Plug&Play Nadelgelagerter Schwingenbolzen

  • Der 2Radgeber hatte kürzlich eine Plug&Play Nadellagerung für den Schwingenbolzen der S51/S50 vorgestellt.

    Macht sich das wirklich beim Fahren so viel besser bemerkbar?

    Und welche Art Lagerung sollte man in den beiden Motorhalter benutzen? Im Video wurden einfach die normalen Gummibuchsen genommen.

    Ich habe momentan überall die Polyurethanbuchsen vom Buchsenfuchs drinne, lohnt sich der Umbau?

  • Man merkt bestimmt das es intensiver federt, und somit es angenehmer wirkt (nicht mehr so starr)... Weil die Drehbewegung wird ja durch die Nadellagerung ja verbessert. :thumbup:

    Ob man es braucht ist was Anderes, aber man kann es ja gewiss verwenden wenn man Tuning fährt, womit ja das Fahrverhalten verbessert wird...

    Wann es für die Kastenschwingen rauskommt ist aber ja noch offen

  • Fahrtechnisch ergeben sich keine merkbaren Unterschiede. Die Argumentation der Hemmung tritt im Fahrbetrieb in den Hintergrund, weil die Kräfte weitaus größer sind und der Schwenkbereich am Dämpfer höchstens 90mm beträgt, im Betrieb ist es eher viel weniger.

    Vorteilhaft zeigt sich, dass der Verschleiß der Lagerung gegen Null tentiert und dass keine Änderungen in der Fahrwerksgeometrie auftreten, welche durch die Zugkräfte der Kette verursacht werden, dass betrifft eher Fahrzeuge mit erhöhter Leistung.

    Nachteilig zeigt sich jedoch, dass die Lagerluft in den Nadelhülsen ein Spiel in der gesamten Schwingen Konstruktion verursachen. Für TÜV-Pflichtige Fahrzeuge kann sich das nachteilig auswirken, auch wenn kein Verschleiß vorliegt.

    Wichtig ist, dass die Buchsen in den Nadellagern gehärtet sind, anderweitig ist keine lange Standzeit der Lagerung zu erwarten, weil der Schwenkwinkel extrem klein ist und die Belastung recht hoch.

  • Ich habe meine Schwinge vor einiger Zeit auf Nadellagerung umgebaut. Siehe RE: Was habt ihr heute so Gemacht?! (Werkstatt)

    Der Unterschied ist im Fahrbetrieb definitiv spürbar, vor allem im Vergleich zu den vorher bei der Kastenschwinge verbauten Polyamidbuchsen. Durch die fehlende Dämpfungskomponente in der Lagerung agiert das Fahrwerk direkter, etwas weicher und ist ebenso steif wie vorher.

    Das hier erwähnte Set halte ich aber nicht für klug, da die Augen der Schwinge weder rund sind, noch koaxial zueinander. Die gehärteten (und nicht geschliffenen) Hülsen werden wie üblich auf dem Schwingenbolzen verspannt, allerdings laufen Außenring und Nadelkranz durch die Fehlstellung der Schwingenaugen nicht koaxial zu den Hülsen, was schnellen Verschleiß hervorrufen wird. Letztlich ist es eine Lagergasse und sollte auch wie eine behandelt werden, kein Mensch schweißt zwei Buchsen an nicht parallel stehende Stangen, setzt dort Lager ein und würde darin eine Kurbelwelle laufen lassen.

  • Vorteilhaft zeigt sich, dass der Verschleiß der Lagerung gegen Null tentiert

    Das ist zwar richtig allerdings wenn da Wasser in die Nadellager kommt und wenn man dann merkt ist sind dann nicht nur die Nadellager hin.

    Und Wasser ist da schneller drin als man da so denkt.

  • Genau so sehe ich das auch. Ich habe schon für mehrere Cross- Modelle ( Honda , Kawasaki, Vertemati usw.) Buchsen für die Schwinge mit Schmiernuten hergestellt. Immer hatte ich die Schwinge und den Schwingenbolzen zur Hand. Erstmal stimmt nach dem Einpressen das Innenmaß nicht mehr, und wird unrund weil die Bohrung zum Einpressen einfach schon unrund ist. Danach kommt die Positionierung zur 2. Schwingenseite. Ohne Richten wäre meistens die Montage der Schwinge nur mit Hammer möglich gewesen. Am Ende hat sich am haltbarsten eine Messingbuchse ohne Schmiernuten mit "Graphitnestern" erwiesen. Diese Buchsen habe ich dann Aussen passend gedreht, innen vorgedreht, eingepresst, und dann mit der Handreibahle aufgerieben bis der Schwingenbolzen gepasst hat.

    Von Nadellagern an der Stelle kann ich wie flymo schon andeutete nur dringend abraten, wenn das nicht schon serienmäßig so vorgesehen war. Die punktuelle Belastung durch die ganze Einbausituation, der Schmutzeintrag, und die Bewegung von nur ein paar Winkelgraden schließen die sinnvolle Verwendung für mich aus.

  • Wie lime schon schreibt, ist es sehr fragwürdig ob das einfache ersetzen durch Nadellager in einer original Schwinge ihren Zweck erfüllt und eine lange Lebensdauer hat.

    Mit einer Schwinge die jedoch vom Aufbau her dafür optimiert wurde, ist eine Nadellagerung absolut vorzuziehen!

    Das original System mit den Gummibuchsen ist für mich eine Fehlkonstruktion. Im Bezug darauf das es einfach sein sollte vielleicht ok aber technisch großer Mist.

    An dieser Stelle im Fahrwerk wird keine Dämpfung benötigt und sicher auch kein hin und her katschen der Schwinge.

    Wie so oft sollte man einfach mal zu größeren und modernen Zweirädern schauen.

    Da gibt es weder in Schwinge noch in Stoßdämpfern irgendwelche Gummilager.

    Natürlich muss das Nadellager ordentlich dimensioniert und gekapselt sein.

    85/4 neu eastsideperformance :thumbup:
    [b][size=14]70/2 eastsideperformance :thumbup:
    [b][size=14]85/5M Adler tuning/esp :thumbup:

  • Was hat eine Simson damals neu gekostet? Wie lange hat diese Gummibuchse gehalten? Wie teuer war eine neue Gummibuchse? Wurde der Fahrkomfort im vorgesehenen Fahrbetrieb verbessert?

    Da von einer Fehlkonstruktion zu sprechen ist meiner Meinung nach überhaupt nicht angebracht!

  • 1. Hast du meinen Text leider nicht weiter gelesen und 2. Ist es technisch einfach Mist, weil es an dieser Stelle nicht hingehört, die Freigängigkeit der Dämpfung behindert und ein schwammiges Fahrgefühl zur Folge hat.

    Bei Simson usw wird Technische Konstruktion immer wieder mit damaliger Wirtschaftlichkeit relativiert, is ja wie der heilige Gral :rolleyes:

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  • HELparts Ich habe dein Beitrag schon zu Ende gelesen, und bin auch mit den meisten Sachen einverstanden. Den heiligen Gral würde ich aber nicht an dieser Stelle verwenden. Man kann jede Konstruktion verbessern, aber wenn man betrachtet wann das entwickelt wurde, und was das "Gummiteil" alles mitmacht, ist das meiner Meinung nach schon nicht schlecht gemacht.

    Edited once, last by 990sm-r (January 15, 2024 at 2:57 PM).

  • Ich frag mich manchmal was hier los ist :wallknocking:

    Erklär mir doch mal bitte warum Schwingen seit Jahrzehnten in ordentlichen Fahrzeugen nicht mit dünnen Gummibuchsen gelager werden?

    Und warum das Federbein nicht gleich mit ?

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  • HELparts Da gebe ich dir wieder recht. Aber von wann ist die sehr günstige und haltbare Konstruktion? Du vergleichst doch auch nicht das Fahrverhalten vom 1er Golf mit einen 8er Golf.

    p.s, Das Alles ist nicht persönlich gemeint, schreibe bitte vernünftig mit mir.

    mfg

    Normen

    Edited once, last by 990sm-r (January 15, 2024 at 2:57 PM).

  • Wenn es das mal als Set zu kaufen gibt wäre das eine tolle Sache.

    Quote

    Die Schwingundsdämpfung ist dann gleich null.

    Genau darum geht es.

    Es macht keinen Sinn progressive Federn mit enger Wicklung einzubauen wenn die Schwinge schwergängig ist.

    Quote

    Diese Buchsen habe ich dann Aussen passend gedreht, innen vorgedreht, eingepresst, und dann mit der Handreibahle aufgerieben bis der Schwingenbolzen gepasst hat.

    Eigentlich benötigt man dafür eine Ahle mit Führungsdorn damit die Buchsen fluchten.

  • Wenn es das mal als Set zu kaufen gibt wäre das eine tolle Sache.

    Genau darum geht es.

    Es macht keinen Sinn progressive Federn mit enger Wicklung einzubauen wenn die Schwinge schwergängig ist.

    Eigentlich benötigt man dafür eine Ahle mit Führungsdorn damit die Buchsen fluchten.

    Ohne die Anschweißhülsen vorher auszurichten bringt das erfahrungsgemäß nichts. Die stehen einfach nicht zueinander. Man bringt die angeschweißten Lagerhülsen also durch das Ausrichten in eine erträgliche Position, und dann ist deine Ahle der ersträbenswerte Königsweg. :thumbup:

    p.s. Wenn man eine Seite die Buchse einpresst kann man mit Hilfe des Schwingenbolzen schauen wo man hin muss.

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