Lagersitz Reparatur

  • Hallo,

    Ich möchte mich künftig ausrüsten, um Lagergassen und Lagersitz zu reparieren. Neben dem dafür notwendigen Werkzeug mache ich mir mittlerweile Gedanken, welches Material sich eignet um die Sitze dauerhaft zu reparieren.

    Also meine Frage: Wer hat auf diesem Gebiet Erfahrung? Grundsätzlich Aluminum oder auch Ggg40 als Lagerring?

    Ich hoffe auf eine sinnvolle Diskussion.

  • Keinerlei Erfahrung.
    Aber ich würde rein von der Logik her ein Material mit ähnlichem Ausdehnungskoeffizienten wählen.
    Man möchte ja das Lager auch mit einem gewissen Untermaß einsetzen.
    Ich denke, dass wird mit Stahllegierierungen unnötig stressig.

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  • An verschiedenen Motoren die ich mal "geöffnet" hatte, war als Lagersitz ( außer das Alu vom Gehäuse :( Alulagersitz beschichtet ( Plasma o.ä. ), Bleibronze / Rotguss, Messing, Grauguss, Stahl, Alusil-Buchsen eingebaut.

  • Wurde teilweise in der DDR schon gemacht mit den Motorgehäusen. Damals wurden Stahlbuchsen genommen.
    Soweit ich weiß, gab es da eine Vorrichtung für die Drehmaschine, auf die das Gehäuse passend aufgesteckt und verschraubt wurde.

    Wenn alle Experten sich einig sind, ist Vorsicht geboten! :)

  • Ist mir völlig neu , das dies in der DDR schon gemacht wurde. Selbstverständlich glaube ich Dir das aber.Das muß dann aber schon eine besondere Werkstatt gewesen sein. Wenn ich noch an die Simson - Werkstatt hier vor Ort denke...der hat die Lager in das kalte Gehäuse gedroschen...und hat damit wahrscheinlich Deiner genannte Werkstatt Arbeit beschafft 😊

    ...man ist so alt ,wie man sich fühlt ...

  • Die Methode aus dem KTM Video gefällt mir bisher fast am besten, besonders weil man nur einmal spindeln muss und nur wenig abtrag erforderlich ist.
    Bei einem Aluminium Ring muss wahrscheinlich auf 51mm gespindelt werden, sodass ein 2mm starker Ring eingepresst werden kann.. Dann wird das Gehäuse schon dünn.

  • Falls du mal einen Probanden brauchst, mein 85er hat zufällig ein defekten KW Lagersitz, kann man schön hin und her ziehen die KW samt Lager.
    Ich überlege da eh die ganze Zeit, ob ich dass mal reparieren lasse, am besten mit der Methode aus dem Video, MZA Gehäuse sind ja auch nicht immer das wahre sind und bei den ZT Gehäusen gab es ja auch viele negative Berichte in letzter Zeit, ist halt die Frage, ob es sich lohnt, dafür ein DDR Gehäuse zu retten.

  • Der Schuhmann aus Weinböhla hat damals die Gehäuse regeneriert nachdem er sich damit selbstständig gemacht hatte.
    Das ist der selbe, der auch die 2-4 Zylinder zusammengemurkst hat.

    Wenn alle Experten sich einig sind, ist Vorsicht geboten! :)

  • Daumen hoch !!! Habe mal gegoogelt ...ein begnadeter Schrauber seiner Zeit , der auch heute noch ganz vorn dabei wäre . Bin dabei auch auf Roland Rentzsch gestoßen , der da wohl auf dem gleichen Level war ...
    Zu DDR - Zeiten hatte man leider nur sehr wenig die Möglichkeit , sich über solche Außergewöhnlichkeiten zu informieren . Ich hatte da lediglich die Zeitschriften "KFT und "Illustrierter Motorsport " und da wurde auch nicht jeder Winkel in dieser Richtung ausgeleuchtet .

    ...man ist so alt ,wie man sich fühlt ...

  • Sobald die neue Fräse ihren Platz gefunden hat und das Werkzeug eingerichtet ist, werde ich zunächst mal ein Lagersitz über die Stahlhülsenmethode wie aus dem Video reparieren. Eine fest eingesetzte Stahlbüchse wird wohl nichts werden, bzw gefällt mir die Idee nicht so sehr. Aluminium eventuell schon eher, wobei dann eine Lösung für den Sprengring gefunden werden muss, ohne dass die Buchse übermäßig dickwandig wird.

  • Moin Moin!

    Hier ist das weiter oben besprochene Video:

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    Wenn eine Sicherungsringnut vorhanden/nötig ist, kann man diese doch im Alu lassen, sofern der Lagersitz kein Sackloch ist.
    So wie hier dargestellt:


    Ich würde für die Buchse einen vorvergüteten Stahl wie z.B. den 42CrMoV4+QT nehmen.
    Der ist leicht beschaffbar, gut zu bearbeiten und hat eine hohe Festigkeit.

    Wenn die Buchse ausreichend dick ausgeführt werden kann, würde ich das Passungsübermaß zwischen Buchse und Lager reduzieren.
    Also das ganze als Übergangspassung (schwergängiger Schiebesitz) ausführen.
    Da sich das Buchsen- u. das Lagermaterial dann gleich ausdehnen, gibt es keine Probleme bei heißem Motor.
    Vorteil ist die einfache kalte Montierbarkeit sowie die Möglichkeit, dass die Lager bei Wärmedehnung der Kurbelwelle in den Sitzen wandern können (Fest-Loslager-Prinzip).

    Es wäre auch zu überlegen bzw. zu testen, ob man die Stahlbuchsen nicht einfach mit Loctite 648 einklebt.
    Dann ändert sich auch nichts mehr am Innendurchmesser der Buchsen.

    MfG Hans

  • Zitat von Mopedbastler

    Wie willst du das bei der Stahlhülsenmethode mit dem Sprengring der KW Lager machen? Willst du den Lagersitz nur an der Stelle wo das Lager sitzt auf den größeren Außendurchmesser spindeln?

    Ein großer Wunsch wäre, den Spindelvorgang ab der Sprengringnut bis rüber zum anderen Lagersitz zu spindeln. Ob das geht weiß ich noch nicht. Einzeln spindeln möchte ich zwecks Fehler in der Flucht vermeiden.


    Loctide Welle Nabe funktioniert übrigens nicht dauerhaft an ausgeschlagen Sitzen. Nur als Randinformation.

    Ich denke solch ein hochfester Stahl ist nicht nötig. Ich denke sogar, dass ein einfacher Automatenstahl ausreichend ist.

  • Hallo,

    Ich suche jemanden der den Lagersitz vom 6000er Lager reparieren kann. Bitte fragt nicht ob es Sinn macht oder nicht :?
    Schaut euch am besten das Bild vom Schaden an.
    Falls ihr euch das zutraut bzw schon mal gemacht habt, dann schreibt mir.
    Ich weiß das es eine Mark kosten wird aber es wäre gut wenn das Gehäuse gerettet werden kann.

    Mit freundlichen Grüßen

  • Für die Wiederherstellung der Maßhaltigkeit gibt es noch folgende Möglichkeit:

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    Das ist zwar keine DIY Methode, geht aber recht schnell und ist somit wirtschaftlich.

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