    Eckig
    Hohe Spitzenleistung, hohe Drehzahlen, starke Spülverluste in unteren Drehzahlen, schmales Band, starker Resonanz-Kick, geringe Haltbarkeit.

    Trapez
    Mittelweg zwischen Oval und Eckig, höhere Drehzahlen und mehr Spitzenleistung als Oval, mehr Band als eckig, spürbarer Resonanz-Kick, in den meisten Fällen die beste Lösung! Wenn Auslassoberkante verrundet, hohe Haltbarkeit.

    Trapez Derivate
    Auslass mit Steg, oder Rechteckig mit Nebenauslässen, oder T-Form -> maximales Band, bei maximaler Leistung, mit deutlichem Resonanz-Kick, bei hoher Haltbarkeit. Ziel der Geometrie ist eine Erhöhung des Zeitquerschnittes ohne dabei den Nutzhub zu reduzieren. Bei einer Gestaltung mit Steg ist dieser zu hinterschleifen, weil er sich in Richtung Kolben wölbt. Ein Hinterschleifen bei Aluzylindern ist jedoch, auf Grund der Beschichtung problematisch. Eine zusätzliche Schmiermittelbohrungen im Kolben, reduziert den erhöhten Verschleiß der Ringe im Stegbereich und reduziert Temperaturspitzen.

  • Da beim Simson-Zylinder die Stehbolzen im Weg sind, erreicht man meiner Meinung mit einem Doppelauslass die beste Performance. Das gilt aber nur für die oberen 1%.

    Für fast alle Anwendungen ist ein normal großer Hauptauslass und breite Nebenauslässe die beste Variante.

    Wer IFA fährt, fährt nie verkehrt.

  • Ich muss gestehen, dass die haltbarsten Zylinder bei mir, die großen einteiligen Auslasszylinder waren.

    Vom JWST85 bis hin zu ZT90NSt3, siehst du am drei geteilten Auslass immer massive Abnutzungen an den Stellen der Stege (Buchse).

    Mit zusätzlichen Ölbohrungen an den Kolben (ein Loch 1,5 mm pro Seite) ist aber Gott sei Dank Ruhe, auch was Haltbarkeit betrifft.


  • Schmierbohrungen mache ich auch immer!
    Das ist den gewerblichen Tunern sicher zu aufwändig, aber immer empfehlenswert.

    Hallo!

    Also ich bezeichne uns mal als "gewerblichen Tuner" und kann dir garantieren, dass jeder Kolben für Doppelauslass von uns eine solche Schmierbohrung hat, jeder einzelne seit nunmehr 19 oder 20 Jahren in denen wir diese Auslassversion so bauen. Mag sein dass andere das nicht so tun, deswegen ließt man auch immer wieder mal "Steg im Auslass ist blöd- neigt immer zum Klemmen" oder ähnliches. Aber Fakt ist: Jeder Steg der von Abgas umspült wird leidet sehr. Bei der RSW (1 Hauptauslass mit 2 Nebenauslässen) mussten bei jedem mal Neubeschichten diese Stege nachgeschweit werden, und spätestens am dritten Rennwochenende sind diese Stege wieder gerissen wenn man mit dem Setup heiss genug war. Ist nunmal so.

    MFG RZT

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  • Mein Senf dazu, für den Alltag oder absolute Verschleißarmut nimm ein einteiligen Auslass mit 65..68 Prozent des Bohrungsmaß als Sehnenbreite für den Auslass. Die Maximalbreite erreiche ich dabei ab Überströmeroberkante und behalte diese bei bis ca 3mm vor Auslassoberkante, ab da verrunde ich sodas die Oberkante eine Breite von ca 66,782 Prozent gegenüber der Maximalbreite aufweist. Zusätzlich breche ich an der Auslassoberkante die Kante (was für ein Deutsch..) sodas diese die Verrundung weiterführt.
    Im Unteren Auslassbereich geht es trapezförmig wieder enger zu und der Auslass endet ein paar mm vor UT weil man dort keine Auslassfläche braucht..je nach System..ich rede da von meinen Reisezylindern

    Weit draußen in den unerforschten Einöden eines total aus der Mode gekommenen Ausläufers des westlichen Spiralarms der Galaxis leuchtet unbeachtet eine kleine gelbe Sonne. :)

  • Da es ins Thema paßt.
    Der geringe Abstand zu den Stehbolzen ist ja bekanntlich ein Problem und begrenzt die Fläche im VA.
    Ich frage mich ob das versetzen nach außen zusätzliches Potenzial freisetzen würde?
    Oder wäre das mehr was fürs Gewissen?!

  • Moin, nachträglich nochmal eine Frage zu den Ölbohrungen. Wie tief sollen die etwa in den kolben gehen oder eher einfach nach Gefühl auf beiden Seiten gleich? Wo setzt man diese am kolben an, also von der Höhe her? Gibt es sonst noch etwas zu beachten? Haben die Bohrungen auch Nachteile?

  • Es kommt darauf an welcher Stelle. In der Zylinderlaufbahn, vorwiegend in den Zwischenräumen bei dreigeteilten Auslässen oder zweiteiligen Einlässen machst du die ca. 1mm großen Öltaschen bis kurz vorm Durchbruch/Durchbohren der Buchse.

    Beim Kolben hingegen und den gleichen kritischen o.g. Seiten, muss die Bohrung aber komplett durch den Kolben durch.

    Nachteilige Effekte gibt's keine. Im Gegenteil, denn die Kolben zeigen viel weniger Verschleiß inkl. der Buchse. Ich fahre seit 2 Jahren so bei einigen Kits und habe seitdem null Ausfälle mehr. Jedoch auch inkl. Motol 800 Road Race, dass die höchsten Temperaturen im Ölsegment mit abkann sowie 100er/102er Sprit.

    Bei dem Kolben in den Bildern, sind sie nachträglich zur Vorsorge reingekommen. Die Problemstellen nach 1300 km sieht man bereits.

    An sehr sportlichen einteiligen Ein- und Auslass-Zylindern, schaden die Kolbenbohrungen jedoch auch auf keinen Fall. Hier bringst du einfach 2 ca. mittig (gleichverteilt) auf der Auslassseite im Kolben an.

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